Ein erster Blick auf Meet Your Maker

Meet Your Maker ist das neue Spiel von Behaviour Interactive
(Bildnachweis: Behaviour Interactive)

Meet Your Maker ist das neueste Spiel der Dead by Daylight-Entwickler, Behaviour Interactive. Diesmal ist es jedoch nicht deine Aufgabe, in klassischer Slasher-Manier deine von echten Spielern gesteuerten Opfer zu jagen, sondern eine mit Wachen und Fallen gespickte Basis zu bauen, die diesen Job für dich übernimmt. Ich habe bereits ein wenig Zeit mit der Beta des Spiels verbracht und finde, dass der Genre-Mix aus Shooter und Basenbau eine Menge Potenzial hat. Warum das so ist, das sage ich dir weiter unten. 

Auftakt

Meet Your Maker

Die Chimära ist nicht nur ziemlich unheimlich, sondern auch deine Auftraggeberin in der Postapokalypse (Image credit: Behaviour Interactive)

Die Welt ist wieder mal untergegangen und nun ist es an dir, das einzige Material zu finden, das die Menschheit vor ihrer kompletten Auslöschung bewahren kann. Das sagt dir zumindest deine Chimära zu Beginn des Spiels. Wenn ich allerdings darüber nachdenke, dass ich nicht der einzige Hüter zu sein scheine, der durch die Postapokalypse streift und das wertvolle Genmaterial sucht, frage ich mich, ob mir der unheimliche Fleischkloß im Bacta Tank wirklich die Wahrheit sagt.

Aber sei's drum, die Worte meiner bizarren Einsatzleiterin sind mir erst einmal Grund genug, mich in die tödlichen Basen meiner Konkurrenten zu stürzen. Über die moralischen Grautöne meines opportunistischen Handelns kann ich mir später noch Gedanken machen.

Raider

Meet Your Maker

(Image credit: Behaviour Interactive)

Wer sich aber tatsächlich einfach blind in die Dungeons stürzt, mit dem dürften die fies platzierten Fallen kurzen Prozess machen. Die lassen sich zwar zerstören, da du aber zu Beginn lediglich ein Schwert mit Cooldown und eine Bolzenwaffe mit nur zwei wieder aufsammelbaren Geschossen hast, ist wildes herumballern keine Option. 

Stattdessen will sorgsam vorgegangen und um jede Ecke zweimal geblickt werden. Überall könnten plötzlich Pfeile, spitze Pfähle und noch so einiges mehr aus Boden, Wand oder Decke schießen. Dazu kommen verschiedene umherstreifende Cyborgzombies, die dir von nah oder fern ebenfalls ans Leder wollen. Gerade in den einfacheren Basen sind die aber häufig mit einem Schuss erledigt, selbst die furchteinflößend aussehenden Berserker. Das fand ich zwar etwas schade, aber da das Gunplay ohnehin eher zweckmäßig ist - zumindest die bisherigen Waffen fühlten sich nicht gerade wuchtig an - kann ich darüber gerne hinwegsehen. Außerdem bin ich sicher, dass die Gegner in anspruchsvolleren Basen deutlich gefährlicher werden. 

Da man zu Anfang genauso wenig aushält, wird das taktische Vorgehen umso wichtiger. Vor allem, weil du nach jedem Tod wieder außerhalb der Basis beginnst. Die wunderbar kurzen Ladezeiten und die Tatsachen, dass jeder Run in 15 bis 30 Minuten erledigt werden kann, machen das aber zumindest halb so schlimm. 

Builder

Meet Your Maker

(Image credit: Behaviour Interactive)

Es sei denn natürlich, du baust du größte, verwinkeltste und tödlichste Basis von allen. Bis das allerdings soweit ist, musst zunächst unzählige feindliche überfallen, um Ressourcen anzuhäufen, mit denen du Grundstücke kaufen und deine Wachen und Fallen upgraden kannst. 

Da ich erst etwas über zwei Stunden mit Meet Your Maker verbracht habe, durfte ich bisher nur eine äußerst rudimentäre kleine Basis bauen. Dieser Vorgang gleicht etwa dem der Halo-Schmiede oder dem Kreativmodus von Minecraft. Du fliegst herum, wählst Bauteile aus dem Inventar und versuchst so, den Weg zum Genmaterial so beschwerlich wie möglich zu gestalten. Das erinnert eher an das Prinzip von Dungeon Keeper, als an den asynchronen Multiplayer von Dead by Daylight, ist für mich aber ein schöner Kniff für einen sonst recht simplen Loot-Shooter. 

Die Idee dieses Genre-Mix' fand ich schon seit dem Reveal-Trailer bei den Game Awards sehr spannend. Mit der Schmiede von Halo-Reach habe ich damals unzählige Stunden verbracht und lächerlich große Maps gebaut. Der Basenbau von Meet Your Maker sieht, insbesondere demnach zu urteilen, was ich von anderen Spielern bisher gesehen habe, aber dennoch sehr gut aus und lädt zum experimentieren ein. Man darf nicht vergessen, dass das Spiel auf kurzweilige Runs ausgelegt ist, die in unter einer halben Stunde zu schaffen sind. 

Ebenso ist es kein reiner Shooter, weswegen man kein ausgefeiltes Gunplay à la Halo oder Destiny erwarten darf. Ja, man hört vielleicht heraus, dass ich ein großer Fan der Titel von Bungie bin und nicht umhin komme, jede Shooter-Mechanik sofort damit zu vergleichen. Daher bin ich etwas zwiegespalten, weil ich auch weiß, dass dieser Eindruck sehr subjektiv ist. 

Trotzdem finde ich die Idee von Meet Your Maker sehr gut und die Umsetzung beiden Gameplay-Bestandteile wirklich gelungen. Lediglich der viel zu ernste und leider sehr austauschbare Look hat mir nicht so besonders gefallen. 

Doch gerade wenn du nach einem langen Tag keine Lust darauf hast, dich intensiv in irgendwelche komplexen Spielmechaniken hereinzufuchsen, bietet dieser auf das Wesentliche reduzierte Titel die Möglichkeit, schnell mal ein bis zwei Runs zu machen oder entspannt an der eigenen Basis zu tüfteln. Und daher werde ich definitiv noch mehr Zeit mit Meet Your Maker verbringen. Auch wenn es höchstwahrscheinlich kein Spiel für stundenlange Sessions sein wird. 

Christopher Barnes
Redakteur

Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden. 


Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de