Dell XPS 13 Plus: Zwei-Minuten-Rezension
Mit dem XPS 13 Plus verfolgt Dell einen spannenden, neuen Ansatz, der aber leider etwas zu überambitioniert war.
Innerhalb der Ultrabook-Landschaft zählt das XPS 13 auch heute noch zu den interessantesten Vertretern und zum Besten, was man sich als Windows-Liebhaber zulegen kann.
Das Dell XPS 13 Plus will nun einen Schritt weiter gehen und schafft es streckenweise neue Maßstäbe für Windows-Nutzer zu setzen. Gefallen hat uns hierbei insbesondere Optik, Formfaktor sowie das schicke OLED-Display und die komfortable Tastatur.
Im Gegenzug enttäuscht das XPS 13 Plus durch überambitionierte Designentscheidungen, die Style über Benutzerfreundlichkeit stellen. Gestört haben uns beispielsweise die fehlenden Abgrenzungen von Touchbar sowie -pad zur Tastatur. Häufig kam es infolgedessen zu unabsichtlichen Kommandoeingaben, die aufgrund des fehlenden haptischen Feedbacks besonders nervenaufzerrend waren.
Suboptimal war aber auch die Lüfterlösung, die sich designtechnisch näher an den Vorbildern von Microsoft und Apple orientiert, allerdings wesentlich schlechter performt. Spürbar ist die Anstrengung des Ultrabooks infolgedessen schon nach wenigen Minuten – aber spart man sich so die Handschuhe, wenn man im Winter fröstelt...
Trotzdem wollen wir nicht nur meckern. Denn im Kern ist das XPS 13 Plus eben grundsolide, optisch ein echtes Highlight und dürfte im Alltag wohl den allermeisten Herausforderungen ohne größere Probleme gewachsen sein. Begeisterte Fans sind wir eben außerdem auch vom OLED-Display. Und wenn man sich vor Augen führt, dass man das Dell-Notebook bereits ab 1.600 Euro bekommt, so ist das ein durchaus verlockender Deal – zumindest, wenn man genau weiß, worauf man sich hier einlässt.
Dell XPS 13 Plus: Preis und Verfügbarkeit
Mit etwa 1.500 Euro ist der Startpreis für das Dell XPS 13 Plus durchaus vertretbar, wenn auch nicht wirklich günstig. Die von uns getestete Variante mit Touchscreen kostet hingegen noch einmal einige hundert Euro Aufpreis. Und wer schließlich noch mehr Leistung in Anspruch nehmen möchte, der bezahlt natürlich dementsprechend auch extra. Im Prinzip nimmt sich das aber nicht viel zur Konkurrenz von Apple oder Microsoft.
Schön ist allerdings die Individualisierbarkeit. Mehr Arbeitsspeicher gefällig? Kein Problem. Darf es ein flotterer Prozessor sein oder ein anderes Betriebssystem? Auch das ist möglich. Farblich bleibt die Auswahl aber eindimensional. Immerhin ist die verfügbare Variante im Platinum-Look aber echt stylisch!
Dell XPS 13 Plus: Design
Designtechnisch muss sich der Dell-Vertreter keinesfalls hinter der starken Konkurrenz anderer Hersteller verstecken. Das Äußere in Platinum weiß schon in den ersten Sekunden zu begeistern und macht die Vorfreude auf die Nutzung nur umso größer.
Zeitgleich ist das XPS 13 Plus aber auch vom Formfaktor äußerst handlich. Und obwohl hier einiges an Leistung verpackt ist, hält sich das Ganze gewichtstechnisch im Rahmen – obwohl das natürlich immer sehr subjektiv ist.
Wir beziehen uns hier auf die Spezifikationen des getesten Modells (individuelle Anpassungsoptionen sind gegeben)
Betriebssystem: Windows 11 Pro
Display: 13,4" UHD+-Display, 60 Hz, OLED mit Touchfunktion sowie InfinityEdge
Prozessor: Intel Core i7-1260P (12 Kernen, bis zu 4,7 GHz)
Grafik: Iris Xe Graphics
RAM: 32 GB LPDDR5
Speicher: 1 TB SSD M.2 PCIe Gen4 NVMe SSD
Anschlüsse: 2 x Thunderbolt 4
Verbindungsoptionen: Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2
Webcam: 720p, 30 FPS HD
Gewicht: 1,26 kg
Maße (W x T x H): 29,54 x 19,91 x 1,52 cm
Jenseits vom schicken, optischen Ersteindruck treffen beim XPS 13 Plus von Dell aber sinnvolle, moderne Standards sowie spannende Neuerungen auf Anpassungen, die leider weit über das Ziel hinausschießen.
Aber verweilen wir fürs Erste noch etwas bei den positiven Aspekten. Hier ist beispielsweise das OLED-Display zu nennen. Ein echt beeindruckendes Bildvergnügen für einen 13,4 Zoll-Vertreter, was durch HDR-Support sowie Touch-Optionen auf Wunsch noch vielseitiger ist. Entsprechend eignet sich das Ultrabook perfekt für Arbeitstätige oder Studenten – insofern man sich das leisten möchte.
Toll ist auch der Formfaktor, der für eine hervorragende Portabilität sorgt. Aber auch die Tastatur wusste uns zu beeindrucken. Sie ist ein gewagter Schritt, da sie gänzlich ohne Gitter auskommt, welcher im Alltag jedoch hervorragend funktioniert und auch ein gutes (beinahe mechanisches) haptisches Feedback liefert. So macht das Tippen unserer Artikel gleich doppelt so viel Freude!
Und auch für gute Unterhaltung ist gesorgt. Denn das Soundsystem ist eine echte Wucht und sorgt mit gleich vier Lautsprechern für ein grandioses audiovisuelles Paket, was beim Arbeiten und Faulenzen gleichermaßen zufriedenstellt.
Oh ja, es könnte alles so schön sein...
... aber leider hat sich Dell auch einige Fehltritte erlaubt. Wer hat zum Beispiel das Trackpad sowie die neue Touchbar durchgewunken? Ständig kommt man versehentlich auf die Flächen und bekommt es, aufgrund von mangelndem Feedback, nicht einmal mit. Und wer bei Tageslicht damit Arbeiten mag, der brauch wahrlich Adleraugen, wenn er die passenden Kommandoflächen nicht schon aus dem FF kennt.
Wir schätzen den Versuch von Dell sich an neuen Designoptionen auszuprobieren wirklich sehr, aber so können wir leider keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Komfort ist für viele mindestens so wichtig wie Ästhetik und wenn Ersterer aufgrund von Fokus auf Optik leiden muss, sollte man sich womöglich doch noch einmal zur Werkbank begeben...
Meckern müssen wir auch noch kurz über ein paar kleinere, weitere Mankos. Wieso hat man sich beispielsweise für eine 720p- statt Full-HD-Variante entschieden? Wieso bekommen wir im Jahr 2022 lediglich zwei läppische Thunderbolt-Ports, von denen einer auch noch regelmäßig durch das Ladekabel belegt wird? Was bringt stylische Lüfterlösung, wenn am Ende nicht einmal annähernd genug Wärme abgeführt wird?
Wer motzen will, der findet beim XPS 13 Plus einige Gründe dafür. Wer sich hingegen mit dem entsprechenden Vorwissen wappnet, der kann zweifelsfrei seine Freude mit dem Ultrabook haben.
Dell XPS 13: Leistungsfähigkeit
Doch was verbirgt sich eigentlich unter der Haube? Hier hat auch jeder andere Anforderungen. Allerdings dürfte klar sein, dass wohl niemand gern eine lahme Ente als Arbeits- und Unterhaltungsgerät nutzen mag. Und glücklicherweise ist das XPS 13 Plus alles andere als lahm – obwohl auch hier Kompromisse nötig sind.
Entsprechend ist die Wärmeentwicklung eine Problemzone, mit der man Leben können muss. Vor allem, weil die Lüfter hier kaum Abhilfe schaffen können.
Aber wie sieht es denn jetzt konkret im Hinblick auf Software-Nutzung und Gaming-Potenzial aus? Nun ja. Ich glaube kaum, dass es Viele gibt, die von einem Ultrabook das Gleiche an Leistung wie von einem Gaming-Notebook erwarten – falls doch, werdet ihr hier aber enttäuscht. Nichtsdestotrotz ist das Dell XPS 13 Plus aber ein performanter Alltagsbegleiter, der auch leichtes Gaming ohne Probleme ab kann. Einer Runde League of Legends, Fortnite oder Age of Empires steht also nicht viel im Weg.
Und auch bei der Bild- und Videobearbeitung kann der Dell-Laptop glänzen. Allerdings ist auch in diesem Bereich die Konkurrenz zuweilen noch einen Ticken stärker. Wer aber beispielsweise Mac-Systemen nichts abgewinnen kann und auch die Microsoft-eigene Lösung aus verschiedenen Gründen ablehnt, der dürfte mit dem XPS 13 Plus sehr gut bedient sein.
Dell XPS 13 Plus: Batterielaufzeit
Hier können wir es recht kurz halten: Die Akkulaufzeit des XPS 13 Plus ist leider nicht die beste. Die Komponenten scheinen ordentlich Stromhunger zu haben und in Kombination mit der beleuchteten Tastatur sowie dem Touchdisplay ist hier häufig schon nach 6 bis maximal 7 Stunden Feierabend. Das ist schon etwas enttäuschend, gerade wenn man vergleicht und den Blick über den Tellerrand wagt.
Erfreulicher war dahingehend schon wieder die Aufladedauer des Ultrabooks. Bereits nach gut einer Stunde ist der Dell-Ableger dabei wieder vollends arbeitsfähig. Immerhin bist du mit dem XPS 13 Plus also nicht allzu lange an eine Steckdose gebunden, auch wenn du diese womöglich häufiger aufsuchen musst als bei anderen Vertretern.