AMD RX 6500 XT bei CES 2022 als neue günstige Grafikkarte vorgestellt

AMD Radeon RX 6500 XT von der Seite
(Bildnachweis: AMD)

AMD hat auf der CES 2022 zwei neue günstige Grafikkarten veröffentlicht, nämlich die Radeon RX 6500 XT und die RX 6400. Über beide Modelle sind in den letzten paar Wochen bereits Gerüchte kursiert.

Es handelt sich dabei um günstige GPUs, die für 1080p-Gaming ausgelegt sind. Die 6500 XT beginnt bei 199 USD UVP, während für die RX 6400 keine UVP bekannt ist, da sie nur an OEMs ausgeliefert wird und nicht an Verbraucher. Euro-Preise sind ebenfalls nicht bekannt, wobei wir für die 6500 XT von knapp über 200 Euro ausgehen – vielleicht 220.

Die RX 6500 XT hat einen Navi 24-Grafikprozessor (6 nm) mit 1.024 Streamprozessoren, 4 GB GDDR6 VRAM und eine Speicherbandbreite von bis zu 144 GB/s. Der Grundtakt liegt bei 2.610 MHz und kann auf bis zu 2.815 MHz geboostet werden.

AMD behauptet, dass die Karte bei 1080p und hohen Grafikeinstellungen (im Bestfall) bis zu 35 % schneller ist als die Nvidia GeForce GTX 1650. Dabei sollte man aber beachten, dass das 6500 XT-Testsetup von Smart Access Memory Gebrauch macht, das die Performance im Vergleich zur „gewöhnlichen“ Anwendung nochmal um einige Prozentpunkte verbessert.

Wie bereits die RX 6600 XT wird die 6500 XT nur von Drittherstellern produziert und nicht von AMD. Dazu gehören ASRock, ASUS, Gigabyte, MSI, PowerColor, Sapphire und XFX. Die Grafikkarte soll am 19. Januar in den Handel kommen.

Die RX 6400 hingegen wird nicht in einer schönen Box in den Regalen von Händlern landen, sondern direkt bei OEMs. Daher wird diese Grafikkarte nur in vorkonfigurierten PCs erhältlich sein. Wann genau sie erscheinen soll, hat AMD nicht offiziell kommuniziert, auf der Produktseite ist jedoch, genau wie bei der 6500 XT, der 19. Januar angegeben.

AMD zufolge sollen PCs mit der RX 6400 in der ersten Jahreshälfte 2022 auf den Markt kommen, also spätestens Juni. Diese Grafikkarte hat 768 Streamprozessoren, ebenfalls 4 GB GDDR6 VRAM, einen Basistakt von 2.039 MHz und kann auf 2.321 MHz geboostet werden.


Analyse: Eine günstigere Grafikkarte ist gern gesehen – wenn Krypto und Scalper keinen Strich durch die Rechnung machen

Es ist wenig überraschend, dass die RX 6400 nur für OEMs erhältlich sein wird, denn Vieles davon war bereits in der Gerüchteküche zu hören. Es ist auch nicht die erste Grafikkarte, die nur an PC-Hersteller verkauft wird, und wahrscheinlich auch nicht die letzte. Doch wer weiß, vielleicht ist die RX 6400 irgendwann auch einzeln erhältlich.

Gamer warten verzweifelt auf eine aktuelle günstige Grafikkarte, die auch tatsächlich verfügbar ist, und für diejenigen ist die RX 6500 XT eine weitere Option – zumindest in der Theorie. 200 USD UVP klingen zwar verlockend, doch die weiterhin astronomisch hohe Nachfrage könnte dazu führen, dass der tatsächliche Preis um ein Vielfaches höher ausfällt. Anders gesagt: Wenn AMD nicht genügend Grafikkarten liefern kann, fällt die 6500 XT unweigerlich dem Wucher des letzten Jahres zum Opfer und die UVP wird irrelevant.

Die Hoffnung hängt also an der Verfügbarkeit. Dabei fällt es nicht uns nicht gerade schwer, dem Pessimismus zu verfallen, wenn wir die aktuelle Produktion und Verfügbarkeit von Grafikkarten betrachten. Außerdem soll sich die Situation AMD CEO Dr. Lisa Su selbst zufolge erst in der zweiten Jahreshälfte verbessern.

TOPICS
Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de