Suits ist ein gigantischer Erfolg für Netflix – jedoch bekommen die Autoren kaum etwas hiervon mit

Megan Markle ist in im Serienhit Suits als Rachel Zane unterwegs und trägt bedeutend zum Erfolg der Serie bei
Suits, welches mitunter Megan Markle ins Rampenlicht brachte, ist ein großer Erfolg für Netflix (Bildnachweis: USA Network)

Das Anwaltsdrama Suits mit Megan Markle in der Hauptrolle ist nach wie vor ein riesiger Erfolg für Streamingdienst Netflix – zur Ernüchterung der Autoren.

Gut sechs Wochen nachdem die Hitserie nun auch wieder in vielen anderen Ländern ein fester Bestandteil des Streaming-Sortiments von Netflix ist, hat "Suits" bereits beeindruckende Zuschauerzahlen vorzuweisen. Nach Angaben des Analyseunternehmens Nielsens (Quelle: Variety) hat Suits in der Woche vom 3. bis zum 9. Juli fast 3,7 Milliarden (!) Sehminuten geknackt und somit den vorherigen Rekord, der in der Vorwoche mit 3,1 Milliarden Minuten selbst aufgestellt wurde, noch einmal getoppt.

Aber Achtung: Diese Zahlen beziehen sich nur auf das US-Publikum, wessen Sehverhalten das Unternehmen Nielsen als Erhebungsgrundlage nutzt. Und noch einmal Achtung: Neben Netflix wird die Serie derzeit auch noch auf Peacock gestreamt, dessen Nutzer ebenfalls in der Erhebung berücksichtigt werden. Daher auch die hohe Gesamtsehzeit.

In jedem Fall sind das aber dennoch Zahlen, die ganz ohne jeden Zweifel für die immense Beliebtheit des Dramas sprechen und man sollte den Erfolg von Suits keinesfalls kleinreden. Suits war immerhin auch in gleich vier der letzten sieben Wochen in den weltweiten Top 10 der Netflix-TV-Show-Charts vertreten und ist zum Zeitpunkt der Erstellung noch immer auf Platz vier der Charts in den Vereinigten Staaten. Einzig Netflix-Originale Painkiller, The Lincoln Lawyer und Down for Love sind noch Sendungen, die Suits vom begehrten Spitzenplatz trennen.

Eigentlich ein Grund zur Freude für den Streaming-Dienst und alle involvierten in der Produktion, oder? Schön wärs ... 

Eher das Gegenteil ist aber tatsächlich der Fall und so hat die großartige Leistung der Serie die entsprechenden Autoren sogar verärgert?

Verärgerte Autoren bei einer erfolgreichen Show? Wie passt das denn zusammen? In einem Gastbeitrag für die Los Angeles Times hat Ethan Drogan, Autor und Produzent von Suits, enthüllt, dass er beispielsweise für die eigens geschriebene Episode "Identity Crisis" aus Staffel 1 im gesamten vorherigen Quartal popelige 259,71 US-Dollar Restzahlung erhalten hat – ein mickriger Obolus für die Wiederverwendung einer Arbeit des Autors. Und auch andere Autoren wie Lilla Zuckerman beschwerten sich darüber, dass die Zahlungen im Vergleich zur hohen Zuschauerquote extrem mickrig ausfallen. Zuckerman erhielt für eine Folge aus Staffel 5 im aktuellen Kalenderjahr lediglich 414,26 US-Dollar, zu Release im Jahr 2016 noch ansehnliche 12.568,57 Dollar ... fair ist anders.

Und all das kurbelt dann natürlich wieder den im Hintergrund noch immer anhaltenden Autorenstreik an, der bereits am 2. Mai 2023 begann und mitunter die Produktion von Stranger Things 5, Deadpool 3 und zahlreichen anderen Hollywood-Produktionen zum Erliegen brachte. Und nicht nur Autoren sind zunehmend unzufrieden, auch Schauspieler bringen ihren Unmut zur Kunde, streiken seit Mitte Juli und fordern bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung. 

Die Mitglieder der Writers Guild of America (WGA) weigern sich fortan zur Weiterarbeit, fordern bessere Vergütung und ein Gesetz, was den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), die Autoren potenziell ersetzen könnte, in den Redaktionsräumen verhindert. Die Alliance of Motion Pictures and Television Producers (AMPTP), welche die größten Filmstudios der Welt vertritt, stellt sich bisher jedoch quer – und so warten wir nun auf eine mögliche Einigung im Arbeitskampf ...

Case closed? Ein Ende könnte alsbald in Sicht sein! 

Der Cast von Suite und viele andere Schauspieler könnten alsbald an ihren Arbeitsort zurückkehren

Der andauernde Autoren- und Schauspielerstreik könnte zeitnah sein Ende finden ... (Image credit: USA Network)

Egal, wie der Streik nun aber enden mag und ob es zur Einigung kommt: Neues Material für eine Folge Suits, die direkt aus dem Leben gegriffen scheint, wäre in jedem Fall gegeben. Mehr als 100 Tage sind inzwischen vergangen, seit die WGA erstmals ihre Arbeit niederlegte. Und obwohl beide Seiten seither gleich zweimal zum Verhandlungstisch zurückkehrten, ist noch keine Einigung in Sicht.

Doch es gibt tatsächlich auch Licht am Ende des Tunnels! Laut Bloomberg haben Hollywoods Unterhaltungsriesen – mitunter auch Disney, Netflix sowie Amazon – der WGA ein neues Angebot unterbreitet, welches auch eine Reihe von Zugeständnissen beinhaltet. Hierzu gehört auch, dass KI keine Drehbuchautoren vom Arbeitsplatz verdrängen wird, oder aber Zugang zu Streaming-Zuschauerdaten gewährt wird, der für Autoren einsehbar macht, wie ihre kreativen Projektarbeiten sich bei Netflix, Prime Video oder Disney Plus schlagen.

Insofern an dieser Neuigkeit etwas dran ist, wäre das ein großer Schritt in die richtige Richtung, ein großer Sieg für die WGA und ein gigantischer Glücksfall für alle Serienjunkies und Cineasten, die nicht mehr allzu lang auf ihre liebsten Projekte warten wollen. Ob sich die WGA allerdings schon auf dieses Angebot einlässt oder noch immer mit Streitpunkten wie optimierter Restvergütung aufräumen mag, bleibt abzuwarten. 

Ich hoffe das Beste und halte dich weiter am Laufenden zu allem, was wir über die andauernden Streiks erfahren.

Bist du noch auf der Suche nach der passenden Unterhaltung für das Wochenende, könnte sich ein Blick in unsere Bestenlisten zu Netflix-Serien und -Filmen lohnen.

Oder aber du stimmst dich auf das kommende Star-Wars-Abenteuer ein und holst einige Auftritte im Rampenlicht von Ahsoka Tano nach? – Deine Entscheidung! 

Christian Schmidt
Business Development Manager

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