GoPro Hero 8 Black Test

Die Kamera für das "Pro" in GoPro

GoPro Hero 8 Black
(Image: © Future - (Sharmishta Sarkar, Joel Burgess))

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 Die neue GoPro App  

 GoPro hat seine Quik App für den Videoschnitt und die App für die Kamerakontrolle zu einer neuen GoPro App fusioniert. Diese ist sowohl für Android als auch für iOS verfügbar. Das neue Layout ist separiert in einen Bereich für die Bedienung der Kamera, eine Medienbibliothek inklusive Clipbearbeitung, ein schneller Video Editor und eine Einstellungsseite. Die Bedien-Sektion ist nötig, um bei Video oder Fotoaufnahmen die Einstellungen zu bearbeiten oder einen Livestream zu starten. Dabei wird hauptsächlich auf die Funktionen der bisherigen Appvarianten zurückgegriffen. Du kannst eigentlich alles machen, was du auch an der Kamera selbst einstellen kannst. Mit der Anzeige der On-Camera Bibliothek kann man die gespeicherten Fotos und Videos ansehen und bei Bedarf herunterladen. Mit dem Auto-Offload kannst du auch dafür sorgen, dass immer sämtliche Medien von der Kamera in die App geladen werden.

Von links: kompakte Mediengalerie, GoPro Bedienung, Schneller Videoeditor und die Clip Bibliothek. 

Von links: kompakte Mediengalerie, GoPro Bedienung, Schneller Videoeditor und die Clip Bibliothek.  (Image credit: Future)

Die Smartphone Medien Bibliothek und der Videoeditor sind sehr hilfreiche Funktionen, denn sie erlauben dir eine große Bandbreite an einfachen Videoschnittoptionen direkt auf dem eigenen Handy. Jeder, der nur einfache Korrekturen machen möchte, findet hier einfache Schnittmöglichkeiten, Ausschnitt-Auswahl, Filter, Änderung der Abspielgeschwindigkeit, Standbilderstellung aus dem Videomaterial oder die Anzeige von Höhe, Geschwindigkeit oder einen Kartenausschnitt als eine Art Head-Up Display (HUD) für die Informationen, die die Hero 8 zusammen mit dem Material aufnimmt und speichert.

Ein weiteres beeindruckendes Feature ist die automatische Horizontausrichtung, die aktiviert werden kann, um das Bild genau auszurichten, auch wenn die Kamera nicht perfekt horizontal ausgerichtet ist. Hier kannst du auch selbst die Anpassung manuell vorgeben. Diese Funktion ist besonders hilfreich bei GoPros, die unter Drohnen, auf Fahrrädern/Mountainbikes oder an Autos montiert sind.

Damit sind die Videoschnittfunktionen der App für die meisten Anwender mehr als ausreichend, um sich den aufwändigen Workaround über den Computer zu sparen, wenn man seine Clips bearbeiten und veröffentlichen will.

Falls du deine Erlebnisse zusammenschneiden und mit Effekten und Übergängen aufpeppen willst, ist die Movie Maker Sektion der GoPro App eine tolle Option und der bekannten Quik Videoschnitt Software sehr ähnlich. Du kannst aus 10 unterschiedlichen Themen auswählen, um einen Eröffnungstitel, eine Abschlussanimation und eine dem Erlebnis angemessene Hintergrundmusik zu nutzen. Darüber hinaus kann man in der App aber auch Größe und das Format überarbeiten. Denn je nach Kanal ist 16:9, 1:1, 4:3 oder 9:16 sinnvoller zum Posten. Die Funktionen sind vielleicht nicht weitgehend genug, um eine vollwertige Editing-Software zu ersetzen, aber für die meisten Zwecke ist diese schnelle, einfach zu handhabende und leistungsstarke App sehr interessant. Man kann sogar Videoclips anderer Kameras (also nicht nur von GoPros) verwenden, eine Logoanimation oder die eigene Musik nutzen, sodass diese App eigentlich alles bietet, um mit minimalem Zeitaufwand das eigene Filmmaterial in besten Online Video Content zu verwandeln. Und das bei nur geringem Zeitaufwand!

Es braucht ca. 23 Sekunden für ein 230 MB Video, um via WiFi aufs Handy geladen zu werden. Diese Geschwindigkeit reicht für kleine Videoclips allemal, aber die doppelt so hohe Übertragungsrate via USB 3.1 Kabel auf eine SSD im Computer ist für größere Dateien dann doch das Mittel der Wahl für uns.

Wenn man gerne das gesamte Material jederzeit verfügbar haben möchte, ist ein GoPro Plus Abo sehr attraktiv. Hier bekommst du für 5,49 Euro im Monat (oder 4,17 Euro pro Monat bei jährlicher Zahlung) ein unbegrenztes Cloud BackUp! Natürlich bleiben die Rahmenbedingungen des eigenen Handyproviders für Datenuploads erhalten. Zusätzlich erhält man eine GoPro Versicherung, die die defekte Kamera im Falle eines Falles einfach ersetzt (maximal 2 Kameras pro Jahr, ab Hero 5 und es können dennoch Gebühren anfallen laut Kleingedrucktem). Und man erhält auch 50% Rabatt auf bis zu 10 Zubehörteile aus dem GoPro Shop. Das GoPro Plus Abo ist also für alle Intensivnutzer besonders attraktiv.

(Image credit: Future - (Sharmishta Sarkar, Joel Burgess))

Fazit

Während die Verbesserungen an der Hero 8 Black für sich alleine jeweils relativ klein wirken, sind sie zusammen ein großer Schritt in der Actionkamera Performance. Für die meisten Nutzer dürfte die Hero 7 Black ausreichend gute Videoqualität und Leistung bringen, aber für diejenigen, die auch bei Actionkameras die beste Stabilisierung, Tonqualität und Gesamtperformance  brauchen und suchen, ist die Hero 8 Black die erste Wahl.

In vielerlei Hinsicht ist die Hero 8 Black die am meisten auf Profis ausgerichtete GoPro bisher. Die verbesserte Bitrate, RAW Foto Output und Full HD Livestreaming zielen auf all jene ab, die professionelle Youtube Action Videos drehen oder B-Roll Material in Actionbereichen aufnehmen wollen. Die Option auf unbegrenzten Cloudspeicher versüßt die Möglichkeiten dieser High End GoPro nur noch weiter.

GoPro hat die Qualitätslücke zu den High End Smartphones in Sachen Fotoqualität und Videoqualität abseits von Actionaufnahmen deutlich verkleinert. Aber hier bleiben die Flaggschiff-Smartphones weiterhin vorne (selbst einige aus 2018), wenn es um normale Fotos und Videos im Automatik Modus geht. Bei rasanter und wackeliger Action, macht jedoch niemand der GoPro Hero 8 Black etwas vor. 

Die Mod Zubehörreihe kommt erst 2020 heraus und scheint ein wichtiger Schritt zu sein, wenn man die Hero 8 Black noch weiter zu einer professionellen Kamera für Filmproduktionen machen möchte. GoPro muss allerdings noch einiges an der schwachen Low-Light Performance, dem HDR Modus und der Indoor-Bildqualität arbeiten, um den heutigen (Multi-Lens) Smartphones im Videobereich Paroli bieten zu können.
Apple hat hier zuletzt mit dem "Snowbrawl" Video von David Leitch (Regisseur u.a. von John Wick 2 und Deadpool 2) gezeigt, was man aus einem Top Smartphone filmerisch herausholen kann.

Mark Wilson
Senior news editor

Mark is TechRadar's Senior news editor. Having worked in tech journalism for a ludicrous 17 years, Mark is now attempting to break the world record for the number of camera bags hoarded by one person. He was previously Cameras Editor at both TechRadar and Trusted Reviews, Acting editor on Stuff.tv, as well as Features editor and Reviews editor on Stuff magazine. As a freelancer, he's contributed to titles including The Sunday Times, FourFourTwo and Arena. And in a former life, he also won The Daily Telegraph's Young Sportswriter of the Year. But that was before he discovered the strange joys of getting up at 4am for a photo shoot in London's Square Mile.