Wir mÃķchten keinen Druck aufbauen, aber das Samsung Galaxy Tab S6 trÃĪgt das Gewicht des gesamten Android Tablet-Marktes auf seinen glatten metallischen Schultern. Oder zumindest nur den Teil des Marktes, der nach mehr strebt, als nur das Tablet zu sein, das auf den RÞcksitz geworfen wird, um die nÃķrgligen Kids wÃĪhrend einer langen Fahrt zu beruhigen.
Dank der absoluten Dominanz von Apple im Tablet-Sektor - und der Entwicklung des iPad Pro als neues Super-Tablet-Kraftpaket - wagen es nur wenige konkurrierende Hersteller, ihren Blick Þber den Premium-Tablet-Tellerrand zu werfen. Samsung ist dabei eine bemerkenswerte Ausnahme, denn es hat immer wieder schlanke und gut bepackte Profi-Tablets verÃķffentlicht.
Aber sogar Samsung schien sich angesichts des Angriffs von Apple zu strÃĪuben, als es Anfang 2019 nur ein Mittelklasse-GerÃĪt, das Samsung Galaxy Tab S5e (englischsprachig), auf den Markt brachte. Nun jedoch haben wir mit dem Galaxy Tab 6 den Android Champion bekommen, nach dem wir uns so sehnten.
Die gute Nachricht: Das Samsung Galaxy Tab S6 ist ohne Zweifel das beste Android-Tablet. Die Frage, die es noch zu beantworten gilt, ist: Ist das Samsung Galaxy Tab S6 gut genug, um neben dem iPad Pro ernsthaft eine Überlegung wert zu sein?
Samsung Galaxy Tab S6 Preis und VerfÞgbarkeit
- Jetzt erhÃĪltlich
- Ab 749 âŽ
Das Samsung Galaxy Tab S6 ist seit Ende August 2019 erhÃĪltlich. Es startet bei einem Preis von 749 ⎠fÞr das Standardmodell mit 6 GB RAM, 128 GB internem Speicher und Wi-Fi. FÞge LTE hinzu und der Preis steigt auf 819 âŽ. Erweiterst du nun noch den Speicher von 128 GB auf 256 GB, dann kostet dich das Tab S6 schon 899 âŽ.Â
Diese Preise sind jedoch im Vergleich zu Apples iPad Pro 11 (2018) sehr gÞnstig. Das preiswerteste Modell mit 64 GB Wifi beginnt bei einem Preis von 879 âŽ. ErhÃķhe dies auf 256 GB und LTE - was dem Top-Modell des Galaxy Tab S6 entspricht - und du zahlst schon 1.219 âŽ.Â
Und da wurde die zusÃĪtzliche Ausgabe von 135 ⎠fÞr den Apple Pencil noch nicht berÞcksichtigt. Samsung legte seinen eigenen Stift, den S Pen, dem Lieferumfang bei. Wie bei Apple musst du allerdings mit Extrakosten fÞr das Keyboard Cover rechnen.
"You S Pen me right round baby"*
- S Pen ist eine wirklich nÞtzliche ErgÃĪnzung
- Keine neuen Air-Gesten
Das Samsung Galaxy Tab S6 hat viel zu bieten, aber sein Hauptunterscheidungsmerkmal zum iPad Pro ist die Aufnahme des Stiftes.
Dieser ist diesmal sogar in das Design des GerÃĪts integriert und befindet sich in einem magnetisierten Bereich direkt unter dem Kameramodul. Dort lÃĪdt das S6 deinen Stift auf, wobei du von 0 auf 100 % mit etwa 90 Minuten rechnen solltest.
*Na, erinnerst du dich noch an den Hit "You spin me round" von 'Dead or Alive'?
Obwohl es zweifellos cool ist, dass du den S-Pen auf diese Weise verstauen kannst, ist er dort nicht besonders sicher. Wir fanden es extrem einfach, den Stift aus seinem GehÃĪuse zu schieben und du wirst mit ziemlicher Sicherheit den Boden deiner Tasche, in der du das Tablet getragen hast, mehr als einmal panisch absuchen.
Samsung ist ein Experte auf dem Gebiet der Stylus-Technologie und es stellt die Galaxy Note Phablet-Familie nun schon seit einigen Jahren her. Das 10,5-Zoll Galaxy Tab S6 Display ist eine wunderbare Leinwand fÞr dieses vielseitige Werkzeug.
TatsÃĪchlich gehen wir sogar so weit und sagen, dass der S Pen hier noch mehr Sinn macht als in der oben genannten Note-Serie.
Mit diesem angenehm proportionierten S-Stift in greifbarer NÃĪhe lÃĪdt der luxuriÃķse Bildschirm des Galaxy Tab S6 praktisch dazu ein, deiner Muse nachzugeben und Skizzen sowie andere kÞnstlerische Arbeiten anzufertigen. UnterstÞtzt werden kannst du dabei von der optionalen PENUP-App, die dir hilft, dich zurechtzufinden - mit gefÞhrten Zeichnungen und intuitiven Tools.
Es ist bei weitem nicht das umfassendste Zeichenwerkzeug auf dem Markt und falls du schon ein engagierter digitaler KÞnstler bist, wirst du wohl frÞher oder spÃĪter deine eigene Alternative von einem Drittanbieter installieren wollen. Aber fÞr lÃĪssiges Kritzeln ist es ein guter Anfang.
Ob du Notizen kritzelst, Screenshot-Abschnitte fÞr Vermerke ausschneidest oder mit Volldampf zeichnest - der S-Pen ist ein fein abgestimmtes Allround-Tool. In seiner Gummispitze findest du genau das richtige Maà an WiderstandsfÃĪhigkeit und PrÃĪzision, um jede deiner Aufgaben zu realisieren. Du bist hier auf eine ruhige Hand und Geschicklichkeit angewiesen, nicht auf technische EinschrÃĪnkungen.
Der S-Pen kann nicht ganz mit der QualitÃĪt des Apple Pencil mithalten, aber Apples eigenen Tabletstift mÞsstest du extra bezahlen. Der S Pen ist im Lieferumfang enthalten und er macht all seine Sachen sehr gut.
Es gibt hier auch coole Software-Tricks wie Smart Select, womit du einen Teil des Bildschirms ausschneiden und den Inhalt fÞr dich transkribieren lassen kannst.
Die wichtigste ErgÃĪnzung zum S-Pen sind diesmal sogenannte Air Actions. Das ist das Steuern per Geste, das aktiviert wird, wenn du den S-Stylus in der Luft bewegst.
Eine interessante Idee, die uns aber noch nicht Þberzeigt hat. Die MÃķglichkeit eine App zuzuweisen, die sich Ãķffnen soll, wenn du den Knopf auf dem S-Pen drÞckst, ist gut und schÃķn. StandardmÃĪÃig Ãķffnest du damit die Kamera-App und kannst den Stylus auch als FernauslÃķser verwenden. Wir schÃĪtzten auch die Option, Befehle zu individualisieren. So kannst du anpassen, was passieren soll, wenn du die Taste einmal oder zweimal drÞckst. Dies lÃĪsst sich fÞr jede einzelne App einstellen, allerdings nur fÞr die eigenen Apps von Samsung.
Aber die bewegungsbasierten Gesten wirken etwas fummelig und von begrenztem Wert. Es ist schon reizvoll, diese Gesten als Fernsteuerung zu verwenden - besonders beim Schauen eines Films zum ErhÃķhen oder Verringern der LautstÃĪrke (dazu drÞckst du die Taste am Stift und machst AufwÃĪrts- bzw. AbwÃĪrtsbewegungen). Aber nun mal ehrlich, wirst du jemals so weit entfernt vom Galaxy Tab S6 sein, dass du den physischen LautstÃĪrkeregler nicht drÞcken kannst? Daran zweifeln wir.
Rotationsbasierte Gesten toppen oder floppen. Selbst wenn du auf die Idee kÃĪmst, praktischerweise aus der Ferne zu zoomen, sorgt die stockende AusfÞhrung dafÞr, dass du es nach einem ersten Versuch nie wieder probieren wÞrdest. Nice try, Samsung!
Design und Display
- Sehr schlankes Voll-Metall-Design
- Lebhafte 10,5-Zoll Super AMOLED
- Der integrierte Fingerabdruckscanner ist handlich, aber nicht der Schnellste
Das Samsung Galaxy Tab S6 wird in Bezug auf das Design keine Preise fÞr AuÃergewÃķhnlichkeit gewinnen, aber es trotzdem ein attraktives und nÞtzliches Ding.
Seine Ausstrahlung ist nicht ganz so kantig und muskulÃķs wie die des iPad Pro 11, aber es besteht ebenso aus einem All-Metal-GehÃĪuse. Wie auch immer, die abgerundeteren Ecken, der dÞnne Korpus (obwohl wir nur von 5,7 mm vs. 5,9 mm sprechen), der deutlich leichtere Rahmen (420 g vs. 468 g) und das breitere SeitenverhÃĪltnis sorgen fÞr ein schmaleres Tablet-Erlebnis als bei seinem Apple-Rivale.
Das Design des Tab S6 ist sicherlich eine betrÃĪchtliche Verbesserung gegenÞber seinem geradlinigen VorgÃĪnger, dem Samsung Galaxy Tab S4 (englischsprachig).
Es ist vielleicht nicht Þberraschend, dass das Galaxy Tab S6 viel mehr mit dem Mittelklasse-Modell von Samsung - dem Galaxy Tab S5e - teilt, das einige Monate zuvor auf den Markt kam. Der Hauptunterschied besteht im rautenfÃķrmigen Zwei-Kamera-Modul des Premium-Modells und dem Stiftschacht, der direkt darunter verlÃĪuft. Letzteres mag zwar eine klare Funktion haben, dient aber auch als einziges Unterscheidungsmerkmal des Tablets.
Gehe zur Kante in der NÃĪhe des Slot und du siehst den Anschalt-/Ausschaltknopf und die LautstÃĪrkewippe des Galaxy Tab S6, zudem beim LTE-Modell das SIM-Fach. Auf der gegenÞberliegenden Seite kannst du optional die Tastaturabdeckung anbringen.
Samsung hat vier Lautsprecher (Tuned by AKG) installiert. Zwei an den schmalen Kanten, wÃĪhrend die untere auch den USB-C-Anschluss enthÃĪlt. Es gibt keinen 3,5 mm KopfhÃķreranschluss, was in einem Premium-Tablet eine wahre Schande ist.
Wenn das Design des Galaxy Tab S6 auf unauffÃĪllige Weise beeindruckt, dann macht das Display keinen Hehl daraus, wie klasse es ist. Du hast es hier mit einem 10,5 Zoll Super AMOLED-Display mit einer AuflÃķsung von 1.600 x 2.560 bei 287 ppi zu tun.
Es ist der Super AMOLED-Teil, der hier wirklich bemerkenswert ist. Obwohl wir es schon im Galaxy Tab S4 und beim S5e gesehen haben, fÞhlt es sich noch immer wie eine Neuheit auf einem Tablet an.
All die Þblichen StÃĪrken und SchwÃĪchen dieser Panel-Technologie sind vorhanden und berÞcksichtigt. Das Ergebnis ist ein lebendiges Display mit exzellentem Kontrast (einschlieÃlich HDR10+ Zertifizierung) und tiefen, wirklich tiefschwarzen SchwarztÃķnen. Es ist wahrhaft schÃķn und die leuchtenden Farben heben alles von hervor - von Videoinhalten bis hin zu digitalen Bildern.
Doch ist es besser als der Bildschirm des iPad Pro? Aus zweierlei GrÞnden wÞrden wir dies nicht sagen: es fehlt die superreaktive 120 Hz variable Aktualisierungsrate des Apple Tablet und es wird nicht so hell. Insbesondere neigt es dazu, bei starkem Licht die Farben zu dÃĪmpfen. Beide Displays haben sowohl ihre Vorteile als auch ihre Eigenarten.
Das breitere SeitenverhÃĪltnis von 16:10 des Galaxy Tab S6 Displays bietet ein wenig von beidem. Einerseits passt es im Gegensatz zum iPad Pro etwas besser zu Filminhalten, umgedreht wird fÞhlt sich die senkrechte Ausrichtung etwas enger und unangenehmer als beim 4:3 iPad.
Ein weiterer Trick des Galaxy Tab S6 Bildschirms: ein Fingerabdrucksensor, der unter dem Screen versteckt ist und der sich sich direkt neben dem USB-C Slot befindet. Das bedeutet, du musst dich nicht auf das unsichere Gesichtserkennungs-System verlassen und auch kein lÃĪstiges Passwort eingeben.
Unserer Erfahrung nach funktioniert der In-Display-Sensor recht gut, obwohl er sich jedoch immer noch langsamer und mÞhsamer anfÞhlt als 'normale' Fingerabdruck-Scanner. Das liegt zum einen daran, dass du den Bildschirm einschalten musst, um ihn zu aktivieren und zum anderen daran, dass es nur einen Tick langsamer zu sein scheint. Auch die Ausfallrate kam uns etwas hÃķher vor.