Intel räumt ein, dass es bis 2021 nicht zu AMD 7 nm aufschließen wird

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(Bildnachweis: Intel)

Es ist kein Geheimnis, dass es Intel schwer fällt, mit dem Rivalen AMD in Bezug auf die besten Prozessoren* Schritt zu halten, besonders im Hinblick auf die Umstellung von Team Rot auf 7 nm und darüber hinaus. Und es könnte noch eine ganze Weile dauern, bis Intel wirklich aufholen kann.

Wie von Tom's Hardware* berichtet, hielt Intel-Finanzdirektor George Davis während der Morgan-Stanley-Konferenz eine Präsentation, in der er erklärte, dass Team Blau die Prozessparität mit der Konkurrenz erst dann erreichen werde, wenn es den 7-nm-Knoten am Ende des Jahres 2021 produziert.

Wir wissen, dass Intel einige Probleme damit hatte, seinen Fertigungsprozess zu schrumpfen, aber Davis machte deutlich, wie weit entfernt sie davon seien, als er erklärte, dass Intel die Führung von AMD erst übernehmen könne, wenn es irgendwann in der Zukunft auf 5 nm springen würde.

Dies ist wahrscheinlich eine beunruhigende Nachricht für alle, die darauf gehofft hatten, dass Intel die Konkurrenz im Jahr 2020 absolut zerlegen, oder dass der 10 nm-Desktop der heilige Gral sein würde. Es heißt, dass die Comet Lake-S*-Desktop-Chips, wenn sie auf den Markt kommen, auf dem veralteten 14-nm-Prozess basieren werden, was angesichts dieser Zeitlinie nachvollziehbar wäre. 

Davis erwähnt in seiner Präsentation jedoch auch, warum das keine so schlechte Option ist, wie es scheint. Er erklärt, dass der 10 nm-Fertigungsprozess hinter Mikroarchitekturen wie Ice Lake* nicht gerade als eine der besten CPU-Architekturen aller Zeiten in die Geschichte eingehen wird, da Intel die Taktraten ziemlich stark reduzieren musste – was einer der Gründe dafür ist, dass man viele Laptops finden wird, die die 10. Generation des Comet Lake statt des 10 nm Ice Lake verwenden. 

Es wird immer noch interessant sein, zu beobachten, welche CPUs Intel in den nächsten Jahren auf den Markt bringt, während wir darauf warten, dass Team Blau die Parität mit AMD erreicht. Wenn Intel seine Taktraten weiter erhöhen kann, ist es möglich, dass es seine Nische im Bereich der PC-Spiele behalten kann, während es mit dem kleineren Fertigungsprozess von AMD gleichzieht. 

Bis dahin...

Im Moment sieht es so aus, als würde Intel eine Reihe von Comet Lake-S-Chips der 10. Generation für Desktops veröffentlichen, die auf dem Core i9 bis zu 10 Kerne und 20 Threads* haben sollen. Auch das wird wahrscheinlich auf dem gleichen 14-nm-Prozess basieren, den Intel seit Skylake im Jahr 2015 verfeinert hat.

Während es enttäuschend ist, dass Intel keine Desktop-Prozessoren in seinem 10-nm-Prozess herausbringen wird, ist es wahrscheinlich, dass allein die Verfeinerung des 10-nm-Fertigungsprozesses es Intel ermöglicht, die hohen Taktraten zu erreichen*, die seine Prozessoren der nächsten Generation angeblich erreichen sollen. Das wird Intel wahrscheinlich dabei helfen, zumindest ein wenig mit den IPC-Verbesserungen Schritt zu halten, die wir vom AMD Ryzen 4000* für den Desktop erwarten. 

Wo dieser Paritätsmangel Intel am meisten schaden könnte, ist jedoch der mobile Bereich. Intel hat seine Tiger Lake-Chips bereits auf der CES 2020 angepriesen, aber wenn die Umstellung auf 7-nm-Zen-2*-Kerne für AMD genauso gut funktioniert wie für seine Desktop-Chips, könnte der Ryzen 4000 Mobile* eine ernste Gefahr für Intel darstellen. 

Während der Morgan-Stanley-Konferenz hat Davis nochmals bekräftigt, dass Intel stark in Software und KI investiert, um den Abstand zwischen den beiden Chipherstellern zu verringern. Allerdings wird sich erst mit der Zeit herausstellen, ob diese Lösungen für die täglichen Anwender einen großen Unterschied machen. Der AMD Ryzen 4000 steht vor der Tür, und wir werden sehen, wie sich dieser Kampf in naher Zukunft entwickeln wird. 

* Link in englischer Sprache

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de