Nintendo Switch: Britische Behörde sieht "keine Beweise" dafür, dass Call of Duty auf der Konsole laufen kann

Call of Duty auf der Nintendo Switch? Wohl eher nicht.
(Bildnachweis: Activision / Infinity Ward)

Die Nintendo Switch sei laut eines Berichts der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) "technisch nicht in der Lage", Call of Duty  abzuspielen. In dem Schriftstück geht es außerdem um die Auswirkungen der erwarteten Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft sowie um die Tragfähigkeit des jüngsten historischen Deals zwischen Microsoft und Nintendo. In diesem sagt Microsoft zu, Call of Duty auf Nintendo-Konsolen zu bringen. 

Die CMA ist eine britische Regierungsbehörde, die ähnlich wie die Federal Trade Commission (FTC) in den Vereinigten Staaten versucht, den Wettbewerb auf den Märkten zu fördern. Ihre Analyse der Realisierbarkeit von Call of Duty auf Nintendo-Hardware ist das Ergebnis der jüngsten rechtlichen Vereinbarung zwischen Microsoft und Nintendo, in der sie sich verpflichten, "Call of Duty für die Nintendo Switch zu bringen – und zwar am selben Tag wie die Xbox, mit voller Funktions- und Inhaltsgleichheit".

Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Teil von Microsofts Bemühungen, die Bedenken der FTC zu zerstreuen, dass die Übernahme von Activision Blizzard gegen das US-amerikanische Kartellrecht verstößt, indem Nintendo und PlayStation daran gehindert werden, auf dem Videospielmarkt zu konkurrieren, weswegen ihnen der Zugang zu der äußerst beliebten Call of Duty-Reihe vorenthalten wird. 

Obwohl dieser Deal definitiv ein Schritt ist, um einen Fall in der bevorstehenden FTC-Klage aufzubauen, deuten die Ergebnisse der CMS darauf hin, dass die Veröffentlichung von Call of Duty für Nintendo-Konsolen aus Hardware-Sicht einfach unmöglich ist. Selbstverständlich könnte sich das mit der Veröffentlichung einer leistungsfähigeren Nintendo Switch 2 ändern, aber im Moment sieht es so aus, als ob Nintendo einfach nicht über die nötige Hardware verfügt, um die Vorteile des Deals mit Microsoft zu nutzen. Schließlich ist "volle Funktions- und Inhaltsgleichheit" das Ziel, und ohne geeignete Hardware ist es schlicht unmöglich, dass Nintendo in der Lage sein wird, beides zu bieten. 

Ist der Deal mit Nintendo eine Frage des Vertrauens?

Mario Odyssey being played on a Nintendo Switch console

(Image credit: Shutterstock)

Die Diagnose der CMA zu den Hardwarebeschränkungen der Nintendo Switch dämpft Microsofts Bemühungen, die FTC davon zu überzeugen, dass die Übernahme von Activision Blizzard nicht gegen die Kartellgesetze verstößt. 

In ihrem Bericht behauptet die CMA, dass Call of Duty "wichtig für das wettbewerbsfähige Angebot von [Xbox und PlayStation]" sei und führt fort: "Für Microsoft wäre es wirtschaftlich von Vorteil, wenn [Call of Duty] exklusiv für die Xbox oder zu wesentlich besseren Bedingungen als für die Playstation erhältlich wäre. Wir haben vorläufig festgestellt, dass dies den Wettbewerb bei Spielkonsolen zum Nachteil der Spieler erheblich einschränken würde. Dies könnte zu höheren Preisen, geringerem Angebot, minderer Qualität, schlechterem Service und/oder weniger Innovation führen." 

Die Klage der FTC stützt sich auf ähnliche Bedenken. Sollte es Microsoft nicht gelingen, diese Bedenken vor Gericht zu zerstreuen, wird die Übernahme von Activision Blizzard wahrscheinlich blockiert werden, was für das Unternehmen ein schwerer Schlag wäre. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Microsoft sich an Nintendo gewandt hat, um das Call of Duty-Abkommen zu unterzeichnen. Ein Scheitern dieser Vereinbarung würde Microsofts Bemühungen im Rechtsstreit untergraben und das Unternehmen möglicherweise in unruhiges Fahrwasser bringen. 

 

Alle Augen sind auf Microsoft und Nintendo gerichtet, um zu sehen, ob und welche Schritte beide Firmen unternehmen werden, um ihre Call of Duty-Vereinbarung aufrechtzuerhalten. Solange wir keine Antworten haben, könnte dich vielleicht interessieren, dass die CMA außerdem im gleichen Bericht versehentlich den Nintendo Switch-Nachfolger enthüllt haben könnte.

Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben. Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.

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