Gerüchte um Nvidia RTX 3090 Ti mit schnellerem VRAM – doch wer soll sie kaufen?

Nahaufnahme der Nvidia RTX 3090
(Bildnachweis: Nvidia)

Die angebliche RTX 3090 Ti von Nvidia, das aufgemotzte Flaggschiff, das im Januar 2022 auf den Markt kommen soll, könnte mit blitzschnellem 21-Gbps-GDDR6X-Speicher von Micron bestückt sein.

Das berichtet zumindest das taiwanesische Magazin Uniko’s Hardware auf Twitter, das sich früher als zuverlässige Quelle für Hardware-Leaks bewiesen hat (via VideoCardz).

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Die RTX 3090 hat aktuell 24 GB VRAM, die bei 19,5 Gbps laufen. Etwas schnellerer Speicher würde bei einer etwaigen 3090 Ti mit 24 GB einen netten Geschwindigkeitsschub bedeuten, jedoch mit 12 2-GB-Modulen statt 24 1-GB-Modulen, wie bei der normalen 3090.

Theoretisch könnte dieser schnellere Micron-RAM die Speicherbandbreite über die magische (und rein symbolische) Grenze von 1 TB/s drücken, während das aktuelle Flaggschiff von Nvidia „nur“ auf 936 GB/s kommt.

VideoCardz zufolge soll die RTX 3090 Ti außerdem über den vollwertigen GA102-Chip mit 10.752 CUDA-Cores (statt 10.496 der 3090) und ein anderes Board-Design verfügen, die eben erwähnten 2-GB-Module und möglicherweise einen neuen Stromanschluss (vielleicht PCIe Gen5).

Die zusätzliche Performance soll auf Kosten einer entsprechend höheren Leistungsaufnahme gehen. Die TDP der Karte soll 450 W betragen – im Vergleich zu 350 W der RTX 3090. Uff.


Analyse: Leistung, Verfügbarkeit und Preis – lohnt es sich, einfach bis zur nächsten Generation zu warten?

Wenn sich die Gerüchte bewahrheiten, dürfte die RTX 3090 Ti, in Kombination mit der größeren Anzahl CUDA-Cores, deutlich leistungsfähiger sein als die aktuell besten Grafikkarten in Nvidias Ampere-Reihe. Der saftige Sprung von 100 Watt beim Stromverbrauch klingt jedoch besorgniserregend – und mehr, als die Gerüchteküche bisher besagt hatte, nämlich 400 W oder 50 W mehr. Andererseits ist die beste PC-Hardware immer teuer.

Wenn der Stromverbrauch schon so hoch sein soll, dann wird es beim Preis nicht anders sein, denn Nvidia dürfte sich diesen Spaß gut bezahlen lassen. Verfügbarkeit ist sowieso ein weiterer Unsicherheitsfaktor, denn die anhaltenden Lieferschwierigkeiten sollen noch mindestens bis 2023 dauern. Knapper Nachschub dürfte die Preise noch weiter nach oben treiben. 

Die RTX 3090 Ti, wenn sie tatsächlich im Januar erscheint, soll von einer RTX 3070 Ti und einer RTX 3080 Ti begleitet werden, auch in diesem Gerücht noch nicht die Rede von einer 3090 Ti gewesen ist. Neuen Gerüchten zufolge soll eine Ti-Version des Flaggschiffs jedoch nicht vom Tisch sein.

Die einzige Frage, die sich Käufer des Spitzenmodells Anfang nächsten Jahres stellen dürften, ist, ob sich die RTX 3090 Ti überhaupt lohnt, oder ob es sinnvoller wäre, auf die RTX 4090 zu warten, die möglicherweise bereits im vierten Quartal 2022 erscheinen und einen gewaltigen Schritt in Performance (und im Stromverbrauch) darstellen soll.

Ausgehend davon, dass die 3090 Ti und die 4090 nur ein halbes Jahr auseinander liegen sollen, sollten diejenigen, die nach der schnellstmöglichen Grafikkarte suchen, vielleicht bis zur nächsten Generation warten. Dann könnten sich nämlich auch langsam die Lieferprobleme lösen, auch wenn Nvidia davon ausgeht, dass das erst 2023 vollständig passieren wird.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de