iodè - das umweltfreundliche Smartphone im Test

Nachhaltigkeit und Datenschutz vereint

Ein Galaxy S9 mit iode Hülle vor einem Blumentopf
(Image: © Future / Franziska Schaub)

TechRadar Fazit

Dir ist Datenschutz und Nachhaltigkeit wichtig? Du möchtest wissen, welche deiner Daten wann, wie oft und von wem gesammelt und gespeichert werden? iodè unterstützt dich dabei und haucht alten Smartphones neues Leben ein. Wenn du nicht das aktuellste Handy-Modell benötigst, Datenkraken keine Chance geben willst und mit Coding-Grundkenntnissen glänzt, hast du hiermit eine gute Alternative zu Android und Co. gefunden.

Pro

  • +

    Datenschutz

  • +

    Nachhaltig

  • +

    Transparent

Kontra

  • -

    wird nicht auf neueren Modellen unterstützt

  • -

    bei Selbst-Installation Coding-Kenntnisse nötig

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Weißt du, was all deine Apps über dich wissen? Welche Daten sie sammeln und gar teilen? Zusammengefasst lässt sich sagen: eine Menge!

Hier setzt nun das französische Unternehmen iodè mit seinem Android-basierten Betriebssystem an und ermöglicht dir ein spitzelfreies Google-Erlebnis. iodèOS analysiert die Datenanfragen deiner Apps in Echtzeit; wodurch du die Identität aller Empfänger und die Menge der Daten, die sie sammeln möchten, sehen kannst. Außerdem bekommst du die Möglichkeit, unerwünschte Empfänger (wie Werbung, Malware, Spam, Statistiken und Tracker) zu blockieren und kannst messen, wie datenschutzkonform deine Apps sind.

Das Hauptaugenmerk liegt bei iodè auf refurbished Smartphones, um den älteren, gebrauchten Modellen ein zweites Leben einzuhauchen und nachhaltig zu agieren. Aktuell kannst du aus zwei Marken wählen - Samsung und Sony. Diese Geräte werden in Frankreich aufbereitet und auf Funktionalität getestet. Alle refurbished Smartphones, die du über iodè erwerben kannst, sind nach eigenen Angaben 100 % funktionstüchtig, getestet, de-simlocked und frei von Daten; die Akkulaufzeit stimmt mit den Angaben der Hersteller überein.

Es ist außerdem möglich, drei neue Smartphones mit iodèOS zu erwerben: Teracube 2E und Fairphone 3 und 3 Plus.

Du bist neugierig und möchtest iodèOS ausprobieren, hängst aber an deinem jetzigen Smartphone? Auch das ist kein Problem, denn du kannst iodèOS - auf einzelnen unterstützten Modellen auch kostenfrei installieren.

iodè: Preis

iodèOS ist kostenfrei auf einigen Smartphones installierbar. Zu den unterstützten Modellen zählen unter anderem das Galaxy S9 und 9 Plus, Note 9 und das A5 2017 von Samsung sowie die Sony Xperia Reihe und das Xiaomi Mi 9. Du benötigst jedoch Coding-Vorkenntnisse, wenn du iodèOS selbst installieren möchtest.

Möchtest du stattdessen ein neues Smartphone erwerben, hast du auf iode.tech eine Auswahl an aufbereiteten Geräten.

Was du allerdings bedenken musst, ist, dass du gute, gebrauchte Samsung / Sony Geräte bereits für weniger Geld bekommen kannst. Aber wenn du eine Alternative zu Android möchtest, die dich vor Schnüffelei schützt, dann ist der Aufpreis sicher verkraftbar. Hier wurde iodèOS bereits installiert und ist out-of-the-Box nutzbar.

iodè: Funktionen

Die Datenanfragen im Überblick

(Image credit: iodè - Screenshot)

iodè versichert, dass du hier "Android ohne Spitzel" bekommst, dass unerwünschte Übertragungen blockiert, Datenanforderungen analysiert und deine Apps auf Zuverlässigkeit geprüft werden. Du bekommst außerdem eine datenschutzfreundliche Sammlung an Apps und eine Open Source kollaborative Blacklist.

Um eine ständige Verbindung von Smartphone zu Google zu unterbinden, gibt es ein paar Anpassungen, wie zum Beispiel den Austausch des Standard-DNS-Servers.

Vorinstallierte Apps sind:

  • MicroG Kernanwendungen: GmsCore, GsfProxy, FakeStore, Maps API
  • NLP-Backends für microG: DejaVuNLPBackend (Standard), MozillaNLPBackend, AppleNLPBackend, RadioCellsNLPBackend, NominatimNLPBackend
  • App Stores: F-Droid (mit F-Droid Privileged Extension) und Aurora Store
  • Browser: iodé-Browser (basierend auf Firefox (Fenix), mit Qwant als Standardsuchmaschine und deaktivierter Telemetrie) anstelle des standardmäßigen Jelly-Browsers von Lineage
  • SMS: QKSMS anstelle der Standard-SMS-App von Lineage
  • Karten/Navigation: Magic Earth GPS & Navigation (die einzige vorinstallierte App, die nicht Open Source ist)
  • Tastatur: OpenBoard anstelle der AOSP-Tastatur
  • PDF: Pdf Viewer Plus
  • Persönliche Notizen: Carnet
  • Werbe-/Malware-/Datenleck-Blocker: iodé. (derzeit nicht quelloffen)
  • iodé News: um die Nutzer über neue Entwicklungen zu informieren, und eine FAQ

Die vorinstallierten Apps

Ein Screenshot der vorinstallierten Apps (mit Ausnahme von WhatsApp) (Image credit: Future / Franziska Schaub)

Hier ist besonders die iodè-App hervorzuheben. Diese war bereits vorkonfiguriert, was tatsächlich Zeit und Nerven spart.

Mithilfe dieser App wird die Internetkommunikation aller installierten Apps gescannt - und das in Echtzeit. Werbung, Malware, Spam, Spyware und so weiter werden zuverlässig permanent blockiert. Das funktioniert ähnlich der "Man-in-the-Middle-Attacke", einem Hacking-Prinzip, das die Kommunikation zwischen zwei Endpunkten abfängt. Das Gute daran? Du kannst weiterhin VPNs auf deinem Smartphone nutzen und so unter anderem die Formel 1-Saison verfolgen.

iodè: Benutzerfreundlichkeit

Die Begrüßung bei Erstnutzung

(Image credit: iodè - Screenshot)

Das Interface von iodè ist sehr klar und strukturiert, ich habe mich schnell darin zurechtgefunden. Mit nur einem Klick lassen sich Apps öffnen und du siehst, wann, wie oft und von wem die App aufgefordert wurde, Daten zu senden.

Für jede App lässt sich die Stärke des Schutzes einstellen, und es gibt zusätzlich zur Blacklist auch eine Whitelist.

Ich wurde mindestens einmal monatlich über Neuerungen und Sicherheitsupdates informiert. Die vorinstallierte News-App stellte ausführliche Informationen bereit und die transparente Vorgehensweise unterstützte den Eindruck, das meine Daten sicher sind.

Die monatlichen Updates

(Image credit: iodè - Screenshot)

iodè: Fazit

Wer wissen möchte, was mit seinen Daten passiert, welche Aktivitäten aufgezeichnet und gespeichert werden und welche Informationen Datenriesen wie Google & Co. nutzen, macht mit dem Umstieg auf iodèOS nichts falsch.

Wenn du sogar ein unterstütztes Gerät dein eigen nennst (und Grundkenntnisse im Coden hast), musst du nur etwas Zeit investieren, um umzusteigen.

Hast du jedoch keine Vorkenntnisse, empfehle ich dir, ein refurbished Phone direkt über iode.tech zu erwerben, Antoine Maurino und sein Team haben dann schon alles für dich vorbereitet, damit du sofort out-of-the-Box geschützt loslegen kannst.

Mir gefällt besonders der Nachhaltigkeitsgedanke und das Wiederbeleben älterer Smartphone-Modelle. Einziges Manko: Für meinen Geschmack sind die kompatiblen Serien schon etwas zu veraltet - zwischen dem S9 und dem aktuellen Flaggschiff von Samsung, dem S21, liegen immerhin 4 Jahre. Nicht falsch verstehen, privat nutze ich aktuell auch ein S9 Plus, würde aber bei einem Neukauf eines (gebrauchten) Smartphones in eine jüngere Serie einsteigen und ich könnte mir vorstellen, dass dies auch einige Interessenten abschreckt. Eine größere Produktvielfalt wäre klasse!

Mir wurde für diesen Test ein Samsung Galaxy S9 Plus zur Verfügung gestellt, jedoch hatte die Hardware dieses Geräts keinerlei Einfluss auf diesen Testbericht. Du möchtest dich über das S9 Plus informieren? Hier findest du die Review meiner britischen Kollegen

Franziska Schaub
Chefredakteurin

Hallöchen, ich bin Franzi.

Als Chefredakteurin bei TechRadar Deutschland bin ich unter anderem verantwortlich für die Bereiche Smartphones, Tablets und Fitness.


Wenn ich nicht gerade nach neuesten News für euch das Internet durchforste oder frisch gelaunchte Geräte teste, backe ich, tauche ein in die Welt von Azeroth, schmökere in Romanen auf meinem Kindle Paperwhite oder sitze mit einer Tasse Tee gemütlich auf dem Sofa, ganz im Sinne von Netflix & Chill. Dazu eine schlafende Katze auf dem Schoß und ich bin glücklich.


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