Scammer verhelfen diesem Indie-Spiel zum ersten Platz in den Nintendo eShop-Charts

A bus full of zoo animals
(Bildnachweis: No More Robots)

Die Geschichte von Let's Build a Zoo ist eine Geschichte von Verwirrung, Überraschung und Betrügern. Sie spiegelt wider, wie es ist, in dieser Branche kleinere Spiele zu entwickeln. 

Als die Entwickler von Springloaded in der Nacht – nachdem die Vorbestellungen freigeschaltet wurden – ins Bett gingen, konnten sie sich wohl kaum vorstellen, zu was für einem Chaos sie am nächsten Morgen aufwachen würden. Die Vorbestellungen sind in die Höhe geschnellt - ein bedeutendes Ereignis für jeden Indie-Entwickler. Aber es gab nur einen Haken: 85% der Nintendo Switch-Vorbestellungen kamen aus Argentinien. Das klingt etwas verdächtig. 

In diesem Moment wurde den Entwicklern klar, dass sie in Schwierigkeiten stecken. Es stellte sich heraus, dass die Leute auf Websites wie "eShop Prices" nachschauten, wo es die günstigsten Angebote für Nintendo-Spiele gab, und "Let's Build a Zoo" war auf all diesen Seiten sehr beliebt. 

Mike Rose, der Direktor von No More Robots, dem Herausgeber von Let's Build a Zoo, twitterte: "Tausende von Leuten kaufen das Spiel, und wir verdienen weniger als 1 Dollar pro Verkauf". Das hätte für die Macher von Let's Build a Zoo das Ende einer traurigen Geschichte sein können, aber wie es das Schicksal so will, haben sie gewonnen. Obwohl sie durch diese Betrüger einen Haufen Geld verloren haben, haben uns diese superbilligen Verkäufe in Argentinien mehr Aufmerksamkeit in den USA verschafft", twitterte Rose und erklärte, dass die Vorbestellungen von Let's Build a Zoo als Verkäufe in den USA angesehen wurden und das Spiel dadurch in den US-Bestsellerlisten nach oben rutschte. 

Nachdem der US-amerikanische eShop Store erobert wurde, schaffte es Let's build a Zoo auch in der EU und in Australien in die eShop-Charts. Glücklicherweise bewahrte diese Bekanntheit Let's Build a Zoo vor einem großen finanziellen Verlust. Aber diese Art von Erfolg ist nicht für jeden garantiert. 

eShopping 

Das Wechseln der Region ist überraschend einfach, wenn du sehen willst, welche Preise in anderen Regionen verfügbar sind. Alles, was du tun musst, ist, auf die offizielle Nintendo-Website zu gehen, dich einzuloggen und deine Region im Einstellungsmenü zu ändern. So einfach ist das. Wie es aussieht, gibt es bei Nintendo auch keine Hürden oder Strafen für diesen Vorgang. 

Das bedeutet, dass es für die NutzerInnen unglaublich einfach ist, die Preise in ihrem Land zu umgehen, um anderswo günstigere Angebote zu bekommen. In diesem Fall scheint Argentinien viele der besten Angebote zu haben. 

Hilfreiche Betrügereien

Das Regionalswapping hat den NutzerInnen nicht nur einen satten Rabatt verschafft, sondern Let's Build a Zoo auch zum Erfolg verholfen. Aber du solltest das Regionalswapping nicht als Gefallen für die Entwickler betrachten. 

Es hätte durchaus dazu führen können, dass die Entwickler von Let's Build a Zoo einen massiven finanziellen Verlust erleiden, ohne dass sie davon profitieren würden. Hätte Nintendo den US-Markt nicht so weit gefasst, hätte Let's Build a Zoo durch die argentinischen Verkäufe vielleicht keine größere Bekanntheit erlangt.

Indie-Entwickler brauchen jede Unterstützung, die sie bekommen können. Auch wenn dies ein hilfreicher Hack ist, um ab und zu teurere Spiele günstiger zu bekommen. Ich würde das aber nicht als ständige Option vorschlagen. Nicht, wenn du Entwickler unterstützen willst, die fantastische Spiele schaffen, die du gerne spielen möchtest. 

Michael Winkel
Volontär

Ich bin Michael und ich beschäftige mich vor allem mit den Themen Gaming, Nintendo und Audio. Noch bevor es mich zu TechRadar Deutschland verschlagen hat, absolvierte ich an der Akademie für Neue Medien eine Kompaktausbildung zum Crossmedia-Journalisten. Dort lernte ich nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch wie man moderiert und gute Kurzfilme produziert. Nun bin ich bei TechRadar Deutschland als Volontär gelandet und tierisch froh, leidenschaftlich über Videospiele, Gaming und Tech zu schreiben. Erreichbar bin ich unter mwinkel[at]purpleclouds.de.

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