Die neue Nextbase iQ könnte gut und gern die intelligenteste Dashcam aller Zeiten sein

Nextbase iQ Rückfahrkamera, App und 4K auf blauem Hintergrund
(Bildnachweis: Nextbase)

Bist du der Meinung, der Markt für Dashcams sei bereits ausgereift und inzwischen langweilig? Dann hast du die Rechnung wohl oder übel ohne die Nextbase iQ gemacht. Seit ihrer Ankündigung im Januar 2022 hat die iQ eine aufregende Entwicklungsreise hinter sich ... und nun, Ende 2023, ist sie auf einmal endlich verfügbar!

Die Nextbase iQ ist ein Dashcam-System mit einer 4G-Verbindung, welches bis zu drei verschiedene Ansichten simultan aufzeichnet: die Vorderansicht, die Rückansicht und den Innenraum des Fahrzeugs. Besonderes Schmankerl: Das Ganze geschieht in beeindruckender 4K-Auflösung. Doch das ist längst nicht alles, wo die iQ doch auch auf einen Mix aus Radar und künstlicher Intelligenz setzt, um einige wirklich clevere Überwachungsfunktionen zu bieten. Dazu gehört die Fähigkeit, Personen in der Nähe deines Fahrzeugs zu erkennen und sogar die Geschwindigkeit und Flugbahn der umliegenden Fahrzeuge zu schätzen.

Nextbase selbst scheint die iQ dabei ebenfalls als eine vielseitige Lösung zu verstehen, die sich allerdings nicht nur auf Funktionalitäten einer üblichen Dashcam beschränkt, sondern auch als intelligente Sicherheitskamera, Videotürklingel und GPS-ausgerüsteter, 4G-verbundener Fahrzeugmonitor fungiert. Das Schweizer Taschenmesser des Segments also, wenn man so möchte, und damit ein grandioser Alltagsbegleiter, der mehr Sicherheit im und auch außerhalb des Fahrzeugs garantiert!

Besonder spannend ist übrigens auch, dass die iQ von Nextbase als Plattform konzipiert wurde, die nach Belieben mit neuen Features wie Over-the-Air-Updates bestückt werden kann. Entsprechend hat die iQ also on top ein immenses Zukunftspotenzial!

Nextbase iQ: Modelle und Preisgestaltung

Nextbase iQ

(Image credit: Nextbase)

Schauen wir uns die Hardware des Nextbase iQ einmal genauer an, stellen wir schnell fest, dass es gleich drei verschiedene Versionen des iQ-System gibt, die sich hauptsächlich in der Auflösung der Frontkamera und natürlich dementsprechend auch dem Preis unterscheiden. 

Die Grundversion, die 1K-Variante, nimmt mit 1080 x 1920p auf (FHD) und soll in den Vereinigten Staaten für etwa 500 US-Dollar vertrieben werden. Wer auf QHD steht, der ist hingegen mit der 2K-Version gut versorgt, die mit etwa 600 US-Dollar zu Buche schlägt. Knackscharfe 4K (3840 x 2160p) gibt es hingegen ab 700 US-Dollar, was wie ein großes Invest anmuten mag, sich aber im Notfall durchaus rentieren könnte – immerhin sind so alle Ernstfälle in der bestmöglichen Qualität mit dem Maximum an Details erkennbar!

Aber es gibt natürlich nicht nur Unterschiede: Alle drei Versionen verfügen demnach über ein 140-Grad-Sichtfeld für die Vorderansicht und eine nach innen gerichtete Kamera, die den Innenraum deines Fahrzeugs in Full HD aufnimmt – dabei kommt ein 180-Grad-Objektiv mit Infrarot-Nachtsicht zum Einsatz. Erwähnenswert ist hierbei auch das Versprechen, dass die Innenkamera selbst bei schlechten Lichtverhältnissen mit knackscharfen Aufnahmen überzeugen soll!

Ansonsten bietet Nextbase noch eine optionale, nach hinten gerichtete Kamera, die separat erworben werden kann. Diese Kamera wird über ein Kabel mit der Haupteinheit verbunden und zeichnet mit einer 2K-Auflösung auf, während sie ein 140-Grad-Objektiv verwendet. Preispunkt? Knapp 200 US-Dollar.

Insgesamt finden ich es allerdings sehr gut, dass Nextbase hier gleich mehrere Optionen bereitstellt und so seiner Klientel selbst die Entscheidung überlässt, ob ein höherer Invest für bessere Bildqualität sich überhaupt rentiert, oder man sich doch auch mit Full-HD-Aufnahmen begnügen könnte.

4G-Power im Gepäck

Die Nextbase iQ zeichnet sich allerdings nicht nur durch ihre (potenziell) höchst beeindruckende Kameraauflösung aus, sondern auch durch ihre umfassende Konnektivität. Neben der üblichen Auswahl rund um GPS, Bluetooth und Wi-Fi verfügt sie demnach über eine eigene 4G-Verbindung. In Großbritannien und Europa wird diese Verbindung von Vodafone bereitgestellt, während sie in den USA von T-Mobile unterstützt wird. Eben jene 4G-Verbindung ermöglicht es allerdings, die Dashcam blitzschnell mit der zugehörigen Smartphone-App zu verbinden und die Aufnahmen so ganz automatisch in die Cloud von Nextbase hochzuladen.

Die Vorteile dieser Verbindung hören da aber noch nicht auf: Du kannst auch Live-Streams von der Dashcam auf deinem Smartphone in Echtzeit ansehen – unabhängig von deinem Aufenthaltsort. Oder aber deine Aufnahmen werden automatisch in die Cloud hochgeladen, wenn ein Zusammenstoß erkannt wird. Dies sorgt nicht nur für zusätzliche Sicherheit, sondern ermöglicht auch die bequeme Fernüberwachung deines Fahrzeugs.

Ein bemerkenswerter Aspekt des Nextbase iQ ist übrigens auch die Art und Weise, wie das System mit Strom versorgt wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Dashcams, die von USB-Anschlüssen oder dem 12-Volt-Zigarettenanzünder gespeist werden, wird die iQ über die OBD II-Buchse deines Fahrzeugs mit Strom versorgt. Diese Buchse ist in den meisten Fahrzeugen vorhanden und befindet sich normalerweise im vorderen Fußraum. Im Gegensatz zu anderen Stromquellen liefert der OBD II-Anschluss auch dann noch Strom von der 12-Volt-Batterie deines Autos, wenn das Fahrzeug ausgeschaltet ist – sollte man zwar nicht unbeachtet lassen, kann aber im Gegenzug eben auch ein entsprechend hohes Sicherheitslevel garantieren.

Entsprechend bedeutet das nämlich, dass der G-Kraft-Sensor und das Radar des iQ fast allzeit aktiv bleiben und das System bereit ist, eine Benachrichtigung an dein Smartphone zu senden, wenn es Erschütterungen oder Bewegungen in der Nähe des Fahrzeugs erkennt. Fernüberwachung ist längst keine Fantasie mehr!

Jetzt werden einige sicher den Kopf schütteln, wo doch die Gefahr einer sich entleerenden Autobatterie nicht jedem ein höheres Maß an Sicherheit wert sein dürfte ... aber halte noch einen Moment ein! 

Ein weiteres intelligentes Merkmal der iQ ist nämlich die Überwachung der Spannung deiner Autobatterie. Wenn die Spannung unter einen bestimmten Wert fällt, schaltet sich das System demzufolge aus, um zu verhindern, dass deine Autobatterie entleert wird und das Fahrzeug nicht mehr starten kann. Solange das Auto allerdings alle paar Tage bewegt wird, sollte die Batterie ausreichend Energie haben, um das iQ zwischen den Fahrten aktiv zu halten. Für Vielfahrer also ein No-Brainer, für Gelegenheitsautofahrer noch immer ein überlegungswürdiges Investment ... 

Nextbase iQ

(Image credit: Nextbase)

In der Trickkiste des iQ-Systems verbirgt sich on top auch noch der Witness Mode. Wenn demnach ein Sprachbefehl aktiviert wird, sendet er eine Textnachricht sowie E-Mail an bis zu zwei deiner Notfallkontakte, die einen Link beinhaltet, der sie live auf Kameras und Mikrofon deiner iQ zugreifen lässt.

Warum das Ganze? Nextbase meint, dass dies bei Vorfällen nützlich sein könnte, bei denen sich der Fahrer oder die Fahrerin nervös oder gefährdet fühlt und von einem Videobeweis und einem Live-Zeugen profitieren möchte. Neben dem Livestream lädt der Witness Mode das Video übrigens einmal mehr ganz automatisch in die Cloud hoch und speichert wie alle anderen Aufnahmen des iQ auch eine Kopie auf der mitgelieferten microSD-Karte.

Und schließlich kann natürlich auch hier eine Notfall-SOS-Funktion konfiguriert werden, um die örtlichen Rettungsdienste zu alarmieren, wenn ein schwerer Aufprall festgestellt wird und der Fahrer nicht auf die Aufforderungen der Dashcam reagiert.

So viele vernetzte Features habe ich bisher noch bei keiner Dashcam gesehen ... aber natürlich haben diese Vorzüge auch so ihren Preis. Konkret können die Vernetzungsfeatures über zwei Abo-Stufen – Protect und Protect Plus. Erstgenannte Variante erhältst du dabei (voraussichtlich) für vertretbare 9,99 Euro im Monat, 19,99 Euro für Protect Plus könnten dem Gelegenheitsfahrer aber meiner Ansicht nach schon wieder zu kostspielig sein.

Natürlich kannst du die iQ aber auch gänzlich ohne Abo verwenden ... verzichtest dann aber eben auch auf die Vernetzungsfeatures, womit du noch immer eine solide, wenn auch etwas weniger smarte Dashcam zur Verfügung gestellt bekommst.

Den Blick auf Straßengeschehen, die Updates Over-the-Air

Nextbase plant wie schon erwähnt, den iQ über zukünftige Over-the-Air-Updates um zusätzliche Funktionen zu erweitern. Dazu gehört der Guardian Mode, mit dem der Fahrzeugbesitzer über den Standort seines Fahrzeugs informiert werden kann, wenn es von anderen Personen gefahren wird, z. B. von einem Parkwächter, einem Mechaniker oder seinen Kindern.

Push-to-Talk soll aber ebenfalls nach der Markteinführung hinzugefügt werden und ermöglicht es, über die 4G-Verbindung, den Lautsprecher und das Mikrofon des iQ direkt mit dem Fahrer (oder möglicherweise einem Dieb) zu sprechen – kennt man in etwas abgewandelter Manier beispielsweise auch schon von Tesla-Fahrzeugen.

Zum kröhnenden Abschluss plant das Unternehmen aber auch noch die Einführung einer Funktion namens Roadwatch AI, bei welcher der Computer Vision Chipsatz der Dashcam ausgereizt wird, um Geschwindigkeit und Flugbahn umliegender Fahrzeuge, Fußgänger, Radfahrer und Motorroller zu verfolgen. Diese Geschwindigkeiten können auch der Videoaufnahme hinzugefügt werden oder gar zur direkten Einsicht und Warnung des Fahrers in Echtzeit genutzt werden.

Mit seinem iQ-Projekt hat sich Nextbase also ganz schön was auf die Fahne geschrieben ... und während ich selbst noch immer die ganze Infoflut verdauen möchte, sollte man sich bis zum Release in Deutschland doch schon einmal überlegen, ob einem der durchaus horrende Preis nicht doch all diese grandiosen Features wert ist. Denn eines scheint klar: Wer sicher im Straßenverkehr unterwegs sein will und dabei auf den bestmöglichen Service setzen möchte ... der wird wohl alsbald kaum mehr um ein Nextbase-Dashcam-System drumherumkommen!

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Christian Schmidt
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