Nvidia-CEO: Kein Wundermittel gegen Chip-Knappheit, die bis 2023 anhalten wird
Lieferschwierigkeiten bei Grafikkarten sollen noch ganz 2022 anhalten
Nvidia hat schlechte Nachrichten für all diejenigen, die gehofft hatten, dass die Lieferschwierigkeiten bei Grafikkarten bald vorbei sein würden, da sie dem Unternehmen zufolge noch das ganze nächste Jahr anhalten sollen.
In einem Interview mit Yahoo Finance erklärt Nvidia-CEO Jensen Huang, dass die Nachfrage das Angebot noch das gesamte nächste Jahr übersteigen wird. Es gebe keinen magischen Kompass, um durch die Lieferkette zu navigieren.
Wir können also damit rechnen, dass 2022 genauso wird wie 2021: Nicht genügend Grafikkarten und knappe Lagerbestände führen zu Scalping und Wucher, was die Situation noch schlimmer machen wird.
Aktuell ist es etwa schwierig, eine RTX 3080 aufzutreiben, solange du keinen Fertig-PC damit kaufen willst, was eine noch teurere Angelegenheit werden dürfte. Dasselbe gilt im Großen und Ganzen auch für die anderen RTX 3000-Modelle, bei denen die Nachfrage das Angebot noch für absehbare Zeit überwiegen wird.
Analyse: Der allgemeine Konsens unter CEOs und Analysten ist sehr düster
Diese letzte Vorhersage ist eine von vielen düsteren Vorhersagen, die darauf hindeuten, dass die Lieferengpässe noch mindestens ein Jahr lang ein lästiges Problem für die gesamte Technikbranche darstellen soll.
In einem Interview mit CNBC hatte Intel-Chef Pat Gelsinger im Oktober gemutmaßt, dass sich das Angebot-Nachfrage-Gleichgewicht nicht vor 2023 normalisieren würde. Toshiba, IBM und TSMC haben derweil ganz ähnliche Aussagen getroffen.
Lisa Su, CEO des Nvidia- und Intel-Konkurrenten AMD, hatte im September etwas positivere Töne angestimmt, als sie andeutete, dass sich die Situation möglicherweise schon Ende 2022 lockern könnte. Doch selbst wenn das eintreffen sollte, ist es noch rund ein Jahr bis dahin.
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Wenn Nvidia und die anderen Recht behalten und sich die Probleme noch übers komplette Jahr 2022 ziehen, dürfte das auch die neuen „Lovelace“-Grafikkarten betreffen, die Gerüchten zufolge im 3. Quartal vorgestellt werden sollen. Diese sollen Fantastisches vollbringen, was Performance angeht, und wenn die Spekulationen halbwegs eintreffen sollten, wird der Preis wahrscheinlich entsprechend hoch angesetzt sein.
Unsere größte Hoffnung ist, dass diese CEOs die Situation eher pessimistisch einschätzen, um keine falschen Hoffnungen zu machen. Doch wenn wir uns ansehen, wie weitreichend der Konsens ist, haben sieht es für 2022 echt nicht gut aus.
Via PC Gamer
Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.
E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de