Im Test: Roccat Torch

Das Roccat Torch ist schick, erschwinglich und eignet sich für jeden Streaming-Neueinsteiger

Roccat Torch
(Image: © Michael Winkel)

TechRadar Fazit

Das Roccat Torch ist ein wirklich erschwingliches und schickes USB-Mikrofon, das sich vor allem für jeden Neueinsteiger in den Unterhaltungsmedien eignet. Völlig egal, ob du Podcasts produzieren oder eine Twitch-Karriere starten willst, das Roccat Torch ist der ideale Start. Allerdings wird es ohne Mikrofonarm geliefert, den du für professionelle Aufnahmen definitiv brauchen wirst.

Pro

  • +

    Gute Klangqualität zum kleinen Preis

  • +

    Schicke Streamer-Optik

  • +

    Drei verschiedene Richtcharakteristika

Kontra

  • -

    Kein eigener Mikrofonarm

  • -

    Aufnahmeposition mit Standfuß ist sehr tief

Warum können Sie TechRadar vertrauen? Unsere Experten verbringen Stunden damit, Produkte und Dienstleistungen zu testen und zu vergleichen, damit Sie das Beste für sich auswählen können. Erfahren Sie mehr darüber, wie wir testen.

Roccat Torch: 1-Minuten-Rezension

Spezifikationen

Roccat Torch USB-Mikrofon

(Image credit: Roccat)

Anschluss: USB-A (3.0)
Frequenzbereich: 20Hz - 20kHz
Schalldruck: 110dB
Richtcharakteristik: Cardioid, Stereo, Whisper
Bit-Rate: 48 kHz
Gewicht: 500g (Mit Standfuß), 290g (Ohne Standfuß)

Das ROCCAT Torch ist jetzt erhältlich. Weitere Produkte des deutschen Peripherie-Herstellers findest du auf der offiziellen Webseite.

Mit dem Roccat Torch möchte der deutsche Peripherie-Hersteller den Markt der erschwinglichen und zugleich hochwertigen USB-Mikrofone aufmischen. Und nach einigen Stunden des intensiven Testens können wir von TechRadar Deutschland definitiv einen Daumen nach oben geben.

Das Torch besticht besonders durch seine ausgesprochen coole Optik, die mir allerdings zu Beginn des Tests nicht ganz geheuer gewesen ist. Nicht selten kommt es vor, dass Hersteller ihre Produkte mit den typischen Gaming-Specs wie LEDs und anderem Schnickschnack ausstatten, oftmals zu Leiden der restlichen technischen Daten. Bei dem Roccat Torch ist das zum Glück nicht der Fall. Hier hast du es mit einem Mikrofon zu tun, das mit einer anständigen Klangqualität und praktischen Funktionen aufwartet.

Die meisten Funktionen des Roccat Torch befinden sich im Mischpult-ähnlichen Standfuß, der auf den ersten Blick einen eher billigen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Allerdings kann man an diesem bequem alle wichtigen Funktionen einstellen, ohne sich ewig in irgendeiner Software dumm und dämlich zu klicken. Mit dem linken Regler änderst du die Charakteristik des Mikrofons, während du mit dem mittleren die Lautstärke und dem rechten den Pegel einstellen kannst.

Im Lieferumfang des Roccat Torch befinden sich neben des Mikrofons lediglich drei Kabel. Ein klassisches USB-C-auf-USB-A-Kabel, das du mit deinem Computer verbinden kannst, und zwei USB-C-Kabel in unterschiedlicher Länge, mit denen du Mikrofon und Standfuß verbindest. Letzteres hängt hier von deinem Setup ab. Wenn du das Torch mit einem Mikrofonarm verwenden willst, solltest du zum Beispiel das lange Kabel verwenden – sofern du die Regler des Standfußes trotzdem weiterhin benutzen möchtest. Im Großen und Ganzen ist der Gesamteindruck des Roccat Torch sehr positiv, aber mir sind während des Tests auch die ein oder anderen Wehwehchen aufgefallen, die ich dir im nun folgenden Testbericht etwas näherbringen werde.

  • Mehrwert: 4/5

Roccat Torch

(Image credit: Michael Winkel)

Roccat Torch: Preis & Verfügbarkeit

  • Preis: 99,99€
  • Verfügbarkeit: Jetzt erhältlich

Roccat Torch: Funktionen & Klangqualität

Wie in der 1-Minuten-Rezension bereits erwähnt, spielen sich die meisten Funktionen des Roccat Torch im kleinen Mischpult-Standfuß ab. Hier stehen dir drei verschiedene Regler zur Verfügung, die dir einiges an Einstellungsmöglichkeiten bieten. Fangen wir links an. Mit diesem Drehregler – der auch als Ein-/Aus-Schalter dient – verstellst du die Richtcharakteristik des Torch. Aber was heißt das überhaupt? Im Grunde lassen sich die Richtcharakteristika von Studiomikrofonen als bestimmte Aufnahmemuster bezeichnen, bei denen die unterschiedlichen Tonkanäle des Mikrofons je nach Gebrauch verwendet werden. Das Roccat Torch bietet gleich drei dieser Charakteristika.

Der standardmäßige Modus ist die Cardioid-Einstellung, die lediglich eine frontale Aufnahme gewährt, um deine Stimme klar und deutlich widerzugeben. Cardioid eignet sich also perfekt für Streaming oder die Produktion von Podcasts. Die zweite Richtcharakteristik ist Stereo. Hier werden beide Tonkanäle des Torch geöffnet, um beispielsweise mehrere Tonquellen aufzuzeichnen. Die Stereo-Einstellung eignet sich zum Beispiel besonders gut für die Aufnahme von Instrumenten, Gesang oder ASMR-Content. Zu guter Letzt gibt es noch den Whisper-Modus, der übrigens Roccat-exklusiv ist. Was diese Einstellung macht, steckt bereits im Namen: Sie verstärkt den Pegel des Mikrofons, damit du selbst beim Flüstern klar und deutlich zu hören bist. Whisper eignet sich also vor allem bei Nacht, oder wenn du einfach leise sein musst.

Alle drei Richtcharakteristika überzeugen in unserem Test. Während der Aufnahme eines Video-Scripts für unseren YouTube-Kanal experimentierte ich mehrmals mit den drei unterschiedlichen Einstellungen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sich der Cardioid-Modus ideal für die Aufnahme von emotional stark schwankenden Sprechstücken eignet, wie man es von diversen Podcasts oder Hörspielen kennt.

Durch den Stereo-Modus wird der Sound nicht wesentlich schlechter, aber man spürt, dass die Klangbühne offener ist, wodurch das Roccat Torch mehr Hintergrundgeräusche aufzeichnet. Man hört sich dadurch eher so an, als würde man sich in einem kleinen leeren Raum befinden. Den Stereo-Modus solltest du wirklich nur dann verwenden, wenn du dich an professionellere Aufnahmen wie Musikstücke oder Gesang heranwagst. Wobei sich mir hier die Frage stellt, ob man sich für sowas tatsächlich ein USB-Mikrofon kauft, dessen primäre Zielgruppe Streamer und Gamer sind.

Der Whisper-Modus ist eine nette Spielerei und tut sein Übriges. Um diesen zu testen, flüsterte ich in mehreren Aufnahmen besonders leise und wendete mich einmal sogar absichtlich vom Mikrofon ab. Zu meiner Überraschung war selbst diese Aufnahme erstaunlich klar zu hören. Auch der Whisper-Modus bekommt von mir einen Daumen nach oben. Über die Notwendigkeit kann man allerdings streiten.

Roccat Torch

(Image credit: Michael Winkel)

Der mittlere Drehregler dient der Lautstärke des Mikrofons auf deinem angeschlossenen Kopfhörer. Ist kein Kopfhörer angeschlossen, wird die Systemlautstärke reguliert. Mit dem rechten Gain-Schieberegler kannst du den Eingangspegel des Roccat Torch anpassen. Und hier musst du besonders darauf achten, nicht zu übersteuern. Jeder spricht schließlich in einer anderen Stimmlage. Bevor du dich also in deine ersten Aufzeichnungen oder Streams stürzt, solltest du dich auf jeden Fall mit dem Gain-Regler auseinandersetzen.

Übrigens gibt es noch die Möglichkeit, das Roccat Torch nur durch eine Handgeste stummzuschalten. Das ermöglicht ein kleiner Sensor auf der Oberseite des Mikrofons. Wenn man allerdings etwas zu schnell unterwegs ist, reagiert diese Funktion leider gar nicht. In 90% der Fälle hat es während des Tests funktioniert. Ein guter Schnitt. Aber weißt du, was mir lieber wäre? Ein Knopf. Auch hier haben wir es wieder mit einer netten Spielerei zu tun, die es aber nicht sonderlich braucht. Vor allem könnte der Mute-Sensor zu einem Problem werden, wenn du jemand bist, der beim Reden gerne gestikuliert.

Und zuletzt gibt es da noch Roccat Swarm – die App des Peripherie-Herstellers, mit der du die RGB-Beleuchtung deiner Roccat-Geräte steuerst. Bei dem Torch werden dir viele Optionen geboten, allerdings sind nicht alle sonderlich hübsch anzusehen. "Herzschlag" und "Atmen" sind zum Beispiel relativ ruckelig, während das intelligente Beleuchtungssystem AIMO sehr flüssig dargestellt wird. Wirklich perfekte und smoothe Beleuchtung sieht für uns also etwas anders aus. Generell befindet sich Roccat Swarm auf einem schmalen Grat zwischen seltsam und obsolet. Aber dazu später mehr.

Im Großen und Ganzen können Klangqualität und Funktionen des Roccat Torch überzeugen. Nur solltest du dir darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei um ein USB-Mikrofon handelt, das sich primär an Gamer und Streamer richtet. Wenn du nach einem Aufnahmegerät für wirklich aufwändige und professionelle Produktionen suchst, solltest du lieber ein paar Scheine mehr drauflegen und ein anderes Mikrofon kaufen.

  • Funktionen & Klangqualität: 4/5

Roccat Torch

(Image credit: Michael Winkel)

ROCCAT Torch: Design

Optisch macht das Roccat Torch definitiv was her und kapselt sich ordentlich von den sonst üblichen USB-Mikrofonen ab. Das liegt vor allem an der doch recht auffälligen RGB-Beleuchtung. Diese kannst du durch die bereits erwähnte Roccat Swarm-App steuern. Allerdings war ich von manchen Profilen, die mir geboten wurden, nicht wirklich überzeugt. Während einige von diesen relativ ruckelig gewesen sind, war "AIMO" komplett flüssig. Und dahinter scheint sich eine Art Marketing-Gag zu verstecken.

Bei AIMO handelt es sich um eine intelligente Systembeleuchtung, die sich über dein gesamtes Setup ausbreitet. Zusätzlich gibt es den sogenannten AIMO-Level, der sich erhöht, wenn du mehrere Produkte der Roccat-Familie an deinem Computer anschließt, die ebenfalls AIMO unterstützen. "Je höher dein AIMO-Level, desto besser deine Erfahrung" heißt es in Roccat Swarm. Grundsätzlich ist das eine coole Design-Entscheidung, aber für Leute wie mich, die Farbseuche in ihren Setups nicht wirklich mögen, eher eine Enttäuschung. Vor allem, weil die einfarbigen Beleuchtungsprofile – wie bereits erwähnt – am Ruckeln sind und einfach nach Nichts aussehen. Sofern du es allerdings gerne bunt magst, dürfte das Torch genau die richtige Ergänzung für dein Gaming-Setup sein. Ich habe mich jedenfalls relativ zügig für die einfarbige Dauerbeleuchtung entschieden und war dann mehr als zufrieden.

Genug von der App. Optisch kann das Roccat Torch sehr überzeugen. Es ist komplett schwarz, während das stylische Katzenlogo des deutschen Peripheriespezialisten die Front des Mikrofons ziert. Übrigens ist dieses transparent, wodurch es dank der verbauten LEDs in allen erdenklichen Farben leuchten kann. Sehr cool sind außerdem die seitlichen Light-Bars, die dir als Indikator für den Gain-Schieberegler dienen. Allerdings kann man ihre Farbe mit der App nicht anpassen. Und sie leuchten nur während der Aufnahme.

Roccat Torch

(Image credit: Michael Winkel)

Das Torch verfügt über einen integrierten Pop-Filter, was mich mit Blick auf den Preis zuerst etwas verwundert hat. Aber tatsächlich kann dieser überzeugen. Ich testete das Torch zuerst ohne einen separaten Pop-Filter und danach mit, um die Unterschiede zu hören. Ehrlich gesagt sind diese so gering gewesen, dass ich einige Male in die Aufnahmen reinhören musste. Wenn du dich also dafür entscheidest, dir das Roccat Torch zuzulegen, ist ein separater Pop-Filter nicht unbedingt nötig. Allerdings würde ich dir dennoch einen empfehlen, damit du den richtigen Abstand bei deinen Aufnahmen einhalten kannst. Bei einem Mikrofon ganz ohne Pop-Filter neigt man gerne dazu etwas zu nah heranzugehen, wodurch deine Aufzeichnungen schnell übersteuern können.

Die wohl größte Schwäche des Roccat Torch ist allerdings seine Höhe und die damit verbundene Position, die man bei Aufnahmen einnehmen muss. Mit dem Standfuß ist das Torch etwa 21cm hoch, was einfach viel zu tief ist, um anständige Aufzeichnungen zu tätigen. Du wirst also auf eine lange Sicht nicht drumherum kommen, dir einen Mikrofonarm oder zumindest ein größeres Tischstativ zu kaufen, um dich nicht bei jeder Aufnahme komplett zu verrenken. Leider gibt es gibt es diese Art von Zubehör für das Torch nicht von Roccat selbst. Aber das ist halb so wild, da es mit vielen Herstellern von gängigen Mikrofonarmen kompatibel ist.

Wenn du ein angehender Streamer bist, oder von deinen Freunden während eurer Gaming-Sessions besonders klar und deutlich gehört werden willst, machst du mit dem Roccat Torch auf jeden Fall nichts falsch. Die Richtcharakteristika geben dir eine gute Möglichkeit, Aufnahmen für jede Art von Content zu produzieren, während das stylische Design samt der RGB-Beleuchtung deinem Setup die nötige Portion "Gamer-Flair" verleiht. Nur solltest du dir beim Kauf des Torch auch gleich einen separaten Pop-Filter samt Mikrofonarm anschaffen, damit deine Aufnahmen auch wirklich perfekt werden.

  • Design: 4/5

Roccat Torch

(Image credit: Michael Winkel)

Sollte ich das ROCCAT Torch kaufen?

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EigenschaftenAnmerkungenPunkte
MehrwertEin preiswertes Mikrofon, das anständigen Klang, nette Funktionen und eine ansprechendes Design in sich vereint.4/5
Funktionen & KlangqualitätDrei Richtcharakteristika für verschiedene Aufnahmen in guter Klangqualität; praktische, wenn auch unnötige Mute-Funktion per Handgeste und eine fragwürdige App, die dich ermutigt noch mehr ROCCAT-Produkte zu kaufen.4/5
DesignEin ansprechendes, schwarzes Design mit der richtigen Portion Gamer-Flair. Und die RGB-Beleuchtung macht den Rest.4/5

Kaufe das Roccat Torch, wenn...

...du vernünftige Klangqualität zum anständigen Preis suchst.
Das Roccat Torch ist ein USB-Mikrofon das eine gute Klangqualität zum günstigen Preis bietet und steckt damit jedes Gaming-Headset zum gleichen Preis locker weg.

...es dir nichts ausmacht, weiteres Zubehör anzuschaffen.
Das Torch besitzt zwar einen integrierten Pop-Schutz und einen Standfuß, aber für die beste Experience empfehlen ich dir einen Mikrofonarm und einen separaten Pop-Filter.

Kaufe das Roccat Torch nicht, wenn...

...du ein professionelles Mikrofon für professionelle Aufnahmen möchtest.
Das Torch mag durchaus eine Richtcharakteristik für Gesangs- und Instrumentalaufnahmen haben, dennoch richtet es sich primär an Gamer und angehende Streamer. Als Musiker sollest du lieber etwas mehr Geld in die Hand nehmen.

...du es eher schlicht magst.
Das extravagante Design samt der bunten RGB-Beleuchtung ist Geschmackssache und gefällt vielleicht nicht jedem. Allerdings kannst du die LEDs über die App komplett deaktivieren. Vielleicht reicht dir das schon?

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  • Erstmals getestet: Februar 2023
Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben. Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.