Im neuesten Windows 11 Insider-Build präsentierte sich Microsoft mit einer Suchleiste, welche inmitten der Desktopoberfläche platziert war und das Unternehmen äußerte, dass dies die erste Stufe eines Experiments zur Entfernung von Taskleisten-Widgets darstellt.
Im Build 25120 (Öffnet sich in einem neuen Tab) ist die Neuerung auf dem Dev Channel verfügbar, insofern man sich für das Insider-Programm angemeldet hat. Microsoft bekennt zudem, dass diese Funktion nicht direkt für alle Programmbenutzer verfügbar ist, womöglich ein Neustart jedoch dieses Problem lösen könne.
Bisher war die Widgetnutzung nur über das vorherige Aufrufen einer Schaltfläche im unteren linken Bereich der Taskleiste möglich. Nun soll die Widgetabrufbarkeit jedoch direkter erfolgen und mit dem Desktop verknüpfbar sein.
Ein solches Experiment dürfte dir nicht vollkommen neu vorkommen, da Microsoft sich bereits entlang von Windows Vista genau mit dieser Einbindung ausprobierte. Rund 16 Jahre nach dem erstmaligen Einführen der Widgets könnte es jedoch soweit sein, dass dieser wunde Punkt nun endlich erfolgreich behandelt wird.
Analyse: Eine tolle Lösung, die bald erscheinen sollte
Widgets stellten Microsofts Team schon immer vor Herausforderungen, die das Unternehmen bisher nie vollständig lösen konnte. Auch vor Windows Vista gab es bereits durch Drittanbieter Widgetangebote für den Windows XP-Desktop, welche einen News-Reader, ein Media-Control-Center, Wetterbenachrichtigungen oder weitere Werkzeuge und Infoquellen anzeigten.
Mit dem Release von Windows Vista im Jahr 2006 kam es zur Umbenennung in Gadgets und geringem Zuspruch durch die Community. Aufgrund der hohen CPU-Belastung zu Release präferierte ein Großteil der Benutzer die Abschaltung der Spielereien.
Mit den darauffolgenden Jahren und neueren Windows-Versionen gerieten die Minianwendungen allmählich in Vergessenheit. Im Oktober 2021 wurden sie jedoch überraschend durch den Release von Windows 11 wiedereingeführt, fühlten sich jedoch noch immer etwas unbeholfen und einschränkend an.
Eine mögliche Ursache für dieses Gefühl ist die Tatsache, dass Drittentwicklern bisher der Zugang zu Widgets verweigert blieb. Die Konkurrenz von Apple konnte sich jedoch weitgehend dadurch bewähren, dass ihnen die Arbeit an Widgets durch Entwicklern abgenommen wurde und die Option zur stetigen Reorganisation auf dem Startbildschirm gegeben ist. Im macOS sind diese zwar auch noch auf eine Spalte beschränkt, dank der Entwickler jedoch noch immer deutlich nützlicher als die Lösungen, die Microsoft bietet.
Dennoch deutet das neue Build einen vielversprechenden ersten Schritt von Microsoft an. Die Platzierung von Funktionen wie OneDrive, Verknüpfungen zu ausgewählten Ordnern oder ein Widget zur direkten Nutzung einiger Xbox Game Pass-Funktionen würde ich mir durchaus wünschen und als sinnvolle Ergänzung des System wahrnehmen. Ich bin zumindest gespannt in welche Richtung sich der Fokus auf Widgets dieses Mal entwickelt.
Ebenso wie Microsoft plant auch Apple potenziell Änderungen am macOS 13 und der Widget-Inklusion und Einstellungsoptionen. Hoffentlich sehen wir im Verlauf des Jahres, beispielsweise zum Release des Updates Sun Valley 2 für Windows 11 oder auf der WWDC (Öffnet sich in einem neuen Tab), inwieweit sich die Arbeit zu den kleinen Hilfen bezahlt macht.
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