Im Test: Sony WF-C500 True-Wireless-Kopfhörer

Großartiger Sony-Sound für weit unter 100 €

Sony WF-C500 True-Wireless-Kopfhörer im Ladecase auf einem weißen Tisch
(Image: © Future)

TechRadar Fazit

Mit den WF-C500 beweist Sony, dass True-Wireless-Kopfhörer mit gutem Klang nicht teuer sein müssen. Sie sind Sony-typisch etwas basslastig, was die Klarheit der Mitten und Höhen jedoch nicht negativ beeinflusst, könnten besonders in den ganz tiefen Bereichen jedoch etwas mehr Detailreichtum vertragen. Abstriche müssen bei der Akkulaufzeit und bei den unterstützten Codecs gemacht werden und fortgeschrittene Funktionen wie ANC und weitere Sensorik sucht man vergebens. Insgesamt bieten die WF-C500 jedoch ein verdammt gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – und sie sind in mehr Farben erhältlich als Schwarz und Weiß.

Pro

  • +

    Klarer, detaillierter Klang

  • +

    Übersichtliche App mit guten Anpassungsmöglichkeiten

  • +

    Hübsches Design und bequemer Sitz

Kontra

  • -

    Etwas basslastig

  • -

    Tasten statt Touch-Felder

  • -

    Durchschnittliche Akkulaufzeit

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Zwei-Minuten-Review

Nicht ohne Grund steht Sony Jahr für Jahr an erster Stelle unserer Liste der besten True-Wireless-Kopfhörer. Wo die Konkurrenz häufig Produkte auf den Markt bringt, die in einem Punkt herausragend sind, in anderen aber eher durchschnittlich abschneiden, bietet Sony mit den Premium-Kopfhörern der WF-1000XM-Reihe immer wieder Modelle, die ein durchwegs rundes Gesamtergebnis liefern.

Auch im günstigen Segment ist Sony kein Unbekannter, hatte dort mit den WF-XB700 aber nur ein klobiges, billig wirkendes Modell im Angebot, das kaum eine Erwähnung wert gewesen ist. Das ändert sich mit den Sony WF-C500, die gewissermaßen die Nachfolge der WF-XB700 antreten und optisch an die wesentlich teureren WF-1000XM4 angelehnt sind.

Aus der schieren Menge an günstigen True-Wireless-Kopfhörer stechen sie in erster Linie dadurch heraus, dass sie nicht nur in Schwarz und Weiß erhältlich sind, sondern auch in Orange und Grün. Die Bedienung erfolgt hier nicht mit Touch-Elementen, sondern per Tastendruck, was meiner Meinung nach die weniger elegante Lösung ist, da die Ohrhörer dadurch immer etwas ins Ohr gedrückt werden müssen.

Der Klang ist Sony-typisch hervorragend, auch wenn er nicht an den der WF-1000XM4 herankommt. Hier mangelt es in den unteren Tiefen an Detail und insgesamt könnten die WF-C500 etwas mehr Räumlichkeit vertragen. In der dazugehörigen App lässt sich der Klang jedoch mit einer Fülle von EQ-Presets und einem grafischen Equalizer weiter anpassen.

Weitere Abstriche müssen beim Funktionsumfang gemacht werden. Aktives Noise Cancelling (ANC) fehlt, was in diesem Preissegment jedoch völlig nicht ungewöhnlich ist, ebenso gibt es keinen Sensor für das automatische Pausieren der Wiedergabe, wenn die Kopfhörer aus den Ohren genommen werden.

Insgesamt kann ich die WF-C500 jedoch nur wärmstens empfehlen, wer auf der Suche nach günstigen True-Wireless-Kopfhörern ohne Schnickschnack ist und nicht Gefahr laufen will, mit einem der unzähligen No-Name-Hersteller auf Amazon die Katze im Sack kaufen will.

Sony WF-C500 Preis und Verfügbarkeit

  • 79 € UVP
  • Seit Ende 2021 erhältlich

Die Sony WF-C500 sind seit Ende 2021 für nur 79 € UVP erhältlich. Im Einzelhandel ist der Preis inzwischen auf unter 60 € gesunken, was für Kopfhörer dieser Güte wirklich beachtlich ist.

Sony betritt damit jedoch ein stark umkämpftes Segment, denn im Bereich unter 100 € tummeln sich nicht nur chinesische No-Name-Anbieter, sondern auch etablierte Marken wie Jabra, Samsung und Sennheiser mit den CX True Wireless.

Sony WF-C500

(Image credit: Future)

Design

  • Ähneln den WF-1000XM4
  • Steuerung per Taste statt Touchfeld
  • Farben!

Optisch orientieren sich die WF-C500 stark an den teureren WF-1000XM4 von Sony, sind dabei jedoch an einigen Stellen etwas rundlicher. Sämtliche Metallakzente fehlen, einschließlich des kleinen Zylinders, aber im Großen und Ganzen sehen die In-Ears immer noch aus wie der Buchstabe „Q“.

Die In-Ears werden mit Silikontips in drei verschiedenen Größen geliefert, sodass für jeden etwas dabei sein sollte. Ohrstöpsel aus Schaumstoff, wie bei den teureren WF-1000XM4, sind leider keine enthalten, hätte ich bei dem Preis allerdings auch nicht erwartet.

Mit einem Gewicht von 5,4 Gramm pro Earpod sind sie leichter als viele andere Kopfhörer in dieser Preisklasse und selbst bei längerem Tragen kaum auf. Dabei sitzen sie auch bequem und sicher in den Ohren.

Sony WF-C500

(Image credit: Future)

Eins meiner persönlichen Highlights sind die Farben: Neben den üblichen schwarzen und weißen Varianten gibt es nämlich noch eine grüne und eine orange Option, die einfach wirklich sehr schön anzusehen sind.

Was aus Sonys eigenen Produktfotos nicht hervorgeht, ist, dass – zumindest die orangen Kopfhörer – nicht homogen gefärbt sind, sondern eine feine Maserung aufweisen und etwas an ein blasseres Erdbeersorbet erinnern. Ob das bei den anderen Farben auch der Fall ist, kann ich zwar nicht beurteilen, würde zumindest bei den grünen aber davon ausgehen.

Sony WF-C500

(Image credit: Future)

Auffällig ist jedoch, dass die Farbe der Earbuds etwas von der des Case abweicht. Erstere tendieren nämlich eher in Richtung Koralle, während das Case eher Aprikose ist. Der Unterschied ist allerdings marginal und macht sich erst bemerkbar, wenn die Kopfhörer im Case liegen.

Was die Steuerung angeht, so hat sich Sony bei den WF-C500 statt Touch-Oberflächen, wie bei den WF-1000XM4, für physische Tasten entschieden. Das wird sicherlich Produktionskosten sparen, da ich mich mittlerweile aber an Touch-Elemente gewöhnt habe, hat mich diese Bedienung anfangs irritiert.

Auch meine ersten True-Wireless-Kopfhörer, ein Modell von Anker, hatten je eine Taste. Ihr Druckpunkt war jedoch so hoch, dass sich die Earbuds bei jedem Tastendruck unangenehm auf die Ohrmuschel gedrückt haben.

Umso positiver war ich überrascht, dass das bei den Sony WF-C500 nicht der Fall ist, denn hier ist der Druckpunkt so gering, dass ich anfangs die Befürchtung hatte, die Ränder meiner Mütze könnten unbeabsichtigt Funktionen auslösen. Auch hier wurde ich glücklicherweise eines Besseren belehrt, denn auch unter einer recht eng anliegenden Mütze kam es während meiner gesamten Testzeit zu keiner einzigen Fehleingabe. Schade ist lediglich, dass sich in der App nicht anpassen lässt, welche Funktionen auf welcher Taste liegen.

Sony WF-C500

(Image credit: Future)

Auch sonst ist die Verarbeitung der Sonys grundsolide und fühlt sich nicht billig an. Nicht ganz so rosig, aber dennoch weitestgehend in Ordnung, schaut es beim Case aus. Während die Ladeschale, wie die Kopfhörer selbst, durchwegs hochwertig wirkt, fühlt sich der milchig-transparente Deckel etwas klapprig an, aber lang nicht so schlimm wie bei den Tranya B530, die ich 2020 getestet habe, oder andere No-Name-Produkte.

Sony WF-C500

(Image credit: Future)

Wie bereits bei den Sony WF-1000XM4 muss ich lobend hervorheben, dass sich das japanische Unternehmen wirklich viel Mühe mit der Verpackung gegeben hat, denn diese besteht wieder komplett aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Schachtel ist aus Pappe, die Silikonaufsätze sind auf einem Stück Karton aufgefädelt und selbst das USB-C-Ladekabel wird von einem Papierband zusammengehalten.

Klang

  • Klarer, detaillierter Klang mit starkem Bass
  • Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten in der App
  • Kein Hi-Res, dafür DSEE

Wer schon einmal Sony-Kopfhörer aufhatte, egal ob In-Ear oder nicht, wird bestimmt wissen haben, dass die Audio-Profile von Sony sehr basslastig sind, und das ist bei den WF-C500 nicht anders. Wie immer bewegt sich Sony auf einem sehr schmalen Grat, denn laute Tiefen tendieren häufig dazu, die Mitten etwas zu überlagern. Nicht so bei diesen In-Ears, denn irgendwie schafft es Sony immer wieder, die beiden Bereiche einigermaßen voneinander zu separieren, ohne, dass Details verloren gehen.

Am meisten Spaß machen die WF-C500 mit Hip-Hop und EDM, wo die starken Tiefen besonders gut zur Geltung kommen, die Mitten und Höhen aber dennoch klar und deutlich Melodien und Vocals transportieren. Auch wenn die Tiefen insgesamt sehr kräftig sind, hätte ich mir etwas mehr Spielraum in den untersten Bereichen gewünscht, denn hier verlieren die Tiefen deutlich an Detail. Unüblich ist das in diesem Preissegment jedoch nicht, weshalb ich meine Erwartungen nicht sehr hoch gesteckt habe.

Auch bei organischeren und komplexeren Kompositionen – Jazz, Klassik, aber auch Rock – klingen die WF-C500 hervorragend. So lassen sich etwa einzelne Instrumente gut heraushören und verschwimmen kaum mit den anderen. Erfreulich war für mich, dass die Höhen zu keinem Zeitpunkt geklirrt haben, da selbst höherpreisige True-Wireless-Kopfhörer häufig dieses Problem ausweisen.

Sony WF-C500

(Image credit: Future)

Sollte der Klang nicht gefallen, stehen in der dazugehörigen App „Music Center“ neben einer großen Auswahl von EQ-Presets zur Verfügung. Daneben erlaubt es Sony auch, einzelne Bereiche mit einem grafischen Fünf-Band-Equalizer manuell einzustellen. Dazu kommt ein sechster Regler für die „Clear Bass“-Funktion, die Tiefen dynamisch anpasst.

Clear Bass ist… interessant. Auf der höchsten Einstellung (+10) wird Hiphop und EDM praktisch ungenießbar, da die Tiefen viel zu aufdringlich werden. Als Connaisseur von extremen Metal-Varianten war ich jedoch sehr überrascht, wie gut die Funktion gerade auf höchster Einstellung Basslines in jeder noch so dreckigen Bunker-Aufnahme, wo sie sonst nur als kaum identifizierbares Brummen „den Braten fett machen“ würden, weit genug aus dem Hintergrund nach vorne gebracht werden, dass sogar einzelne Anschläge deutlich zu hören sind – ohne, dass die restlichen Instrumente untergehen.

Etwas schade ist, dass die Sony WF-C500 keine Hi-Res-Codecs unterstützen. Stattdessen kommt DSEE zum Einsatz, ein von Sony entwickelter Upscaler, der die Verluste von niedrigen Bitraten rekonstruieren und dadurch für einen besseren Klang sorgen soll. Einen nennenswerten Unterschied konnte ich jedoch nicht feststellen. Wenig hilfreich ist natürlich die Tatsache, dass sich Sony über die genaue Funktionsweise sehr bedeckt hält.

Sony WF-C500

(Image credit: Future)

Akkulaufzeit und Konnektivität

  • Gute Akkulaufzeit der Earbuds
  • Nur eine weitere volle Ladung im Case
  • Bluetooth 5.0 ohne Hi-Res-Codecs

Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden bei mittlerer Lautstärke liegen die Sony WF-C500 im oberen Bereich unter den günstigen True-Wireless-Kopfhörern, doch auch bei ca. 80 % Lautstärke, wie ich sie meistens verwendet habe, halten sie immer noch etwas über 7 Stunden am Stück durch.

Das Gesamtbild trübt hier wieder das Case, in dem nur eine weitere volle Ladung steckt. Im Alltag hat mir das zwar kaum zu schaffen gemacht, aber wer häufiger und länger unterwegs ist als ich in der Corona-Zeit, sollte das vielleicht im Hinterkopf behalten. Insgesamt kommen die WF-C500 mit Unterbrechung also auf rund 20 Stunden.

Sind die Kopfhörer komplett leer, dauert es Sony zufolge zweieinhalb Stunden, bis sie wieder voll aufgeladen ist – was ich grob bestätigen kann. Das komplett entladene Case hingegen braucht knapp drei Stunden, bis es wieder voll ist. Nichts davon ist im Alltag besonders störend, aber wenn man längere Zeit keine Steckdose griffbereit hat, könnte es irgendwann eben knapp werden.

Die Sony WF-C500 verbinden sich per Bluetooth 5.0 mit anderen Geräten, unterstützen aber leider keine hochauflösenden Codes weder aptX (HD) noch Sonys eigene Entwicklung, LDAC. Es bleiben also lediglich die niedrig auflösenden Codecs SBC und AAC. Abhilfe schaffen soll, wie bereits oben erwähnt, DDSE. Einen nennenswerten Unterschied konnte ich jedoch nicht feststellen.

Die Verbindung selbst erfolgt dank Swift Pair sowohl auf Windows 10 und aufwärts als auch auf halbwegs aktuellen Android-Smartphones sehr schnell und problemlos.

Sony WF-C500

(Image credit: Future)

Soll ich die Sony WF-C500 kaufen?

Kauf‘ sie, wenn…

Du einen der besten Sounds in dieser Preisklasse suchst.
In diesem Segment gibt es wenig, was sich am Klang dieser True-Wireless-Kopfhörer bemängeln lässt.

Du etwas Farbe im Leben brauchst.
Der Markt ist voll mit schwarzen und weißen True-Wireless-Kopfhörern und die WF-C500 haben als eins der wenigen Modelle bunte Varianten, die beide sehr schön sind.

Kauf‘ sie nicht, wenn…

Dir Komfortfunktionen wie ANC und Auto-Pause wichtig sind.
Sony hat die WF-C500 aufs Nötigste reduziert: guten Sound und ansprechendes Design. Solltest du darüber hinaus Funktionen wie Noise Cancelling oder Auto-Pause beim Herausnehmen benötigen, dürften die WF-1000XM4 eher etwas für dich sein.

Du keine Tasten magst.
Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt Sony bei den WF-C500 bei der Bedienung auf Tasten statt auf Touch-Felder, was vermutlich Kosten bei der Produktion spart, sich im Ohr aber nicht ganz so angenehm anfühlt.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de