The Mandalorian Staffel 3 - Ep5: Die Spannung steigt
Hart Backbord Richtung episches Staffelfinale
Ist das vielleicht ein Auf und Ab in The Mandalorian Staffel 3. In meiner letzten Episodenkritik meinte ich noch, dass die dritte Staffel der Disney Plus-Serie vielversprechende Themen anreist, aber immer wieder mit der üblichen Case-of-the-week-Herangehensweise aufbricht. Wenn du diese Art von Star Wars-Kurzgeschichten magst, ist das toll - ich hatte mir von der Geschichte rund um Mandalore und den Mythosaurier allerdings mehr erhofft.
Als dann der Titel der fünften Folge über meinen Bildschirm flimmerte, hatte ich die Hoffnung schon fast komplett aufgegeben. Auf ihre Handlungen werde ich übrigens nur so viel wie nötig eingehen, auf die der vergangenen Episoden allerdings etwas genauer. Und damit sind wir auch schon bei Folge 5: Der Pirat
Folge 5: Der Pirat
Nachdem uns besagter Pirat – genauer gesagt, Piratenkönig – Gorian Shard bereits in der unsäglichen ersten Folge vorgestellt wurde, beginnt diese nun mit seinem Angriff auf die wehrlose Stadt Nevarro. Warum er das erst jetzt tut, wo sein Intermezzo mit Mando bereits vier Episoden zurückliegt, und die Stadt zudem keinerlei Verteidigungsmaßnahmen hat, hinterfrage ich an dieser Stelle mal nicht.
Da Hochmagistrat Greef Karga den Angriff nicht alleine abwehren kann, bittet er Carson Teva um Hilfe. Den Piloten der neuen Republik kennen wir ebenfalls bereits aus den vorangegangenen Staffeln, wo er etwa Cara Dune ihr Marshall-Abzeichen überreichte.
Teva befindet sich derweil auf einem Außenposten der neuen Republik, wo wir nicht nur herausfinden, wie Star Wars-Billard aussieht, sondern auch einen kurzen Auftritt eines weiteren sehr bekannten Gesichts bekommen. An dieser Stelle hatte die Folge mein Interesse tatsächlich wieder etwas geweckt. Um Hilfe für Nevarro zu organisieren, bricht Teva nach Coruscant auf, scheitert dort aber an der Bürokratie der neuen Republik. Dass die lange nicht so lupenrein ist, wie sie sich gerne gibt, wurde uns in Folge 3 ausführlich gezeigt und es ist in meinen Augen immer wieder schön, mehr über diese Vielschichtigkeit zu erfahren.
Als letzte Anlaufstelle bittet Teva die Mandalorianer um Hilfe und tatsächlich brechen Din und Bo-Katan auf, um die Piraten abzuwehren. Und spätestens hier merkte ich, dass meine anfängliche Skepsis völlig unbegründet gewesen war. Die Szenen auf dem Außenposten, auf Coruscant, dem Versteck der Mandalorianer und zuletzt auf Nevarro verknüpften nicht nur unzählige Handlungsstränge, sondern sahen auch alle fabelhaft aus.
Natürlich könnte ich mich einmal mehr über die Dämlichkeit der Mandalorianer wundern. Diese leben ohne Schiffe – wie sie hier selbst sagen – in den Höhlen eines tödlichen Planeten und trainieren im Freien lautstark mit ihren Waffen, obwohl ihre Kinder regelmäßig von Raubtieren entführt werden.
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Doch was hier zweifellos durch Budgeteinsparungen erklärt werden kann, wird in dieser Episode durch die vielen detailreichen Schauplätze und die anschließenden Luft- und Bodenkämpfe mehr als wieder wettgemacht. Es gibt erneut spektakuläre Dockfight-Action und ebenso coole Schießereien in den Straßen der Stadt.
„Cool“ ist hier ein gutes Stichwort. Insbesondere zwei Figuren bekommen während der Kämpfe einen besonders coolen Auftritt, auch wenn hier mal wieder Style-over-substance großgeschrieben wird – als besonders taktisch klug kann man diese Scharmützel nämlich nicht unbedingt bezeichnen. Aber sei‘s drum. Peter Ramsey, der in Der Pirat auf dem Regiestuhl saß, hat bereits mit Into The Spiderverse gezeigt, dass er ein Auge für stylisch inszenierte Kampfsequenzen hat. In dessen Fortsetzung ist er übrigens nicht beteiligt, was aber nichts daran ändert, dass das einer meiner meisterwarteten Filme 2023 ist.
Nichtsdestotrotz spielt Ramsey hier immer wieder mit der Kamera, um dich z. B. zu überraschen oder Figuren besonders gefährlich oder mächtig aussehen zu lassen. Dazu kommen wieder hervorragende Effekte, sowohl was Umgebungen als auch besagten Cameo-Auftritt angeht, und auch auf Story-Ebene geschieht hier in 40 Minuten wirklich viel. Vor allem die allerletzte Szene, die für mich sogar ein klein wenig Horror-Film-Vibes hatte, deutet endlich mal wieder auf einen äußerst brisanten Konflikt hin.
In der letzten Folge hat der allumspannende Plot meines Erachtens sehr darunter gelitten, dass die Waffenmeisterin Bo-Katans Offenbarung wie die Hirngespinste eines kleinen Kindes abgetan hat – ganz zu schweigen davon, dass in Das Findelkind auch sonst wenig storyrelevantes passiert ist.
Hier aber nun so viele Handlungsstränge verknüpft zu sehen, die zudem in einer extrem vielversprechenden Szene zwischen den beiden Mandalorianerinnen mündet, lässt mich doch noch auf ein episches Finale hoffen. Besonders Bo-Katan wird für mich immer mehr zur interessantesten Figur im Cast. Daher hätte ihre emotionale Szene am Ende auch gerne etwas länger sein dürfen, immerhin fühlt sie sich nach so langer Zeit endlich wieder als Teil von etwas Größerem. Aus dem, was dieser Dialog für sie bedeutet haben muss, hätte sich deutlich mehr herausholen lassen. Doch was immer ihr neuer Weg für das gesamte Volk von Mandalore bedeutet: Ich hoffe, dass sich die Staffel nun gefangen hat und wir in den kommenden Folgen mehr davon sehen werden.
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Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden.
Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de