Tranya B530 True Wireless Kopfhörer review

Die Tranya B530 sind gut und günstig – nicht mehr, nicht weniger

Tranya B530 Verpackung, Ladebox und die Kopfhörer selbst
(Image: © Eugen Wegmann)

TechRadar Fazit

Die Tranya B530 sind gute True-Wireless-Kopfhörer, wenn man dieses Format einmal ausprobieren will, ohne allzu tief in die Tasche greifen zu müssen. Man darf bei dem Preis nur kein Wunderwerk erwarten, besonders bei der Gesprächsqualität. Für die meisten werden diese Kopfhörer in die Kategorie „gut genug“ fallen.

Pro

  • +

    Günstig

  • +

    Überraschend lange Akkulaufzeit

  • +

    Satter Bass

  • +

    Lautstärkeregelung direkt über Ohrhörer

Kontra

  • -

    Höhen und Mitten lassen zu wünschen übrig

  • -

    Billige Verarbeitung

  • -

    Touch-Felder sehr sensibel, weil groß

  • -

    Kein USB-C

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Die Tranya B530 sind einer von vielen China-Importen, die man gerade für akzeptable Preise auf Amazon findet, wenn man nach True-Wireless-Kopfhörern sucht. Wenn du dir überlegst, in diese Kategorie von Kopfhörern reinzuschnuppern, weil der Smartphone-Hersteller deiner Wahl die 3,5-mm-Kopfhörerbuchse abgeschafft hat, um Verschleißteile zu reduzieren – Hallo, Kabelbruch –, oder einfach nur wissen willst, ob du mit dem Format zurechtkommst, dann kannst du mit den Tranya B530 wenig falsch machen.

Zwei-Minuten-Review

Die Steuerung über die Touch-Elemente klappt intuitiv, auch wenn die Elemente sehr groß und deshalb fehleranfällig sind. Auch lässt sich die Lautstärke direkt über die Kopfhörer ändern – eine Funktion, die selbst einigen wesentlich teureren Modellen fehlt.

Der Sound ist für den Preis völlig akzeptabel, wenn man nicht allzu großen Wert auf Ausgeglichenheit legt. Wenn man jedoch zum Typ Mensch gehört, für die der Bass f– … Priorität hat, dann taugen sie durchaus. Nur für laute Gitarrenmusik eignen sich die Tranya B530 nicht sonderlich.

Von der Gesprächsqualität sollte man nicht allzu viel erwarten. Durchs Mikro klingt die Stimme hohl und blechern, aber sie ist noch weit weg davon, komplett unverständlich zu sein. Auch die Geräuschunterdrückung funktioniert ganz passabel, ändert leider aber nichts an der Sprachqualität insgesamt.

Der Akku hält für dieses Preissegment überraschend lange: bei „Zimmerlautstärke“ mindestens die versprochenen 10 Stunden, bei Zuglautstärke höchstens 5. Sind die Hörer einmal leer, dauert es ca. 45 Minuten, bis sie wieder auf 100 % sind – dank dem großzügigen Akku in der Ladeschale bis zu 6 Mal.

In puncto Design sahnen die Tranya B530 keine Preise ab und sehen mit ihrem halb glänzenden, halb mattschwarzen Plastik aus wie viele andere True-Wireless-Earbuds in dieser Preisklasse. Auch die Ladeschale ist nicht besonders gut verarbeitet. Das Plastik fühlt sich billig an und das Scharnier wirkt, als würde es jederzeit zerbrechen. Aber die liegt sowieso meistens in der Tasche.

(Image credit: Eugen Wegmann)

Preis und Verfügbarkeit

Die Tranya B530 kosten regulär rund € 50 und werden in Deutschland ausschließlich über Amazon vertrieben. Und mit dem Code „AmineTranya“ kann man noch 30 % sparen.

Einrichtung

Da es sich bei den Tranya B530 um ein gewöhnliches Bluetooth 5.0-Gerät handelt, ist die Einrichtung denkbar einfach. Für die Ersteinrichtung nimmt man die Stöpsel aus der Ladeschale und koppelt sie über die Einstellungen des jeweiligen Geräts. Da beide Stecker separat angezeigt werden, kann es sein, dass man darauf achten muss, den rechten – B350-R, den Master – auszuwählen. Sie verbinden sich danach automatisch mit diesem Gerät, wenn es in Reichweite ist und solange man sie nicht manuell aus der Liste entfernt.

Möchte man sie mit einem anderen Gerät koppeln, muss man sie zunächst von etwaigen verbundenen Geräten trennen – entkoppeln ist nicht zwingend notwendig, kann aber manchmal helfen – und die Prozedur oben wiederholen.

Die Pods lassen sich außerdem im Mono-Betrieb nutzen. Dafür muss man zunächst einen wieder ausschalten (5 Sekunden das Touch-Feld drücken), wieder einschalten und – im Normalfall – den linken Hörer (B530-L) mit dem Gerät verbinden. Das Prozedere ist ein ziemliches Rumgefummel, aber wenn man es häufiger braucht, dann merkt man sich die Abfolge.

Die Tranya B530 werden mit drei unterschiedlich großen Silikonstöpseln geliefert, sodass für jedes Ohr etwas dabei sein müsste. Das größte Paar sieht aber kleiner aus, als wir es von anderen In-Ear-Kopfhörern kennen, daher kann es sein, dass sie nicht ganz passgenau sitzen, wenn man größere Gehörgänge hat. Andere True-Wireless-Kopfhörer legen zusätzlich noch Stöpsel mit Bügeln bei, die sich für wirklich sicheren Halt an die Innenseite der Ohrmuschel drücken. Zwar sind die Tranya B530 beim Joggen auch so nicht rausgefallen, aber nur weil das bei uns gut funktioniert hat, heißt das nicht, dass es bei anderen genauso gut klappt.

(Image credit: Eugen Wegmann)

Design und Handhabung

Das Design der Tranya B530 sahnt nicht unbedingt Preise ab. Nicht, dass sie besonders hässlich wären – sie sehen nur aus wie jeder andere True-Wireless-Ohrhörer in dieser Preisklasse. Das einzige „Alleinstellungsmerkmal“ ist das Logo des Herstellers auf der Touch-Fläche, das eigentlich perfekt rund sein müsste. Aber auf den Ohrhörern ist es oval; als hätte man einen Kreis genommen und ein bisschen langgezogen. Nicht schlimm, aber seltsam.

Die Hälfte, die ins Ohr zeigt, ist mattes schwarzes Plastik, die Seite nach außen hingegen glänzend. Unserem Geschmack nach hätte auch die äußere Hälfte matt sein können, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

Die Touch-Eingabe funktioniert eigentlich tadellos: Ein Tipp auf einen der beiden Hörer startet oder pausiert die Medienwiedergabe, ein langer Druck von ca. 2 Sekunden auf den linken Hörer startet den Track neu bzw. spielt den vorhergehenden ab, ein langer Druck auf den rechten springt zum nächsten. In der Praxis fühlen sich die zwei Sekunden allerdings wie eine Ewigkeit an. Die Zeitspanne könnte auch gerne kürzer sein.

Sehr schön ist auch, dass sich auch die Lautstärke über die Ohrhörer einstellen lässt – eine Funktion, die nicht einmal AirPods Pro bieten. Um die Lautstärke zu senken, tippt man zweimal auf den linken Hörer, um sie zu heben, auf den rechten.

Drei Tipps auf einen der beiden Hörer aktiviert den jeweils verwendeten Sprachassistenten und funktioniert auch hier tadellos, zumindest zu Hause. In der Öffentlichkeit weigern wir uns immer noch, mit Sprachassistenten zu reden.

Wird man angerufen, kann man den Anruf mit einem Druck annehmen, ein langer Druck weist den Anruf ab.

Was dieses ansonsten tadellose Erlebnis trübt, ist der Umstand, dass die gesamte Oberseite berührungsempfindlich ist und es deshalb gut und gerne zu Fehleingaben kommt, wenn man sich mal am Ohr kratzt, oder die Hörer kurz richten will – und das schon mit recht kleinen Fingern. Menschen mit großen Händen werden wahrscheinlich eine wesentlich schlimmere Erfahrung haben. Aber vielleicht gewöhnt man sich daran. In unserem Test kommt es jedoch auch noch nach drei Wochen regelmäßig zu unabsichtlichen Eingaben.

Geladen werden die Tranya B530, wie alle anderen True-Wireless-Ohrhörer, in der mitgelieferten Aufbewahrungs- und Ladeschale und besitzen dafür je zwei Kupferkontakte, die sich mit je zwei Pins in den dafür vorgesehenen Aussparungen in der Ladeschale verbinden.

Und zur Ladeschale müssen wir an dieser Stelle auch ein paar Worte verlieren: Ähnlich wie die Hörer selbst, besteht die untere Hälfte mit Akku, LED-Ladestandanzeige und Micro-USB-Anschluss aus einem matten und die obere Hälfte – der Deckel – aus einem glänzenden, leicht durchsichtigen Plastik. Geschlossen gehalten wird die Konstruktion mit einem Magneten. Auf einen USB-C-Anschluss wird hier auch verzichtet, was in diesem Preissegment nicht unüblich ist. Doch langsam aber sicher könnte man sich von micro-USB trennen.

An der Verarbeitung wurde hier aber wohl gespart: Das Plastik fühlt sich billig an und das Scharnier ist so klapprig, dass man Angst hat, den Deckel abzureißen. Auch wünschten wir uns, dass der Deckel einrastet, wenn er komplett geöffnet ist und nicht ständig zuklappt, wenn man versucht, die Hörer in die Schale hinein oder aus ihr herauszunehmen, wenn man gerade unterwegs ist. Andere True-Wireless-Kopfhörer in diesem Preissegment – z.B. die Anker Soundcore Liberty Neo – machen das an dieser Stelle besser. Aus reiner Neugier haben wir allerdings mal geschaut, ob es ein allzu großes Problem darstellen würde, wenn der Deckel abbrechen sollte: Wir können so sehr schütteln, wie wir wollen – die Kopfhörer hängen magnetisch überraschend stark in ihren Kuhlen und wollen einfach nicht rausfallen.

Die Kuhlen der Ladeschale haben auch ein bisschen Spiel, sodass die Kopfhörer nicht immer perfekt hineingleiten. Im Alltagsgebrauch ist es daher das ein oder andere Mal vorgekommen, dass der rechte Hörer nicht komplett in der Ladeschale versunken ist und statt zu laden, die ganze Zeit die Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone aufrechterhalten hat. Glücklicherweise kam das tatsächlich eher selten vor – ist aber problemlos reproduzierbar. Falls du dich irgendwann also fragen solltest, warum die Kopfhörer nicht laden, warum dein Smartphone eine Bluetooth-Verbindung aufrechterhält und Musik und Benachrichtigungstöne nicht aus deinem Smartphone kommen, sondern aus der Ladeschale der Kopfhörer: Kann sein, dass sie nicht richtig drinliegen.

Sound und Geräuschunterdrückung

Die Tranya B530 haben für ihren Preis überraschend guten Sound. Im Rampenlicht steht hier der Bass, denn der drückt ordentlich. Basslastige Musik, also ein Großteil der elektronischen Musik und moderner Hiphop, hat ordentlich Wumms, ohne die Höhen und Mitten völlig zu übertönen. Da die Treiber allerdings auf Bässe abgestimmt sind, machen sie anderswo Abstriche: Sobald die Klangkulisse in den oberen Bereichen etwas komplexer wird, verschwimmen Spuren und Melodien ineinander und werden zu einem fast einheitlichen Brei, während der Bass schön weiterwummert.

Besonders auffällig ist das bei lauter Gitarrenmusik, wo Instrumente häufig einigermaßen ausgeglichen sein sollten. Da sind dann die Bass-Drum und der E-Bass zu laut, der Rest klingt matschig – und manchmal werden Höhen und Mitten auch ganz flach und blechern, während sie selbst auf gewöhnlichen PC-Boxen und günstigen kabelgebundenen Kopfhörern völlig OK klingen – da hilft leider auch nicht Qualcomms aptX-Codec.

Zur Geräuschunterdrückung gibt es nicht viel zu sagen – es gibt nämlich keine, zumindest nicht im Sinne aktiver Geräuschunterdrückung (ANC), wie z.B. die Sony WF-1000XM3 sie haben. Wer jetzt angesichts der Produktbeschreibung auf Amazon stutzig wird, dem sei gesagt: cVc 8.0 dient dazu, Hintergrundgeräusche beim Telefonieren zu entfernen, damit deine Stimme bei deinem Gesprächspartner besser ankommt. Dazu aber im nächsten Abschnitt.

Mikrofon

Wir haben das Mikro in den Tranya B530 in verschiedenen Umgebungen und mit unterschiedlichen Endgeräten getestet und müssen feststellen – es ist ein Mikro verbaut und es funktioniert. Wem das reicht, der kann hier auch aufhören zu lesen. Wer Wert auf gute Gesprächsqualität legt, der sollte sich vielleicht auch direkt woanders umschauen. Die Stimme klingt – faszinierender Weise, genau wie die Höhen und Mitten bei der Wiedergabe – hohl und blechern, dabei ist auch ein merklicher Hall zu hören. Qualcomms softwarebasierte cVc 8.0 Geräuschunterdrückung tut ihr Bestes, der Flaschenhals ist aber das eher schlechte Mikro.

(Image credit: Eugen Wegmann)

Akku

Laut Hersteller bieten die Tranya B530 „bis zu 10 Stunden ununterbrochenen Musikgenuss mit nur einer Aufladung“ und in unseren Tests können wir das durchaus bestätigen: die Kopfhörer halten bei 50 % Lautstärke ziemlich genau 10 Stunden. Das ist ungefähr die Lautstärke, bei der man zu Hause oder im Büro Musik hören würde. Bei 30 % hielten sie sogar knapp 12 Stunden. Im ÖPNV hört man dann aber wegen fehlendem ANC deutlich Umgebungsgeräusche, die erst ab ca. 80 % verschwinden. Dann hält aber auch der Akku nicht mehr so lange. Wir kamen auf ca. 5 Stunden, bei 100 nicht einmal auf 4. So hohe Lautstärke kann außerdem auf Dauer nicht gesund für die Ohren sein.

Immerhin dauert das Aufladen nicht allzu lange: Von 0 auf 100 % gingen die Tranya in knapp 45 Minuten. In der Zeit muss man sich eben anders beschäftigen. Laut Hersteller soll man auch 7 ganze Ladungen aus dem Case bekommen, was wir nicht ganz bestätigen können. Es hat nur für 6 gereicht und mit alterndem Akku dürfte das auch weiter sinken.

Gut und günstig reicht dir nicht? Dann wirf einen Blick auf die besten True-Wireless-Kopfhörer 2020.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de