Ein Preisleak des Asus ROG Ally deutet darauf hin, dass das Einsteigermodell nicht so günstig ist, wie erhofft

Asus Rog Ally Handheld auf einem Tisch
(Bildnachweis: Future)

Ein weiterer Leak über die Preisgestaltung des Asus ROG Ally ist aufgetaucht. Diesmal geht es um das weniger gut ausgestattete Modell des Steam Deck-Konkurrenten – und es sieht so aus, als ob das Handheld in den USA für 599,99 US-Dollar angeboten wird. Wie The Verge (via VideoCardz) berichtet, geht der Twitter-Leaker SnoopyTech davon aus, dass dies der UVP des ROG Ally mit der AMD Z1 CPU und 256 GB Speicherplatz (dank einer M.2 SSD) sein wird.

SnoopyTech war die Quelle des ursprünglichen Preisleaks und der Behauptung, dass das höherwertige ROG Ally mit Z1 Extreme-Prozessor (und 512 GB Speicher) 699,99 US-Dollar kosten wird. The Verge stellt fest, dass es den neuesten Leak mit Roland Quandt abgeglichen hat, der die Tech-Site (erneut) mit Informationen versorgt hat, welche die Behauptung eines Preises von 599,99 US-Dollar untermauern. Es sieht so aus, als ob diese beiden Leaks von derselben Quelle stammen.

Obwohl sich diese Leaks gegenseitig bestätigen, müssen wir dennoch eine gehörige Portion Skepsis an den Tag legen. Und selbst wenn dies wirklich das ist, was Asus im Moment preislich vorhat, besteht die Möglichkeit, dass sich der geplante Preis bis zur Markteinführung noch ändert. Theoretisch ist der Starttermin übrigens der 13. Juni.


Analyse: Ergibt ein Preisunterschied von 100 Dollar für Asus überhaupt Sinn?

Was ist der Unterschied zwischen diesen Modellen angesichts des angeblichen Preisunterschieds von 100 US-Dollar? Nun, der Z1 Extreme-Prozessor des ROG Ally hat 8 Kerne (16 Threads) im Vergleich zu 6 Kernen (12 Threads) beim Standard AMD Z1 und bei der integrierten RDNA 3-Grafik hat der Z1 Extreme 12 Kerne, während der Z1 4 Kerne hat.

Das ist ein ziemlich verblüffender Unterschied an der GPU-Front, denn der Z1 Extreme hat die dreifache Anzahl an Kernen. Laut AMDs eigener Marketingbroschüre für die Z1-Chips bietet der Extreme eine Grafikleistung von 8,6 Teraflops – und lässt damit das Steam Deck und sogar das Einstiegsmodell Z1 hinter sich, das 2,8 Teraflops bietet (das Steam Deck kommt auf 1,6 Teraflops).

Die reine Teraflops-Leistung ist allerdings nicht die ganze Wahrheit und AMD hat auch einige Spiele-Benchmarks zur Verfügung gestellt, die genau das verdeutlichen. Lange Rede, kurzer Sinn: In einigen Spielen liegt der Z1 ziemlich nah an dem Z1 Extreme, aber bei anderen, anspruchsvolleren Titeln klafft eine ziemlich große Lücke. (Wie AMD anmerkt, ist in einigen Fällen nicht die GPU der begrenzende Faktor, sondern die Speicherbandbreite).

Wenn dies jedoch der korrekte Preis ist, wären wir dumm, wenn wir nicht 100 Dollar mehr ausgeben würden, um diese schnellere CPU zu bekommen – in manchen Fällen sogar deutlich schneller – und obendrein noch den doppelten Speicherplatz.

Nachdem wir gehört haben, dass der Preis für das ROG Ally mit Z1 Extreme 699,99 US-Dollar betragen soll, haben wir gehofft, dass das Z1-Modell eher 499,99 US-Dollar kosten würde. Dass die Preise so nah beieinander liegen, erscheint uns angesichts der vergleichbaren Hardware-Spezifikationen nicht wirklich sinnvoll.

white handheld with honeycomb chassis

(Image credit: Future)

Es gibt jedoch einige Gründe, warum Asus diese Preisgestaltung anstreben könnte. Wie The Verge bemerkt, wissen wir nicht, ob das Unternehmen einen weiteren Handheld im unteren Preissegment plant – so wie Valve mit dem Steam Deck, das mit einem kleinen eMMC-Laufwerk statt einer richtigen SSD auskommt. Wenn das der Fall ist, muss Asus vielleicht Platz in der Preisspanne lassen, um dieses Modell einzubauen.

Vielleicht rechnet Asus aber auch damit, dass das Spitzenmodell ausverkauft sein wird, und glaubt, dass es das Z1 ROG Ally noch für 599,99 US-Dollar verkaufen kann – was zweifellos stimmt. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass das Gerät mit dieser Ausstattung für diesen Preis im Vergleich zum Steam Deck immer noch sehr günstig ist.

Die tragbare Gaming-Maschine von Valve kostet 549 Euro für das 256-GB-Modell, hat aber eine deutlich weniger leistungsstarke CPU und den Nachteil, dass sie mit einigen Windows-Spielen nicht kompatibel ist, die sich nicht mit Proton vertragen, wie z. B. Spiele mit Anti-Cheat-Systemen. Das Ally läuft mit Windows 11, sodass es keine solchen Kompatibilitätsprobleme gibt. (Laut VideoCardz plant Asus außerdem, das Ally zusammen mit drei Monaten Xbox Game Pass Ultimate von Microsoft anzubieten).

Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Preis von 699,99 US-Dollar falsch ist und höher liegt – denn unser erster Gedanke war, dass er zu gut ist, um wahr zu sein. Wir waren ehrlich gesagt schockiert, als er enthüllt wurde. Es wäre nicht verwunderlich, wenn der finale Preis um 100 Dollar angehoben wird. Das hoffen wir mal nicht, aber wie wir schon sagten: Selbst wenn die Leaks technisch korrekt sind, könnte Asus die Preise in letzter Minute noch anpassen.

In jedem Fall werden wir bald sehen, ob Asus einen Steam Deck-Killer in den Händen hält. Neben der genauen Preisgestaltung müssen wir aber auch mehr über die Akkulaufzeit erfahren und darüber, wie sich die gesteigerte Leistung des Z1 auf die Langlebigkeit des ROG Ally beim Spielen auswirkt, und, ob es dadurch zu einem der besten Gaming-Handhelds werden kann.

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Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben. Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.

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