Gocycle G4 im Test: Der McLaren unter den faltbaren E-Bikes

Beim Gocycle G4 hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht

Gocycle G4 im Test: Der McLaren unter den faltbaren E-Bikes
(Image: © Future, Christopher Barnes)

TechRadar Fazit

Das Gocycle G4 besticht mit besonderem Design, durchdachten Details und einem einfachen Klappmechanismus. Der Lithium-Ionen-Akku ermöglicht eine theoretische Reichweite von bis zu 65 km, die sich in der Praxis jedoch eher auf etwa 45 km beläuft. Allerdings fährt sich das leichte E-Bike auch ohne Motor-Unterstützung gut. Die App bietet verschiedene Fahrmodi - die sich jedoch nicht am Fahrrad selbst wählen lassen - und online findest du zahlreiche hilfreiche Unterstützungsvideos. Für Technik-Enthusiasten, die das Beste suchen und auch dafür bezahlen möchten, ist das Gocycle G4 damit eine erstklassige Wahl.

Pro

  • +

    Schickes, leichtes und durchdachtes Design

  • +

    Sehr hochwertig verarbeitet

  • +

    Falten funktioniert schnell und einfach

Kontra

  • -

    Sehr teuer

  • -

    App ist etwas rudimentär

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Gocycle G4: Zwei-Minuten-Review

Wenn du dir das Gocycle G4 anschaust, dürfte dir als erstes das besondere Design auffallen. Klappräder werden für ihre Optik häufig belächelt, da es gerade für größere Menschen wirken kann, als säßen sie auf einem Pony. Die könnten dann auch ein Problem damit haben, dass lediglich eine Universalgröße verfügbar ist. Von einem Fahrrad, das von dem ehemaligen McLaren-Mitarbeiter Richard Thorpe entwickelte wurde, hätten sich manche vielleicht ein ausgefalleneres Design erwartet. 

Allerdings steckt hinter der Größe sowie jeder anderen Designentscheidung des G4 eine klare Idee und ich muss sagen: Ich finde es verdammt schick. Allein, dass die Klingel unter dem Griff versteckt wurde, wo sie sich ebensoleicht mit dem Zeigefinger betätigen lässt, aber dafür nicht die ganze Zeit ins Auge sticht, zeigt mir, dass sich hier jemand wirklich Gedanken gemacht hat. Außerdem gibt es hier keine losen Kabel und das E-Bike lässt sich mit zwei Handgriffen auseinander- bzw. zusammenklappen, um es etwa im Kofferraum zu verstauen oder ohne Mehrkosten mit in den Zug zu nehmen. Den Sattel kannst du in dem Fall als Griff verwenden, um es wie einen Koffer über den Boden zu rollen, und selbst wenn du es mal eine Treppe hochtragen musst, liegen die etwa 18 kg gut und ausbalanciert in der Hand. 

Faltest du das G4 in der Mitte auseinander, öffnet sich der Schacht des Lithium-Ionen-Akkus, mit dem du im Optimalfall bis zu 65 km weit fahren kannst. In der Realität schrumpft diese Zahl aber um etwa 20 km. Für lange Strecken ist er damit nicht geeignet - doch zum einen lässt er sich in drei Stunden wieder voll aufladen und zum andern fährt sich das leichte Fahrrad auch ohne Motor-Unterstützung sehr gut. Mit macht aber natürlich deutlich mehr Spaß, vor allem wenn du den roten Boost-Knopf benutzt. 

Dann zieht das G4 ganz schön an, verglichen damit, wie sachte der Motor sonst seine Unterstützung anbietet. Je mehr du in die Pedale trittst, desto mehr packt der mit an und bringt dich so auch steilere Hügel bequem hinauf - was aber natürlich mehr Akku kostet. Es ist aber durchaus bemerkenswert, wie man durch die sanfte Unterstützung hier und da sogar vergessen kann, dass man gerade mit einem E-Bike fährt.

Die erwähnten Fahrmodi kannst du allerdings nur in der obligatorischen App ändern, die zudem deine Fahrwerte misst. Weit nützlicher fand ich persönlich dagegen die vielen online verfügbaren Unterstützungsvideos. Die bieten dir neben Sicherheitshinweisen auch bei vielen anderen potenziell aufkommenden Fragen Hilfe. 

Wobei sie dir aber leider nicht helfen können, ist der wirklich happige Preis von 3.799 €. Damit zählt das Gocycle G4 eindeutig zu den Luxus-Rädern, hebt sich durch seine sehr hohe Verarbeitungsqualität aber auch deutlich von der Konkurrenz ab. Wenn du technisch das Beste vom Besten willst und dich die Akkulaufzeit nicht stört, dann kann ich dir dieses clever konzipierte E-Bike nur empfehlen. 

Gocycle G4: Preis & Verfügbarkeit

Gocycle G4

(Image credit: Future, Christopher Barnes)
  • Wie viel kostet es? UVP ab 3.799 €
  • Wann ist er verfügbar? Seit 2021 verfügbar

Wie der Name schon sagt, ist das Gocycle G4 nicht das erste Modell des erstklassigen Fahrradherstellers, und das merkt man auch an jeder abgeschliffenen Ecke. Das Fahrrad erschien erstmals 2021, wurde aber seitdem immer weiter optimiert. Allerdings zeigt sich diese Hochwertigkeit auch am Preis von 3.799 € aufwärts. Wenn dich das nicht stört und du bereit bist, für das wirklich durchdachte Design zu bezahlen, bekommst du das faltbare E-Bike in schwarz, weiß oder blau. 

Gocycle G4: Specs

Gocycle G4

Der Display zeigt dir etwa den Akkustand an oder, während der Fahrt, wie sehr der Motor dich unterstützt. Die App hilft dir dagegen beim Tracken deiner Leistung.  (Image credit: Future, Christopher Barnes)
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Motor:Proprietärer Gocycle-G4drive-Vorderradnabenmotor mit Traktionskontrolle und 250 Watt Dauerleistung
Reichweite:Unter optimalen Bedingungen 65 km, realistisch eher 40 km
Akku:In 3 Stunden aufladbar, schnell herausnehmbarer Lithium-Ionen-Akku: 8,1 Ah, 36 V, ca. 300 Wh
Fahrstufen:City; Eco; Sport; programmierbar über GocycleConnect-App
Gewicht:17,6 kg

Solltest du das Gocycle G4 kaufen?

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Preis-Leistungs-VerhältnisWirklich hohe Verarbeitungsqualität, durchdachte Details, nichts desto trotz überaus teuer3 / 5
PerformanceAkku bringt dich in der Praxis etwa 40 bis maximal 65 km weit, schnell aufladbar, Boost-Knopf sorgt für zusätzliche Hilfe und Fahrspaß4 / 5
DesignWirklich schick und durchdacht, lässt sich schnell falten, keine offenen Stellen, in die Dreck gelangen könnte5 / 5
DurchschnittDas G4 ist ein Luxus-E-Bike und kostet entsprechend, besticht dafür aber mit unzähligen Details und sehr hoher Qualität4 / 5

Kauf es, wenn...

...du ein absolutes Top-E-Bike suchst
die hohe Verarbeitungsqualität schlägt sich natürlich in einem hohen Preis nieder. Doch dafür erhältst du mit dem G4 ein wirklich schick designtes Fahrrad, bei dem man merkt, dass sich über jedes Detail Gedanken gemacht wurde. 

...du oft und viel unterwegs bist
gerade für Pendler, die ihr Bike mit in den Zug nehmen möchten, ist das schnell und einfach zusammenfaltbare G4 optimal. Mit wenigen Handgriffen kannst du es bequem vor dir her rollen, ohne allzu viel Platz einzunehmen. 

Kauf es nicht, wenn...

...du lange Strecken fahren möchtest
der Lithium-Ionen-Akku ermöglicht im Optimalfall bis zu 65 km Reichweite, was in der Praxis jedoch sehr unrealistisch ist. Wenn du also nicht alle 40 km irgendwo
anhalten willst, um das Bike für drei Stunden aufzuladen, ist das G4 nicht dein Fall. 

...du sehr groß bist
das mag ein seltsames Argument sein, doch da das Bike (absichtlich) nur in einer Universalgröße erhältlich ist, könnten größere Menschen oder solche mit Knieproblemen Schwierigkeiten dadurch bekommen, dass sie ihre Beine bei längeren Fahrten nicht voll ausstrecken können.

Wie ich das Gocycle G4 getestet habe

  • Testzeitraum: Sechs Wochen
  • Anwendungsbereich: Stadtverkehr

Ich durfte das G4 über einen Zeitraum von sechs Wochen testen und bin damit unter anderem täglich zur Arbeit gefahren. Zu Beginn des Zeitraums hatte ich eine Übergabe-Videokonferenz mit einem Mitarbeiter von Gocycle, der mich über die Sicherheitshinweise, die App und allerlei Kniffe des Faltfahrrads aufklärte. Kaufst du dir in einem Geschäft ein neues Gocycle-Bike, ist eine solche Übergabe stets Teil des Ganzen. 

Nachdem ich also Bescheid wusste, ging es für mich ab in den Stadtverkehr. Obwohl es kein Mountainbike ist und mit den kleinen Rädern auch nicht die allerbeste Federung bietet, soll es wohl auch für Offroad-Fahrten geeignet sein. In der Stadt hatte ich jedenfalls mit Anstiegen nie Probleme, da der Motor zwar sehr sachte ist, aber seinen Job dadurch nicht weniger gut macht. 

Während meiner Zeit damit bin ich lediglich auf ein unvorhergesehenes Problem gestoßen, das allerdings bereits nach wenigen Wochen auftrat. Beim Fahren im dritten und damit höchsten Gang wirkte es so, als sei die Kette nicht mehr richtig mit dem Zahnkranz verbunden. Das führte nicht nur zu einem unschönen Knacken im Pedallager, sondern auch dazu, dass die Pedale beim Fahren hin und wieder nach vorne schnellten. 

Die Techniker von Gocycle haben sich das Problem aber inzwischen angeschaut und mir mitgeteilt, dass der Fehler lediglich an einer kleinen Fehljustierung lag, die sich leicht beheben ließ. 

Lies mehr darüber, wie wir testen.

Christopher Barnes
Redakteur

Ich bin Chris und beschäftige mich für TechRadar vor allem mit den Bereichen Filme/ Serien, TV, Grafikkarten und Gaming - im Speziellen alles rund um Xbox. Ursprünglich habe ich in Stuttgart Film- und Fernsehtechnik sowie Drehbuch-Schreiben studiert. Da ich allerdings nicht nur schon immer großer Filmliebhaber, sondern auch leidenschaftlicher Gamer war und es zudem liebe zu schreiben, habe ich mich für den Journalismus in diesem Bereich entschieden. 

Erreichbar bin ich unter der Mail-Adresse cbarnes[at]purpleclouds.de