Sony Cyber-Shot RX10 III review

Die RX10 III ist eine fähige Kamera in nahezu jedem Aspekt. Sie ist teuer aber spielt dafür bei den Bridgekameras in einer eigenen Liga.

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Performance und Bildqualität

  • Objektiv ist gut und scharf
  • Autofokus schwächelt bei schlechten Lichtsituationen
  • Exzellente Ergebnisse mit dem 20,1 MP 1 Zoll Sensor

Mit Blick auf die RX10 II erwartet man vom neuen 24 - 600 mm Objektiv eine Leistungssteigerung und wird nicht enttäuscht. Das Objektiv der Sony RX10 III arbeitet über seine gesamte Zoomreichweite außerordentlich gut. Details sind möglicherweise ein kleines bisschen weniger scharf als bei der RX10 II, das ist bei der deutlich höheren Brennweitenspanne jedoch kein Wunder.

Bei den meisten Brennweiten ist das Objektiv trotz offener Blende ausgesprochen scharf. Am oberen Ende der Brennweite ließ sich in unserem Testmodell auf der linken Seite ganz außen ein etwas weicher gezeichnetes Bild feststellen, die rechte Seite war jedoch gestochen scharf. Womöglich gab es ein Sensor/Objektivproblem im Review-Modell. Denn generell ist selbst bei Telefoto-Brennweiten bis zu den maximalen 600 mm das Bild über die gesamte Breite eindrucksvoll detailreich. 

Die Schärfe nimmt minimal zu wenn man kleinere Blenden wählt, jedoch nur wenig und das ist auch bei den Objektiven von DSLRs und DSLMs ein paar Stufen über der offensten Blende so. Lichtbeugung lässt sich ab Blende 11 feststellen, mit etwas Nachschärfen ist das aber kein Problem und die Details bleiben weiterhin gut wahrnehmbar. Gehst du über Blende 11 hinaus, sinkt die Qualität, bei Blende 16 fällt die Qualität dann - wie erwartet - deutlich ab.

Sony RX10 III Review

Die Details mit der RX10 III bei RAW Aufnahmen und einer offenen Blende von f/4 und ausgereizter Brennweite sind sehr beeindruckend. Auch die JPEG Bilder liefern ein befriedigendes Ergebnis. Dieses Bild wurde in Lightroom bearbeitet.

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Sony RX10 III review

Die Farben sind sehr kraftvoll und benötigen manchmal etwas Entsättigung. Das Licht war bei diesem Foto sehr hart, die RAW Datei ließ sich in Lightroom und Photoshop jedoch problemlos den Wünschen entsprechend korrigieren und anpassen.

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Unscharfe Bereiche stellen sich angenehm dar, f/2,4 ist jedoch nur bis 35 mm verfügbar, ab 100 mm ist dann f/4 die offenste Blende. Das bedeutet zwar etwas weniger Freistellungsoptionen bei höheren Brennweiten, hier bietet f/4 aber dennoch eine beeindruckende offene Blende, verglichen mit den meisten Bridgekameras der Konkurrenz. Verzerrung und chromatische Aberration bleiben durchgängig im Rahmen, auch bei schwierigeren Lichtsituationen.

Das Objektiv liefert sowohl bei nahen als auch fernen Objekten beeindruckende Detailtreue und seine beeindruckende Nahgrenze von 3 cm (bei 24 mm) und 72 cm (bei 600 mm) machen das Objektiv noch vielfältiger. Die meisten Nutzer werden vermutlich in RAW fotografieren, aber die Qualität der JPEGs der RX10 III sind ebenfalls beeindruckend. Die Farben sind kraftvoll, angenehm und lassen sich gut anpassen, die Auflösung und der Dynamikumfang sind für eine Bridgekamera sehr gut.

Sogar bei höheren ISO Zahlen ist das Bildresultat selbst bei JPEG beeindruckend. Mit ein bisschen Rauschunterdrückung in der Bildbearbeitung erhält man so bis ISO1600 noch sehr saubere und detaillierte Bilder. Die RAW-Bilder haben hier sogar noch etwas mehr Detail, die JPEGs sind jedoch nur geringfügig schlechter. Über ISO1600 bleibt die Bildqualität gut, das Rauschen bleibt in der Nachbearbeitung gut kontrollierbar. Bis ISO6400 lassen sich Fotoabzüge so problemlos bis A3 erstellen. Noch höhere ISO Werte erzeugen zwar akzeptable Bilder, die man jedoch nicht mehr großformatig drucken lassen sollte.

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Die Farben und der Bildstil wirken angenehm, JPEGs sehen ebenfalls gut aus aber RAW bietet eben mehr Spielraum in der Nachbearbeitung Bearbeitet in Lightroom.

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Das 24-600 mm Objektiv der RX10 III in seinem weitesten Winkel. RAW-Foto in Lightroom bearbeitet.

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Die gleiche Szene: reingezoomt mit 600 mm RAW-Foto in Lightroom bearbeitet.

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Die Messmethoden sind akkurat und der Dynamikumfang beeindruckt - bei RAW und JPEG, selbst ohne HDR zu nutzen. Der automatische Weißabgleich (AWB) ist sehr genau in sonnigen Situationen, rutscht bei schattigen Situationen aber etwas ins Blaue mit einem Drift ins Magenta. Hier hilft der Wolken-Weißabgleich, der nur leicht ins Warme hineinzieht.

Der Autofokus ist bei der RX10 III ein Wechselbad der Gefühle. Bei geringerer Brennweite und damit breiten Bildausschnitten ist der Autofokus auf Zack, sowohl für Fotos als auch für Video. Bei höheren Brennweiten ist der AF sehr langsam, was aber auch nicht verwundert. Bei einer fest verbauten Linse dieser Brennweiten-Weite hat die Kamera bei 600 mm eine enorme Länge durchzumessen. Hier könnte man seitens der Software möglicherweise bestimmte Mindestdistanzen festsetzen. Aber man darf nicht vergessen, wir sprechen immer noch über eine Bridgekamera für aktuell um die 1000 Euro und nicht über eine Wildlife- oder Sport-Fotoausrüstung im fünfstelligen Bereich.

Dieses AF-Problem verstärkt sich natürlich bei der Verfolgung von sich schnell bewegenden Objekten. Hier hilft es zumindest etwas, wenn man den Center Lock aktiviert und die Serienbildgeschwindigkeit verringert. Die RX10 III hat dabei übrigens keinen Blackout (schwarzes Bild während die Kamera das Foto aufnimmt) bei den Auslösungen, was ein Verfolgen des Objektes sehr vereinfacht.

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Bei höheren Brennweiten erhält man trotz der dann maximal offenen Blende von f/4 eine schöne Freistellung der Motive. RAW Foto in Lightroom bearbeitet.

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Die Kreativ-Modi sind ein nettes Zusatzfeature. Hier wurde direkt in schwarz/weiß aufgenommen mit einer Unterbelichtung von einer Stufe und einer Kontrasterhöhung von +2, um dieses ruhige, fast schon gezeichnet wirkende Bild zu erhalten.

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Sonys SteadyShot Bildstabilisierung ist sehr effektiv und zusammen mit der ISO Automatik und einer eingestellten Mindest-Verschlusszeit kann man sicherstellen, dass man keine verwackelten Bilder erhält. Die RX10 III ist eine große Kamera mit einer vor allem im Telebereich langen Linse davor. Bei höheren Brennweiten geht man mit einer Verschlusszeit von mindesten 1/125 sek auf Nummer sicher, bei geringerer Brennweite reicht dank der Bildstabilisierung meist 1/25 sek Verschlusszeit.

Obwohl die RX10 III eher auf den ambitionierteren Fotografen ausgelegt ist, besitzt die Kamera trotzdem eine große Menge an Szenen-Modi, kreativen Styles und Bildeffekten, die Spaß machen und dem einen oder anderen Nutzer sicher gefallen sollten. Es ist aber auch schön zu sehen, dass Sony viele Features aus seinen High-End Systemkameras eingebaut hat - wie zum Beispiel die Selbstauslöser-Funktion mit Mehrfachbelichtungsoptionen.

Auch Video-Fans werden nicht enttäuscht mit einer ganzen Reihe von Filmfunktionen in 4K und HD und der Möglichkeit 8 MP Standbilder aus den 4K Videos zu extrahieren. Dank des HFR-Modus (High Frame Rate) kann man Zeitlupen-Video erstellen. Wie im Foto Modus hat die RX10 III auch bei Videos kein Problem mit gemischten und harten Lichtsituationen.

Fazit

Die Sony RX10 III ist eine durchgängig fähige Kamera in den meisten Situationen. Der helle und detailliert auflösende Sucher als auch das herausstechend gute 24 - 600 mm f/2.4 - 4 Zoom-Objektiv, kombiniert mit eine Fülle an weiteren Features und Funktionen für Fotos und Videos machen diese Kamera zu einer hervorragenden Wahl für Foto- und Video-Enthusiasten. Sie liefert für eine Bridgekamera konkurrenzlos gute Foto- und Videoqualität.

Der Autofokus schwächelt zwar etwas und der ein oder andere mag die Größe und das hohe Gewicht bemängeln, nichtsdestotrotz ist die RX10 III schwer zu schlagen solange man nicht nur Action-Fotografie betreiben möchte. Als All-in-one Kamera oder Reisekamera ist sie schwer zu schlagen. Dieses Kraftpaket hat aber natürlich seinen Preis.