Apps oder Spezialsoftware: Das optimale Foto

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(Bildnachweis: Christoph Steinweg/Adobe Stock)

Mit professioneller Bildbearbeitungssoftware lässt sich nahezu aus jedem Schnappschuss ein eindrucksvolles Bild gestalten. Doch die teuren Software-Käufe sind, zumindest für Hobby-Fotografen, meist gar nicht nötig. Denn auch mit diversen günstigen Fotografie-Apps lassen sich mit dem Smartphone Ergebnisse erzielen, die sich sehen lassen können.

Die perfekten Motive und Winkel finden – per App

Auf der Suche nach Motiven wandern Profi-Fotografen oft stundenlang herum, testen dabei verschiedene Blickwinkel und beobachten akribisch, wie sich die Lichtverhältnisse im Laufe des Tages verändern. Schließlich macht nicht das Motiv, sondern der Moment das Bild.

Mit der App Fripito (iOS und Android) können sich Hobby-Fotografen das Wissen der Profis auf äußerst einfache Weise zunutze machen. Denn die App liefert eine stetig wachsende Sammlung an Reiseführen, die sich speziell an Reisende richten, die eine Leidenschaft für die Stadt- und Landschaftsfotografie mit sich bringen.

Das Beste daran: In den Guides werden nicht nur atemberaubend schöne Orte vorgestellt, sondern auch nützliche Ratschläge erteilt – so zum Beispiel Tipps, zu welchen Tageszeiten vor Ort die besten Lichtverhältnisse herrschen und mit welchen Kameraeinstellungen die Motive sich besonders schön in Szene setzen lassen.

Die App kann kostenlos gedownloadet werden. Pro Reiseführer fallen jedoch rund 8 € an. Alternativ kann für einen Pauschalpreis von 10 € ein Monats-Abo abgeschlossen werden, das Zugriff auf alle Inhalte gewährt. Für das Reisebudget sind die Kosten also durchaus verkraftbar. Ein kleiner Nachteil: Viele Reiseführer sind bislang nur auf Englisch verfügbar.

Alternativen Kamera-Apps für bessere Fotos

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Mit der richtigen App, sind sogar Langzeitbelichtungen möglich. (Image credit: Brandon Chan/Adobe Stock)

Die Qualität unserer Smartphone-Kameras ist anno 2021 zweifellos besser als je zuvor. Doch der bescheidene Funktionsumfang der vorinstallierten Kamera-Apps lässt selbst bei Hobby-Fotografen oft noch viele Wünsche offen.

Wer etwa schon vor dem Schnappschuss einige Einstellungen vornehmen oder den geschossenen Bildern durch Nachbearbeitung den Feinschliff verpassen möchte, stößt schnell an die Grenzen des Machbaren. Es gibt jedoch Kamera-Apps mit umfangreicheren Werkzeugkästen.

Die ProCam 8 für iOS gibt es für 8,99 € im App Store zu kaufen – und ist als Alternative zur Kamera-App des iPhones ein echtes Upgrade. Denn die ProCam 8 liefert neben bester Bildqualität auch die Möglichkeit, noch vor dem Knipsen und Filmen einige manuelle Einstellungen vorzunehmen. So können etwa Bildschärfe, Format, Belichtung, ISO und Verschlusszeit beliebig angepasst werden. Weitere Funktionen sind unter anderem:

  • Nacht- und Porträtmodus
  • Langzeitbelichtung, Zeitraffer und Zeitlupe
  • Manueller Weißabgleich
  • Integrierter Foto- und Videoeditor mit Batch-Verarbeitung
  • Über 60 Filter und Stempel (zum Beispiel Datum und Copyright)
  • Speicherung der Bilder im verlustfreien TIFF-Format
  • Unterstützung von 4K-Videoaufnahmen (Ultra HD)

Personalisierte Fotoprodukte gestalten

Rund 1070 Bilder haben Mann und Frau in Deutschland durchschnittlich auf ihrem Smartphone gespeichert. Bei solch einer Flut an Fotos den Überblick zu behalten, ist schier unmöglich. So manche Perle geht da unweigerlich verloren. Um ebendies zu vermeiden, lohnt es sich, einige der Lieblingsbilder in die analoge Welt zu holen. 

Möglichkeiten dazu gibt es viele. Mithilfe von Tools wie dem ifolor Designer (Android, iOS, Mac, Windows) kann zum Beispiel eine Reihe personalisierter Fotoprodukte gestaltet werden.

Zur Auswahl stehen etwa Smartphone Cases, Metalldrucke oder klassische Geschenkartikel wie ein mit persönlichen Fotos bedruckter Kalender. Die Designs können mithilfe der App beziehungsweise Desktopanwendung individuell gestaltet werden. Vorkenntnisse sind dazu nicht nötig.

Alles im Blick: 360°-Panoramafotos

360° App

3D-Viewer stellen Panaroma-Fotos detailgetreu dar. (Image credit: MaclittleStock/Adobe Stock)

Mittlerweile können Panoramafotos zwar schon mit nahezu jedem Smartphone geschossen werden, auch ganz ohne Download aus dem App-Store. In puncto Qualität liefern aber die speziell für die Aufnahme von 360°-Fotos entwickelten Apps nach wie vor die besseren Ergebnisse. Besonders natürlich wirkende Panorama-Schnappschüsse gelingen etwa mit der DMD Panorama App.

Die Handhabung ist einfach: Das Handy wird senkrechte gehalten, per Knopfdruck ein Startpunkt festgelegt, und ein Yin-Yang-Symbol liefert Hinweise zur richtigen Kameraführung. Das Stitching, also das Zusammenfügen der einzeln geschossenen Bildfragmente, erfolgt völlig automatisch und in Sekundenschnelle.

Im Anschluss können die Bilder mithilfe des integrierten 3D-Viewer betrachtet werden. Der Vorteil gegenüber der üblichen Darstellungsweise im extraweiten Breitformat: Die Bilder werden zu einem dreidimensionalen Raum zusammengefügt, wodurch der Betrachter den Blick des Fotografen einnehmen kann; die Panoramen werden kaum verzerrt und wirken auf räumlicher Ebene somit sehr viel natürlicher.

Die Bilder können über die App direkt mit der DMD-Community sowie auf Social Media mit Freunden geteilt werden. Auch eine lokale Speicherung auf dem Smartphone ist möglich, ganz ohne Registrierung. Der Blick in die öffentliche DMD-Galerie lohnt sich übrigens allemal. Dort lassen sich die in der Nähe aufgenommenen Panoramen anderer Community-Mitglieder begutachten. Perfekt um Inspiration für die nächste Foto-Tour zu sammeln.

Fotocollagen mit Wow-Effekt

Gewöhnliche Collagen, in denen Bilder schlichtweg nebeneinander angeordnet werden, können mit vielen Apps erstellt werden. Es gibt jedoch Apps, die ein paar Schritte weiter gehen und erlauben, sich wirklich kreativ auszutoben – so zum Beispiel die App Photoleap (iOS und Android), welche für 8,99 € pro Monat abonniert werden kann.

 Grundlegend enthält der Werkzeugkasten der App alle üblichen Bildbearbeitungs-Tools: Helligkeit, Kontraste, Bildschärfe, Farbintensität etc. können also beliebig geändert werden. Dazu kommen verschiedene Vignetten, Filter, Malfunktionen, Rahmen, Sticker und mehr.

Die Besonderheit der App: Bilder können spielend einfach miteinander verschmolzen werden. So können etwa einzelne Elemente eines Fotos ausgeschnitten, verformt und in ein anderes Bild eingefügt werden. Besonders in Kombination mit dem richtigen Maß an Transparenz, lassen sich dadurch kunstvolle Resultate mit Profi-Optik erzielen.

Fotos im analogen Retro-Stil

Filter

Einst waren Farbstiche ungern gesehen, heute liegen sie im Trend. (Image credit: Tortoon/Adobe Stock)

Die digitale Fotografie hat zweifellos viele Vorzüge. Man muss keine Filme mehr kaufen, wechseln oder entwickeln lassen und das Ergebnis kann sofort begutachtet beziehungsweise präsentiert werden. Dennoch vermissen manche Foto-Aficionados den Charme der analogen Fotografie.

Doch wer 3,49 € auf der Kante hat, kann sich mit der App Hipstamatic Classic (iOS und Android) das analoge Fotoerlebnis auf das Smartphone holen. Öffnet man die Kamera über die App, wird auf dem Display das Gehäuse einer analogen (wahlweise auch einer modernen Digital-) Kamera angezeigt, natürlich inklusive aller Knöpfe, Schieberegler und Rädchen.

Beim Alten geblieben ist teils auch die Handhabung: „Film“ und „Linse“ müssen etwa schon vor dem Knipsen ausgewählt werden. Dabei handelt es sich logischerweise schlichtweg um diverse Filter, die unterschiedliche Effekte aufs virtuelle Fotopapier bringen – zum Beispiel Lichteffekte, Texturen, Rahmen und Tönungen. Diese können beliebig miteinander kombiniert werden und bieten somit viel Raum für Kreativität.

Aus Fotos Gemälde machen: Prisma Photo Editor

Wer seine Selfies, Landschaftsaufnahmen und Stadtschnappschüsse in eindrucksvolle Gemälde verwandeln möchte, muss heute weder geschickt im Umgang mit dem Pinsel sein noch einen teuren Künstler dafür engagieren. Der Prisma Photo Editor (iOS und Android), welcher von Google und Apple zur App des Jahres 2016 gewählt wurde, tut‘s nämlich auch.

Prisma verleiht dem gewünschten Foto mit nur wenigen Klicks die Optik eines Gemäldes, eines Mosaiks oder einer Bleistiftskizze. Jeder der zahlreichen Filter ist dabei von einem eigenen Zeichen- beziehungsweise Kunststil inspiriert. Die App hat zwar nur diese eine Funktion, liefert aber eindrucksvolle Kunstwerke.

Die Basisversion der App ist kostenlos und sowohl für Android als auch iOS verfügbar. Die Auswahl an Filtern sind allerdings begrenzt. Die gesperrten Filter sind nur per Buchung eines Monats-oder Jahres-Abonnements freizuschalten. Wer nicht bezahlen will, kann auch einfach abwarten. Denn jeden Tag ist ein wechselnder Premiumfilter gratis verfügbar.

Mit der App kann übrigens sowohl auf bestehende Fotos zugegriffen werden als auch auf die Handy-Kamera, um ein neues zu schießen. Nach Auswahl des gewünschten Filters können die Fotogemälde noch nachbearbeiten werden. Per Wischgeste kann etwa die Intensität des Filters angepasst werden, ebenso wie Kontraste, Sättigung, Farbtemperatur und vieles mehr.