Warum Logitechs Steam Deck-Konkurrent seiner Zeit zu weit voraus ist

A person holding the Logitech G Cloud Gaming Handheld console
(Bildnachweis: Logitech)

Die Logitech G Cloud ist eine neue tragbare Streaming-Konsole, die in Zeiten von schlechtem öffentlichem WLAN ein bisschen zu zukunftsorientiert aussieht.

Die Logitech G Cloud ist ein tragbares Gerät mit Android-Betriebssystem, auf dem Xbox Cloud Gaming und Nvidia GeForce Now vorinstalliert sind. Sie kommt am 17. Oktober exklusiv in Nordamerika zum Preis von 349,99$ auf den Markt und ermöglicht es dir, große Triple-A-Spiele unterwegs über die Cloud zu spielen.

Die Konsole verfügt über einen sieben Zoll großen 1080p-Touchscreen mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz, eine Akkulaufzeit von über 12 Stunden sowie Haptik, ein Gyroskop und umschaltbare Bedienelemente. Die Konsole unterstützt allerdings weder 5G noch hat sie einen SIM-Karten-Slot, sodass du auf Wi-Fi angewiesen bist, um alles auf die Konsole zu übertragen.

Da der Google Play Store vorinstalliert ist, kannst du auch einige der besten Android-Spiele spielen. Außerdem unterstützt die Konsole Xbox Remote Play und Steam Link, sodass du deine gesamte Xbox- und Steam-Bibliothek direkt auf die Konsole streamen kannst - auch die Spiele, die nicht im Xbox Game Pass enthalten sind.

Ein wenig zu früh

Der Präsident von Logitech Gaming Video, Ujesh Desai, ist begeistert von dieser Aussicht: "Cloud Gaming ist eine super spannende neue Art, Spiele zu spielen. Ich finde es toll, dass man von überall aus auf Spielebibliotheken zugreifen kann.

"Wir wollten uns der Herausforderung stellen, ein Gerät zu bauen, das perfekt für Cloud-Gaming optimiert ist. Das bedeutete eine präzise Steuerung - ähnlich wie bei einem High-End-Xbox-Controller -, einen großen HD-Bildschirm, eine erstaunliche Akkulaufzeit und ein leichtes Design, damit die Spieler/innen lange Spielesessions genießen können, ohne Kompromisse einzugehen."

Aber das zentrale Verkaufsargument der Logitech G Cloud wird durch den aktuellen Stand der Wi-Fi-Verfügbarkeit ernsthaft untergraben. Da es sich um eine Cloud-Gaming-Konsole handelt, musst du dich in Reichweite einer starken, stabilen Internetverbindung befinden, um auf dem Gerät spielen zu können. Leider gibt es an den Orten, an die du eine tragbare Spielkonsole wahrscheinlich mitnehmen möchtest - Züge, Flughäfen, Autos und andere öffentliche Orte - in der Regel kein zuverlässiges WLAN. Wenn du die Logitech G mit in den Park nimmst, um draußen zu spielen, wirst du wahrscheinlich feststellen, dass sie sich in einen unbrauchbaren Plastikklumpen verwandelt hat.

In zehn Jahren, wenn superschnelles öffentliches Wi-Fi die Norm ist, könnte der Handheld eine der einfachsten und günstigsten Möglichkeiten sein, große Triple-A-Spiele überall zu spielen. Im Moment ist der Einsatzbereich des Handhelds beim derzeitigen Stand des öffentlichen WLANs jedoch noch ziemlich begrenzt. Wahrscheinlich wirst du sie zu Hause benutzen, was ihren Zweck als wirklich tragbare Handheld-Konsole etwas schmälert. 

Auch der Preis der Logitech G Cloud wird einige Augenbrauen hochziehen. Mit dem gleichen Preis wie die Nintendo Switch OLED und nur 50 Dollar unter dem Preis von Valves Steam Deck werden sich viele fragen, warum sie sich die Mühe machen sollten, die streaming-exklusive Konsole zu kaufen. Wenn man dann noch die Abo-Gebühren für Xbox Game Pass Ultimate oder Nvidia GeForce Now hinzurechnet, wirkt der Preis von Logitechs neuem Gerät noch unattraktiver.

Um Zauderer anzulocken, verkauft Logitech Vorbestellungen für die Konsole zum Preis von 299,99$ / 299,99€ und damit 50$ / 50€ weniger als den vollen Verkaufspreis. Logitech hat noch nicht gesagt, ob die Logitech G Cloud auch auf anderen Märkten außerhalb Nordamerikas erhältlich sein wird, aber wir gehen davon aus, dass sie in Zukunft auch in Europa und anderen Regionen erhältlich sein wird.

Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben.

Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.

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