Pokémon GO hat "höchste Priorität" für Niantic: Zwei Spiele werden eingestellt und Mitarbeiter entlassen

Pokémon Go
(Bildnachweis: The Pokemon Company)

Niantic bestätigt, dass es sich in Zukunft verstärkt auf Pokémon GO und andere unveröffentlichte Projekte konzentrieren wird, was die Einstellung von zwei Spielen und zahlreiche Entlassungen zur Folge hat.

Pokémon GO gilt als eines der beliebtesten Handyspiele und ist der größte Umsatzbringer von Niantic. Um sich stärker auf Pokémon GO zu konzentrieren, bestätigt Niantic-CEO John Hanke in einer E-Mail an die Mitarbeiter, dass das Unternehmen sein Studio in LA schließen wird: "Infolgedessen werden wir NBA All-World einstellen und die Produktion von Marvel: World of Heroes beenden. Das bedeutet, dass wir rund 230 Niantics entlassen werden."

"Das Unternehmen hat es zugelassen, dass unsere Ausgaben schneller wachsen als die Einnahmen. Im Zuge des Umsatzanstiegs, den wir während Covid erlebten, haben wir unseren Personalbestand und die damit verbundenen Ausgaben erhöht, um das Wachstum aggressiver voranzutreiben. Dabei haben wir bestehende Spielteams, unsere AR-Plattformarbeit, neue Spielprojekte und Aufgaben, die unsere Produkte und unsere Mitarbeiter unterstützen, ausgebaut", begründet Hanke die Entscheidung.

Um dem entgegenzuwirken, will Niantic seine Mitarbeiterzahl reduzieren und sich auf einige wenige Kernprojekte konzentrieren. Dazu gehören vor allem Pokémon GO, aber auch das kürzlich veröffentlichte Peridot und das kommende Monster Hunter Now, das im September auf den Markt kommt. Kurz gesagt bedeutet das, dass Niantic 230 Mitarbeiter entlässt und NBA All-World sowie Marvel: World of Heroes einstellt. Letzteres wird sogar eingestampft, bevor es überhaupt veröffentlicht wurde.

Hankes Aussage über die Covid-19-Pandemie wird durch Daten untermauert. Laut Statista hat Pokémon GO im Jahr 2020 knapp über 900 Millionen Dollar Umsatz gemacht. Im Jahr 2021 gab es einen leichten Rückgang, als der mobile Titel 874 Millionen Dollar einbrachte. Im Jahr 2022 ist ein deutlicher Rückgang auf 645 Millionen Dollar zu verzeichnen. 

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass Niantic seine Ressourcen auf die Steigerung der Einnahmen für sein bekanntestes Spiel konzentrieren möchte. Dennoch ist es frustrierend und enttäuschend, dass diese Entscheidung mit Entlassungen und Kündigungen einhergeht.

Die Entlassungen bei Niantic sind nicht die einzige schlechte Nachricht, die die Branche in letzter Zeit umtreibt. Ubisoft hat inzwischen bestätigt, dass es ein Spiel auf der beliebten Oasys-Blockchain entwickelt. Wenn du jetzt erstmal genug von schlechten Neuigkeiten hast, kannst du in unserem Kaufberater für das beste Gaming-Smartphone vorbeischauen.

Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben. Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.

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