Untergräbt Amazon die Passwortregeln von Netflix, sind wir wieder bei PS4 vs. Xbox One

Untergräbt Amazon die Passwortregeln von Netflix, sind wir wieder bei PS4 vs. Xbox One
(Bildnachweis: Amazon / Twitter)

Die Netflix-Konkurrenten haben nach dem Passwort-Crackdown des Streamingdienstes ihren großen Tag - und Amazon Prime Video geht auf Twitter hart mit Netflix ins Gericht.

Der Twitter-Account von Prime Video UK antwortete auf einen alten Post von Netflix aus dem Jahr 2017, in dem es hieß: "Love is sharing a password" (Liebe teilt ein Passwort) - und antwortete mit einem Screenshot von Prime Video-Nutzerprofilen, auf denen zu lesen ist: "Who's watching? Jeder, der unser Passwort hat".

Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels hat der Beitrag nach nur einem halben Tag im Netz fast eine halbe Million Likes erhalten, was die Unzufriedenheit der Abonnenten darüber widerspiegelt, dass ihre selbstlos geteilten Passwörter nun zu Geld gemacht werden.

Dieser Tweet von Netflix erhält in diesen Tagen viel Aufmerksamkeit, denn er ist der Beweis dafür, dass das Passwort-Sharing im Jahr 2017 ganz anders gehandhabt wurde, als der Streamer das Passwort-Sharing aktiv förderte, um das Interesse an der Plattform zu steigern. Das waren wirklich noch Zeiten - auch wenn konkurrierende Seiten wie Prime Video immer noch eine Art "Free-for-All"-Ansatz verfolgen.

Dass sich Marken in der Öffentlichkeit gegenseitig beschimpfen, ist natürlich nichts Neues, aber es macht immer wieder Spaß zu sehen, wie sich transnationale Konzerne wie bissige Teenager benehmen. Es hat eine lange Tradition, dass Konkurrenten in Werbespots verunglimpft werden, wie z. B. in den alten "I'm a Mac, I'm a PC"-Sketchen, die Apple früher veröffentlicht hat.

Das erinnert uns an das Jahr 2013 und die Reaktion von PlayStation auf die schlecht aufgenommene E3-Konferenz von Xbox, auf der ein kompliziertes Game-Sharing-System und Beschränkungen für den Kauf oder Verkauf gebrauchter Spiele vorgestellt wurden. Neben einer atemberaubend hohen Preisklasse und dem Gerede über ein Always-Online-Ökosystem schuf Xbox damit ein offenes Tor für seinen Konkurrenten, von dem sich das Unternehmen ein Jahrzehnt später noch nicht erholt hat.

Sony reagierte darauf mit dem genial frechen und preisgünstigen "Official PlayStation Used Game Instructional Video", das in 22 Sekunden (inklusive Grafiken am Anfang und Ende) zeigte, wie PS4-Nutzer Videospiele teilen.

Das PlayStation-Video ist ein Lehrstück dafür, wie effektiv und einprägsam ein bisschen bissiges Marketing sein kann. Doch während Microsoft schließlich einen Rückzieher bei seiner Xbox One-Politik machte, scheint Netflix zuversichtlich zu sein, dass selbst verärgerte Abonnenten irgendwann wieder zurückkommen.

Christopher Barnes
Redakteur

Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden. 

Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de

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