Nvidia bringt 16GB RTX 4060 Ti heraus, sagt es aber keinem

Nvidia bringt 16GB RTX 4060 Ti heraus, sagt es aber keinem
(Bildnachweis: Future / John Loeffler)

Berichte über die schlechten Verkaufszahlen der GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB haben sich im Internet verbreitet, auch in starken PC-Gaming-Märkten wie Japan und Deutschland. Und es scheint, dass dies das Vertrauen von Nvidia in sein eigenes Produkt erschüttert hat, zumindest so sehr, dass es eine völlig geheime Markteinführung rechtfertigt.

Normalerweise erhalten wir Vorabmuster einer neuen Grafikkarte, damit wir bei Release einen Testbericht verfassen können, genau wie die meisten Magazine, denen du vertraust. Aber dieses Mal hat Nvidia es eindeutig versäumt, allen Tech-Websites ein Testmuster seiner neuesten Karte, der 16 GB Nvidia GeForce RTX 4060 Ti, zukommen zu lassen und sich stattdessen dafür entschieden, sie ohne jegliche Werbung oder Testberichte zu veröffentlichen. Das bedeutet, dass alle Technikjournalisten, die die Karte testen und bewerten wollen, sie selbst kaufen müssen.

Natürlich werden in den nächsten Tagen oder sogar Wochen Testberichte erscheinen, sobald die Redakteure eine Karte in die Hände bekommen. Es dürfte interessant sein zu sehen, wie sich der verdoppelte VRAM - der einzige Unterschied zwischen der 8-GB- und der 16-GB-Version - auf die Leistung auswirkt. Die neue Karte hat jedoch denselben 128-Bit-Speicherbus und dieselbe PCIe-Gen4-x8-Schnittstelle wie die 8-GB-Version, was ebenfalls einen Großen Unterschied macht. 

Warum ignoriert Nvidia die Redakteure?

Der Hauptgrund, warum Nvidia sich nicht die Mühe gemacht hat, Testmuster zu verschicken, ist höchstwahrscheinlich der extrem schlechte Absatz der 8 GB RTX 4060 Ti. Wenn diese Version bei den Einzelhändlern nicht gut ankam, obwohl die Kritiken im Allgemeinen gut waren, dann hätte die Versendung von Mustern für die 16-GB-Version keinen großen Einfluss auf die Verkäufe gehabt.

Natürlich gibt es noch einen anderen Grund, warum Nvidia sich nicht die Mühe gemacht haben könnte, und der deutet auf eine allgemeine Abneigung gegenüber Grafikkarten hin. Derzeit setzt der Hersteller auf KI-Projekte und -Produkte wie Neuralangelo, ein KI-Modell, das 2D-Videoclips in "extrem naturgetreue" 3D-Strukturen umwandelt, und Project Helix, eine Kooperation zwischen Dell und Nvidia, die KI-gestützte Hardwarelösungen für Unternehmen anbietet.

Diese Investitionen sowie die Tensor-Core-Technologie haben dazu beigetragen, dass Nvidia heute eine Billion Dollar wert ist. Im Grunde genommen ist Nvidia derzeit das einzige Unternehmen, dessen Technologie ausgereift genug ist, um die Matrixmultiplikation effizient auszuführen, die für jeden maschinellen Lernprozess unerlässlich ist. Das macht Nvidia natürlich extrem wertvoll, so sehr, dass es das Unternehmen nicht zu stören scheint, dass viele seiner Grafikkarten im Keller sind.

Was das für Nvidias Zukunft in der Grafikkartenproduktion bedeutet, ist nicht bekannt, aber wir sehen bereits eine Konsequenz dieser "Devil-may-care"-Haltung in Form von weniger informierten Verbrauchern aufgrund fehlender Testberichte.

Christopher Barnes
Redakteur

Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden. 

Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de

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