So mittelmäßig ist Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse

Jude Law and Eddie Redmayne lead the cast of Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore
(Bildnachweis: Jaap Buitendijk/Warner Bros.)

Mit Dumbledores Geheimnisse geht die Filmreihe von Phantastische Tierwesen in die dritte Runde. Ich habe mir den Film für euch gestern angesehen und muss als bekennender Potterhead leider sagen, dass ich sehr ernüchternd aus dem Kino gegangen bin. 

Bevor wir in die Details gehen, noch ein kleiner Disclaimer: In diesem Review wird es nicht zu Spoilern kommen, wenn ihr den Film also noch sehen möchtet, könnt ihr beruhigt weiterschauen.

Die Kritik zu "Dumbledores Geheimnisse" auf YouTube:

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(Image credit: Warner Bros)

Gellert Grindelwald ist in der Zauberwelt einer der dunkelsten Magier aller Zeiten und sorgt in der ersten hälfte des 20. Jahrhunderts für Angst und Schrecken.

Sein Plan ist es, eine Welt zu Schaffen in der Menschen mit lückenloser magischer Abstammung - welche sich selbst als „Reinblüter“ bezeichnen - über alle anderen Menschen und Wesen herrschen zu lassen. Diese Ideologie bezeichnet Grindelwald als „Greater Good“.

Sein Gegenspieler, ehemaliger Gefährte und Geliebter ist kein geringerer als Albus Dumbledore. Sicher erinnert ihr euch an den alten Schulleiter mit dem langen grauen Bart aus Harry Potter.

Um Grindelwald zu besiegen, stellt Dumbledore ein Team aus begabten Hexen und Zauberern zusammen, quasi die Wizard Justice League. Die wichtigsten Mitglieder sind Newt Scamander, sein Bruder Theseus, Jacob Kowalski und Lally Hicks.

Albus Dumbledore ist eine der beliebtesten Figuren der Wizard-World und für mich eine Lieblingsfigur aus dem Harry Potter Universum. Das liegt vor allem an seinen Charakterzügen, die immer etwas Rätselhaftes und Besonderes an sich haben. In "Die Heiligtümer des Todes" werden auch einige Überraschungen zu Dumbledores Geschichte preis gegeben und er ist offenbar nicht immer der Zauberer gewesen, für den man ihn Jahre lang gehalten hat.

In den Filmen kommt diese Seite von Dumbledore allerdings weniger zum Tragen und man hat mit Dumbledore vielmehr die Figur des weisen Anführers präsentiert. Dieses Bild versucht David Yates in Dumbledores Geheimnisse etwas aufzubrechen. Gelungen ist das allerdings nur bedingt.

Warum?

Die Handlung verliert sich....

Jude Law, der Dumbledore seit dem zweiten Teil von "Phantasische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ verkörpert, macht zwar wieder einen guten Job in dieser Rolle, allerdings konnte sich seine Figur nicht wirklich entfalten.

Dieses Problem lässt sich nicht nur bei Dumbledore erkennen, sondern auch bei allen anderen Charakteren. Das beschreibt auch mein Kernproblem mit dem Film.

Ständig wurde mir das Gefühl vermittelt, ich habe es hier mit drei oder vier Geschichten gleichzeitig zu tun. Dadurch verwässert sich die Story auch entsprechend und mir viel es einfach schwer den roten Faden des Films selbst zu finden und diesen in die Filmreihe einzuordnen.

Eddie Redmayne als Newt Scamander wurde eigentlich als Hauptcharakter und Schlüsselfigur eingeleitet, was in "Dumbledores Geheimnisse" allerdings kaum rüberkommt. Mit witzigen Krebstänzen sorgt er zwar kurz für Lacher, aber wirklich notwendig für en Film wirkte er für mich nicht.

Auch der Cliffhänger aus dem vorherigen Teil, der einen großen Konflikt innerhalb der Familie Dumbledore ankündigt und kriegsentscheidend zu sein scheint, findet nur nebensächlich statt und wird als kleines Familiendrama abgetan. Warum? Keine Ahnung!

Um auf die Schauspieler zurückzukommen: Mads Mikkelsen hat durch seine Präsenz der Figur Gellert Grindelwald nochmal einen neuen Touch gegeben. Dieser Mann versteht es sehr gut Bösewichte zu verkörpern. Denn Grindelwald ist im dritten Teil von Phantastische Tierwesen brutal in seinen Handlungen und Ansichten. 

Diese abgebrühte Kälte und manipulativen Züge kann Mikkelsen einfach sehr gut verkörpern und er hat mir persönlich von allen Schauspielern am besten gefallen.

Mehr Einheitsbrei

Bild, Ton und Spezialeffekte untermauern im Idealfall das Drehbuch und sorgen dafür, dass man die zu transportierenden Botschaften auch richtig verstanden und wahrgenommen wird. In der Gesamtheit war aber auch an dieser Stelle eher enttäuscht.

Zwar hat der Film einige gute Kamerafahrten und Einstellungen. Diese sind allerdings so zerstückelt in dem Film implementiert, dass sie durch das restliche Effektgewitter untergehen. 

Die Zauberstab-Choreografien sind zwar ebenfalls nett anzusehen, aber eben auch nicht mehr. In Harry Potter und der Orden des Phönix konnte mich das beispielsweise mehr überzeugen.

Diese überfrachteten CGI-Effekte lassen mich mittlerweile auch einfach nur noch kalt. Ja, ich weiß! Natürlich stecken dahinter eine Armada von Leuten und zahllose Arbeitsstunden, aber ich habe das alles auch schon 1000 mal gesehen und bin satt davon. Dieser aalglatte Look, der in den meisten Blockbustern Einzug erhalten hat, ist für mich schon seit einiger Zeit ein Merkmal von langweiligem Massengeschmack. Wahrscheinlich war deswegen „The Batman“ auch mal wieder so erfrischend anders.

Wirklich erschrocken war ich beim Soundtrack. Musik ist in einem Film etwas Elementares, um das Publikum in die gezeigte Welt hineinzuziehen oder Gefühle und Situationen richtig zu vermitteln.

Ich persönlich bin für gut eingesetzte Nostalgie Momente sehr empfänglich. Da Harry Potter ein Großteil meiner Kindheit ausgemacht hat und ich bei Hedwigs Theme von John Williams jedes mal Gänsehaut bekomme, hat mich nicht ein Moment in Dumbledores Geheimnisse emotional bewegt.

Fazit:

Zusammengefasst ist "Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse" für mich leider nur unteres Mittelmaß geworden. Zwar sind die Darsteller in ihren Rollen gut, können sich aber aufgrund des Drehbuchs auch nicht wirklich zur Geltung bringen. 

Der Film möchte einfach zu viel auf einmal erzählen und konnte dadurch auch keine emotionale Spannung in mir erzeugen. Es ist wirklich Schade, denn der Film hätte durch das Potential der ersten beiden Teile so viel besser sein können. 

William Schubert
Freelancer

Hi, ich bin William und als Experte für Gaming (insbesondere PlayStation), VR und YouTube hier bei TechRadar tätig. Seit 20 Jahren bin ich von Technik und Videospielen begeistert und ich teile meine Meinungen und Erfahrungen gerne mit anderen. Bei Fragen oder Anregungen erreicht ihr mich per E-Mail unter wschubert@purpleclouds.de