Intel-CEO: Chip-Knappheit soll noch bis 2023 anhalten
Es dauert noch eine Weile, bis die explodierende Nachfrage bewältigt ist
Intel-CEO Pat Gelsinger hat abermals vorhergesagt, dass die globale Chipknappheit nicht schon nächstes Jahr enden, sondern noch bis 2023 dauern wird.
Gelsinger hat seine neue Theorie in einem Interview mit Nikkei Asia vorgestellt, in dem er darauf hinweist, dass die Knappheit wegen steigender Nachfrage und anhaltender Pandemie bis 2023 anhalten dürfte.
Gelsinger erklärt: "Der Halbleitermangel insgesamt ist beträchtlich. Vor Covid wuchs die Halbleiterindustrie um etwa 5 % pro Jahr", und fügt hinzu: "Covid hat die Lieferketten unterbrochen und es damit ins Negative gedreht."
Er fährt fort: "Die Nachfrage ist im Jahresvergleich um 20 % explodiert und durch die Unterbrechung der Lieferketten ist eine sehr große Lücke entstanden ... und die explodierende Nachfrage hat angehalten."
Gelsinger merkte an, dass der Aufbau von Produktionskapazitäten als Reaktion auf die gestiegene Nachfrage eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt und dass diese Bemühungen der Technologiebranche mindestens zwei Jahre, d.h. bis zum Jahr 2023, in Anspruch nehmen werden.
Gelsinger ist bereits im Juli 2021 davon ausgegangen, dass die Chip-Knappheit noch das gesamte nächste Jahr anhalten würde, und wiederholte erst kürzlich, im Oktober, dass es bis 2023 kein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage geben würde. Ein Wermutstropfen ist ihm zufolge, dass wir uns gerade am Tiefpunkt befinden und es Quartal für Quartal besser werden soll.
Der CEO äußerte sich während einer Reise nach Südostasien, wo Intel Expansionspläne in Höhe von 7,1 Mrd. USD für seine Fertigungskapazitäten in Malaysia vorstellte. Gelsinger sagte, dass neue große Standorte in den USA und Europa ebenfalls bald angekündigt werden sollen. All dies ist Teil des Aufbaus von Produktionskapazitäten, der ein laufender Prozess ist.
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Analyse: Vorsichtiger Optimismus für die zweite Jahreshälfte 2022
Andere CEOs der Technikbranche haben ebenfalls prognostiziert, dass dieses Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage nicht vor 2023 aus der Welt geschaffen werden wird. Erst kürzlich ließ der CEO von Nvidia, Jensen Huang, verlauten, dass die Nachfrage das Angebot mindestens das ganze nächste Jahr übersteigen würde.
Zu anderen Technikriesen, die sich dieser Schwarzmalerei anschließen, gehören Toshiba, IBM und TSMC, doch wie immer gibt es viele Unbekannte, die sich auf eine solche Vorhersage auswirken können.
Andere schlagen etwas optimistischere Töne an und gehen davon aus, dass sich die Lage im Laufe des Jahres 2022 verbessern könnte, obwohl auch Gelsinger der Ansicht ist, dass sich die Lage im nächsten Jahr schrittweise verbessern wird.
Dazu gehören Samsung, AMD-Chefin Lisa Su und Finanz-Chefin und CFO von Nvidia, Colette Kress, die davon ausgeht, dass Grafikkarten des Unternehmens ab der zweiten Jahreshälfte 2022 besser erhältlich sein würden.
Insbesondere die Grafikkarten waren in diesem Jahr ein wunder Punkt. Daher drücke ich die Daumen, dass sich die Sache so entwickelt, wie Kress es vorhersagt, und dass die Leiden von PC-Spielern etwas gelindert werden.
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Via PC Gamer
Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.
E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de