Spotify führt Podcast-Abos als Konkurrenz für Apple ein

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(Bildnachweis: Spotify)

Spotify hat ein neues Podcast-Abo-Modell eingeführt, nur eine Woche, nachdem Apple Podcasts Abonnements überraschend beim Frühjahrs-Event angkündigt wurden.

Das neue Abo-Modell von Spotify erlaubt es Podcastern, Fans über die eigene Podcast-Produktionsplattform Anchor für zusätzliche Inhalte bezahlen zu lassen. In den USA startet der Dienst sofort und wird in den nächsten Monaten nach und nach weltweit eingeführt.

Im Gegensatz zu Apple zwackt sich Spotify in den ersten zwei Jahren allerdings keinen Anteil von den Einnahmen von Podcastern ab und selbst danach werden nur 5 % fällig.

Zum Vergleich: Apple fordert im ersten Jahr 30 % und ab dem zweiten 15 % der Einnahmen, was das Modell von Spotify für Podcaster wesentlich attraktiver macht.

Nichts davon bedeutet, dass deine Lieblings-Podcasts hinter einer Paywall verschwinden. Viele Podcasts dürften allerdings zusätzliche Folgen und Early-Access-Downloads für die zahlende Kunschaft anbieten – was viele Creators bereits über Plattformen wie Patreon tun.

Welche Podcast-Folgen sich auf Spotify hinter einer Bezahlschranke befinden, soll leicht erkennbar sein. Sämtlicher Inhalt soll in der Spotify-App suchbar sein, aber bezahlte Folgen werden mit einem Schloss markiert, wo sonst der Play-Button wäre.

Wenn du dich entscheidest, für zusätzliche Inhalte zu zahlen, musst dich über das jeweilige Anchor-Profil anmelden. Engadget weist darauf hin, dass das Podcast-Abos nicht innerhalb der App abgeschlossen werden können, wodurch Spotify den Anteil umgeht, den Apple für In-App-Käufe nimmt.

In vielerlei Hinsicht ist das nichts Neues, denn viele Podcasts bieten Fans bereits bezahlte Extras. Allerdings ist es ein deutliches Zeichen von Apple und Spotify, dass sie mehr Kontrolle über ein bisher offenes und freies Ökosystem haben wollen (und nebenbei Geld damit einnehmen).

Wie viel für zusätzliche Inhalte fällig sein wird, hängt von den Podcastern selbst ab. Wir halten es allerdings für unwahrscheinlich, dass Hörer ein weiteres teures Abo abschließen werden, zusätzlich zu Cloudspeicher, Filmen, Musik, usw.

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(Image credit: Spotify)

Steigende Kosten

In Deutschland noch nicht ganz akut, aber anderswo in Europa erhöht Spotify die Preise für viele seiner Abo-Stufen. In Irland, wo die Preisgestaltung der in Deutschland entspricht, steigt der Preis für Spotify Student von 4,99 auf 5,99, Spotify Duo von 12,99 auf 13,99 und Spotify Family von 14,99 auf satte 17,99 Euro. Allein Spotify Premium für Einzelpersonen bleibt von den Preisanpassungen verschont.

Ob Spotify-Nutzer bereit sind, zusätzlich zu den Preiserhöhungen auch noch für Podcast-Abos zu zahlen, bleibt abzuwarten. Wir begrüßen allerdings die Entscheidung, in den ersten zwei Jahren keinen Anteil von Podcastern zu verlangen, was bedeutet, dass dein Geld komplett dorthin geht. Außerdem könnte es Podcaster überzeugen, bei Spotify zu bleiben, statt zu Apple zu wechseln.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de