Im Test: Mario + Rabbids Sparks of Hope

Mario und die Rabbids sind wieder da!

Mario + Rabbids Sparks of Hope
(Image: © Ubisoft)

TechRadar Fazit

Mario + Rabbids: Sparks of Hope fängt alles ein, was das Original so besonders gemacht hat, und bietet gleichzeitig ein noch komplexeres und umfassenderes Erlebnis. Es hat eine neue strategische Tiefe und eine Welt, die es mehr zu einem Super Mario-Spiel macht, als du vielleicht erwartest.

Pro

  • +

    Ausgezeichnete strategische Tiefe

  • +

    Die neuen Features fühlen sich wie eine echte Weiterentwicklung an

  • +

    Der Weltenbau knüpft an die Ursprünge von Super Mario an

Kontra

  • -

    Starker Schwierigkeitsanstieg ab der dritten Welt

  • -

    Framerate-Einbrüche in offenen Gebieten

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Informationen zum Test

Mario Rabbids Sparks of Hope

(Image credit: Nintendo / Ubisoft)

Spielzeit: ~12 Stunden

Plattform: Nintendo Switch
Release: 20. Oktober 2022
Preis: 59,99€

Alle sagen immer, du sollst über den Tellerrand schauen. Und Ubisoft hat sich das für Mario + Rabbids: Sparks of Hope zu Herzen genommen, indem sie das Rastersystem komplett über Bord geworfen haben. Und wow, was für eine Offenbarung das ist. Dass sich die Charaktere innerhalb eines bestimmten Bereichs frei bewegen können, mag auf dem Papier simpel erscheinen, aber in der Realität verändert das die Art und Weise, wie sich diese Fortsetzung von Mario + Rabbids Kingdom Battle spielt, völlig. 

"Freiheit" ist das beste Wort, um die Spielweise von Mario + Rabbids: Sparks of Hope zu beschreiben. Denn das ist der Kern von allem, was es tut, um eine echte Neuauflage des Originaltitels zu sein. Die Freiheit, sich in den Gefechten zu bewegen. Die Freiheit, die Welt zu erkunden. Die Freiheit, die titelgebenden Sparks mit neuen und wiederkehrenden Charakteren zu kombinieren. Und die Freiheit, auf jeder Stufe zu kämpfen. 

Mario + Rabbids Sparks of Hope

(Image credit: Nintendo / Ubisoft)

Mario + Rabbids: Sparks of Hope setzt die XCOM-ähnlichen rundenbasierten Kämpfe seines Vorgängers Kingdom Battle fort. Wie damals führst du eine Gruppe von Nintendo-Helden wie Mario, Luigi und Peach sowie deren Rabbid-Versionen an. 

Die Rabbid-Versionen von Mario, Luigi und Peach verhalten sich fast wie Dr. Jekylls bösartiges Alter-Ego Mr. Hyde und sind die im Grunde verkürzte und übertriebene Ausprägungen ihrer wichtigsten Eigenschaften. Rabbid-Peach ist ein äußerst eitles Kaninchen mit einer Krone und einem rosa Kleid, das die unmöglichsten Momente immer wieder für ein schnelles Selfie unterbricht. Rabbid-Luigi ist zutiefst neidisch auf Rabbid-Mario und sucht ständig nach Möglichkeiten, seinen Bruder zu untergraben, seine Overalls zu stehlen oder sich vorzudrängeln, wenn das Team eine heroische Superhelden-Pose einnimmt.

Du triffst auch auf bekannte Feinde wie Goombas und Bob-Bombs, aber die fabelhaften Verschmelzungen von Nintendo und Rabbid erinnern dich daran, dass dieses Spiel ein Crossover der Welten ist. Squashers zum Beispiel sind Gefolgsleute, die Whomp-Blöcke auf dem Rücken tragen und genau das tun, was ihr Name andeutet: Sie springen über das Schlachtfeld, und versuchen dich mit den kultigen Steinblöcken platt zu matschen.

Mario + Rabbids Sparks of Hope

(Image credit: Nintendo / Ubisoft)

Wie schon bei Kingdom Battle hebt sich Mario + Rabbids: Sparks of Hope von anderen rundenbasierten Spielen ab, weil es so großzügig mit dem umgeht, was du in einem einzigen Zug erreichen kannst. Jeder deiner Helden hat zwei Aktionspunkte, die er für einen Angriff, die Aktivierung einer Fähigkeit oder den Einsatz eines Gegenstands verwenden kann. Darüber hinaus hast du aber auch Bewegungsfähigkeiten wie Teamsprünge und Dash-Attacken, die keine Aktionspunkte verbrauchen. In der Praxis bedeutet das, dass du durch gut geplante Züge deinen Feind auslöschst, bevor er überhaupt einen Schuss abgeben kann.

Es ist wirklich ein Wunder, wie sehr Sparks of Hope das brillante Gameplay von Mario + Rabbids: Kingdom Battle aus dem Jahr 2017 umkrempelt. Das war ein Crossover, mit dem niemand gerechnet hat, aber es ist wirklich großartig zu sehen, wie es sich zu einer Strategieserie entwickelt, die man sich merken sollte. Denn trotz der niedlich-albernen Präsentation kann das Spiel ein ernstzunehmendes rundenbasiertes Strategiespiel sein, das dir ordentlich die Hucke vollhaut. Wenn du es nur willst.

Ich habe Sparks of Hope auf dem "mittleren" Schwierigkeitsgrad durchgespielt und wurde regelmäßig mit Kämpfen konfrontiert, die meine Fähigkeiten wirklich auf die Probe stellten oder mich dazu zwangen, wegzugehen und mein Team noch ein wenig aufzuleveln, bevor ich zurückkehrte. Darüber hinaus gibt es einen "entspannenden" Modus, der die Bedrohung und die Komplexität für diejenigen reduziert, die eher ein storybasiertes Erlebnis suchen. Und für die ganz Tapferen gibt es einen "anspruchsvollen" Modus, der dir zeigt, wer hier der Chef ist.

In den Einstellungen gibt es aber noch weitere Anpassungsmöglichkeiten, wie z. B. individuelle Optionen für den Bedrohungsgrad des Gegners und sogar einen Unbesiegbarkeitsmodus, wenn du wirklich jede Gefahr vermeiden willst. Das ist fantastisch. Und sorgt außerdem dafür, dass dieser Titel ein Strategiespiel für jeden Spielertyp ist, was wirklich erfrischend ist.

Wilde Freiheit

Mario Rabbids Sparks of Hope Gameplay

(Image credit: Nintendo / Ubisoft)

Ich für meinen Teil habe die Herausforderung genossen und all die Werkzeuge, mit denen mich Mario + Rabbids: Sparks of Hope ausgestattet hat, um sie zu bewältigen. Wie ich bereits erwähnt habe, ist die Abschaffung des Rasters in den Kämpfen ein echter Game-Changer. Es gibt immer noch Bewegungseinschränkungen, da jede deiner Figuren nur in einem bestimmten Radius gehen kann. Aber sie können sich darin frei bewegen, bis sie ihre Hauptwaffe einsetzen – und die Größe und der Umfang dieser Bereiche können mit den Fähigkeitspunkten, die du bei jedem Levelaufstieg verdienst, erweitert werden. 

Das bedeutet, dass es viel Raum für die Feinabstimmung der Position jedes Helden gibt, bevor der Feind am Zug ist. Die Charaktere können immer noch die Teamsprung-Fähigkeit aus dem Originalspiel nutzen – bei der sie sich mit einem anderen Charakter in die Luft katapultieren, um weitere Bereiche der Karte zu erreichen – und das kann strategisch eingesetzt werden, um deinen Helden innerhalb eines einzigen Zuges an einen besseren Ort oder näher an ein Ziel zu bringen. 

Mario + Rabbids Sparks of Hope

(Image credit: Nintendo / Ubisoft)

Die Positionierung ist in Sparks of Hope ist der Schlüssel zum Sieg. Denn während deine Helden mehr Freiheiten haben, gilt das auch für deine Feinde. Das macht die Kämpfe unvorhersehbar – manchmal sogar frustrierend, wenn man zum Beispiel versucht in Deckung zu gehen – aber das Geniale an Mario + Rabbids ist, dass du einen Kampf ohne Strafe jederzeit neu beginnen kannst. Und dabei bekommst du gleich alle deine verbrauchten Gegenstände zurück. Das ist ein weiterer Pluspunkt für die Zugänglichkeit und bedeutet auch, dass du einen Fehler machen kannst, wenn du auf halbem Weg merkst, dass ein anderer Held für einen bestimmten Kampf besser wäre.

Aber das Verschwinden des Rasters ist nur die erste große Veränderung. Es gibt auch Aktionspunkte, mit denen dein Charakter zwei Dinge pro Zug tun kann. Das kann der Einsatz einer Waffe oder einer besonderen Fähigkeit sein, aber auch ein Gegenstand wie ein Pilz für Gesundheit oder ein POW-Block, um Gegnern in der Nähe zusätzlichen Schaden zuzufügen. Oder du nutzt die Macht der Sparks. Diese können deinen Charakteren elementare Kräfte wie Schock- und Flächenschaden verleihen. Gegner in einer Explosion aus grünem Glibber ertränken ist dank der ulkig aussehenden Sternchen ebenfalls möglich. Sparks bieten dir also ein umfangreiches Arsenal an besonderen Fähigkeiten. Feinde können übrigens Schwächen oder Resistenzen gegen bestimmte Elemente haben, was der strategischen Spielweise in Mario + Rabbids: Sparks of Hope noch mehr Tiefe verleiht.

Mario Rabbids Beep-O

(Image credit: Nintendo / Ubisoft)

Vor jedem Kampf kannst du mit der Taktik des kleinen Flugroboters Beep-O die Arena und die Gegner, auf die du dort triffst, genau untersuchen und ihre Stärken und Schwächen herausfinden. So kannst du dich gut vorbereiten und den besten Helden mit den richtigen Sparks ausstatten. Ich hatte immer ein Trio von Lieblingskämpfern, aber einige Level zwingen dich dazu, bestimmte Helden zu benutzen. Ein guter Weg, um sicherzustellen, dass du die ganze Bandbreite an Charakteren kennenlernst. 

Jeder Held kann auch – wie im Originalspiel – aufgewertet werden, wodurch er zum Beispiel mehr Schaden oder Spezialfähigkeiten erhält oder Dashes verketten kann (der Nahkampfangriff, der keinen Aktionspunkt kostet und regelmäßig über Sieg oder Niederlage entscheiden kann). Der Grad der Kontrolle und die verschiedenen Optionen, die du in einem Kampf hast, sind hier ziemlich breit gefächert und eine echte Weiterentwicklung gegenüber Kingdom Battle. 

Viel mehr Super Mario World

Mario Rabbids Sparks of Hope Gameplay 2

(Image credit: Nintendo / Ubisoft)

Dieses Gefühl der Entwicklung geht auch über die Kämpfe hinaus. Während das ursprüngliche Spiel ziemlich linear war, ist Mario + Rabbids: Sparks of Hope auf verschiedene Planeten verteilt, von denen jeder sein eigenes Design hat und auf dem es Nebenaktivitäten zu erledigen gibt. In dieser Hinsicht ist es viel mehr ein Super Mario-Spiel, denn die Freude am Erkunden steht genauso im Vordergrund wie das Kämpfen.

Egal, ob du dabei hilfst, ein paar abtrünnige Pinguinbabys einzusammeln, dich beeilen musst, um rote Münzen einzusammeln, bevor ein Timer abläuft, oder Umgebungsrätsel löst – in diesem Spiel gibt es so viel zu tun. Außerdem ist es wunderschön. Mit einer knackigen, farbenfrohen Grafik und brillanten kleinen Rabbid-Dioramen, die jedem erkundbaren Raum zusätzliche Würze verleihen. Sparks of Hope bemüht sich hier merklich um Variation, aber spätestens nach dem dritten NPC, für den du drei Gegner eines bestimmten Typs besiegen musst, war uns in unserem Test klar, dass hier eher "Masse statt Klasse" das Motto gewesen ist. Das sollte dich aber nicht davon abhalten das ulkige Abenteuer zu spielen. Schließlich sind diese Neben-Quests optional und dienen lediglich dazu, das Spiel mit Belohnungen zu füllen. 

Der Zugang zu den einzelnen Welten ist ein wenig storyabhängig, denn einige Gebiete öffnen sich erst, wenn du die zugehörige Story-Quest erledigt hast. Das bedeutet aber, dass die Nebeninhalte gut dosiert sind, damit du auch außerhalb der Kämpfe immer etwas zu tun hast. Und wenn du diese anderen Missionen erledigst, bekommst du neue Sparks, zusätzliche Gegenstände oder einfach nur eine lustige kleine Geschichte – es gibt also viele Anreize, auf Entdeckungsreise zu gehen. Auch wenn die ein oder andere Nebenaufgabe sich wiederholt.

Sparks of Hope geizt übrigens nicht mit Detailreichtum in den jeweiligen Welten. Herumwuselnde Tierchen und die lustigen Zwischensequenzen – obwohl wir bei manchen von diesen eher mit den Augen rollen mussten – tragen stark zum Charme des knuddeligen Abenteuers bei. Nur leider spürt man, dass die Hardware der Nintendo Switch langsam aber sicher in die Jahre gekommen ist. Zu erkennen ist das an den teils matschigen Texturen oder fiesen Rucklern, wodurch – gerade in den offenen Teilen des Spiels – die Framerate gerne mal unter die 30FPS fällt.

Mario + Rabbids Sparks of Hope

(Image credit: Nintendo / Ubisoft)

Das Einzige, was Mario + Rabbids: Sparks of Hope davon abhält, die vollen fünf Sterne zu bekommen, ist die Tatsache, dass es ab der dritten Welt einen ziemlichen Anstieg im Schwierigkeitsgrad hat – und das, obwohl ich alle Nebenquests der ersten beiden Welten erledigt habe, um sicherzustellen, dass ich die maximale Stufe erreicht habe, bevor ich weitermache. Außerdem werden die Kampfarenen in Bezug auf Ziele und Mechaniken immer komplizierter, so dass einige Elemente von weiteren Tutorials profitieren könnten. Allerdings macht es auch mal Spaß bei den Kämpfen schmerzhaft auf die Nase zu fallen. In der Regel ist der Grund einer Niederlage die eigene Schlampigkeit und die mangelnde Vorbereitung, wodurch man angefixt wird, sich beim nächsten Mal mehr anzustrengen. Und wie bereits erwähnt, kannst du die Gefechte so oft wiederholen, wie du möchtest.

Alles in allem ist Mario + Rabbids: Sparks of Hope brillant, albern und wirklich strategisch (wenn du es willst). Die Kämpfe sind komplex, lohnenswert und setzen regelmäßig clevers Handeln voraus, so dass Mario + Rabbids weiterhin zu den besten Strategiespielen auf dem Markt gehört. Und mit einer ganzen Reihe von bereits bestätigten Inhalten für die Zeit nach der Veröffentlichung – darunter auch unser alter Kumpel Rayman – hat Mario + Rabbids: Sparks of Hope eindeutig eine glänzende Zukunft vor sich.

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Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben. Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.

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