HP Envy 15 (2020) – Zwei-Minuten-Review
Folgende Konfiguration des HP Envy 15 (2020) haben wir getestet:
CPU: Intel Core i7-10750H 6 Kerne/12 Threads, 2,6 GHz Frequenz, Boost auf 5 GHz
Grafik: Nvidia GeForce RTX 2060 Max-Q 6 GB
RAM: 16 GB DDR4-2933 (2 × 8 GB)
Bildschirm: 15,6 Zoll UHD 4K, 400 cd/m² OLED Multitouch-Display
Speicher: 512 GB PCIe NVMe SSD + 32 GB Intel Optane Speicherbeschleunigung
Anschlüsse: 2 x USB Type-C mit Thunderbolt 3, 2 x USB Type-A, 1 x HDMI 2.0a, 1 x Strom, 1 x Audio-Kombiklinke, 1 x microSD-Kartenleser
Drahtlos: Wi-Fi 6 AX 201 (2×2), Bluetooth 5.0
Kamera: 720p HD Webcam mit Webcam-Verschluss und Mikrofontasten
Gewicht: 2,15 kg
Maße (B × T × H): 357.89 × 236.72 × 18.54 mm
Akku: 83 Wh, 6 Zellen Lithium-Ionen-Akku mit Schnellladefunktion
Der Envy 15 ist HPs neuester Arbeitslaptop für den Kreativprofi. Die Zielgruppe sind zwar eher Grafikdesigner, aber jeder Profi, der Portabilität, Style und Performance will, ohne ein Vermögen zu zahlen, wird vieles an diesem Laptop lieben.
Was Grafik-Performance angeht, legt der Envy 15 beeindruckende Werte an den Tag – besonders, wenn du dich für die Variante mit der RTX 2060 Super-GPU und dem 4K-OLED-Display entscheidest.
Da kreative Arbeit – sei es Video, Audio, Grafikdesign oder Softwareentwicklung – viel Arbeitsspeicher und eine leistungsfähige GPU benötigt, kommt der Envy 15 auch mit PC-Spielen auf Ultra-Einstellungen klar, ohne dass die FPS zu SPF werden. Er kommt zwar nicht gegen die besten Gaming-Laptops an, aber alle, abgesehen von den härtesten Laptop-Gamern, werden keinen Unterschied merken.
Der 10. Gen. Intel Core i7-10750H macht den Envy 15 außerdem zu einem leistungsfähigen Multitasking-Gerät, aber wenn du Unmengen an Chrome-Tabs offen lässt und an mehreren Mediendateien gleichzeitig arbeitest, dürften dich die 16 GB RAM der meisten Varianten davon abhalten, das meiste aus dem Envy 15 herauszuholen.
Obwohl HP seinen Kunden davon abrät, die interne Hardware upzugraden, kommt man problemlos an den Arbeitsspeicher und an die PCIe-SSDs* ran, wenn man die hintere Abdeckung entfernt. Wenn du also diese Komponenten zur Hand hast oder sie irgendwo günstig bekommst, kannst du sie problemlos austauschen, ohne zusätzlich dafür bezahlen zu müssen.
Ausgehend von über € 1.000,- Unterschied zwischen dem Basismodell und der höchsten Konfiguration sind die Hardwareunterschiede entsprechend ausschlaggebend für das Nutzererlebnis.
Die meisten der besten Features des HP Envy 15 (2020), wie das 4K-OLED-Display oder die RTX 2060 Super, gibt es bei den günstigeren Varianten nicht. Das solltest du also beachten, wenn du mit dem HP Envy 15 als neuer Arbeitslaptop liebäugelst.
Außerdem machen die besseren Komponenten den Laptop merklich schwerer. Dadurch wird der Envy nicht gleich zum Trainingsgerät, aber das solltest du ebenfalls beachten, wenn du viel unterwegs bist.
Letztendlich ist der HP Envy 15 für mobile Kreativprofis, die einen leistungsfähigen Laptop benötigen, solide Konkurrenz zum Apple MacBook Pro was Performance und besonders Preis angeht.
HP Envy 15 (2020) – Preis und Verfügbarkeit
Der HP Envy 15 (2020) ist bei HP und anderen Händlern erhältlich. In Deutschland ist das Angebot überraschend unübersichtlich, denn die verschiedenen Konfigurationen scheinen nur über einzelne Händler verfügbar zu sein. Aktuell bietet HP selbst nur eine Variante an (i7, Nvidia GeForce GTX 1660 Ti, 16 GB).
Die günstigste Variante mit Intel Core i5, Nvidia GTX 1660 Ti und 16 GB RAM gibt es ab rund € 1200,- bei Media Markt, das Modell bei HP kostet knapp € 1.800,-. Höhere Konfigurationen gibt es bei NBB und anderen Händlern bis knapp unter € 3.000,-. Die hier getestete Ausführung (s. Box) kostet hierzulande rund €1.800,-
HP Envy 15 (2020) – Design
Das minimalistisch graue Alugehäuse und der leicht zu öffnende Deckel des HP Envy 15 (2020) erinnert an einen anderen Profi-Laptop, der im Kreativbereich beliebt ist, doch das stilisierte HP-Logo ist gut genug sichtbar, dass man es nicht so leicht verwechseln kann. Dennoch ist das Gehäuse schlank und solide verarbeitet, was zur professionellen Ausrichtung passt.
Unter dem Deckel befindet sich eine typische Chiclet-Tastatur, die gut reagiert und genügend Feedback gibt, ohne die Tasten zu steif zu machen.
Die Tasten sind ein bisschen gequetscht, aber nicht zu sehr, sodass wir Artikel nicht mit mehr Fehler schreiben konnten, als gewohnt. Das Trackpad darunter funktioniert einwandfrei, ist aber keineswegs etwas Besonderes.
Was allerdings besonders ist, ist der heiße Fleck zwischen Trackpad und der Leertaste, wenn der Laptop normal verwendet wird. Abhängig von der Hardware und vom Command Center-Modus, in dem das Notebook läuft, wird dieser Fleck auch entsprechend wärmer.
Es gibt ein paar Dinge an der Tastatur anzumerken. Zunächst befindet sich die Ein/Aus-Taste in der oberen rechten Ecke der Tastatur, statt eines separaten Knopfs oder Schalters an der Seite des Gehäuses.
Die Ein/Aus-Taste liegt zwischen dem Webcam-Schalter links und der Entf-Taste rechts, was die Platzierung potentiell frustrierend macht, da die Gefahr recht groß ist, aus Versehen den falschen Knopf zu erwischen.
Wenn das zum Problem werden sollte, gibt es immer noch die Möglichkeit, die Funktionsweise in den Windows-Einstellungen zu ändern – oder ihn komplett zu deaktivieren.
Der Webcam-Schalter hingegen ist ein nettes Feature. Anstatt die Webcam mit Klebeband zu überkleben und so zu verhindern, dass schadhafter Code die Webcam kapert, schließt der Schalter die Webcam physisch, sodass sie kein Bild zeigt, selbst wenn jemand die Webcam gehackt haben sollte.
Eine ähnliche Funktion hat die Mikrofon-Taste, mit der sich das Mikrofon schnell stumm schalten lässt, was besonders während Meetings nützlich ist.
Dreht man den HP Envy 15 um, sieht man die primären Lüftungsschlitze clever unter dem Scharnier des Gehäuses versteckt. Darüber hinaus gibt es einen weiteren Kühlergrill am hinteren Ende. Das sind zwar nicht die einzigen Lüftungsschlitze des Laptops, dennoch wird der Envy 15 auf dem Schoß merklich warm, da dort die meiste Luft entweicht.
HP verbaut hier eine „Dampfkammer“-Kühlung, die sonst eher in spezialisierteren Gaming-Laptops zu finden ist und hier und da bereits für professionelle Laptops adaptiert wurde.
Zusätzlich zum zweiten Lüftungsschlitz auf der rechten Seite des Gehäuses befinden sich an beiden Seiten auch einige Anschlüsse und bieten sogar die Möglichkeit für ein Multi-Monitor-Setup.
Wir hatten bereits erwähnt, dass die Tastatur etwas gequetscht wirkt, was teilweise an den beiden nach oben gerichteten Lautsprechern links und rechts davon liegt. Nach unten gerichtete Lautsprecher sind ein Designelement, das einfach nicht verschwinden will, trotz des mittelmäßigen Sounds, den sie liefern.
Die Lautsprecher des HP Envy 15 hingegen sind für einen Laptop ziemlich gut, nicht zuletzt, weil der Sound sich nach außen ausbreiten kann, statt am Tisch zu reflektieren – oder noch schlimmer, von einer Decke geschluckt zu werden.
HP Envy 15 (2020) – Performance
So hat der HP Envy 15 (2020) in unseren Benchmarks abgeschnitten:
3DMark Skydiver: 24.624; Firestrike: 12.069; Time Spy: 5.210
Total War: Three Kingdoms bei 1080p: 159 FPS (niedrig); 46 FPS (Ultra)
Metro: Exodus bei 1080p: 123 FPS (niedrig); 42 FPS (Ultra, ohne Ray-Tracing); 43 FPS (Ultra mit Ray-Tracing)
GeekBench 5: 1.201 (Single-Core); 5.775 (Multi-Core) CineBench20: 2.438
PCMark10 Home: 5.098
Akkulaufzeit (PCMark10-Test): 6 Stunden 29 Minuten
Akkulaufzeit (TechRadar-Filmtest): 7 Stunden 12 Minuten
Die Performance des HP Envy 15 ist eine seiner besten Eigenschaften, besonders bei den Varianten mit der RTX 2060 Super. In unseren GPU-Benchmarks erzielt der HP Envy 15 (2020) sehr hohe Werte für einen Nicht-Gaming-Laptop – und mit den richtigen Einstellungen in der Command Center-App sogar noch merklich bessere Werte in 3DMark-Benchmarks, wenn er geboostet wird.
In Skydiver erreicht der HP Envy 15 24.624 Punkte mit Standardeinstellungen im Command Center, im Leistungsmodus sogar 37.613. Die Werte in Firestrike und Time Spy wurden auch höher, wenn auch nur ein bisschen, aber dennoch merklich. Bei der CPU konnten wir hingegen keine Leistungssteigerungen feststellen.
Wie bereits gesagt: Er ist kein Gaming-Laptop, aber die Überschneidung bei der Hardware, die von Kreativen und Gamern benutzt wird, macht keinen großen Unterschied. Der HP Envy 15 ist kein Gigabyte Aorus 17X* oder Asus Zephyrus Duo, aber aktuelle AAA-Titel laufen dennoch verdammt gut.
Der Envy 15 erreicht bei Total War: Three Kingdoms und Metro: Exodus auf Ultra zwar keine 60 FPS – sondern 46 und 42 –, doch für solch anspruchsvolle Spiele ist die Performance dennoch solide.
Wir haben die RTX mit Metro: Exodus auf Ultra mir Raytracing ein bisschen schuften lassen und seltsamerweise stieg hier die Bildrate von 42 ohne Raytracing auf 43 mit.
Dreht man die Einstellungen etwas runter, schneidet der HP Envy 15 hervorragend ab und erreicht 159 FPS in Total War: Three Kingdoms und 129 FPS in Metro: Exodus auf niedrigen Einstellungen.
Es ist zwar nicht dein nächster Gaming-Laptop, aber wenn du nach einem Arbeitslaptop suchst, mit dem du in deiner Freizeit ordentlich zocken kannst, kannst du mit dem Envy 15 nicht falsch liegen.
HP Envy 15 (2020) – Akkulaufzeit
Einer der großen Vorteile am HP Envy 15 ist der Lithium-Ionen-Akku mit sechs Zellen und 83 Wattstunden Kapaiztät. Die schwächere Hardware der günstigeren Varianten belastet den Akku nicht so sehr wie die der teureren, daher wird die Akkulaufzeit abhängig von der Konfiguration, die du wählst, stark schwanken.
Wir konnten das selbst nicht bestätigtn, doch HP behauptet, dass manche der kleineren Varianten mit FHD-Displays, einer Helligkeit von 150 cd/m² und 15 % Lautstärke knapp über 18 Stunden mit einer Akkuladung laufen.
Das klingt für schwächere Hardware durchaus realistisch, doch in unseren Tests zeigt sich, wie viel mehr Akku die RTX 2060 Super und das 4K-OLED-Display ziehen.
In unserem PCMark 10-Akku-Benchmark hielt der HP Envy 15 im Schnitt 6 Stunden und 29 Minuten, ein bisschen weniger, was wir von einem 83 Wh-Akku erwartet hätten. Aber gemessen an der Hardware ist das auch gar nicht übel.
In unserem Filmtest lief der Envy 15 mit 7 Stunden und 12 Minuten Spielzeit mit einer Akkuladung etwas länger. Insgesamt ist die Akkulaufzeit nicht die beste, nicht die schlechteste, aber im Großen und Ganzen dennoch ziemlich gut.
Die durchschnittliche Akkulaufzeit (zumindest bei den höheren Modellen) macht der HP Envy 15 (2020) allerdings mit seiner Schnellladefunktion wieder wett und lädt in 45 Minuten von 0 auf 50 %. Damit kommt er auf 10 bis 11 Stunden Akkulaufzeit, wenn man ihn ans Netz hängen kann, wenn man eine Pause macht.
HP Envy 15 (2020) – Software
Die Software, die auf dem HP Envy 15 vorinstalliert ist, ist eine sehr bunte Mischung. Wie wir bereits erwähnt hatten, lässt das HP Command Center bestimmte Hardware priorisieren und mehr Leistung herausholen, weniger Wärme produzieren oder sogar leiser laufen. Die verschiedenen Modi sind wirklich nützlich, genauso wie der Netzwerk-Boost, mit dem sich Bandbreite einzelnen Prozessen zuteilen lässt.
In beiden Fällen gibt HP dem Nutzer die Zügel in die Hand, um die Performance ihres Laptops zu steuern, was immer lobenswert ist. Unter den anderen HP-Apps befindet sich z.B. HP QuickDrop, mit dem sich Dateien zwischen Laptop und anderen mobilen Geräten übertragen lassen.
Abgesehen davon fanden wir jedoch mehr Bloatware, als wir erwartet hätten. Unter den altbekannten vorinstallierten Apps befinden sich Candy Crush Saga, Dropbox und Amazon, aber von einigen anderen hatten wir kaum etwas gehört – und davon gab es einige, sodass wir sie aktiv suchen und deinstallieren mussten.
HP Envy 15 (2020) – Soll ich ihn kaufen?
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