Marvel schließt eine dritte Staffel für Loki noch nicht aus! – Aber man braucht sie auch nicht ...

Loki ist in Staffel 2 zwischen den Zeitsträngen gefangen
Loki Staffel 2 soll zwar nicht zwangsläufig noch eine Fortsetzung spendiert bekommen, wirklich schaden würde es dem MCU und Disney aber auch nicht (Bildnachweis: Marvel Studios/Disney Plus)

Als ob es noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, hat sich Loki Staffel 2 als magischer Erfolg für Marvel und den Mutterkonzern Disney etabliert. 

Laut einer Disney-Pressemitteilung wurde die letzte Folge der zweiten Staffel der Erfolgsserie in den ersten drei Tagen satte 11,2 Millionen Mal auf Disney Plus angesehen. Das sind 300.000 mehr Aufrufe als bei der Premiere von Loki Staffel 2 und macht die Show damit zum zweitmeistgesehenen Finale des Streaminganbieters im Jahr 2023 – direkt hinter der letzten Folge von The Mandalorian Staffel 3.

Vielleicht noch beeindruckender war jedoch die Fähigkeit von Loki Staffel 2, das Zuschauerinteresse über die gesamte Laufzeit von sechs Episoden aufrechtzuerhalten (und das auf einem äußerst hohen Niveau). 

Disney gab an, dass die Rückkehr des Täuscher-Gottes auf Disney Plus jede Woche mehr als 11 Millionen Fans anlockte. Das bedeutet, dass die Zuschauerzahlen zwischen der ersten Folge am 6. Oktober, die die zweitmeistgesehene Disney Plus-Premiere des Jahres 2023 war, und dem Finale am 10. November nicht nennenswert gesunken sind. Im Vergleich dazu schwankten die Einschaltquoten von der ebenfalls recht erfolgreichen Sci-Fi-Show, Star Wars: Ahsoka ,während der ersten Staffel im August wie September stark.

Wohlgemerkt gibt es jedoch nicht nur gute Nachrichten. Laut dem Marktforschungsunternehmen Nielsen (via Deadline) wurde die erste Folge von Loki Staffel 2 in der ersten Woche nämlich "nur" 446 Millionen Minuten gestreamt. Wir setzen hier das "nur" in Anführungszeichen, weil das zwar keine schlechten Werte sind, selbige jedoch weit entfernt von den 731 Millionen Minuten sein dürften, die die Premiere von Loki Staffel 1 im Juni 2021 erreichte.

Es gibt aber auch einige mildernde Umstände für diesen Rückgang, die nicht unerwähnt bleiben sollen – so beispielsweise auch die Ermüdung der Fans des Marvel Cinematic Universe (MCU), der inzwischen beendete Schauspielerstreik, der Hauptdarsteller Tom Hiddleston daran hinderte, für die Rückkehr der Serie zu werben, und das Interesse an Mitbewerbern von Netflix, Prime Video und Co., die zur gleichen Zeit Zuschauer an sich banden.

Und doch ist der Erfolg von Loki Staffel 2 eine besonders willkommene Nachricht für Marvel in einem schwierigen Jahr mit nicht enden wollenden Verzögerungen bei den MCU-Filmen, Umplanungen von Fernsehserien, Kritik an der "systematischen" Überlastung der Mitarbeiter (allen voran den Visual-Effects-Künstlern) sowie dem bereits erwähnten Streik von Schauspielern wie Autoren, der zum länger anhaltenden Problemherd im Jahresverlauf mutierte.

Gerüchte rund um Staffel 3 werden fortlaufend angefeuert

OB, Hunter B-15, Loki sowie Mobius sehen sich mit einem kataklysmischen Event konfrontiert

(Image credit: Marvel Studios)

Angesichts des Erfolgs von Loki Staffel 2 hat sich das Gespräch aber nun auch unweigerlich auf eine mögliche dritte Staffel verlagert. 

Im Gespräch mit Comicbook.com bekräftigte Kevin Wright, einer der ausführenden Produzenten der Serie, allerdings, dass es immer der Plan von Marvel gewesen sei, die Geschichte des Asen über zwei Staffeln zu erzählen. Zeitgleich schließe man aber noch immer nichts aus: "Wir denken auf jeden Fall darüber nach, wie wir die Geschichten rund um die TVA und Loki weiter erzählen können ... Ich glaube, es gibt noch viele Bücher im Regal." Eine Andeutung, die Hoffnungen rund um eine mögliche Fortsetzung aufs Neue anheizt und Diskussionen darüber auslöst, ob eine dritte Staffel nicht sogar schon längst in Entwicklung sein könnte.

Das Problem bleibt jedoch das Gleiche: Marvel kann sich immer seltener auf Nostalgie ausruhen und nicht allein mit selbiger sein Kino-Moloch aufrechterhalten. Und ohne denjenigen, die das Staffelfinale noch nicht gesehen haben, etwas verderben zu wollen, sei an dieser Stelle gesagt, dass der Abschluss von Staffel 2 ein ebenso würdiger Abschied vom Gott des Schabernacks sein könnte.

Natürlich ist das allein aber keinesfalls ein Grund dafür, dass wir Tom Hiddleston infolgedessen das letzte Mal als Loki gesehen haben – auch hier will ich jedoch nicht zu sehr ins Detail gehen. Doch Marvel-Präsident Kevin Feige und weitere Verantwortliche haben schon im Vorfeld erwähnt, dass die Bedeutung des Loki im Multiversum auch längerfristig relevant sein wird.

Um es also mit den Worten von Loki selbst zu sagen: Die Sonne wird wieder auf ihn scheinen.

Um das MCU jedoch so wirklich voranzubringen, kann man sich nicht weiter auf die beliebtesten Figuren von einst berufen – oder sie gar zurückholen, um die Ticketverkäufe der Filme wieder anzukurbeln.

Letztgenanntes könnte nämlich laut Variety der Fall sein ... auch wenn die Quelle des Berichts nicht unbedingt vor Glaubwürdigkeit strotzt. Doch es wäre purer Wahnsinn, sich nun wieder auf der Klasse eines Robert Downey Jr., eines Chris Evans oder einer Scarlett Johansson auszuruhen, nur um den Versuch zu starten, einstige Höhenflüge zu reproduzieren. Um das MCU auch die nächsten 3,4,5 oder gar 10 Jahre bestehen zu lassen – und vor allem qualitativ wieder nach vorn zu bringen – kann diese Strategie keinesfalls die bestmögliche Lösung sein. 

Und ja, auch ich verstehe, dass Disney und Marvel sich unter Zugzwang verstehen, nachdem Guardians of the Galaxy Vol. 3 wohl der einzige Kino-Lichtblick in 2023, während Ant-Man und The Marvels (bisher) eher ernüchternd performen.

Lasst die alte Riege in den wohlverdienten MCU-Ruhestand gehen und konzentriert euch endlich wieder darauf, Geschichten mit Klasse zu erzählen. Qualität statt Quantität. Das MCU hat schon so viel Grandioses geboten und noch so viel mehr zu bieten. 

Und ja, auch Loki ist ein Teil davon ... aber eben nicht der einzige. Sicher, Marvel wird (aus offensichtlichen Gründen) eine dritte Staffel von Loki nicht ausschließen, aber das Unternehmen muss das Thema irgendwann auch endlich einmal hinter sich lassen und seine Bemühungen auf andere Bereiche konzentrieren.

Diese News sind deine Zeit allemal wert

Christian Schmidt
Business Development Manager

Hi, ich bin Christian und bei TechRadar Deutschland als Business Development Manager tätig.

Bei allen Fragen rund um Gastbeiträge sowie Native Advertising bin ich die richtige Adresse! Darüber hinaus lasse ich aber auch mein Know-How im PC-Hardware-Segment, den TV- und Serienbereich sowie rund um meinen heißgeliebten Xbox Game Pass in die redaktionelle Gestaltung unserer Seite einfließen. Insbesondere im Gaming-Segment kann ich durch meine unzähligen Spielstunden und langjährigen Kenntnisse überzeugen, bin aber auch immer offen für neue Vorschläge und innovative Konzepte der Industrie.

Erreichbar bin ich unter der Mailadresse cschmidt[at]purpleclouds.de.

Mit Unterstützung von