Diese 6 Typen von OLED-TV-Bildschirmen solltest du 2023 unterscheiden können

Der LG G3 weiß mit seinem OLED-Panel zweifelsfrei zu begeistern - aber nicht jeder Panel-Typ ist gleich und so gilt es die wichtigen Unterscheidungskriterien aufzudecken
(Bildnachweis: Future)

Geht es um Premium-TV-Geräte, zählen OLED-Modelle wohl zu den beliebtesten Vertretern. Allein die Tatsache, dass jeder Pixel individuell in seiner Helligkeit anpassbar ist und so unvergleichliche Kontraste und Bildschärfen erzeugt, macht das Sehvergnügen auf modernen OLED-TVs zu einer kinoähnlichen Erfahrung.

Dementsprechend gibt es aber auch eine unfassbar große Auswahl an OLED-Fernsehmodellen, und nicht jeder Bildschirm ist hierbei genau gleich. Verschiedene Hersteller verwenden dementsprechend unterschiedliche Bildverarbeitungsmethoden sowie spezielle Techniken, um die ein Erlebnis sondergleichen bieten zu können. Weil dem aber so ist, sind auch die Endergebnisse unterschiedlich und lassen sich im Groben in sechs Typen einteilen.

Fünf dieser Typen werden dabei von LG Display hergestellt, welches (obwohl der Name etwas anderes suggeriert) unabhängig von LG Electronics arbeitet. Der letzte Typ wird hingegen von Samsung Display angeboten. Und auch hier gilt das Gleiche wie bei LG, weswegen Samsung Display unabhängig von Samsung Electronics agiert.

Im Folgenden wollen wir uns nun die sechs verschiedenen Bildschirmtypen einmal näher zur Brust nehmen. Und spätestens am Ende dieses Artikels solltest so auch du alle notwendigen Infos parat haben, um die jeweiligen OLED-Fernseher künftig zu unterscheiden. Und vielleicht kannst du dann auch noch besser nachvollziehen, wie sich die Platzierung in unseren Kaufratgebern der besten TV-Modelle ergibt.

Anmerkungen:

Nicht immer gibt ein Hersteller auf offiziellem Weg preis, welches Panel im jeweiligen TV verbaut wurde. In solchen Fällen musst du dich (leider) auf Internetrecherchen und exklusive Einblicke sowie Interviews verlassen, wie du sie auch bei TechRadar findest.

Weil aktuell widersprüchliche Infos zu einigen 2023er-Modellen vorliegen, haben wir uns zudem dafür entschieden, eben diese vorerst zu exkludieren, um dich nicht unnötig in die Irre zu führen.

1. LG 3rd Gen OLED 4K mit Micro Lens Array

Eine Szene aus Netflix Hunger auf dem LG G3 OLED TV mit Zimmerpflanzen

Der hohe Grad an Details und Realismus lässt die Bilder des G3 unfassbar lebensecht wirken. (Image credit: Future)

Das elitärste und womöglich komplexeste 4K-Panel der LG Produktpalette gehört zur dritten Generation der OLED-Technologie und wird häufig als MLA-Panel (Micro Lense Array) betitelt. Milliarden winziger Linsen, die den gesamten Bildschirm schmücken, sorgen hierbei dafür, dass das Licht der OLED-Pixel effektiv in Richtung deiner Augen gelenkt wird. In Kombination mit "OLED Meta", welches Wärme- und Helligkeitsbalance des Panels steuert, sowie Antireflexionsschicht entsteht so ein unglaublicher Sehgenuss. 

Die OLED-Pixel sind zwar nicht wirklich heller als jene des EX-Panels, welches im weiteren Verlauf noch Thema sein wird, werden aber durch optimierte Linsenstruktur unfassbar effizient zum Einsatz gebracht. Das Ergebnis sind Spitzenhelligkeiten von 1.400 bis 1.500 nits!  – Das ist mehr als das Doppelte des Wertes einiger Konkurrenten im kostengünstigeren Segment. 

Natürlich bietet aber auch dieses Panel eine knackige 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel) und Bildwiederholungsfrequenzen von bis zu 120 Hertz. In Größen zwischen 55 und 83 Zoll steht die MLA-Variante aktuell zur Verfügung, besonders die 55- sowie  65-Zoll-Ableger wissen aber durch ihre Bildhelligkeit zu begeistern. 

Ein TV-Gerät, welches auf diese Technik zurückgreift ist beispielsweise der LG G3 OLED TV, welcher offiziell als "OLED Evo mit Brightness Booster Max" betitelt wird. Andere Geräte wie der Panasonic MZ2000 sowie Philips OLED+908 wären hier ebenfalls zu nennen, erscheinen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.

2. LG 3rd Gen OLED 8K mit Micro Lens Array

Die nächste Alternative ist sogar noch exklusiver als ihr 4K-Pendant, wird aber vermutlich auch deutlich seltener zum Einsatz kommen. Sie hat alle Eigenschaften über die wir bereits oberhalb einige Wörter verloren haben, besitzt zudem aber die doppelte Auflösung (7680 x 4320 Pixel). Weil diese erst bei den besonders großen Bilddiagonalen zur Geltung kommt, gibt es die 8K-Varianten aktuell jedoch nur in Form von 77-Zoll- sowie 88-Zoll-Modellen. 

2023 wird diese Technik vor allem beim LG-Luxus-Modell, dem Z3 OLED TV, der dir unfassbare Bilder liefert, wenn du bereit bist, einen stolzen Preis für selbige zu zahlen...

3. OLED EX

Das Smart Interface des C3 ist nur einer von vielen Vorzügen, die den Erwerb lohneswert machen.

The LG C3 ist das Schmuckstück der LG-Mittelklasse im Jahr 2023 und weiß sich mit OLED EX beziehungsweise "OLED Evo"-Technologie zu behaupten. (Image credit: Future)

Dieses Panel ist in den allermeisten OLED-Fernsehgeräten aus 2023 verbaut und eine hervorragende Mittelklasse-Option von LG Display. Selbige verwendet energieeffiziente Materialien und ist somit noch einmal erheblich heller als die Alternativen unterhalb. Außerdem wird dir hiermit auch ein geringfügig größerer Farbbereich in Aussicht gestellt.

OLED EX-Panels haben, ähnlich wie der 3rd Gen OLED 4K mit Micro Lens Array, eine 4K-Auflösung sowie Bildrate von bis zu 120 Hertz. Besonders toll ist aber das üppige Spektrum an verfügbaren Größen, welches von 42 Zoll bis hin zur 83-Zoll XXL-Wahl reicht. 

Und auch der Preis kann sich sehen lassen, wo die OLED EX-TV-Geräte doch deutlich erschwinglicher sind als ihr MLA-Pendant. Mit einer Spitzenhelligkeit von 800 nits sind sie aber eben auch "dunkler" – Angst um ein knackiges, farbenfrohes und angemessen helles Bild musst du hier allerdings nur in den seltensten Fällen haben.

Und Spielraum für Optimierungsoptionen scheint es auch zu geben. Das bewies zuletzt Panasonic mit dem LZ1500, die dank Wärmemanagementtechnologie aus ihrer TV-Reihe noch einmal 20% mehr Helligkeit (im Vergleich zur Konkurrenz) herauskitzeln konnten.

2023 wird das Panel mitunter in folgenden Fernsehern verbaut: 

  • LG C3 OLED-Fernseher: Der C3 zählt zu den Favoriten des Jahres, weil er den Großteil aller High-End-Features beinhaltet und selbige mit seinem großartigen Panel paart. 
  • Sony A80L: Der Mittelklasse-TV von Sony begeistert mit Bildverarbeitung der Spitzenklasse und ist eines der größten Highlights in 2023.
  • Panasonic Mz1500 & MZ980: Vor allem der MZ1500 begeistert, wo doch auch hier wieder die helligkeitssteigernde Wärmetechnologie des Herstellers Anwendung findet und so aus dem EX-Panel noch einmal etwas bessere Werte herauskitzeln kann.
  • Philips OLED808: Der Mittelklasse-Vertreter von Philips überrascht mit leicht überdurchschnittlichen Helligkeitswerten und der berüchtigten Ambilight-Technologie!

4. LG OLED 120Hz

LG B2 OLED mit Riesenrad auf dem Bildschirm

The LG B2 kann mit solider Bildqualität überzeugen, dürfte dank 120-Hertz-Unterstützung aber vor allem Gaming-affine Nutzer für sich gewinnen. (Image credit: Future)

Ein weitere Ecke billiger wird es mit der älteren Versionen des OLED EX, die ohne das energieeffiziente Material des selbigen hergestellt wird. Immerhin bekommst du aber auch hier 4K und 120 Hertz geboten. Abzüge musst du hingegen in puncto Spitzenhelligkeit verschmerzen. Hier kommen die OLED 120Hz-Varianten 'nur' auf 550 bis 580 nits. 

In kontrollierter Umgebung ist das aber noch immer gut und gern zu verschmerzen. Im Vergleich mit den bereits genannten Alternativen wirst du aber zweifelsfrei einen Unterschied beim Zocken und TV-Konsum feststellen. 

Wer sich daran nicht stört, dürfte begeistert davon sein, dass auch diese OLED-TVs mit Größen von 55, 66 oder beispielsweise 77 Zoll daherkommen und aufgrund des niedrigeren Preises ideal als Gaming-Fernseher geeignet sind. 

2023 wird das Panel in folgenden Geräten verbaut: 

  • LG B3 OLED: Der LG B3 ist einer der günstigsten 2023 OLEDs, den LG dieses Jahr auf den Markt gebracht hat.
  • Panasonic MZ800 & MZ700: Der MZ800 verwendet dieses Panel. Fehlender HDMI 2.1-Support macht Gaming bei 120 Hz allerdings einen Strich durch die Rechnung. Preislich liegt er aber noch unter dem LG B3. Noch günstiger wird es nur noch mit dem MZ700, allerdings büßt du hier einige weitere Qualitätsmerkmale ein...

5. LG OLED 60Hz

Der LG A2 OLED TV im Smart-TV-Startmenü

Der A2 machte trotz 60-Hertz-Restriktion im Vorjahr eine gute Figur. (Image credit: Future)

Das unspektakulärste OLED-Panel von LG bietet vergleichbare Helligkeiten zur 120Hz-Alternative, kommt selbst aber nur mit einer Bildfrequenz von 60 Hertz daher. 

Immerhin sinkt so aber auch noch einmal der geforderte Preis und die 4K-Auflösung bleibt einem glücklicherweise ja noch immer erhalten. Wer allerdings Spiele mit hohen Bildraten darstellen will, der dürfte hier an der falschen Adresse sein. Gleiches gilt für alle, die sich auf Filme mit 24 Bildern pro Sekunde in nativer Geschwindigkeit freuen (hier müssen die TV-Modelle nämlich auf Motion Processing zurückweichen). 

Die Größenauswahl ist aber solide und so kannst du auch bei den 60-Hertz-Modellen häufig aus 48, 55, 65 sowie 77 Zoll wählen. 

2023 findet das Panel vor allem im LG A3 OLED Anwendung, selbigen gibt es aber vorerst nur in einer guten Handvoll europäischer Länder und ausgewählten, anderen Teilen der Welt. 

6. Samsung QD-OLED (2nd Gen)

Samsung S95C OLED TV zeigt abstraktes Bild auf Holztisch

Der S95C stellt unter Beweis, dass mit der QD-OLED-Technologie von Samsung auch dieses Jahr beeindruckende Vertreter das Licht der Welt erblicken dürften. (Image credit: Future)

Das Beste kommt zum Schluss... also... je nach Geschmack eben.

Das Konkurrenzprodukt zu LG Displays ist aber zweifelsfrei eine beeindruckende High-End-Alternative, die vor allem in puncto Preis-Leistung zu überzeugen weiß. Beispielhaft sei hier der Samsung S95C erwähnt, der mit kristallklaren Bildern und Spitzenhelligkeiten von bis zu 1.400 nits unsere Augen umschmeichelt. 

Samsung Panels unterscheiden sich übrigens grundlegend von den zahlreichen LG-Alternativen, weil sie statt einzig auf rote, grüne, blaue und weiße Lichtelemente pro Pixel zurückzugreifen, in jedem Pixel genau die Farbe erzeugen, die das Bild haben soll. Das geschieht durch blaue Pixel, die dann einen entsprechenden Quantenpunkt-Farbfilter durchlaufen – namensgebend für die QD-OLED-Technologie.

So kannst du bei 4K Auflösung und Bildwiederholraten von 144 Hertz sogar auf noch größere Farbspektren zugreifen!

2023 Fernsehgeräte, die dieses Panel verwenden, sind mitunter:

  • Samsung S95C & S90C: Die neuesten OLED-TVs von Samsung sind ein wahrer Augenschmaus. Der Samsung S95C verfügt über den Großteil der besten Technologien des Unternehmens, während der S90C einige hiervon einspart, um preislich noch attraktiver zu werden.
  • Sony A95L: Der A95L zählt ohne Zweifel zu den am heißesten erwarteten Neuerscheinung für 2023. Die Kombination aus hochwertigem Panel und Sony-typischer, erstklassiger Verarbeitung verspricht ein absolutes Spektakel zu werden.

Wir hoffen, dass diese Liste dir einen besseren Überblick über die feinen Unterschiede der einzelnen OLED-TV-Modelle bieten konnte.

Falls du jetzt direkt auf der Such nach dem nächsten Schmuckstück für dein Wohnzimmer bist, empfehle ich dir gern noch einen Blick in unsere Ratgeber für die besten OLED-Fernseher. Wenn du deine Ansprüche etwas lockerer gestalten willst, lohnt es sich aber auch im Ratgeber für die besten Fernseher sowie die besten 4K-TVs vorbeizuschauen. 

Christian Schmidt
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