6 Dinge, die wir aus der visionOS Beta über das Apple Vision Pro gelernt haben

Das Apple Vision Pro Headset auf einem Ausstellungsständer in der Apple Zentrale
(Bildnachweis: Future)

Apple hat die allererste Beta-Version von visionOS gestartet - dem Betriebssystem, das das kommende Apple Vision Pro Mixed-Reality-Headset nutzen wird - und gibt uns damit einen Einblick in das, was das neue Gerät zum Start können soll.

Wie im Apple Developer-Blogpost zur Ankündigung erklärt, gibt der Start des visionOS SDK Entwicklern die Möglichkeit, mit der Arbeit an Spatial Computing Apps für das Vision Pro zu beginnen. Es wird Entwicklern auch helfen, die Fähigkeiten des Vision Pro zu verstehen. Noch besser: Das SDK stellt einen visionOS-Simulator zur Verfügung, mit dem Entwickler ihre 3D-Oberfläche in einer Reihe von Räumen mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen testen können. Und diese Tests haben bereits eine Reihe von Details darüber offenbart, was der Vision Pro bei der Markteinführung können wird und was nicht.

Dies ist nur die erste Beta-Version, und die Nutzer greifen über einen PC und nicht über ein Headset auf den Simulator zu - es ist also zu erwarten, dass bis zur offiziellen Markteinführung noch einige Änderungen an visionOS vorgenommen werden. Hier ist alles, was wir bisher über das Apple Vision Pro aus der visionOS-Beta erfahren haben.

1. Die visuelle Suche kommt

Die visuelle Suche ist im Grunde die Vision Pro-Version von Google Lens oder der visuellen Suchfunktion, die auf den besten iPhones und iPads zu finden ist (via MacRumors).

Ein Mann trägt das Apple Vision Pro Headset und drückt den Auslöser, um ein Foto zu machen

Du kannst mit dem Vision Pro reale Objekte und Text scannen (Image credit: Apple)

Laut den Informationen in der visionOS-Beta können Vision Pro-Headset-Träger die Kameras des Headsets nutzen, um Informationen über einen gescannten Gegenstand zu finden und mit Text zu interagieren. Dazu gehört das Kopieren und Einfügen des Textes in Vision Pro-Apps, das Übersetzen zwischen 17 unterstützten Sprachen und das Umrechnen von Einheiten (z. B. Gramm in Unzen oder Meter in Fuß). Das hört sich ziemlich toll an, aber wenn du dein Vision Pro-Headset nicht ständig auf Reisen oder beim Backen mit einem Rezept trägst, sind wir uns nicht sicher, wie oft du diese Funktionen nutzen wirst.

2. Das Betriebssystem ist intuitiv

Auch wenn es nicht die auffälligste Funktion ist, werden das intuitive Betriebssystemdesign und die Fensterverwaltung im 3D-Raum für den Vision Pro entscheidend sein. Die Vorstellung, viele Software-Fenster um uns herum zu haben, klingt toll - als wären wir ein echter Tony Stark -, aber wenn es mühsam ist, sie so zu positionieren, wie wir wollen, ist es einfacher, bei einem herkömmlichen PC und Monitor zu bleiben.

Zum Glück sieht es so aus, als ob es in Vision Pro super einfach ist, App-Fenster zu verschieben, in der Größe zu verändern und auszublenden, wie @Lascorbe auf Twitter gezeigt hat.

Das Video zeigt auch, dass du die Apps nicht auf einem festen Zylinder um dich herum bewegst; du kannst den 3D-Raum um dich herum voll ausnutzen, indem du einige Fenster näher heranholst und andere weiter wegschiebst - und sie sogar übereinander stapelst, wenn du willst. Wenn du ein Fenster ziehst, wird es durchsichtig, damit du sehen kannst, was sich dahinter befindet, während du entscheidest, wo du es positionieren willst.

3. Die Portierung von iOS auf visionOS ist einfach

Laut Entwicklern (wie @lydakisg auf Twitter), die bereits mit visionOS arbeiten, ist es unglaublich einfach, iOS-Apps auf das neue System zu portieren - viele der besten iPhone-Apps könnten also zum Start auf dem Vision Pro verfügbar sein.

Das ist eine gute Nachricht für alle, die sich Sorgen gemacht haben, dass das Vision Pro keine App-Bibliothek hat, die mit dem Quest Store auf Metas VR-Headsets wie dem Meta Quest Pro vergleichbar ist.

Der einzige Nachteil ist, dass die portierten iOS-Apps in einem schwebenden Fenster wie auf einem Mac erscheinen und nicht als vollwertiges immersives Erlebnis. Während deine Lieblingsapps also problemlos auf dem Vision Pro erscheinen können, nutzen sie möglicherweise nicht die Vorteile der neuen Technologie - zumindest nicht, ohne dass die Entwickler mehr Zeit in die Arbeit an einer speziellen visionOS-Version investieren.

4. Prozentuale Anzeige des Akkustandes kommt zurück

Die Batterieanzeige ist für viele iPhone-Nutzer ein wunder Punkt. Als das iPhone X vor über fünf Jahren auf den Markt kam, wurde das Symbol für den Batteriestatus geändert - die Prozentanzeige verschwand und es blieb nur noch das Symbol einer sich stetig leerenden Batterie übrig. Dieses Symbol zeigt zwar an, wie viel Ladung dein Smartphone noch hat, aber es ist nicht immer so klar wie eine Zahl. Deshalb haben iPhone-Nutzer immer wieder gefordert, dass Apple die prozentuale Akkuladung wieder einführt - was mit iOS 16 bei der Einführung des iPhone 14 auch geschah.

Eine Frau trägt das Vision pro vor einem Menü, das ein Batteriesymbol zeigt, in dem keine Zahl steht

Der Vision Pro Trailer zeigt ein Batteriesymbol ohne Prozentangabe (Image credit: Apple)

Leider zeigte uns ein kurzer Ausschnitt aus Apples Vision Pro Intro-Video, dass das Vision Pro den Fehler des iPhone X machen könnte, indem es ein Batteriestatussymbol ohne Zahl verwendet.

Zum Glück für die Fans von Apples genauerem Batteriesymbol haben Nutzer wie @aaronp613 auf Twitter herausgefunden, dass die Batterieanzeige auf dem Vision Pro tatsächlich angezeigt wird. Das ist zwar kein großer Erfolg, aber für viele Menschen sehr wichtig.

5. Apps können einzigartige Kontrollschemata verwenden

Die visionOS-Beta gibt Entwicklern nicht nur Werkzeuge an die Hand, mit denen sie ihre eigenen Vision Pro-Apps erstellen und ihre bestehende iOS-Software auf das System portieren können. Sie erhalten auch Details, Beispielcode und Videos, die zeigen, welche Art von Projekten sie für die kommende Apple-Hardware erstellen können.

Ein solches Spiel ist Happy Beam, dessen Video von @SwiftlyAlex auf Twitter geteilt wurde.

Happy Beam sieht an sich nicht besonders interessant aus - ein Twitter-Kommentator merkte an, dass es wie ein AR-Spiel aussieht, das du auf dem Nintendo 3DS spielen könntest - aber es zeigt, dass das Vision Pro in der Lage ist, verschiedene Handgesten zu erkennen (z. B. ein Herz zu formen) und sie in verschiedene Spielsteuerungen umzusetzen. 

Wir müssen abwarten, wie die Entwickler diese Fähigkeiten in ihren Kreationen nutzen, aber wir können uns schon jetzt ein paar mögliche Umsetzungen vorstellen. So könntest du z. B. statt einer Tasteneingabe eine Scherengeste mit deiner Hand machen, um Bilder und Text aus einem Dokument auszuschneiden, und dann in die Hände klatschen, um sie an einer neuen Stelle einzufügen.

Es scheint auch, dass Apple sich bewusst ist, dass sein Headset zugänglich bleiben soll. Wie in der Happy Beam-Demo gezeigt, gibt es alternative Steuerelemente, die es Vision Pro-Nutzern ermöglichen, das Spiel mit einfacheren Gesten oder Controllern zu spielen - eine Mahnung an andere Entwickler, ähnliche alternative Steuersysteme in ihrer Software zu berücksichtigen.

Dieses von @wilburwongdev auf YouTube geteilte Gameplay-Video zeigt, wie sich das Spiel verändert, wenn du deine Hände nicht benutzt.

6. Von Fitness-Apps wird abgeraten

Ein letzter Leckerbissen, der nicht in der visionOS-Beta, sondern in den Entwicklerrichtlinien für das Betriebssystem zu finden ist: In den Richtlinien heißt es, dass App-Entwickler "vermeiden sollten, Menschen zu sehr zu ermutigen, sich zu bewegen", während sie mit dem Headset verbunden sind. Die Formulierung ist etwas vage, aber es scheint, als ob Apple die Entwicklung von Fitness-Apps für Vision Pro derzeit ablehnt.

Ein auffälliges Versäumnis des Vision Pro-Trailers war, dass keine Fitness-Apps vorgestellt wurden. Viele Menschen (auch einige unserer Redakteure) nutzen VR-Headsets, um zu trainieren oder sich einfach nur ein bisschen zu bewegen. Es gibt Beat Saber und Pistol Whip für eher spielerische Workouts oder FitXR und Litesport für eher traditionelle Fitnessoptionen. Diese Entwicklerhinweise lassen das Fehlen eher als Absicht erscheinen und deuten darauf hin, dass Fitness und Aktivitäten, die viel Bewegung erfordern, nicht in Apples aktuellem Plan für das Vision Pro enthalten sind. Wir werden abwarten müssen, ob sich das bei der Markteinführung des Geräts ändert.


Möchtest du mehr über das Vision Pro erfahren? Hier kannst du unseren Testbericht nachlesen.

Franziska Schaub
Chefredakteurin

Hallöchen, ich bin Franzi.

Als Chefredakteurin bei TechRadar Deutschland bin ich unter anderem verantwortlich für die Bereiche Smartphones, Tablets und Fitness.

Wenn ich nicht gerade nach neuesten News für euch das Internet durchforste oder frisch gelaunchte Geräte teste, backe ich, tauche ein in die Welt von Azeroth, schmökere in Romanen auf meinem Kindle Paperwhite oder sitze mit einer Tasse Tee gemütlich auf dem Sofa, ganz im Sinne von Netflix & Chill. Dazu eine schlafende Katze auf dem Schoß und ich bin glücklich.

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