Auch wenn Nvidia sich in letzter Zeit mit sinkenden Verkaufszahlen herumschlagen muss, gibt es frohe Kunde: Der Marktanteil ist in den vergangenen Monaten wieder deutlich gestiegen und das Unternehmen ist noch immer der dominierende Hersteller im Segment diskreter Grafikprozessoren. Und das hat Team Grün insbesondere einem Ableger zu verdanken: Der RTX 3060.
Werfen wir doch aber zunächst einmal einen Blick auf die konkreten Marktanteilszahlen, die uns dank Jon Peddie Research (Öffnet sich in einem neuen Tab) vorliegen und welche von Wccftech (Öffnet sich in einem neuen Tab) entdeckt wurden.
Statistiken des zweiten Jahresquartals zeigen, dass Nividia derzeit einen Marktanteil von 79% hat, und damit einen Anstieg von satten 4% im Vergleich zum vorherigen Quartal verbucht. AMDs Zahlen verringern sich hingegen von 24% auf nur noch 20%. Intels Arc-GPUs füllen den verbleibenden Prozent des Marktes aus und deuten auf ein erstes, langsames Vordringen in die Desktop-GPU-Szene hin.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal befindet sich Nvidia damit in ähnlicher Position: 2021 konnte man in Q2 nämlich auch auf einen Marktanteil von satten 80% blicken. Im Vergleich zum Vorjahr scheint dies in 2022 aber vor allem der RTX 3060 geschuldet zu sein. Zumindest suggerieren die vergangenen Steam-Hardware-Umfragen aus dem August (Öffnet sich in einem neuen Tab), dass es einen ernsthaften Verkaufs- und Nutzungsanstieg bei Nvidias Mittelklasse-GPU gab.
Die Desktop-Grafikkarte RTX 3060 liegt inzwischen auf einem starken sechsten Platz und konnte einen robusten Anstieg von 0,66% im August verbuchen. Mit dem gegenwärtigen Gesamtmarktanteil von 3,24% kommt sie ihrem Laptop-Äquivalent auf dem 5. Platz (3,39%) damit gefährlich nah.
Zeitgleich bedeutet das aber auch, dass die 3060er-Varianten insgesamt 6,63% aller verbauten GPUs ausmachen. Damit ist die RTX 3060 theoretisch sogar beliebter als die GTX 1060, die mit 6,6% noch immer auf dem ersten Platz liegt. Und zuletzt ist die RTX 3060 zusammen mit der 3070 die einzige GPU-Variante, die kürzlich keine Prozentverluste hinnehmen musste.
Analyse: Tröstende Zahlen in schweren Zeiten
Wie bereits eingangs erwähnt, hatte Nvidia in der Vergangenheit mit sinkenden GPU-Auslieferungen zu kämpfen. Die schwächelnde Nachfrage wurde weiter verstärkt durch noch immer üppige Lagerbestände, die aufgrund von Überproduktion (Öffnet sich in einem neuen Tab) zeitnah an die Nutzerschaft verkauft werden müssen...
Die Statistik von JPR offenbart daneben allerdings auch, dass derzeit alle Hersteller eine schwere Zeit durchmachen: Die Gesamtlieferungen sind demnach im Quartalsvergleich um 22% gesunken. Im Vergleich zu Mitbewerben kann sich Nvidia aber immerhin noch mit der gefestigten Vormachtstellung und Beliebtheit seiner RTX 3060 trösten.
Für die nahe Zukunft scheinen weitere Preisanpassungen (Öffnet sich in einem neuen Tab) allerdings unvermeidbar. Nur so können AMD und Nvidia ideale Startvoraussetzungen für ihre kommenden Grafikkarten schaffen.
Nachlässe dürfen wir womöglich aber nur bei den höherwertigen GPUs erwarten. Insbesondere die RTX 3090 (Öffnet sich in einem neuen Tab) (Ti) sowie RTX 3080 Ti (Öffnet sich in einem neuen Tab) könnten hiervon betroffen sein. Eine 3060 wird hingegen eher preisstabil bleiben. Einerseits, weil sie sich ohnehin gut verkauft, andererseits, weil der direkte Nachfolger in Form der RTX 4060 voraussichtlich noch länger auf sich warten lässt.
Natürlich kann sich das alles ändern, wenn wir konkrete Daten und Veröffentlichungszeiträume für die RTX 4060 haben. Aber auch aktuell stellt die RTX 3060 schon eine hervorragende Preis-Leistungs-Karte dar.