Was kostet die Entwicklung einer App?

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(Bildnachweis: Pexels | ThisIsEngineering)

Eine eigene App entwickeln zu lassen, das wünschen sich viele. Die wenigsten Menschen haben jedoch eine Vorstellung davon, welche Kosten dabei auf sie zukommen. In diesem Artikel erfährst du, welche Möglichkeiten es gibt, um die Kosten für die Entwicklung einer App sinnvoll zu kalkulieren und an welchen Stellen es Einsparpotenziale gibt.

Was kostet es, eine App zu entwickeln?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich ist jede App einzigartig und wird auf die jeweiligen Anforderungen des Kunden individuell zugeschnitten. Daher ist es nicht möglich, von vornherein den Preis einer App zu bestimmen. Die Gestaltung der Kosten richtet sich hauptsächlich nach dem jeweiligen Aufwand, der für die Programmierung und das Design aufgebracht werden muss. Überlege dir daher besonders gut, welche Funktionen deine App unbedingt enthalten muss, um eine entsprechende Vorkalkulation der notwendigen Ausgaben vornehmen zu können.

Welche Phasen gibt es bei der App-Entwicklung und was kosten sie?

In der Regel lässt sich der Prozess der App-Entwicklung in vier Phasen unterteilen.

  1. In der Konzeptualisierungsphase wird festgelegt, worum es eigentlich geht. Dabei gilt: je aussagekräftiger das Konzept, desto besser lassen sich die voraussichtlichen Kosten dafür von der App-Agentur einschätzen. Im Zweifelsfall kann es sinnvoll sein, ein Lastenheft anzulegen, um die tatsächlichen Kosten besser kalkulieren zu können.
  2. Darauf folgt die Phase, in der das Design der App gestaltet wird. Dieses ist maßgeblich für den Erfolg der fertigen App. Möchte man die App entwickeln lassen, hängen die Kosten für diesen Teil von der Anzahl sowie der Komplexität der einzelnen Designs ab. Eine einfache App verfügt in der Regel über circa fünf Screens. Die Kosten hierfür betragen zwischen 800 und 1.000 Euro. Größere und komplexere Apps mit 30 bis 40 Screens können hingegen 10.000 Euro und mehr kosten. Außerdem kosten individuelle Designs meist deutlich mehr als Standardkomponenten, zum Beispiel das Material Design von Google.
  3. In der dritten Phase werden die Ideen für die App in Software-Codes übertragen, das heißt, die App wird programmiert. Die Programmierung stellt die wichtigste Stufe in der Entwicklung einer App dar. Daher bringt sie auch den größten Arbeitsaufwand mit sich. Die Kosten werden abhängig von den jeweiligen Zielplattformen wie Android oder iOS und der verwendeten Technologie kalkuliert. Die meisten Apps, die heutzutage entwickelt werden, sollen in der Lage sein, sowohl auf IOS als auch auf Android-Geräten abspielbar zu sein. Dies ist jedoch wesentlich teurer als die Kompatibilität mit nur einer Plattform.
    Der zweite Faktor, der die Kosten bei der Programmierung einer App festlegt, ist der jeweilige Funktionsumfang. Eine einfache App kann in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen programmiert werden. Je nachdem, welchen Tagessatz der Programmierer angesetzt hat, belaufen die Kosten sich auf etwa 2.400 bis 8.000 Euro. Je größer und umfangreicher die App, desto länger kann die Programmierung dauern. Dementsprechend wird diese Phase dann auch teurer und kann durchaus 100.000 Euro oder sogar mehr betragen. Dabei muss auch berücksichtigt werden, ob die App einem großen Nutzerkreis zur Verfügung stehen soll und mögliche "Edge Cases" durch die Programmierung abgefangen werden sollen.
  4. Die letzte Phase umfasst die Veröffentlichung, also den Part, wo die App den Nutzern zur Verfügung gestellt wird. Sie findet statt, nachdem die Programmierung abgeschlossen, und die App ausgiebig getestet wurde. Web-Apps werden dabei auf einem Web-Server gehostet, während klassische Apps den Nutzern über einen App-Store, zum Beispiel von Google oder Apple, zum Download bereitgestellt werden. Hierfür ist es notwendig, Beschreibungstexte in verschiedenen Auflösungen zu erstellen. Auch Screenshots der App müssen hierfür angefertigt werden. Die Kosten für den Release belaufen sich bei einer Web-App auf ca. 600 Euro, und bei einer Veröffentlichung im App-Store auf etwa 1.800 Euro.

Wie viel kostet die Wartung und Weiterentwicklung einer App?

Wieviel du in die Weiterentwicklung deiner App investieren willst, liegt ganz bei dir. Vor allem, wenn es sich bei deinem Unternehmen um ein Start-up handelt, ist es sinnvoll, deine App regelmäßig weiterzuentwickeln und dabei das Feedback deiner Kunden zu berücksichtigen. Je nach App kann es aber auch sein, dass diese problemlos mehrere Jahre laufen kann, ohne Updates zu benötigen.

Wenn du eine App auf den Markt bringst, ist es sinnvoll, in deren Weiterentwicklung und Wartung zu investieren. Beispielsweise sollte die Software immer auf einem aktuellen Stand gehalten werden, um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Bugs, die nach der Veröffentlichung entdeckt werden, sollten nach Möglichkeit umgehend behoben werden. In einigen Fällen kann es auch notwendig sein, die App an eine neue Version der jeweiligen Betriebssysteme anzupassen. Das Budget für die Wartungskosten im ersten Jahr nach der Veröffentlichung sollte in etwa zehn Prozent des Auftragsvolumens betragen.

Wie bekomme ich heraus, wie viel Geld die Entwicklung meiner App kosten wird?

Die oben genannten Angaben bieten eine erste Einschätzung dafür, wie teuer die Entwicklung Ihrer App werden könnte. Um eine individuelle Kosteneinschätzung zu erhalten, wendest du dich am besten direkt an die jeweilige App-Agentur. Sende dazu deine App-Idee in kurzer und übersichtlicher Form an die zuständige Agentur und vereinbare einen persönlichen oder telefonischen Termin, um dein Projekt genauer vorzustellen. Eine Visualisierung der geplanten Abläufe in der App ist dabei ebenfalls hilfreich.

Für Vergleichsangebote von verschiedenen App-Agenturen ist es sinnvoll, mehr Zeit zu investieren und ein detailliertes Lastenheft zu erstellen. Auf diese Weise können die einzelnen Agenturen dir einen verbindlicheren Preis anbieten und du hast bessere Vergleichsmöglichkeiten.

Was kann ich tun, um die Kosten für die App-Entwicklung zu reduzieren?

Grundsätzlich stellt die Entwicklung einer App immer eine Investition dar und sollte daher nicht zu knapp kalkuliert werden. Dennoch gibt es unter Umständen Möglichkeiten, um die Ausgaben etwas zu verringern. Beispielsweise kannst du Kosten bei der Beratung sparen, indem du dich selbst ausführlich mit dem Thema deiner App auseinandersetzt. Außerdem kannst du den Funktionsumfang zunächst auf das Notwendigste beschränken. Weitere Funktionen können dann bei Bedarf immer noch nachgeliefert werden. Für einige Apps gibt es praktische Baukastensysteme, mit denen diese konstruiert werden können, sodass keine gesonderte Programmierung notwendig ist.

Fazit

Die Entwicklung einer App ist immer mit gewissen Kosten verbunden. Diese lassen sich vorab jedoch gut kalkulieren, wenn man gut vorbereitet ist, und sich von den App-Agenturen dazu informieren lässt. Die Kosten für die Entwicklung und Wartung der App sollten nicht als Ausgaben, sondern als Investition betrachtet werden. Dennoch gibt es in jeder Entwicklungsphase einer App auch die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Optionen zu wählen und auf diese Weise Kosten einzusparen.