Mit F1 22 macht das Rennen wieder Spaß
Regeln können auch Spaß machen
Eine komplette Überarbeitung des Reglements hat den Fans der F1 das Gefühl gegeben, dass die vergangenen acht Saisons (der so genannten Turbo-Hybrid-Ära) in Wirklichkeit eine Traumsequenz von jemandem waren.
Das neue Reglement erlaubt es den Fahrern, viel näher aneinander zu fahren und somit wieder richtig Rennen zu fahren. Außerdem gibt es neue Strecken, wie z.B. Miami, wo das erste Rennen im F1-Kalender stattfand. Was bedeutet, dass neue und altgediente Fahrer auf einem gleicheren Feld gegeneinander antreten. Hinzu kommen unerwartete Faktoren wie das "Porpoising" - ein seltsamer physikalischer Effekt, der Autos mit einer schlecht umgesetzten Aerodynamik auf den Geraden ins Schleudern bringt. Das sorgt für eine der spannendsten Saisons seit Jahren.
Es ist außerdem das erste F1-Spiel, seit EA Codemasters aufgekauft hat. Das sollte den Zugang zu den Entwicklungsressourcen ermöglichen, die nötig sind, um die Änderungen an den echten Autos in F1 22 zu übernehmen.
Spaß auf der Rennstrecke
Vor dem ersten Grand Prix von Miami haben wir den GP-Modus aktiviert und uns mit der Strecke und den neuen Autos vertraut gemacht. Der McLaren fühlt sich auf Anhieb anders an als das letztjährige Auto - er ist schwerer und hat weniger Abtrieb, der in mittelschnellen und schnellen Kurven Grip erzeugt. Dafür bieten die größeren Reifen mit geringerem Profil mehr mechanischen Grip, wodurch sie in langsamen Kurven weniger sprunghaft sind, was sich in Miamis Komplex zwischen den Kurven 11 und 16 als nützlich erwies.
In früheren F1-Spielen wurde der Gripverlust, den FahrerInnen erleiden, wenn sie einem Konkurrenten hinterherfahren, modelliert. In F1 22 ist es deutlich einfacher, an das Heck eines Autos heranzufahren, ohne dass du plötzlich das Gefühl hast, dass deine Frontpartie ausbricht und du entweder abhebst oder ins Untersteuern abdriftest. All das bedeutet, dass du dich darauf konzentrieren kannst, an den Autos vor dir vorbeizuziehen, obwohl das diesjährige Drag Reduction System wie in den echten Autos einen größeren Effekt hat und es einfacher macht, auf langen Geraden Windschatten zu fahren und Autos zu überholen.
"Für das Spiel waren die Änderungen am Fahrverhalten und an der Fahrphysik in diesem Jahr von größter Bedeutung", erklärt Senior Creative Director Lee Mather. "Wir mussten ein gutes Verständnis für das unterschiedliche Gewicht der Autos und ihre Karosseriemetriken entwickeln und Änderungen am Reifenmodell vornehmen. Aber wir glauben, dass es das beste Fahrverhaltensmodell ist, das wir je umgesetzt haben."
Mather ging eine ganze Reihe von Änderungen und Ergänzungen durch, von denen die auffälligste ist, dass die PC-Version von F1 22 alle wichtigen VR-Headsets unterstützen wird. Wie wir erfahren haben, gibt es allerdings keine Pläne, PSVR 2 zu unterstützen.
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Die neuen Reifenspezifikationen haben Codemasters dazu veranlasst, den gesamten Boxenstopp-Prozess neu zu gestalten. Die Sequenz wurde neu mit Motion-Capture aufgenommen, und jetzt kannst du dich viel stärker in die Boxenstopps und Safety-Car-Phasen einbringen. Du kannst beides automatisieren, als würdest du es dir im Fernsehen ansehen, oder du kannst dich voll ins Geschehen einbringen, indem du hinter dem Safety Car auf der Strecke fährst.
Mathers sagt, dass Codemasters versucht, F1 22 so realitätsnah und zugänglich wie möglich für neue, weniger erfahrene Spieler zu machen. Ein neues Tool, das dabei hilft, ist die neue adaptive KI. Diese anfängerfreundliche KI verzeiht mehr Fehler und sollte sich als nützlich für diejenigen erweisen, die am Ende des Feldes zurückbleiben.
Ein zentrales Element, das in F1 22 fehlt, ist der "Braking Point"-Storymodus, der das Spiel im letzten Jahr zierte. Mather erklärt, dass jede Braking Point-Storyline einen zweijährigen Entwicklungsprozess durchläuft, sodass wir zumindest damit rechnen können, dass sie nächstes Jahr zurückkehrt.
Unter neuer Leitung
Wir sind misstrauisch gegenüber der letzten Neuerung in F1 22, die sich anhört, als käme sie vom EA-Management, das für seinen enthusiastischen Einsatz von Mikrotransaktionen bekannt ist. Sie heißt F1 Life und wird von Mather wie folgt beschrieben: "Ein neuer Spieler-Hub, in dem du deine Persönlichkeit anpassen und dem Spiel deinen Stempel aufdrücken kannst".
F1 Life bietet den Spielern eine Wohnung, die sie mit Möbeln und Dekorationen ausstatten können, Zugang zu den Supercars, mit denen die Fahrer oft zu Werbezwecken auf den Rennstrecken unterwegs sind, virtuelle Kleidung von Marken (darunter New Era), Sonnenbrillen und so weiter. Sicherlich würden wir alle gerne den Bling-Lifestyle eines Formel-1-Fahrers leben, aber das Ganze klingt nach einem zynischen Versuch, die SpielerInnen dazu zu bringen, echtes Geld für virtuelle kosmetische Gegenstände zu bezahlen.
Allerdings kannst du die gesammelten Supersportwagen auf den Strecken von F1 22 fahren, was cool ist, ebenso wie die beiden Sicherheitsautos von Mercedes und Aston Martin. Zwei weitere Neuerungen, die Mather erwähnte, dürften Hardcore-Fans freuen: In F1 22 kannst du im GP-Modus, in dem du ein individuelles Rennprogramm zusammenstellst, auf Wunsch Sprintrennen für alle Strecken aktivieren (nicht nur für die, auf denen sie stattfinden). Auch wenn Crossplay zum Start nur zwischen den gleichen Konsolenherstellern möglich sein wird - zum Beispiel PS4 gegen PS5 oder Xbox One gegen Series X - ist Mather zuversichtlich, dass F1 22 mit einem Update plattformunabhängig werden wird.
Hi, ich bin William und als Experte für Gaming (insbesondere PlayStation), VR und YouTube hier bei TechRadar tätig. Seit 20 Jahren bin ich von Technik und Videospielen begeistert und ich teile meine Meinungen und Erfahrungen gerne mit anderen. Bei Fragen oder Anregungen erreicht ihr mich per E-Mail unter wschubert@purpleclouds.de