Was macht ein klimaneutrales Unternehmen aus?

Durch Aufforstung und Co. wird der Klimwandel weiter beschleunigt. Und auch Unternehmen sind hieran nicht unbeteiligt. Doch was können Sie aktiv dagegen tun und was macht ein klimaneutrales Unternehmen aus?
(Bildnachweis: Jonathan Petersson / Pixabay)

Um den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen in der Industrie klimaneutrale Maßnahmen ergreifen. Es ist allgemein bekannt, dass große Fabriken und Firmen erhebliche Mengen an Treibhausgasemissionen verursachen, die zur Erderwärmung beitragen und die Umwelt verschmutzen. Diese Emissionen haben auch eine langfristige Wirkung, da das Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Atmosphäre bleibt und die planetarische Erwärmung verstärkt wird. Nur mit einer schnellen Umstellung der Industrie kann demnach die Umwelt geschützt und der Klimawandel verlangsamt werden. Doch was macht eigentlich ein klimaneutrales Unternehmen aus?

Klimaneutral - was ist das eigentlich?

Klimaneutralität bedeutet, dass die Kohlenstoffemissionen, die wir in die Atmosphäre abgeben, im Einklang mit der Kohlenstoffaufnahme sind. Im Idealfall wird so viel CO2 ausgestoßen, wie von natürlichen Kohlenstoffsenken wie Wäldern, Ozeanen und Böden aufgenommen wird. Dieses Ziel wird als Netto-Null-Emission bezeichnet und ist entscheidend, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Leider tragen Menschen maßgeblich zum Ausstoß von Kohlenstoffemissionen bei. Die Industrie ist einer der Hauptverursacher und große Fabriken stoßen oft mehr CO2 aus, als die natürlichen Kohlenstoffsenken aufnehmen können. Dabei sind Wälder und Ozeane die einzigen Akteure, die Kohlenstoffdioxid aufnehmen können und somit eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielen. Diese natürlichen Kohlenstoffsenken sind essentiell, um den Klimawandel zu verlangsamen und Klimaneutralität zu erreichen. Wälder absorbieren Kohlenstoffdioxid durch Fotosynthese und speichern es in Holz und anderen organischen Materialien. Ozeane nehmen CO2 aus der Luft auf und wandeln es in gelösten Kohlenstoff um, der tief im Meer versinkt. Böden speichern Kohlenstoff durch die Wurzeln von Pflanzen und den Abbau organischer Materie.

Leider gibt es bis heute aber keine künstlichen Kohlenstoffsenken, die mit der Effektivität der natürlichen Senken mithalten können. Es ist also entscheidend, dass wir den Schutz und die Erhaltung der natürlichen Kohlenstoffsenken priorisieren, um den Klimawandel zu bekämpfen und Klimaneutralität zu erreichen.

Welche Rolle spielt der CO2-Fußabdruck im Kampf gegen den Klimawandel?

Der CO2-Fußabdruck ist ein Begriff, der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Er beschreibt die Menge an Treibhausgasemissionen, die ein Unternehmen, eine Person oder eine Organisation verursacht. Der Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck wird in Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr gemessen und umfasst alle Emissionen, die direkt oder indirekt durch die Aktivitäten des Unternehmens entstehen.

Die Messung des CO2-Fußabdrucks ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zur Reduzierung von Emissionen. Unternehmen müssen den Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck ihres Geschäftsbetriebs messen, um zu verstehen, welche Bereiche Emissionen verursachen und wo sie am besten ansetzen können, um diese zu reduzieren. Die Messung des Fußabdrucks ist auch eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von Klimastrategien und die Verfolgung von Klimazielen.

Es gibt verschiedene Ansätze zur Messung des CO2-Fußabdrucks, wie zum Beispiel:

  • die Bilanzierung von Treibhausgasemissionen
  • die Emissionsfaktoren
  • die Nutzung von Datenquellen wie Energierechnungen, Transportaufzeichnungen und Lieferanteninformationen.

Die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks ist eine komplexe Angelegenheit, die viel Fachwissen und Expertise erfordert.

Klimawandel wird durch eine hohe CO2-Emission vorangetrieben, die nicht zuletzt dem immensen Ausstoß der Produktionsfirmen geschuldet sein mag

Trotz nachhaltigerer Produktionsmöglichkeiten produzieren viele Herstellungsstätten noch immer Unmengen an CO2 sowie etwaigen Schadstoffen.  (Image credit: Chris LeBoutillier, Unsplash)

Wodurch zeichnen sich klimaneutrale Unternehmen aus?

In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, dass Unternehmen umweltbewusst und nachhaltig agieren. Klimaneutrale Unternehmen setzen sich das Ziel, die eigenen CO2-Emissionen zu reduzieren oder zu kompensieren, um so ein Gleichgewicht herzustellen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, die Unternehmen verfolgen können.

Eine wichtige Maßnahme ist die Nutzung von erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarenergie. Dadurch können Unternehmen nicht nur ihre CO2-Emissionen reduzieren, sondern auch langfristig von stabilen Energiekosten profitieren. Eine weitere Möglichkeit ist die Steigerung der Energieeffizienz durch den Einsatz von modernen Technologien oder die Optimierung von Produktionsprozessen. Auch kleine Veränderungen im Büroalltag können hier einen großen Unterschied machen, zum Beispiel durch die Nutzung von energiesparenden Geräten oder die Reduktion von Papierverbrauch.

Neben diesen direkten Maßnahmen können Unternehmen auch Klimaschutzprojekte unterstützen, um ihre Emissionen auszugleichen. Dazu gehören zum Beispiel Aufforstungsprojekte oder die Förderung von erneuerbaren Energien in Entwicklungsländern. Wie klimaneutral ein Unternehmen ist, kann mithilfe des ökologischen Fußabdrucks ermittelt werden. Dieser berücksichtigt nicht nur die direkten CO2-Emissionen, sondern auch indirekte Emissionen, die durch die Produktion von Rohstoffen oder den Transport von Waren entstehen.

Kompensation von CO2-Emissionen

Neben der Reduzierung von Emissionen ist die Kompensation ein weiterer wichtiger Ansatz für Unternehmen, um sich als klimaneutrales Unternehmen bezeichnen zu können. Die Kompensation von Emissionen bedeutet, dass ein Unternehmen unvermeidbare Emissionen ausgleicht, indem es in Klimaschutzprojekte investiert.

Die Idee hinter der Kompensation ist relativ einfach. Unternehmen können nicht immer alle ihre Emissionen vermeiden, aber sie können dafür sorgen, dass an anderer Stelle im gleichen Umfang CO2 eingespart wird. Die Emissionen, die nicht vermieden werden können, werden durch Investitionen in Klimaschutzprojekte ausgeglichen, wie zum Beispiel:

  • Errichtung von Windparks und Solaranlagen
  • Wiederaufforstung von Wäldern

Um sicherzustellen, dass die Kompensation von Emissionen tatsächlich eine positive Auswirkung auf die Umwelt hat, sollten Klimaschutzprojekte sorgfältig ausgewählt werden. Projekte sollten transparent, nachvollziehbar und von unabhängigen Dritten zertifiziert sein. Die Kompensation von Emissionen ist ein wichtiger Baustein, um die Klimaneutralität von Unternehmen zu erreichen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Kompensation keine Alternative zur Reduzierung von Emissionen darstellt. Unternehmen sollten immer zuerst versuchen, ihre Emissionen zu reduzieren und dann die unvermeidbaren Emissionen zu kompensieren.

Grünflächen, Solaranlagen und Windparks wirken aktive der alarmierenden CO2-Emission via Kompensation entgegen.

Grünflächen sowie Solaranlagen und Windparks wirken aktiv der alarmierenden CO2-Emission in Form von Kompensation entgegen. (Image credit: David Selbert | Pixabay)

Klimaneutrale Zertifizierung

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen ist die Zertifizierung. Doch was bedeutet das und welche Vorteile hat eine solche Zertifizierung? Zunächst bedeutet die Zertifizierung als klimaneutrales Unternehmen, dass das Unternehmen nachweislich alle notwendigen Maßnahmen ergriffen hat, um seine CO2-Emissionen zu reduzieren und diese, wenn möglich, durch Kompensation zu neutralisieren. Die Zertifizierung erfolgt durch unabhängige Prüfinstitutionen, die die Einhaltung der entsprechenden Kriterien überprüfen.

Eine solche Zertifizierung hat für Unternehmen eine Vielzahl unterschiedlicher Vorteile. Zum einen kann sie dazu beitragen, das Vertrauen der Kunden und Geschäftspartner zu gewinnen, indem sie zeigt, dass das Unternehmen Verantwortung für seine Emissionen übernimmt und sich aktiv für den Klimaschutz einsetzt. Zum anderen kann die Zertifizierung auch dazu beitragen, neue Kunden zu gewinnen, die Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legen.

Um als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert zu werden, müssen einige wichtige Kriterien erfüllt werden. Im Allgemeinen müssen Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck messen und entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Emissionen ergreifen. Diese Maßnahmen können beispielsweise der Einsatz erneuerbarer Energien, Energieeffizienz-Maßnahmen oder die Optimierung von Transport und Logistik sein. Darüber hinaus müssen unvermeidbare Emissionen durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden.

Fazit - ist eine Zertifizierung notwendig?

Die Zertifizierung als klimaneutrales Unternehmen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften. Sie zeigt, dass das Unternehmen Verantwortung für seine Emissionen übernimmt und sich aktiv für den Klimaschutz einsetzt. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, das Vertrauen der Kunden und Geschäftspartner zu gewinnen und neue Kunden zu gewinnen, die Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legen.