Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins Kritik: Was für ein Ritt

Wird diese Reihe wirklich immer besser?

Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins Kritik: Was für ein Ritt
(Image: © Paramount Pictures)

TechRadar Fazit

Mission Impossible: Dead Reckoning - Teil Eins ist einer der schwächsten Filme der Reihe, da er zum Einen in Sachen Handlung und Figuren nicht immer den richtigen Ton trifft. Die Gegenspieler bekommen nicht genug zu tun und es werden viele neue und alte Figuren und Themen nur angerissen, was das Hinterherkommen manchmal schwer machen kann. Die Action kann zum Anderen leider nicht mit den Vorgängern mithalten, was aber mehr für die bisherige Filmreihe als gegen diesen neuen Teil spricht. Denn trotzdem sind die Action-Sequenzen gut inszeniert und bieten spektakuläre Explosionen und harte Kämpfe. Damit bekommen Fans der Reihe einige typische Mission Impossible-Szenen, insgesamt steigert der Film aber vor allem die Erwartungen für Dead Reckoning - Teil Zwei.

Pro

  • +

    Wunderschöne Sets

  • +

    Immersiver Sound und Schnitt

  • +

    Toll inszenierte Action

Kontra

  • -

    ...aber leider lange nicht so krass wie zuvor

  • -

    Zahlreiche Logiklücken

  • -

    Schwacher Bösewicht

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Mission Impossible 7 Gewinnspiel

Ethan Hunt holds his hands up as Grace hides behind him in Mission Impossible 7

(Image credit: Paramount Pictures)

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Über ein Jahr ist es her, dass Tom Cruise' letzter Film Top Gun: Maverick an den weltweiten Kinokassen fast 1,5 Milliarden Dollar einspielte. Top Gun 2 war nicht nur einer der besten Filme 2022, sondern trug auch dazu bei, den Kinobesuch nach der Pandemie wiederzubeleben.

Zahlreiche Filme konnten 2023 nicht an den Erfolg von Maverick anknüpfen - Ant-Man 3, Indiana Jones 5 und The Flash, um nur drei zu nennen - und so ist es wieder einmal an Cruise, das Kino zu retten. Jetzt, wo die Sommer-Blockbuster-Saison vor der Tür steht und mit Barbie und Oppenheimer zwei unserer sehnlichst erwarteten neuen Filme bald in die Kinos kommen, ist ein guter Zeitpunkt, um die Zuschauer wieder in die Säle zu locken.

Und wie könnte man das besser tun als mit einer Filmreihe, die dafür bekannt ist, seit dem dritten Teil immer besser und besser zu werden. Mission Impossible: Dead Reckoning - Teil 1 heißt also der neueste Film der langjährigen Action-Spionage-Reihe, der am 13. Juli 2023 in die Kinos kam. Ob der seinem Ruf gerecht werden kann, oder ob er genauso langatmig wie sein Name ist, darum geht es in dieser Filmkritik. 

Ihre Mission, sollten Sie sie annehmen…

Ethan Hunt und seine Crew fahren in Mission Impossible: Dead Reckoning - Teil Eins durch Venedig

Mission Impossible 7 ist Ethan Hunts bisher schwierigster Auftrag. (Image credit: Paramount Pictures)

In Dead Reckoning - Teil eins treffen wir wieder auf Ethan Hunt, den Lieblingsagenten der Impossible Missions Force (IMF). Diesmal haben Cruise und sein Team den Auftrag, eine furchterregende neue Waffe namens "Die Entität" aufzuspüren, die in den falschen Händen die Existenz der Menschheit bedrohen könnte - so weit so typisch. Gemäß dem Zeitgeist handelt es sich diesmal aber nicht um eine Atomwaffe oder ähnliches, sondern um eine künstlichen Intelligenz. Und als wäre ein sich in alle Systeme der Welt hineinhackender Supercomputer noch nicht genug, konfrontiert der Hunt auch noch mit dessen dunkler Vergangenheit. 

Der charmante Agent hat sich im Laufe der Mission Impossible-Filmreihe im Umgang mit verschiedensten Gegnern bewährt. Und auch wenn er es hier mit einer Reihe von menschlichen Gegnern zu tun hat, ist der Kampf gegen eine allwissende KI vielleicht seine bisher größte Herausforderung. 

Wie kämpft man gegen ein computerbasiertes Wesen, das keine physische Form hat? Nun, das ist eine Frage, die an mancher Stelle sehr ernst genommen, an anderer aber wieder völlig ignoriert wird. So werden Leute ständig darüber an der Nase herumgeführt, dass ihre Kommunikation ausschließlich digital ablief, was jede Art von Information gänzlich unzuverlässig macht. Wenn dann aber mehrmals elektrische Autos gefahren werden, scheint das plötzlich nicht mehr so wichtig. 

Doch trotz diverser Ungereimtheiten in der Handlung, solltest du hier keine Sekunde wegschauen. Denn die zwar wenigen, aber vollgestopften Expositionsgespräche sind oft so mit Infos gefüllt, dass man schnell den Faden verlieren kann. Und da zudem eine Menge Figuren aus der gesamten Filmreihe auftauchen, kann es im Zuge der deftigen 156 Minuten Laufzeit häufig mal verwirrend werden. 

Wer war das nochmal?

Eine Nahaufnahme der Figur Paris in Mission Impossible: Dead Reckoning - Teil Eins

Pom Klementieffs Paris ist etwas zu wenig genutzt worden. (Image credit: Paramount Pictures)

Apropos Figuren: Obwohl ich selbst vor gar nicht allzu langer Zeit die bisherigen Mission Impossible-Teile erneut geschaut habe - was du beispielsweise auf Paramount Plus tun kannst -, fragte ich mich doch bei der einen oder anderen Person: "Sollte ich die kennen?" Insbesondere Hunts Vergangenheit vor dem IMF hat in mir dieses Gefühl aufkommen lassen. 

Über andere beliebte Nebenfiguren wie das Hacker-Genie Luther Stickell (Ving Rhames) und der ständig gestresste, aber irre witzige Benji Dunn (Simon Pegg) habe ich mich sehr gefreut. Auch die Rückkehr des ehemaligen IMF-Direktors Eugene Kittridge (Henry Czerny), der seit dem ersten Mission Impossible-Film nicht mehr zu sehen war, wurde bereits in den Trailern gezeigt. Daraus entstehen einige wirklich spannende Momente und bierernste Dialoge zwischen ihm und Hunt, die zudem den Kreis zum Beginn der Reise vor 27 Jahren schließen. 

Rebecca Ferguson als MI6-Agentin Ilsa Faust taucht ebenfalls wieder auf, bekommt aber trotz viel Geheimniskrämerei nur sehr wenig Screentime und sogar noch deutlich weniger zu sagen. Ersetzt wird sie mehr oder weniger von Hayley Atwell als Grace, die ihre Sache zwar sehr gut macht, ich mich aber auch gefragt habe, wozu eine neue Figur bei einer bereits so vollgestopften Handlung nötig war. 

Nichtsdestotrotz sorgt sie mit ihrer guten Chemie zu Hunt für einige emotionale Momente und auch vielen witzige Szenen. Allein das Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden am Anfang ist bereits herrlich unterhaltsam anzusehen und gipfelt in einer Autoverfolgungsjagd, die man so bei Mission Impossible noch nicht gesehen hat. 

Die Weiße Witwe schlingt ihre Arme um Ethan Hunt in Mission Impossible 7

Vanessa Kirbys Alanna hat eine anständige Rolle in MI7, aber sie hätte größer sein können. (Image credit: Paramount Pictures)

Auf der Gegenseite steht wiederum der mysteriöse Gabriel, dessen Gründe, wieso er für die Entität arbeitet, ein gut gehütetes Geheimnis sind. Zwar verleihen ihm seine Mischung aus Intelligenz und Kraft sowie seine Verbindung zu Hunts Vergangenheit eine gewisse Bedrohlichkeit und Bedeutung. Insgesamt bleibt er aber leider sehr blass und auch schauspielerisch kann Esai Morales es lange nicht mit Philip Seymour Hoffman oder dem sexysten Schnauzbartträger aller Zeiten aufnehmen: Henry Cavill.

Gabriels Gehilfin ist die schweigsame, aber überaus wilde Paris, gespielt von Pom Klementieff. Wenn du sie zuletzt als Mantis in Guardians of the Galaxy 3 gesehen hast, wirst du sie hier nicht wiedererkennen. Es macht Spaß, ihrer hassenswerten Aggressivität auf der Leinwand zuzuschauen. Darüber hinaus ist sie aber kaum mehr als ein bissiger Hund und ihre aufgedrückte "Charakterentwicklung" wirkte auf mich extrem an den Haaren herbeigezogen. 

Zuletzt wäre noch Vanessa Kirby als Alanna Mitsopolis a.k.a. Die Weiße Witwe zu erwähnen. Sie kam bereits im Vorgänger Fallout vor und bildet eine Art weitere Fraktion. Im Vergleich zu Paris zeigt sie wiederum in jeder einzelnen Szene, dass sie es verdient hat, noch weit mehr Screentime zu bekommen. Von ihrer moralisch interessanten Figur hätte ich daher gerne mehr gesehen, was in Dead Reckoning - Teil 2 hoffentlich der Fall sein wird. 

Ich hoffe aber auch, dass es dem Nachfolger gelingen wird, sowohl die Fäden zufriedenstellend zusammenzuführen als auch wieder ein dynamischeres Miteinander zwischen Hunt und seinen Freunden zu schaffen. Denn die Geschichte mag mit einigen mal mehr mal weniger herben Logiklücken und Over-the-Top-Darstellungen selten die große Stärke der Reihe gewesen sein. Das mitreißende Miteinander der Agenten, wie es in der Sequenz am Flughafen gezeigt wird, war hingegen immer ein großer Pluspunkt. 

Es knallt mal wieder ordentlich

Ethan Hunt läuft durch einen mit Kerzen beleuchteten Gang in Mission Impossible 7

Laut, Ethan, lauf! (Image credit: Paramount Pictures)

Die mit Abstand größte Stärke war aber natürlich stets die Action und insbesondere die phänomenalen Stunts unter Einsatz von Cruise' Leben. Und auch in Dead Reckoning Teil Eins explodiert es wieder überall, die Kämpfe fühlen sich hart und kraftvoll an und es werden Autos, Motorroller und Züge zerstört. All das klingt aber nicht nur wuchtig, sondern sieht auch wirklich toll aus. Bis auf einige etwas zu nahe Einstellungen, hast du stets einen guten Überblick und kannst die Action wunderbar genießen. Und der rennende Tom Cruise darf natürlich auch nicht fehlen.

Doch beim  Punkt "Stunts" muss ich mich leider den zahlreichen anderen Stimmen im Internet anschließen. Natürlich ist der Motorrad-Basejump, über den bereits seit Monaten berichtet wird, spannend anzusehen. Ich hatte aber tatsächlich die ganze Zeit über gehofft, dass lediglich mit diesem Sprung geworben wird, um den tatsächlich größten Stunt des Films geheim zu halten. Dem war allerdings nicht so und mit den Sequenzen am Burj Khalifa oder dem Halo-Jump kann das hier bei Weitem nicht mithalten. 

Dennoch sind die Verfolgungsjagd mit einem gelben Fiat 500, die sowohl irre witzig als auch rasant ist, oder alles was mit dem Zug zu tun hat, spektakulär anzusehen. Die Verbindung zu Uncharted 2 ist zwar nicht zu übersehen, was den Spaß an dem Ganzen aber nur geringfügig schmälert. Dafür kracht es dann einfach doch zu schön. 

Mission erfüllt?

Gabriel und Ethan Hunt ringen auf dem Dach eines Zugwaggons in Mission Impossible: Dead Reckoning - Teil Eins

In Mission Impossible 7 geht es, wenig überraschend, hart zur Sache. (Image credit: Paramount Pictures)

Mission Impossible: Dead Reckoning - Teil Eins hat nicht nur einen wirklich langen Namen, sondern fühlt sich zuweilen auch manchmal etwas lang an. Dazu fehlt es den Figuren oft am gewissen Etwas, um die aktuelle Stimmung entsprechend zu übertragen. Gerade die Gegenspieler bekommen in dieser ersten Hälfte des Zweiteilers noch nicht genug zu tun und insgesamt sind es einfach sehr viele Figuren und Themen, die angerissen werden. Und auch in Sachen Action kann Dead Reckoning - Teil Eins seine Vorgänger leider nicht übertreffen. Das alles macht den Film insgesamt für mich zu einem der schwächsten Vertreter der Reihe. 

Allerdings ist das auch eine extrem hohe Messlatte, die Mission Impossible 7 zu überspringen hatte. Denn für sich gesehen sind die Action-Sequenzen noch immer fulminant inszeniert, die Explosionen knallen und die Faustkämpfe tun weh. Gemeinsam mit dem rennenden Tom Cruise und einigen typischen Mission Impossible-Szenen, wie der bereits erwähnten am Flughafen, bekommen Fans der Reihe hier viel von dem, was sie sich gewünscht haben. Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall sehr gespannt auf Dead Reckoning - Teil Zwei und ob der die Tradition fort- und der gesamten Reihe die Krone aufsetzen können wird.

Christopher Barnes
Redakteur

Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden. 

Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de

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