Mortal Kombat 1: Beta-Eindrücke versprechen Hit-Garant für Fighting-Fans!

In der Cage Mansion geht es in den nächsten Schlagabtausch für Kenshi und Kitana
(Bildnachweis: Warner Bros. Games)

Die Mortal Kombat 1 Beta hinterlässt einen starken ersten Eindruck davon, wie NetherRealms neuester Fighter funktioniert. 

Ohne Zweifel ist Mortal Kombat 1 eines der größten kommenden Spiele für Fans der besten Kampfspiele. Nach etwa 11 Stunden mit der Beta und vielen Dutzend Online-Matches sowie zig Stunden im Turm, wo jede Kombi aus Charakter und Kameo auf die Probe gestellt wurde, lässt sich mit Gewissheit sagen, dass dies eine der bisher raffiniertesten Mortal Kombat-Erfahrungen ist.

Am aufregendsten an Mortal Kombat 1 ist, wie es das Kernerlebnis zurück zu seinen Wurzeln bringt, ohne dabei zu viele Ideen der vorherigen Titel zu opfern. Von Anfang an wurden einige der "Schwächen" von Mortal Kombat 11, das stark von der Injustice-Serie des Unternehmens beeinflusst wurde, beseitigt. Das bedeutet, dass es keine interaktiven Objekte mehr in der Umgebung gibt und vor allem das Meter-System überarbeitet wurde, was Mortal Kombat 1 nur noch besser macht.

Die nächste große Änderung betrifft Anpassungen des Variationssystems. Nicht mehr länger ist jeder Charakter so in seinen Manövern limitiert, die wiederum in Kategorien aufgeteilt wurden, sondern hat gleich zu Beginn eine Vielzahl der Manöver und Kombos zur Verfügung. Weiterhin wurden auch Krushing Blows wie Breakaway-Optionen entfernt ... beziehungsweise überarbeitet, um frischen Wind in die Serie zu bringen. Gleiches gilt für die neue Superleiste, die beim Einsatz der Spezialmanöver Anwendung findet.

Mit Freunden wie diesen ...

Kano feuert seinen todbringenden Laser auf den neuen Feuergott Liu Kann

(Image credit: Warner Bros. Games)

Es mag wie ein Rückschritt erscheinen, so viele Mechaniken aus dem vorherigen Spiel zu entfernen, aber das Niveau der Komplexität bleibt davon unberührt. Auf Charakterebene sind Sub-Zero, Johnny Cage, Kitana, Li Mei und Liu Kang so gut konzipiert wie nie zuvor. Es gibt nicht nur mehr Spezialbewegungen zu nutzen, sondern auch eine Vielzahl von Kombos sowohl am Boden als auch in der Luft. Hinzu kommt das Kameo-System, das Combo-Verlängerungen, Breaker, Bewegungsverstärker und Anti-Luft-Angriffe zum Arsenal deines Charakters hinzufügt.

In der Beta hatten wir bei den Kameos Zugriff auf Frost, Sonya, Jax und Kano, die alle mit deinem spielbaren Charakter kombiniert werden können. Diese Kameo-Kämpfer werden mit dem R1 / RB-Knopf verknüpft und können für die Erweiterung der Angriffskette, Bewegungsoptionen oder Verteidigungsmöglichkeiten eingesetzt werden. Allerdings scheint in Sachen Balancing noch ein wenig Arbeit vonnöten. Während Sonya und Frost nämlich die Online-Begegnungen dominierten, waren Kano und Jax eher selten gesehene Gäste. Und das mag nicht zuletzt an den entsprechenden Einsatzmöglichkeiten liegen. 

Zum Beispiel hat Frost die Fähigkeit, Gegner mit einem schnell ausgeführten Rutschangriff einzufrieren, eine andere Eingabe führt hingegen zum Abfeuern eines sich langsam bewegenden Eisprojektils, das Gegner ebenfalls einfrieren kann und perfekt für Setups, insbesondere in der Ecke, ist. Das sind mächtige Werkzeuge, die gerade in Kombination mit Sub-Zero, der ja ganz ähnliche Fähigkeiten sein Eigen nennt, zu eckligen Situationen für deine Widersacher führen können.

Sonya hingegen ist einer der kreativeren Kameo-Kämpfer im Kader, da sie eine starke und weitreichende schadensverursachende Projektilbewegung hat, sowie einen effektiven Anti-Luft-Angriff und einen Beinwurf, der den Gegner für zusätzliches Combo-Potenzial nach oben katapultiert.

Während Kano und Jax ihre Stärken haben, fand ich sie in meinen Anspielsessions bei Weitem nicht so nützlich. Möglicherweise ändert sich dies jedoch, wenn das vollständige Spiel in weniger als einem Monat veröffentlicht wird. Sobald ein dedizierter Trainings- und Übungsmodus verfügbar ist, wird es zweifellos Möglichkeiten geben, jeden Kameo in dein Kämpferarsenal zu integrieren. Dies wirft aber schließlich noch die Frage auf, wie genau diese Kameo-Kombinationen mit dem Kernroster am ersten Tag ausbalanciert wird, wenn die Feinheiten adjustiert wurden ... ich bin gespannt!

Kkkkombo Breaker! 

Sub-Zero verteilt Tritte, eisige Angriffe mit Speer und Schwert und friert dein Blut bis zum Nullpunkt ein

(Image credit: Warner Bros. Games)

Die Entfernung der altbekannten Systemelemente von Mortal Kombat 11 hat sich letztendlich als Verbesserung erwiesen, da Mortal Kombat 1 dem Original Mortal Kombat (2011) am nächsten kommt – mit einem entscheidenden Unterschied. Es gibt jetzt kein Breakaway-System mehr, welches noch im vorherigen Spiel verwendet wurde, um dir Panzerung für die Verteidigung gegen eine Combo zu gewähren, jedoch sowohl für Gelegenheitsspieler als auch für Profis umstritten war. Stattdessen kehren Combo-Breaker in ihrer traditionellen Form zurück, sind aber jetzt "teurer". In Mortal Kombat (2011) und Mortal Kombat X musste man zwei von drei Leisten ausgeben, um eine Combo zu unterbrechen. Jetzt musst du jedoch alle drei Leisten ausgeben. Lässt du die Combo also lieber über dich ergehen, oder opferst du dein eigenes Schadenspotenzial, um weniger einzustecken und im Gegenzug auch weniger auszuteilen?

Der Kompromiss besteht darin, dass Combo-Breaker unglaublich stark sind, da dein Kameo ins Geschehen eingreift und die Action stoppt, dich aus der Defensive nimmt und dich schneller wieder ins Spiel bringt. Sie sind auch viel einfacher zu aktivieren und zu verstehen als das Breakaway-System, da du einfach den Block-Knopf (R2/RT) gedrückt hältst und nach vorne drückst. Außerdem baut sich die Leiste in Mortal Kombat 1 auch recht schnell wieder auf, was für munteren Ressourceneinsatz garantiert und die Nutzung von Spezialaktionen in Offensive wie Defensive befeuert.

Aber ganz ohne altbekannte Stärken geht es dann doch nicht: Fatal Blows kehren nämlich aus Mortal Kombat 11 zurück und erstmals gesellt sich hierbei auch die eigene Kameo-Figur hinzu. Unter Auslösung beider Trigger-Tasten startest du hierbei eindrucksvolle Zwischensequenzen, die noch immer mit grandiosen X-Ray-Manövern glänzen, nun aber auch das Rampenlicht auf die Kameo-Figur werfen. 

Allerdings kannst du pro Match noch immer nur einmal einen erfolgreichen Fatal Blow verwenden, sollte deine Gesundheit unter 30 Prozent purzeln. Und zu allem Überfluss kündigt sich dieses Manöver noch durch entsprechende Animationen an, was die Bestrafung für deinen jeweiligen Gegenüber möglichst einfach gestaltet. Kurzum: Die bärenstarke Spezialaktion ist längst kein Notfallknopf mehr oder gar ein Garant für den Sieg.

Schere, Stein, Papier, Faust

Kühl dich mal ab! In Mortal Kombat 1 kannst du mit vielen Charakteren und Kombis auch schnell einmal das Tempo aus der Konfrontation herausnehmen, um dir die passende Vorgehensweise einfallen zu lassen

(Image credit: Warner Bros. Games)

Großartig: Mortal Kombat 1 brilliert durch und durch mit hoher Geschwindigkeit, Aggressivität und fairer, nachvollziehbarer Schere-Stein-Papier-Logik. 

Sowohl Gelegenheitsspieler als auch erfahrene Wettkämpfer dürften hier zufriedengestellt werden, denn es gibt reichlich Optionen zum Einleiten von Combos, Übertrumpfen des Gegenübers, Blocken gegnerischer Aktion und der Aneinanderreihung todbringender Manöver. Gern kannst du so auch als Laie schon nach wenigen Stunden die ersten 35-40% Combos mit deinem Lieblingscharakter auf den Bildschirm zaubern!  

Und auch das Luftkampf-Element kehrt in Mortal Kombat 1 zurück – gut 17 Jahre nach dem letzten großen Auftritt in Mortal Kombat: Armageddon (2006). Jeder der spielbaren Charaktere verfügt hierbei über einen Meter-freien Launcher-Move, der deinen Gegner in die Luft befördert. Diese Moves sind träge, können durch Jab-Angriffe unterbrochen werden, sind aber zeitgleich äußerst effektiv, wenn du sie landest und weitere Manöver wie Kameo-Angriffe hierauf folgen lässt. Es gibt sogar luftbasierte Variationen von Spezialbewegungen für zusätzliche Vielseitigkeit und Abwechslung. 

Das war bisher ganz zweifellos das unterhaltsamste Merkmal von Mortal Kombat 1 und trägt vehement dazu bei, es von anderen Einträgen in der Reboot-Serie weiter zu differenzieren.

All die neuen Funktionen wie auch wiederkehrende Features bilden also schon einmal ein grandioses Fundament für das bisher komplexeste und spannendste Mortal Kombat-Erlebnis. Es ist noch immer simpel genug für Einsteiger, um es zu lernen, zu meistern und hiermit Spaß zu haben, bietet aber auch allen Veteranen nötige Tiefe und frischen Wind, um auf lange Sicht spannend zu bleiben.

Bahnt sich hier womöglich der größte Hit des Franchise an? Nicht auszuschließen! 

Mortal Kombat 1 lief in der Beta auf PS5 wie Xbox Series X, erscheint aber auch für Nintendo Switch sowie PC schon am 19. September, wo es wieder reichlich Backenfutter zu verteilen gilt! 

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Christian Schmidt
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