AMD patentiert „Gaming Super Resolution“ als Antwort auf Nvidias DLSS

Big Navi
(Bildnachweis: AMD)

Ein neues Patent für AMD „Gaming Super Resolution“ oder einfach „GSR“ wurde soeben veröffentlicht, das den Erwartungen Gewicht verleiht, auch wenn es zu dieser Veröffentlichung keine dazugehörige Ankündigung gibt. Solange AMD also kein offizielles Erscheinungsdatum bekannt gegeben hat, bleib alles nichts weiter als ein Gerücht, wenn auch ein sehr verlockendes.

AMD hatte bisher erklärt, dass FidelityFX Super Resolution, der Grafik-Booster, der die Antwort auf Nvidias DLSS (Deep Learning Super Sampling) sein soll, noch dieses Jahr für Gaming-PCs mit RDNA 2-Grafikkarten erscheinen soll, wobei Quellen wie YouTuber Corteks sogar von Juni ausgehen.

AMD FidelityFX Gaming Super Resolution

(Image credit: USPTO)

Besser spät als nie

FidelityFX wurde ursprünglich bei der Ankündigung der Radeon 6000 Grafikkarten angeteasert, aber zum tatsächlichen Launch wurden nur sehr wenige Informationen über das Feature bekannt gegeben.

Das neue Patent könnte darauf hindeuten, dass AMD die Entwicklung der Technologie hinter dem kommenden Auflösungs-Feature abgeschlossen hat. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich für große Unternehmen, mehrere Patente einzureichen, um Informationen vor dem Durchsickern in die Öffentlichkeit zu schützen. Wir wissen auch, dass das fragliche Patent eigentlich schon im November 2019 eingereicht wurde, obwohl es erst kürzlich aufgetaucht ist.

Es gibt derzeit keine Bilder, die das Patent begleiten, also gehen wir vorerst nur vom Text aus, der verrät, dass GSR auf Interferenzen zur Hochskalierung von Bildern basieren würde. AMD behauptet, dass der Deep-Learning-Ansatz zu einem Detail- oder Farbverlust führen könnte, da die ursprünglichen Bildaspekte nicht berücksichtigt werden. Daher wurde eine Lösung von Grund auf neu entwickelt, die lineare und nicht-lineare Upscaling-Techniken verwendet und die Treue des endgültigen Bildes beibehält und verbessert.

AMD ist wieder im Rennen

Das Patent deutet auch darauf hin, dass diese Technologie außerhalb von Grafikkarten verwendet werden könnte, ähnlich wie Nvidia grafisches Upscaling bei Produkten wie dem Nvidia Shield TV Pro einsetzt. Das bedeutet, dass GSR nicht nur auf CPUs und GPUs funktionieren würde, sondern dass es auch in einer breiteren Palette von Geräten als Nvidia zum Einsatz kommen könnte, wie z. B. in Konsolen, Fernsehern, Handheld-Geräten, Smartphones und mehr.

AMD muss den Abstand, den Nvidia mit Features wie DLSS gewonnen hat, aufholen. Seit der Veröffentlichung der Big-Navi-Grafikkarten Ende letzten Jahres unterstützen endlich auch AMD-Grafikkarten Raytracing. Doch obwohl die Radeon RX 6800 und die Radeon RX 6800 XT tolle Grafikkarten sind, sind PC-Tüftler wegen ihrer Software-Vorteile eher Nvidia-Grafikkarten wie der GeForce RTX 3080 oder der RTX 3070 hinterher.

Da AMDs Big-Navi-Karten keine Antwort auf Supersampling hatten, mussten sie jeden Frame mit höheren Auflösungen rendern - ein Prozess, der die Karten im Vergleich zu ihren Nvidia-Pendants beim selben Output deutlich langsamer machte. Nvidia hat seine Software-Vorteile außerdem bei den Notebook-Versionen seiner Ampere-Grafikkarten ausspielen können und RTX und DLSS für leistungsfähige Gaming-Notebooks herausgebracht.

Wenn AMD mit Nvidia sowohl bei Desktop- als auch Notebook-Grafikkarten gleichziehen kann, hätte es bessere Chancen, sich ein Stück von Marktanteil zurückzuholen. Natürlich sind jegliche Grafikkarten wegen der andauernden Chip-Engpässe nur schwer erhältlich, aber da der Bitcoin-Kurs endlich sinkt, könnte sich bald wieder Normalität auf dem Grafikkartenmarkt einstellen.

Via VideoCardz

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Jess Weatherbed

Jess is a former TechRadar Computing writer, where she covered all aspects of Mac and PC hardware, including PC gaming and peripherals. She has been interviewed as an industry expert for the BBC, and while her educational background was in prosthetics and model-making, her true love is in tech and she has built numerous desktop computers over the last 10 years for gaming and content creation. Jess is now a journalist at The Verge.