Im Test: XMG CORE 14 (Ende 2020)

Wolf im Schafspelz

xmg core 14 gaming laptop
(Image: © Future)

TechRadar Fazit

Der XMG CORE 14 ist ein ultrakompakter Gaming-Laptop für Gamer, die mehr Wert auf Leistung als aufs Design legen.

Pro

  • +

    Viele Anschlüsse

  • +

    Unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis

  • +

    Schnelles und schönes Display

Kontra

  • -

    Viel Plastik

  • -

    Extrem laut

  • -

    Mittelmäßige Akkulaufzeit

Warum können Sie TechRadar vertrauen? Unsere Experten verbringen Stunden damit, Produkte und Dienstleistungen zu testen und zu vergleichen, damit Sie das Beste für sich auswählen können. Erfahren Sie mehr darüber, wie wir testen.

Mit dem XMG CORE 14 hat Schenker Ende 2020 einen ultrakompakten Gaming-Laptop auf den Markt gebracht, der zumindest auf dem Papier neugierig macht: Sehr performante Komponenten in einem schlanken Gehäuse zu einem verdächtig geringen Preis. Im Großen und Ganzen hält der CORE 14 auch, was er verspricht, denn Abstriche muss man lediglich beim Design, bei der Verarbeitung, der Akkulaufzeit und ein paar anderen, kleineren Unannehmlichkeiten machen. Dafür bekommt man einen Laptop mit so vielen Anschlüssen, wie nur wenige andere in diesem Format haben, und den man darüber hinaus auch noch problemlos aufschrauben, reparieren und modifizieren kann.

Preis und Verfügbarkeit

Der XMG CORE 14 ist Ende 2020 auf den Markt gekommen und kostet in seiner Basisausführung aktuell 879 Euro. Die Konfiguration, die wir hier getestet haben, liegt mit rund 1.400 Euro immer noch solide unter vergleichbaren Laptops wie dem Razer Blade Stealth 13 (Ende 2020). Dazwischen und darüber lässt sich der CORE 14 hervorragend konfigurieren: RAM und SSDs verschiedener Hersteller in verschiedenen Größen und Ausführungen.

Design

xmg core 14 gaming laptop

(Image credit: Future)
Datenblatt

Folgende Konfiguration des XMG CORE 14 (Ende 2020) hat TechRadar zum Testen erhalten:
CPU: 11. Gen. Intel Core i7-1165G7
Grafik: Nvidia GeForce GTX 1650 Ti Max-P
RAM: 16 GB DDR4-3200
Bildschirm: 14“ Full-HD 120 Hz
Speicher: 1 TB SSD
Anschlüsse: 1x RJ45 (LAN), 1x HDMI 2.0, 2x USB-A 3.2 Gen1, 1x USB-C 3.2 Gen2, 1x ThunderBolt 4 mit DP 1.4 und Power Delivery, 1x 3,5-mm-2-in-1-Audio-Anschluss, SD-Kartenleser
Drahtlos: Intel Wi-Fi 6 AX201, Bluetooth 5.1
Kamera: Windows Hello kompatible integrierte IR HD Webcam (1 MP / 720p)
Akku: 49 Wh
Gewicht: 1,45 kg
Maße: 324,9 × 225 × 17,6 mm (B × T × H)
Preis: ab 879 Euro

Das Design des XMG CORE 14 ist schlicht. Das kann man gut und gerne als Zusammenfassung so stehen lassen. Man könnte sich damit in eine Vorstandssitzung eines Unternehmens setzen und es würde nicht auffallen, dass es sich dabei um einen Gaming-Laptop handelt. Das Chassis hat, praktisch völlig untypisch für Gaming-Laptops, keinerlei Schnörksel, die auf ein etwaiges Gaming-Attribut hinweisen könnten – selbst RGB-Beleuchtung ist hier Mangelware. Einzig beim XMG-Logo, das sich leicht vom metallischen Deckel des XMG CORE 14 abhebt, könnten hier und da die Glocken klingeln. Wenn man jedoch auf völlige „Anonymität“ aus ist, lässt sich das Logo gegen einen kleinen Aufpreis auch komplett entfernen.

Abgesehen vom metallischen Deckel besteht alles andere aus Kunststoff und wirkt deshalb nach dem Öffnen plötzlich nicht mehr ganz so schick und hochwertig. Das soll jedoch nicht heißen, dass der XMG CORE 14 schlecht verarbeitet wäre. Im Gegenteil: Für ein Kunststoffgehäuse fühlt es sich durchaus wertig an und verbiegt und verzieht sich nicht. Wir hatten zu Uni-Zeiten mal einen Acer-Laptop, der ähnlich ausgesehen, sich aber wesentlich „billiger“ angefühlt hat. Man soll hier lediglich keine Verarbeitung auf dem Niveau eines MacBooks erwarten.

xmg core 14 gaming laptop

(Image credit: Future)

Die Ränder links und rechts vom sehr schönen und schnellen 120-Hz-Display sind recht schmal, der obere Rand ist etwas dicker, weil sich hier die Windows Hello-kompatible Webcam befindet. Im Vergleich dazu wirkt der untere Rand fast schon riesig, fällt aber im Gegensatz zu Geräten der Konkurrenz weniger auf, da Schenker erfreulicherweise darauf verzichtet, ein sehr cleanes Gerät mit Logos vollzuklatschen.

xmg core 14 gaming laptop

(Image credit: Future)

Die Tastatur hat eine dreistufig weiße Hintergrundbeleuchtung (0 / 50 / 100 %) und fühlt sich auch bei längerem Schreiben noch gut an, längere Gaming-Sessions könnten aber auf Dauer anstrengend werden, da sie recht kompakt ist. Das wahrscheinlich größte Manko sind die Pfeiltasten in der unteren rechten Ecke, die für unseren Geschmack etwas arg klein und gequetscht sind. Besonders stark gewichten wollen wir das aber nicht, da so gut wie alle Laptops dieser Größe die Pfeiltasten schrumpfen und sie heutzutage sowieso selten gebraucht werden. Für uns persönlich etwas ärgerlicher sind sogar die Funktionstasten daneben, die per Fn-Taste mit „Bild auf“ und „Pos 1“ bzw. „Bild ab“ und „Ende“ belegt sind. Da wir diese Tasten recht häufig verwenden, hätten wir sie lieber voneinander getrennt.

Das Touchpad des XMG CORE 14 ist sehr großzügig und funktioniert tadellos. Einzig der Widerstand könnte für unseren Geschmack etwas geringer sein, da unsere Finger nicht so schön über die Oberfläche gleiten, wie wir es gerne hätten. Im Großen und Ganzen handelt es sich hier um ein solides, aber eher durchschnittliches Touchpad eines Windows-Laptops. Überraschungen gibt es hier wirklich keine.

Auffällig sind die vielen Lüftungsschlitze an der Unterseite des Geräts, die etwas wirken, als hätte man Material sparen wollen. Tatsächlich wird aber wahrscheinlich jeder Zentimeter benötigt, um den Laptop unter Volllast ordentlich kühlen zu können, denn wo viel Power drinsteckt, entsteht in der Regel auch viel Wärme.

Da die beiden Lüfter die Luft durch die Unterseite ansaugen und nach hinten wieder rausblasen, wurde uns etwas mulmig, wenn wir den Laptop auf dem Schoß benutzen wollten. In dieser Position liegen die Lüfter nämlich komplett auf den Oberschenkeln auf, ziehen weniger Luft und klingen, wie wenn sich ein großer Fremdkörper im Rohr eines Staubsaugers verfangen hat. Da wir das Risiko, das Testgerät irgendwie zu beschädigen, vermeiden wollten, haben wir den CORE 14 fast ausschließlich auf einem Tisch benutzt, zumindest mit angestecktem Netzkabel.

Ein weiterer Kritikpunkt, den wir immer wieder bei Laptops äußern müssen, sind die Lautsprecher: Wie bei Modellen vieler anderer Hersteller stecken sie hier im Gehäuse unter der Handauflage und strahlen nach unten ab, was dem Klang in diesem Fall den letzten Rest gibt. Denn insgesamt kommt bei uns beim Sound keine Freude auf. Sie klingen flach, blechern, und übersteuern bei großen Lautstärken auch gerne mal. Wenn du unterwegs einen Film schauen willst – oder generell irgendetwas anhören –, solltest du Kopfhörer dabeihaben und die Lautsprecher möglichst meiden. Sie funktionieren, aber ein Genuss sind sie nicht.

xmg core 14 gaming laptop

(Image credit: Future)

Abschließend müssen wir allerdings noch ganz, ganz großes Lob aussprechen: Einerseits an die Port-Auswahl, denn Schenker/XMG geizt hier nämlich ganz und gar nicht. Ein vollwertiger HDMI 2.0-Anschluss ist dabei, zwei USB-A 3.0-Anschlüsse, zwei USB-C-Anschlüsse, von denen einer Thunderbolt 4 und USB 4, DisplayPort 1.4 und Power Delivery unterstützt. Dazu kommt ein 3,5-mm-2-in-1-Audio-Anschluss, ein RJ45-LAN-Anschluss und sogar ein SD-Kartenleser. Bei solch kompakten Laptops ist es heutzutage wirklich gar nicht mehr üblich, so viele Anschlüsse zu verbauen. Zum Vergleich hat der Razer Blade Stealth 13, der auf derselben Intel-Plattform basiert, zugegebenermaßen aber in allen Dimensionen etwas kleiner ist, lediglich zwei USB-A-, zwei USB-C-Anschlüsse und ein 3,5-mm-2-in-1-Audio-Anschluss.

xmg core 14 gaming laptop

(Image credit: Future)

Andererseits daran, wie gut und einfach sich das Gerät vom Nutzer modifizieren und reparieren lässt: Denn das Aufwendigste daran ist, die unzähligen Schrauben – 14 an der Zahl – zu lösen, die die Unterschale am restlichen Gehäuse halten. Sobald diese ab ist, lassen sich RAM, SSD, WLAN-Modul, Tastatur und sogar der geschraubte, nicht geklebte Akku austauschen. Schenker lädt dafür sogar Anleitungen auf YouTube hoch. Wir können gar nicht oft genug betonen, wie begeistert wir von der Anzahl der Anschlüsse und der Reparierbarkeit sind.

Performance

Benchmarks

So hat der XMG Core 14 in unseren Tests abgeschnitten:
Cinebench R23 Multi-Core
: 5.080
3DMark – Time Spy: 3.481, Fire Strike: 8.201, Night Raid: 24.809
GeekBench 5 Single-Core: 1.580, Multi-Core: 5.151
PCMark 10 (Home Test): 5.462
PCMark 10 Akkulaufzeit: 7:28
Akkulaufzeit (TechRadar-Filmtest): 6:04
Total War: Three Kingdoms (1080p, Ultra): 26 FPS, (1080p, niedrig): 95 FPS
Metro Exodus (1080p, Ultra): 24 FPS, (1080p, niedrig): 81 FPS

Was Leistung angeht, kann sich der XMG CORE 14 wirklich sehen lassen. Wie viele andere Laptops dieser Bauart setzt Schenker auf die Intels Tiger-Lake-Basis in Kombination mit einer Nvidia GeForce GTX 1650, sodass sich die Benchmarks nicht allzu sehr von der Konkurrenz unterscheiden. Da Schenker allerdings die Max-P-Variante der GTX 1650 verbaut, sind die meisten Benchmark-Ergebnisse 15 bis 20 Prozent höher als beispielsweise beim Razer Blade Stealth 13. Allein bei CPU-lastigen Tests wie PCMark 10 Home und GeekBench 5 sind die Ergebnisse praktisch identisch.

In der Praxis heißt das: Grafisch anspruchsvolle Spiele wie Total War: Three Kingdoms und Metro Exodus erreichen bei einer Auflösung von 1080p auf höchsten Grafikeinstellungen leider trotzdem keine 30 FPS, auf niedrigen dafür stabil über 80 – Total War kratzt hier sogar gefährlich an der 100. Während du also aktuelle Spiele nicht mit schönsten Visuals spielen können wirst, reicht die Performance locker für kompetitives Gaming bei mittleren Grafikeinstellungen oder ältere Spiele.

Um kurz auf die Kopfhörer zurückzukommen, die wir im Abschnitt „Design“ erwähnt hatten: Der Preis für die Performance zahlt man nämlich unter anderem mit der Lautstärke der Lüfter. Diese sind unter Volllast ein weiterer Grund, immer Kopfhörer parat zu haben, denn die werden im Performance-Modus und mit angeschlossenem Netzteil brutal laut. Im Akkubetrieb wird die Performance sowieso gedrosselt, sodass die Lüfter nicht ganz so laut werden. Wir würden daher prinzipiell davon abraten, den XMG CORE 14 in einem voll besetzten ICE an die Steckdose zu hängen und unterwegs etwas zu zocken, und das nicht nur im Ruhebereich.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit ist vielleicht einer der gravierendsten objektiven Nachteile des XMG CORE 14. Im PCMark 10 Akku-Test, der alltägliche Arbeitslasten simuliert, kommt das Gerät auf etwas über 7 Stunden. In unserem eigenen Filmtest, bei dem wir ein 1080p-Video in Dauerschleife laufen lassen, schaffte der CORE 14 außerdem mit Ach und Krach 6 Stunden.

Hier macht sich nämlich der Nachteil eines Designs bemerkbar, das möglichst gut konfigurierbar sein und vor allem vom Nutzer gewartet werden können soll: Wegen Platzmangel fällt der Akku nämlich kleiner aus. Konkret heißt das, dass der Akku des XMG CORE 14 49 Wh fasst, während der des vergleichbaren Razer Bade Stealth 13 auf 53 Wh kommt – und das bei kleinerem Gehäuse. Den Rest erledigt die leistungsfähigere Max-P-Variante der GeForce GTX 1650.

Software und Features

Der XMG CORE 14 kommt auf Wunsch (und Aufpreis) mit einer gewöhnlichen Windows 10 Home oder Pro-Lizenz und ist dementsprechend mit den üblichen Apps beladen – Candy Crush, XING, usw., ist sonst aber weitestgehend frei von Software. Wesentlich nützlicher sind die wenigen systemnahen Apps, mit denen sich Tastatur-Makros festlegen, die einzelnen Performance-Modi einstellen und die Lüfter regulieren lassen. Optisch hat die Software zwar hier und da ihre Macken und verschluckt gerne Text, technisch funktioniert sie allerdings einwandfrei.

Fazit

xmg core 14 gaming laptop

(Image credit: Future)

Insgesamt sind wir durchaus angetan vom XMG CORE 14 und würden ihn als „ausgewogen“ bezeichnen – nicht, weil alle seine Merkmale ausgewogen sind, sondern, weil die Summe der sehr guten Gründe für und der sehr guten Gründe gegen ihn sich weitestgehend ausgleichen. Denn in einem sehr schlichten, Kunststoff-lastigen Gehäuse steckt wirklich viel Leistung drin. Was dem XMG CORE 14 am Design (und, zugegebenermaßen, am Akku) mangelt, macht er durch Performance und seinen unschlagbaren Preis wett – bei identischer Konfiguration kostet er nämlich ein ganzes Stück weniger als der Razer Blade Stealth 13. Letzten Endes kommt es also darauf an, was dir wichtiger ist: Power oder Style?

Kauf’ ihn, wenn...

Du viel Leistung in einem kompakten Gerät zu einem unschlagbaren Preis suchst.
Eigentlich ist es kaum zu glauben, wie viel Leistung in einem solch kompakten Gehäuse steckt. Dass man sich dafür nicht einmal dumm und dämlich zahlen muss, ist geradewegs verblüffend.

Du mehr Wert auf Performance legst als auf Style.
Der XMG CORE 14 hat eine bessere Performance als vergleichbare Modelle anderer Hersteller, allerdings auf Kosten des Designs. Wenn du nicht viel Wert aufs Äußerliche legst, dann wirst du mit ihm glücklich.

Du Freiheit bei der Komponentenwahl haben willst.
Nicht nur bietet Schenker/XMG bereits beim Kauf eine große Auswahl an verschiedenen SSD- und RAM-Konfigurationen. Wenn dir nichts davon zusagt, lässt sich der XMG CORE 14 einfach aufschrauben und mit eigenen Teilen bestücken, oder reparieren, wenn eins kaputtgeht. Einschicken nicht notwendig, wenn du mit einem Schraubenzieher umgehen kannst.

Kauf’ ihn nicht, wenn...

Du eine lange Akkulaufzeit brauchst.
Mit etwas über 7 Stunden im simulierten Alltagstest liegt der XMG CORE 14 gerade so im Durchschnitt. Wenn du ein kompaktes, performantes Gerät suchst, das trotzdem lange durchhält, gibt es besonders im Bereich der Ultrabooks Geräte, die locker 10 Stunden durchhalten.

Du viel Wert auf Design und Verarbeitung legst.
Der XMG CORE 14 ist alles andere als hässlich, besteht aber dennoch zum Großteil aus Kunststoff und wirkt daher weniger hochwertig wie Geräte, die aus einem Block Aluminium gefräst sind. Außerdem fehlt hier jegliche Spur von RGB-Beleuchtung, was im Gaming dazugehören sollte (auch wenn wir persönlich anderer Meinung sind).

Du in Ruhe zocken willst.
Besonders im Hochleistungsmodus und mit angeschlossenem Netzteil können die Lüfter extrem laut werden. Wenn du dich selbst oder deine Umwelt nicht mit Lärm belästigen willst, solltest du anderweitig schauen.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de