Selbst Nvidia glaubt nicht, dass du dieses Jahr eine RTX 3080 bekommst
Und die sollten es ja wissen, oder?
Grafikkarten sind immer schwieriger aufzutreiben und gefragte Modelle wie die Nvidia GeForce RTX 3080 und die AMD Radeon RX 6800 XT fliegen so schnell aus den Regalen, wie sie reinkommen. Das soll sich zum Leid vieler PC-Bastler und -Gamer nicht so schnell bessern.
CFO Colette Kress sprach am Montag auf dem jährlichen Nvidia-Investorentag und sagte: „Wir erwarten, dass die Nachfrage weiterhin das Angebot für einen Großteil dieses Jahres übersteigt“, obwohl Nvidia bereits im November während des Launches der Ampere-Reihe vorausgesagt hatte, dass es nur „ein paar Monate“ dauern würde, bis die verfügbaren Lagerbestände und die Produktion die Nachfrage aufholen würden.
Das bedeutet, dass von der GeForce RTX 3060 im Einstiegsbereich bis hin zur teureren RTX 3090 so schnell keine zu einem vernünftigen Preis zu haben sein wird.
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Kress zufolge läuft die Produktion allerdings optimal, sodass im Verlauf des Jahres die immer mehr Nachschub erwartet werden kann. Die Situation dürfte sich also langsam verbessern, auch wenn niemand davon ausgeht, dass sie sich auf einen Schlag entspannt.
Eine große Ursache für die hohe Nachfrage sind die sogenannten Scalper, die mit Bots Lagerbestände von Onlineshops aufkaufen und auf Auktionsseiten wie eBay weiterverkaufen. Wir sehen regelmäßig, dass Grafikkarten für mehr als doppelt so viel angeboten (und leider auch gekauft) werden, was die Erschwinglichkeit von AMDs und Nvidias neuesten Grafikkarten hinfällig macht.
Dazu kommt, dass Bauteile wie VRAM und Halbleiter ebenfalls von Lieferengpässen betroffen sind – und die werden nicht nur für Grafikkarten benötigt, sondern auch für andere Technik, wie Spielkonsolen, und was auch dazu geführt hat, dass die PS5 und Xbox Series X Produktionsschwierigkeiten haben.
Ein bisschen tiefer graben
Und dann sind da noch Kryptowährungen. Cryptominer haben Grafikkarten massenweise aufgekauft, um wegen des anhaltenden Booms Kryptowährungen wie Bitcoin und Etherium zu schürfen. Seit jeher wird spekuliert, dass das schnelle Wachstum dazu führt, dass die Crypto-Blase irgendwann platzt, aber bisher gibt es noch keine Anzeichen dafür.
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Nvidia versucht, das Aufkaufen von Gaming-Grafikkarten fürs Mining durch die Entwicklung spezieller Cryptomining-Prozessoren (CMPs) zu unterbinden. Auch werden ältere Grafikkarten wie die GTX 1060 und die GTX 1080 Ti „wiederbelebt“, um ein bisschen Druck von den Ampere-Kartene zu nehmen.
Obwohl die CMPs noch nicht offiziell verfügbar sind, haben Zollbeamte in Hongkong eine große Anzahl 30HX-CMPs von Schmugglern konfisziert, was beweist, wie gefragt Crypto-Hardware gerade ist. Leider klingen diese neuen CMPs ersten Berichten und geleakten Datenblättern zufolge nicht sehr vielversprechend, daher könnte das möglicherweise nicht ausreichen, um Miner davon abzuhalten Gaming-Karten zu kaufen.
Cress zufolge sei der Vorteil von CMPs, dass keinen negativen Einfluss auf die Produktion anderer Plattformen. Außerdem habe das Unternehmen den voraussichtlichen Umsatz aus CMPs gegenüber der Schätzung fürs erste Quartal von 50 Mio. auf 150 Mio. USD korrigiert.
Kurz gesagt: So wie es aussieht, wird es eine zähe Angelegenheit. Bis Etherium und Bitcoin wieder an Wert verlieren oder Produktionsengpässe beseitigt sind, ist es wahrscheinlich sinnvoller, einen Gaming-Laptop zu kaufen, statt einen Desktop zu bauen. Immerhin haben manche davon eine RTX 3000-Grafikkarte.
Via PCMag
Jess is a former TechRadar Computing writer, where she covered all aspects of Mac and PC hardware, including PC gaming and peripherals. She has been interviewed as an industry expert for the BBC, and while her educational background was in prosthetics and model-making, her true love is in tech and she has built numerous desktop computers over the last 10 years for gaming and content creation. Jess is now a journalist at The Verge.