Stalker 2: Heart of Chornobyl in der Preview – Stimmungsgarant, der noch auf wackeligen Füßen daherkommt

Stalker 2: Die Landschaft wirkt einmal mehr düster, geheimnisvoll und birgt womöglich den ein oder anderen radioaktiven Schrecken
(Bildnachweis: GSC Game World)

Zur Gamescom 2023 hatten unsere englischen Kollegen die Möglichkeit einmal exklusiv einen ersten Blick auf Stalker 2: Heart of Chernobyl zu erhaschen – mehr noch, sie konnten es sogar entlang eines ersten 20-minütigen Abschnitts selbst antesten. 

Zu Beginn wachen wir hierbei auf, während ein mutierter Hund uns schlagartig ans Leder will, setzen wir uns mit Bolzen bestmöglich zur Wehr, um die Anomalien zu überwinden, schlüpfen anschließend durch verfallene Gebäude, um an wertvolle Beute zu gelangen und geraten in einen Konflikt mit einem gänzlich schwarz gekleideten Widersacher, dessen Beweggründe uns zum Spielzeitpunkt noch nicht einmal ansatzweise klar sind – und auch jetzt noch immer schleierhaft bleiben.

Auf dem ersten Blick wirkt die Fortsetzung wie eine aufpolierte Variante dessen, was wir bereits aus den Vorgängern gewohnt sind. Es ist so ziemlich alles dabei, was man sich als Fan von Shadow of Chernobyl, dem Stalker-Release aus 2007, wünschen kann, womit vor allem Einzelspieler-Fans bestens versorgt sein dürften. Zeitgleich porträtiert es seinerseits die Erfahrungen und Gefühle von Escape from Tarkov, dem Multiplayer-Hit, der sich selbst wiederum vielerorts bei den Stalker-Abenteuern bedient hat.

Und das ist bereits an den Waffen ersichtlich: Entsprechend liegt uns eine Mischung aus sowjetischen Waffen und nicht mehr ganz taufrischen Nato-Materialien vor, die wir zu unserem Überleben einsetzen können und auch müssen. Zeitgleich sind beim Kampf gegen Mutanten und Schläger Kugeln aber allzeit ein rares Gut, weswegen eine jede Konfrontation wohldurchdacht werden mag. Und dann wäre dann noch die Tatsache zu erwähnen, dass beispielsweise die Vollautomatik zwar mit üppigem Magazin glänzt, in Sachen Genauigkeit aber zu wünschen übrig lässt und gerade im hitzigen Gefecht so gern einmal ihr Ziel verfehlen kann ... spätestens dann ist die Panik nahezu vorprogrammiert.

Auf dem richtigen Weg, aber noch nicht ganz vollendet

Die Landschaften von Stalker 2: Heart of Chornobyl wirkt dreckig, zerstört und umeinladend – genau so, wie es sein soll!

(Image credit: GSC)

In der kurzen Anspielsession lief aber leider auch in Sachen Performance nicht alles so rund, wie wir uns das gern gewünscht hätten. Kollege Jake kritisiert hierbei vor allem den ein oder anderen Bug, auf den er entlang der 20-minütigen Sitzung unglücklicherweise stieß. Noch sollte man deswegen aber längst nicht verzagen, immerhin hat das Team hinter Stalker 2 noch mehr als genug Zeit, um an der Gesamtqualität des Spiels zu feilen.

Die Bugs waren aber bedauerlicherweise dennoch nicht gerade rar gesät. Einmal gar musste der komplette Client neu gestartet werden, weil die Beine unserer Spielfigur nicht mehr funktionierten. An mehreren Objekten blieb man zudem hängen, starb scheinbar zufällig oder wurde von anderen Ungereimtheiten im Vorgehen behindert.  Der seltsamste Fehler trat schließlich beim Respawning auf, wo uns Feinde sogar den Toden übergreifend hinterher stampften und weiter munter auf uns ballerten. Und da auch das Nachladen nach dem Respawn nicht zufriedenstellend funktionierte, blieb so nur der Kampf mit dem Messer, der zur wahren Geduldsprobe wurde – aber ganz ehrlich? Schwamm drüber! 

In Anbetracht der zuletzt holprigen Entwicklungsphase, die durch den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland weiter erschwert wurde, ist es aber zeitgleich durchaus erstaunlich, was das Team hier entlang der Gamescom 2023 bereits präsentieren konnte. Dennoch dürfte auch die Zukunft eher ein holpriger Ritt werden, wo doch noch immer mehrere Teammitglieder an der Front mitkämpfen und hierbei ihr Möglichstes tun, um ihr Land im Krieg mit Russland zu verteidigen. Und spätestens in Anbetracht dessen sollte man dem Team schlichtweg genug Zeit und Vertrauen einräumen, um ein tolles Resultat auf die Beine zu stellen und die nötige Kraft wünschen, um aus diesen Ereignissen wohlbehalten zurückzukehren. 

Klar, es mag etwas unfair anmuten, dass man hier so viel verzeiht, obwohl sich die Entwickler schlussendlich ja selbst für die Präsentation entschieden haben und somit auch mit einer entsprechenden Kritik umgehen müssten. Zeitgleich sind wir natürlich aber auch empathisch, weil wir schlussendlich alle im selben Boot sitzen und eigentlich ja auch alle das Gleiche wollen: ein tolles Spiel. Und eben das könnte Stalker 2 auch durchaus werden. Die Welt ist gewohnt stimmungsvoll, die Kämpfe sind packend und die Optik ist dank Unreal Engine 5 ein echter Zuckerschlecken.

Noch fühlt es sich zwar nicht an, als wäre Stalker 2 schon bereit für seine große Enthüllung, sollte es aber die nötige Zeit und den entsprechenden Feinschliff erhalten, dann dürfte Survival-Fans und Shooter-Enthusiasten hier etwas ganz Großes erwarten. Nachdem, was uns hier von den englischen Kollegen berichtet wurde, bin ich jedenfalls weit vorn in der Reihe, der Leute, die es Anfang 2024 endlich auch selbst zur Gänze spielen und genießen wollen!  

Ob Stalker 2 zum Release auch direkt den Sprung in unserer Xbox-Bestenliste schafft, muss sich erst zeigen. Bis dahin tummeln sich dort ja aber auch schon genügend andere Spieleperlen, die allemal einen Blick wert sind! 

Christian Schmidt
Business Development Manager

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