Samsung Galaxy Buds Plus Test

Die brandneuen Samsung Galaxy Buds Plus bieten dank zweier diskreter Treiber einen besseren Klang

Was ist eine Hands on-Review?
samsung galaxy buds plus
(Image: © Future)

Erstes Fazit

Die Samsung Galaxy Buds Plus bieten im Vergleich zu den letztjährigen Samsung Galaxy Buds eine bessere Klangqualität und eine längere Akkulaufzeit, aber es fehlt ihnen immer noch die fortschrittliche Audiocodec-Unterstützung und die vollständige Rauschunterdrückung.

Pro

  • +

    Besserer Klang mit Tieftöner/Hochtöner-Kombination

  • +

    11 Stunden Lebensdauer des eingebauten Akkus

  • +

    iOS-kompatibel

Kontra

  • -

    Keine erweiterte Codec-Unterstützung

  • -

    Nur IPX2 spritzwassergeschützt

  • -

    Kein Noise-Cancelling

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Die Samsung Galaxy Buds Plus sind die Erfrischung, die das Unternehmen dringend benötigt: Sie bieten eine bessere Akkulaufzeit, eine verbesserte Tonqualität bei Anrufen dank eines dritten internen Mikrofons und ein neues Design mit zwei Treibern für einen besseren und klareren Klang. Darüber hinaus gibt es endlich Unterstützung für iOS durch die neue Samsung Galaxy Buds Plus App. 

Der Nachteil? Den neuen Samsung Galaxy Buds Plus fehlen die High-End-Audio-Codecs und die höhere IPX4-Schutzklasse, die die Apple AirPods Pro haben.

Das Ergebnis sind Earbuds, die eine deutliche Verbesserung gegenüber ihren Vorgängern darstellen, und ein insgesamt anständiges Paket. Ihnen fehlen einige der Feinheiten der teureren Ohrstöpsel und sie sind unbequem im Bett zu tragen, aber sie sind eine gute Option für Leute, die sich nicht die Mühe machen wollen, ihre In Ear Kopfhörer jeden Tag aufzuladen.

Preis und Verfügbarkeit

Samsung hat seine neuesten True Wireless Kopfhörer, die Samsung Galaxy Buds Plus, auf der Veranstaltung Unpacked 2020 in San Francisco vorgestellt. Ab dem 13. März kannst du sie in deinen Händen halten.

Mit 169 € sind sie etwas teurer als die Samsung Galaxy Buds des letzten Jahres, aber beide sind etwas günstiger als ihre größten Konkurrenten, die Apple AirPods, und deutlich günstiger als die besten True Wireless Kopfhörer des Jahres 2020, die Sony WF-1000XM3

Natürlich gibt es auch günstige kabellose Bluetooth Kopfhörer - wie die JLab Go Air*, die etwa 50 € kosten - aber es gibt auch viel teurere Kopfhörer wie den noch nicht veröffentlichten Klipsch T10, der $649 (ca. 649 €) kosten soll.

Im Vergleich zur Konkurrenz und in ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis liegen die Samsung Galaxy Buds Plus in der Mitte. 

(Image credit: Future)

Design

Die neuen Galaxy Buds Plus weisen ein sehr ähnliches Design wie ihre Vorgänger auf, mit glatten Perlmuttgehäusen und verstellbaren Silikon-Ohrstöpseln. Es gibt sie in den Farben Weiß, Blau und Schwarz, du solltest also eine Farbe finden können, die deinem Stil entspricht - etwas, das man von den streng weißen AirPods nicht behaupten kann. Du wünschst dir AirPods in schwarz? Dann müssen wir dich leider enttäuschen, aber vielleicht gibst du einfach den Samsung Galaxy Buds+ eine Chance, diese sind nun auch für iOS kompatibel!

Die langen Ohrstiele der AirPods und AirPods Pro werden vermieden, und diese schlanken, kleinen Knospen werden ordentlich in die Ladeschale und in dein Ohr gesteckt, wobei sie von einem kleinen Noppen gehalten werden, der eine Falte in deinem Außenohr erwischt.

Mit einer Größe von 17,5 x 22,5 x 19,2 mm füllen sie den größten Teil des Gehörgangs aus (dies sorgt für optimalen Halt - auch beim Training) und ragen leicht aus den Ohren heraus. Aufgrund dieser Designwahl hatten wir Probleme, diese Ohrstöpsel im Bett zu tragen, da der ständige Druck auf die Earbuds vom Kissen aus unangenehm im Ohr war.

Was die individuelle Anpassung betrifft, so findest du im Inneren der Box zusätzliche Ohrstöpsel in drei verschiedenen Größen, einen größeren Noppen, der die Buds Plus an ihrem Platz hält, wenn sie herausfallen, und einen Gummiring, wenn du keinen Noppen an den Außenkanten der Kopfhörer magst.

(Image credit: Future)

Auf der Außenseite findest du die kapazitive Taste, die einfaches, doppeltes, dreifaches und langes Drücken versteht. Einfach-, Doppel- und Dreifachtipp tun das, was du von ihnen erwartest, und der lange Druck kann entweder deinen virtuellen Assistenten aktivieren, die Lautstärke verringern oder die Umgebungsgeräuschverstärkung einschalten.

Die Verwendung des kapazitiven Berührungsknopfes als Mittel zur Steuerung der Ohrhörer kann anfangs etwas unangenehm sein, da das Drücken des Knopfes die Kopfhörer weiter in den Gehörgang drückt, aber du wirst bald lernen, weniger Druck auszuüben, wenn du ihn benutzt. Es wäre schön gewesen, wenn Samsung sich entschieden hätte, hier einen immer-hörenden virtuellen Assistenten zu implementieren, aber leider hat sich das Unternehmen dagegen entschieden.

Das einzige andere eklatante Problem, das wir bisher bei den Buds Plus gefunden haben, ist, dass sie nur IPX2 spritzwassergeschützt sind. Das bedeutet, dass sie sich meist gut als Sport Kopfhörer für dein Training eignen. Sie sind jedoch nicht die Art von Earbuds, die man mit zum Pool oder zum Strand nehmen möchte, wo sie leicht beschädigt werden könnten. Zum Vergleich: Die Apple AirPods Pro sind IPX4 wasserbeständig, und obwohl das nicht so gut ist wie eine völlige Wasserdichtigkeit, sollte es deine Angst vor einer Beschädigung im Fitnessstudio oder draußen im Regen zerstreuen.

Was das Gehäuse selbst betrifft, so ist es ziemlich leicht und glatt mit abgerundeten Kanten. Es sollte relativ einfach und bequem in deine Tasche passen, und sorgt dabei nicht nur für den Schutz deiner Ohrstöpsel, sondern lädt sie zudem währenddessen auf, damit sie für die nächste Musiksession gewappnet sind. Wie zu erwarten war, verwendet das Ladegehäuse USB-C, wie die Flaggschiffe von Samsung, was bedeutet, dass du kein separates Kabel mit dir herumtragen musst.

(Image credit: Future)

Akkulaufzeit und Konnektivität

Die Galaxy Buds Plus weisen eine weitaus längere Akkulaufzeit auf als die originalen Galaxy Buds. Die Kopfhörer selbst liefern dir 11 Stunden Musikgenuss, das Charging Case verdoppelt dies - du kannst also insgesamt 22 Stunden lang deinen Lieblingstracks lauschen, bevor du dich auf die Suche nach dem Ladekabel machen musst.

Diese 11-Stunden-Akkulaufzeit ist für Earbuds ziemlich lang - aber für das Charging Case eher mau. Zum Vergleich: Die Apple AirPods kommen mit einer Laufzeit von 5 Stunden daher, welche sich auf 25 Stunden verlängert, wenn du die 20-stündige Akkulaufzeit der Ladebox dazurechnest. Es ist schön, die Buds Plus mit einem größeren internen Akku zu sehen, aber schade, dass das Charging Case nicht auch dahingehend verbessert wurde.

Während unserer Testwoche mussten wir die Ohrhörer und ihr Gehäuse nur einmal aufladen, und das bei ziemlicher Dauernutzung (zwei Mal vier Stunden pro Tag) bei mittlerer Lautstärke. Wenn du deine Musik mit einer höheren Lautstärke hören musst, um den Außenlärm zu übertönen, dann solltest du sie alle paar Nächte aufladen.

Bluetooth 5.0 bietet eine stabile drahtlose Verbindung, die selbst in einer überfüllten Gegend nicht ein einziges Mal ausgefallen ist. Zum Vergleich: Die AirPods unterstützen immer noch nur Bluetooth 4.2, was ziemlich alt ist, haben aber den Vorteil des H1-Chips, der die Akkulaufzeit und die Klangqualität der Kopfhörer optimiert.  

Leider unterstützen jedoch weder die Samsung Galaxy Buds Plus noch die Apple AirPods Pro höherwertige Audiocodecs wie aptX, aptX Low Latency oder, noch besser, LDAC. Im Moment sind SBC und AAC deine einzigen Optionen - obwohl die Einbeziehung des letzteren bedeutet, dass die Buds Plus mit iOS funktionieren werden.

Die Einrichtung der Kopfhörer kann entweder durch Kopplung über Bluetooth für die einfache Wiedergabe oder durch Herunterladen der Galaxy Wearable-App oder Samsung Galaxy Buds Plus App aus dem Google Play und Apple App Store erfolgen. Mit diesen kannst du die Kopfhörer anpassen und die Umgebungsgeräuschunterdrückung einstellen, so dass sich das Herunterladen lohnt. Wir haben festgestellt, dass beide Apps ziemlich intuitiv zu bedienen sind und dir einige Optionen zur Klanganpassung und zur Verstärkung von Umgebungsgeräuschen bieten, auf die wir gleich eingehen werden.

Als letztes Feature sei noch erwähnt, dass die Galaxy Buds Plus, wenn du mehrere Geräte hast, Multi-Pairing unterstützen, so dass sie mit mehreren Geräten verbunden werden können, ohne dass du sie jedes Mal neu paaren musst.

samsung galaxy buds plus

(Image credit: Samsung / @evleaks)

Soundqualität

Die größte Neuigkeit in der Kategorie Audio ist das neue Doppeltreibersystem, das die Samsung Galaxy Buds Plus verwenden. Es gibt jetzt einen Tief- und einen Hochtöner, um den Bereich der Ohrhörer zu erweitern und die Gesamtklarheit zu erhöhen.

Nachdem wir viel Zeit mit ihnen verbracht haben, haben wir das Gefühl, dass dies definitiv der Fall ist. Und wir schätzen den Klang, den Samsung hier geschaffen hat, der reich, warm und einfach über einen längeren Zeitraum zu hören ist. 

Um das zu erreichen, hat Samsungs DSP definitiv die Bass- und Mittenfrequenz zurückgedreht und die Höhen und Mitten erhöht - das macht diese großartigen Kopfhörer zu einem idealen Gerät, wenn du dir YouTube oder Netflix im Haus anschaust, und lässt sogar einige Musikgenres ziemlich gut klingen. Green Days grauenhaftes neues Album Father of All... zu hören war etwas erträglicher dank der Musikalität der Bud Plus im mittleren Bereich, und in einer Tour durch den alten Katalog der Red Hot Chili Peppers ließen uns die Bluetooth Kopfhörer das Zusammenspiel von Fleas Bass und Frusciantes Gitarre wie nie zuvor schätzen.

Allerdings klingen Songs, die eine phänomenale Basswiedergabe haben sollten, wie Brass Monkey von Beastie Boys, etwas gedämpft im Vergleich zu anderen Earbuds, besonders bei den Powerbeats Pro, die die Bässe betonen.

Mit den Samsung Galaxy Buds Plus und/oder der Samsung Wear App kannst du den Klang der Ohrhörer anpassen (es gibt Optionen für Soft, Dynamic, Clear, Treble und Bass Boost), aber es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen ihnen.

Während die verbesserte Klarheit das Highlight des neuen Designs ist, hat Samsung nach eigenen Angaben auch die Anzahl der internen Mikrofone um eins erhöht, was zu einer besseren Gesprächsqualität führt. Dies konnten wir in unseren Tests bestätigen, da jeder, den wir mit den Bluetooth Kopfhörern anriefen, berichtete, dass sie so gut klangen wie das direkte Sprechen in das Mikrofon des Telefons. 

Das zusätzliche Mikrofon bedeutet auch, dass die Verstärkung von Umgebungsgeräuschen auch diesmal besser ist. Natürlich ist die Verstärkung von Umgebungsgeräuschen - wo die Außengeräusche nach innen geleitet, jedoch nicht ausgelöscht werden) - nicht so gut wie die Lärmreduzierung oder Geräuschunterdrückung, aber sie kann an Flugzeugterminals oder Busbahnhöfen hilfreich sein, wenn man über den Lautsprecher oder beim Fahrradfahren auf eine wichtige Information wartet. 

Der größte Kritikpunkt, den wir gegen die Samsung Galaxy Buds Plus erheben können, ist jedoch, dass sie weder aktives Noise-Cancelling noch eine passive Lärmreduzierung bieten. Das bedeutet: Hast du vor, die Earbuds auch draußen zu tragen, um deine Musik zu hören? Dann solltest du darauf gefasst sein, dass du viel von deiner Außenwelt mitkriegst. Das ist in Ordnung, wenn du im Fitnessstudio bist und es dir nichts ausmacht, ein wenig von den Hintergrundgeräuschen zu hören, oder wenn du im Büro bist und immer noch hören willst, was deine Kollegen sagen. Aber diejenigen, die eine totale akustische Isolation suchen, müssen sich woanders umsehen.

Erstes Fazit

Was Dual-Driver True Wireless Kopfhörer betrifft, so gibt es eine Menge über die Samsung Galaxy Buds Plus zu berichten. Sie haben eine große Klarheit und eine gute mittlere Reichweite. Sie sind nicht so basslastig, wie wir es uns vielleicht gewünscht hätten, aber das Angebot ist weitaus besser als in der vorherigen Ausführung. 

Das fehlende Noise-Cancelling und die höhere Wasserbeständigkeit sind zwei der größten Schwächen der Buds, aber der niedrigere Preis, die neue iOS-Kompatibilität und die verlängerte Akkulaufzeit dürften dazu beitragen, dass sie mit den AirPods und AirPods Pro mithalten können.

Franziska Schaub
Chefredakteurin

Hallöchen, ich bin Franzi.

Als Chefredakteurin bei TechRadar Deutschland bin ich unter anderem verantwortlich für die Bereiche Smartphones, Tablets und Fitness.


Wenn ich nicht gerade nach neuesten News für euch das Internet durchforste oder frisch gelaunchte Geräte teste, backe ich, tauche ein in die Welt von Azeroth, schmökere in Romanen auf meinem Kindle Paperwhite oder sitze mit einer Tasse Tee gemütlich auf dem Sofa, ganz im Sinne von Netflix & Chill. Dazu eine schlafende Katze auf dem Schoß und ich bin glücklich.


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