The Mandalorian Staffel 3 - Ep7: Es geht endlich los

The Mandalorian Staffel 3 - Ep7: Es geht endlich los
(Bildnachweis: The Walt Disney Company)

Vielleicht liegt es an mir, aber The Mandalorian Staffel 3 scheint wirklich nicht zu wissen was sie will. Eben noch zeigt uns die Disney Plus-Serie noch einen viel zu übereilten und deplatzierten Krimi-Plot, den auch seine schicke Cyberpunk-Ästhetik nicht retten kann, nur um in dieser Episode plötzlich wieder voll aufzudrehen. Auf einmal geht es mit Vollgas aufs Finale zu, also verliere ich keine Zeit und mache direkt einen Jetpackjump in Folge 7: Die Spione

Folge 7: Die Spione

Nicht nur die letzte Folge konnte mich trotz einiger guter Ideen leider nicht besonders überzeugen. Auch schon das erste Kapitel der dritten Staffel bewegte sich unter Rick Famuyiwa meiner Ansicht nach völlig am Ziel vorbei. Und nun sitzt er erneut auf dem Regiestuhl und haut mich von der ersten Sekunde an – vor allem optisch – komplett vom Hocker.

In dem kurzen Ausflug durch das nächtliche Coruscant dreht er den Cyberpunk-Regler auf Elf und verknüpft auch endlich einige lose Enden miteinander. Ohne allzu viel vorwegzunehmen, kann ich sagen, dass ich mich sehr darüber gefreut habe, endlich einen handfesten und beeindruckend inszenierten Antagonisten vorgesetzt zu bekommen, der zudem einige weitere Verbindungen zur nächsten Star Wars-Serie und auch den Sequels andeutet. Das bedeutungsvoll klingende Projekt Nekromant, das sich dem Namen nach mit der Wiederbelebung einer gewissen toten Figur befassen könnte, ist dabei nicht einmal der einzige Verweis auf die Nachfolgetrilogie.

The Mandalorian Staffel 3

Greef Karga hat ein Geschenk für Grogu (Image credit: The Walt Disney Company)

Nach dem Intro geht es zurück nach Nevarro, wo Bo-Katan und Din ihr neues Mandlorianer-Heer mit den argwöhnischen Kindern der Watch vereint. Statt wie in Folge 2 keine Zeit zu verlieren und endlich nach Mandalore aufzubrechen, gibt es in Die Spione erst noch einen kleinen Stopp bei Greef Karga, der Grogu ein Geschenk macht, das meiner Meinung nach den einzigen wirklich großen Negativpunkt dieser Episode darstellt. Zu allem Überfluss sieht das nicht nur lächerlich und unpraktisch aus, sondern gibt dem kleinen Kerlchen auch mal wieder eine Szene, in der er zeigen kann, was für eine Ratte er manchmal ist – ich erinnere nur mal die wehrlosen Eier der Froschdame.

Dafür sieht nach wie vor jede Szene hervorragend aus und vor allem die vielen weiten Einstellungen waren für mich immer wieder ein echter Augenschmaus. Endlich geht es dann nach Mandalore, wo es plötzlich wieder Schlag auf Schlag geht, ohne den Leuten, die ja eigentlich völlig überwältigt vom Anblick ihrer verlorengeglaubten Heimat sein müssten, die nötige Zeit dafür zu geben. Das sind Momente bei denen ich mich frage, warum sich zuvor mit sekretschlürfendem Adel oder der Kindesentführung durch den Flugsaurier aufgehalten wurde – dessen Kinder übrigens seitdem keinerlei Rolle mehr gespielt haben.

The Mandalorian Staffel 3

Jack Black war cool, aber was sollte das Ganze? (Image credit: The Walt Disney Company)

Diese Kritik ist allerdings nicht unbedingt dieser Folge zuzuschreiben, da sie mit rund 50 Minuten dennoch länger als die meisten anderen ist. Trotzdem ist es schade, dass beinahe unmittelbar nach der Landung des Erkundungstrupps bereits neue Figuren… auf den Plan treten. Auch hier möchte ich wieder nicht zu viel verraten.

Im Anschluss geht es wieder viel um das Volk und die Geschichte von Mandalore, wovon ich glücklicherweise nie genug bekommen kann. So gibt es, obwohl mit Bo-Katan nun endlich eine rechtmäßige Anführerin existiert, immer noch Spannungen zwischen den traditionellen Kindern der Watch und den freibeuterischen Kriegern von Axe Woves. Dafür steht insbesondere eine Szene mit ihm und Paz Vizla, die zwar interessant anzusehen ist, hinsichtlich des Folgenendes aber leider etwas Potenzial für mehr Tiefe liegen lässt.

Ähnlich läuft es auch mit der folgenden Action-Sequenz, die wie üblich hervorragend aussieht, aber komplett aus dem Nichts kommt und auch auf Drehbuchebene ein wenig zu gelegen kommt. So verschlägt sie die Truppe in ein unterirdisches Gebiet, ähnlich dem aus Folge 2, wo ihnen direkt schon der nächste Feind begegnet.

Nach dieser etwas längeren Auseinandersetzung, im Zuge derer die Staffel nun vollends auf Kurs gebracht wurden zu sein scheint, mündet die Folge dann in einem Ende, das mich persönlich leider kälter gelassen hat, als ich gedacht hätte. Ich habe mich eher gefragt, warum Lichtschwerter kein Beskar durchdringen können, wie uns in Staffel 2 gezeigt wurde, dafür aber die Klingen dieser besonderen Feinde hier.

The Mandalorian Staffel 3

Endlich geht es für die Mandalorianer voran (Image credit: The Walt Disney Company)

Das klingt jetzt alles danach, als hätte mir die siebte Folge von The Mandalorian Staffel 3 mal wieder überhaupt nicht gefallen. Allerdings sind die meisten meiner Punkte vor allem Entscheidungen zuzuschreiben, die nicht direkt mit dieser Episode zu tun haben. So hätte ich mir einfach gewünscht, dass sich die Staffel früher auf ihre eigentliche Geschichte konzentriert, anstelle jetzt alles in die letzten beiden Folgen zu pressen – zumindest ist es nicht ganz Game of Thrones Staffel 8. Dafür hat Folge 7 nun versucht, so viel wie möglich herauszuholen und insbesondere auf Kamera-Ebene ist ihr das definitiv gelungen. Die Action ist ebenfalls wieder sehr gut und auch wenn das Drehbuch sich etwas biegen muss, hat mir Die Spione wirklich gut gefallen.

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Christopher Barnes
Redakteur

Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden. 


Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de