Gibt es überhaupt einen Grund, sich eine Nvidia RTX-5000 GPU zu holen?

Ist die RTX 5000-Serie womöglich ihr Geld gar nicht wert?
(Bildnachweis: Shutterstock)

Nvidia arbeitet schon jetzt an der neuen Generation von Desktop-GPUs, die derzeit unter dem Codenamen "Ada Lovelace-Next" bekannt ist. Aber auch wenn die RTX 4000er-Karten durchaus zu begeistern wussten, bin ich mir noch nicht sicher, was ich von der nächsten Generation, die voraussichtlich 2025 den Markt erreicht, halten soll ...

Kann die baldige Hardware-Auffrischung in Form von RTX 4000 Super-Karten oder gar einer 5000er-Serie wirklich die Wogen der jüngsten Vergangenheit glätten? Ich bezweifle es.

Vor allem weiß ich aber nicht, wie Nvidia performancetechnisch überhaupt noch eine Schippe auf die bereits grandiose RTX 4090 draufpacken will. Immerhin hat man hiermit bereits die wohl leistungsstärkste Consumer-Grafikkarte des Marktes bereitgestellt. Und auch die RTX 4060, die wohl den allermeisten Nutzern für reine Gaming-Zwecke noch lange Zeit ausreichen wird, begeistert durch ihr hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Also Nvidia, sagt mir bitte, wie es weitergehen soll!

Einfach mehr

Natürlich wäre es prinzipiell möglich, dass Team Grün einfach immer bessere und leistungsstärkere Karten bereitstellt. Aber lohnt sich das überhaupt? Aus meiner Sicht keinesfalls. 

Denn wie bereits erwähnt gibt es wohl nur eine Handvoll Interessenten, die wahrlich eine RTX 4090 für ihr Gaming-Vergnügen brauchen – oder sie sich leisten können. Und selbst wenn in naher Zukunft 8K-Gaming zur Norm wird, dürfte es nur wenige Nutzer geben, die direkt hierauf umsteigen. Das ist zumindest dem aktuellen Trend rund um 4K-Gaming zu entnehmen, der laut Steam Hardware-Umfragen noch immer recht zögerlich angenommen wird (der Großteil der Spielerschaft vertraut hier noch immer auf 1080p).

Die Intel Arc A770 weiß nach Updates zu überzeugen.

Selbst Intels Arc A770 ist noch immer eine solide Wahl für Full-HD-Gaming-Komfort. (Image credit: Intel)

Und dann wäre da noch die angespannte Wirtschaftslage. Wer kann sich in Zeiten, wo so ziemlich jedes Produkt des täglichen Gebrauchs eine Preissteigerung erfährt, noch eine Grafikkarte für mehrere tausend Euro leisten? Ganz zu Schweigen davon, ob man einen solchen Erwerb für die private Nutzung überhaupt rechtfertigen möchte ... 

Natürlich betrifft dieses Problem nicht nur Nvidia, sondern auch die Konkurrenten. Nichtsdestotrotz muss sich aber die gesamte Tech-Hardware-Industrie allmählich fragen, ob ein (zwei-)jährlicher Release überhaupt noch Sinn für eine Grafikkartengeneration ergibt. Vielleicht wäre es ja tatsächlich besser, wenn man sich künftig eher an der Heimkonsolenbranche orientiert, die nur etwa 1-2 Mal pro Jahrzehnt mit neuen Konsolen für Aufsehen sorgt und längere Zeit von deren Erfolg zehrt. Aber kann eine einzige Grafikkartengeneration gleichermaßen lang von ihrer Beliebtheit bei der Spielerschaft Nutznießer sein? Fraglich...

Künstliche Intelligenz macht NICHT ALLES besser

Die größte Problematik habe ich aber noch gar nicht thematisiert: Künstliche Intelligenz. 

Diese ist gleichsam ein Segen für die Spielerschaft, wie sie inzwischen ein Fluch für die Hersteller sein dürfte. Mit Upscaling-Technologien hat man unzähligen GPUs neues Leben eingehaucht und dank DLSS ist es so beispielsweise möglich auch mit weniger potenten oder preisgünstigen Grafikkarten eine erstklassige Spielerfahrung zu genießen. 

Gerade DLSS 3 muss hier erwähnt werden, wo die aktuellsten RTX 4000-Grafikkarten doch noch Jahre von der Technologie profitieren dürften und so Bildraten-Boost für eine Vielzahl von Spieletiteln bereitstellen werden. 

In Kombination mit der vorher thematisierten Ausweitung der Lebenszeit einer Generation könnte es Nvidia sich mit Fokus auf Upscaling also durchaus leisten, nur alle 5-6 Jahre eine Grafikkartengeneration für den Markt bereitzustellen. Die Frage ist nur: Will man das?

A man's hand holding up the Nvidia RTX 4060

Got an RTX 4000 GPU? Congrats, you have DLSS 3 - and that's a bigger deal than any new hardware. (Image credit: Future / John Loeffler)

Aus Konsumentensicht ist meine Antwort natürlich ein klares "Ja", aus unternehmerischer Sicht verstehe ich aber den Reiz daran, das Klientel stetig mit den neuesten sowie besten Grafikkarten zu versorgen und so in aller Regelmäßigkeit zur Kasse bitten zu können. Es ist gewissermaßen das Prinzip von Sportspielen wie "FIFA" oder "NBA 2K", nur eben auf den GPU-Markt angewandt. Und solange es noch eine gewisse Abnehmerschaft gibt, wird man sich wohl kaum von diesem System trennen.

Dennoch dürfte der Tag aber nicht mehr allzu fern sein, wo sich der Wechsel zur nächsten Generation für immer weniger Personen rentiert. Und wenn dieser Tag gekommen ist, hoffe ich, dass Nvidia und Co. eine passende Strategie haben, um weiter im Segment relevant zu bleiben ...


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Christian Schmidt
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