Samsung Galaxy S23 Ultra: Die 7 wichtigsten neuen Kamerafunktionen
Die beeindruckendsten neuen Fähigkeiten des S23 Ultra
Eine Zeit lang sah es so aus, als wäre die Ankündigung des Samsung Galaxy S23 Ultra eher eine Kamera- als eine Smartphone-Präsentation. Das neue Android-Flaggschiff verfügt über eine neue 200-MP-Hauptkamera, über die Samsung auf der Unpacked ausführlich sprach - aber was genau kann dieser neue Sensor?
Schließlich ist dies nicht das erste 200-MP-Smartphone, das wir gesehen haben (man denke nur an das Xiaomi 12T Pro und das Motorola Edge 30 Ultra). Dennoch ist das Galaxy S23 Ultra das erste Smartphone, das Samsungs eigenen HP2-Sensor verwendet, und das macht es sehr interessant - nicht zuletzt, weil Samsung einer der größten Akteure in der computergestützten Fotografie ist.
Die anderen drei Rückkameras des S23 Ultra sind zwar im Vergleich zum Vorgängermodell weitgehend unverändert, aber die 200-Megapixel-Hauptkamera ist sicherlich zu einigen interessanten Tricks fähig, mit denen sie ihren Platz an der Spitze unseres Leitfadens über die besten Smartphone-Kameras verteidigen könnte.
Wir müssen das S23 Ultra noch ausgiebig testen, um herauszufinden, ob es die lästigen Macken seines Vorgängers, wie z. B. die Auslöseverzögerung, überwunden hat. Aber fürs Erste sind hier in grober Reihenfolge die Foto- und Videofähigkeiten, die unser Interesse geweckt haben.
Weitere erste Eindrücke von der Kamera findest du in unserem ersten Testbericht zum Samsung S23 Ultra.
1. Besseres Low-Light-Video
Wenn es eine große Botschaft gab, die Samsung auf der Unpacked vermitteln wollte, dann war es die, dass das Galaxy S23 Ultra viel bessere Videofähigkeiten hat. Schließlich war es nicht billig, Ridley Scott für die Präsentation an Bord zu holen.
Video ist traditionell eine Schwäche der Samsung Smartphones, was hat sich also geändert? Einiges davon ist auf die Hardware zurückzuführen, wie z. B. eine hellere f/1.7 Linse, aber das meiste ist eine Kombination aus einem leistungsstarken Prozessor und einer Menge KI-Tricks.
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Einige neue Bildverarbeitungsalgorithmen sind in der Lage, Videos mit mehreren Einzelbildern zu verarbeiten und so das Rauschen in Echtzeit zu reduzieren. In Kombination mit einer besseren Kontrolle der Überbelichtung (eine weitere Schwäche der S22 Ultra) solltest du bei Videoaufnahmen in der Nacht deutlich weniger Rauschen erhalten.
Ein weiterer Pluspunkt ist der Pro-Videomodus der Kamera-App, mit dem du Einstellungen wie Weißabgleich und ISO schnell anpassen kannst. Die Kamera-Assistent-App bietet außerdem Funktionen wie einen "sauberen Vorschaumodus", mit dem du die Aufnahmen auf HDMI-Displays überprüfen kannst, ohne dass die Benutzeroberfläche im Weg ist. Das S23 Ultra ist definitiv eines der fortschrittlichsten Smartphones für Videoaufnahmen.
2. Expert RAW tritt in den Vordergrund
Der Expert RAW-Modus von Samsung gibt dir mehr Informationen für die Fotobearbeitung an die Hand als komprimierte Bildformate wie JPEG und war bisher nur in einer separaten App verfügbar. Nicht so beim S23 Ultra - die Expert RAW-Funktionen sind jetzt in die Kamera-App des Smartphones integriert, was für passionierte Fotografen ein echter Vorteil ist.
Die Idee hinter Expert RAW ist, dass du mehr Spielraum bekommst, um Bereiche wie Lichter und Schatten zu bearbeiten, bevor das Bild schlechter wird. Auf dem S23 Ultra kannst du außerdem mit 50MP-Bildern arbeiten, statt wie bisher nur mit 12MP.
Das iPhone verfügt zwar über ein ähnliches ProRAW-Format, aber seine Standard-Kamera-App bietet keinerlei Profi-Tools für die Aufnahme oder Bearbeitung. Das macht das S23 Ultra für alle interessant, die ihre Smartphone-Fotos gerne kreativ bearbeiten.
Das gilt besonders, wenn du Adobe Lightroom nutzt, denn Samsung hat Lightroom zur Standard-App für die Bearbeitung der Expert RAW-Dateien gemacht. Leider musst du immer noch für alle Funktionen von Lightroom bezahlen, aber der Bearbeitungsprozess sollte ziemlich nahtlos sein.
Mit der Einführung von Expert RAW in der nativen Kamera-App werden auch einige spannende neue Spezialfunktionen freigeschaltet, wie z. B. Astrofotografie...
3. Neue Fähigkeiten in der Astrofotografie
Der Astrofotografie-Modus auf den meisten Pixel-Smartphones von Google ist ziemlich legendär, aber Samsung versucht mit einem neuen Modus auf dem S23 Ultra (und S22 Ultra), ihm Konkurrenz zu machen.
Letztes Jahr wurde Astrophoto als Beta-Funktion in der Expert RAW-App für das S22 Ultra eingeführt. S23 Ultra-Besitzer können die gleichen Tricks mit dem Nachthimmel in der Kamera-App des Smartphones nutzen.
Wie funktioniert das? Der Modus enthält einen Himmelsführer, der auf Sternbilder und Nebel hinweist, während du dein Smartphone über ein Motiv bewegst. Wenn du dich für eine Komposition entschieden hast, kannst du eine Belichtungszeit von vier, sieben oder zehn Minuten einstellen, wobei das S23 Ultra dann einen Großteil der Bearbeitung übernimmt.
Du kannst auch einen Astro-Hyperlapse (eine Mischung aus Zeitraffer und Kurzvideo) aufnehmen, der die schlierenartige Bewegung der Sterne am Nachthimmel zeigt. Wir freuen uns schon darauf, diese Funktion in unserem ausführlichen Test des S23 Ultra auszuprobieren (vorausgesetzt, wir haben einen schönen, klaren Himmel).
4. Eine vielseitige 200MP Hauptkamera
Das S23 Ultra ist Samsungs erstes Smartphone mit 200 Megapixeln, aber diese Auflösung allein ist nicht unbedingt die große Neuigkeit. Was es zu einer großen Sache für Fotofans macht, ist die Kombination aus dieser Auflösung mit Samsungs Adaptive Pixel Technologie und der Verarbeitungsleistung des Ultra.
Neben dem 200-MP-Modus bietet dir die neue Ultra ein paar zusätzliche Optionen, um unter verschiedenen Bedingungen die besten Ergebnisse zu erzielen. Bei schlechten Lichtverhältnissen liefert der 12-MP-Modus die saubersten Bilder. Er nutzt das 16:1-Pixelbinning, um mehrere Pixel miteinander zu kombinieren und so die Lichtausbeute massiv zu erhöhen.
Um einen Mittelweg zu finden, der die rauschreduzierenden Vorteile des Pixel-Binnings mit den Details der hohen Auflösung kombiniert, bietet das S23 Ultra auch einen 50-MP-Modus (der das 4:1-Pixel-Binning des 200-MP-Sensors nutzt). Das klingt nach einer guten Option für Aufnahmen bei hellem Tageslicht, bei denen du mit dieser großzügigen Auflösung einige praktische Möglichkeiten zum Zuschneiden hast.
Kurz gesagt, der neue ISOCELL HP2-Chip enthält eine Menge cleverer Technologien, die die Fotofunktion des S23 Ultra verbessern. Samsung hat auch die größere "Full-Well-Kapazität" des Sensors hervorgehoben, d. h. die Fähigkeit der Pixel, Licht zu speichern. Die Vorteile sind nicht so sehr ein dramatischer Sprung in der Bildqualität, sondern vor allem eine größere Flexibilität bei Aufnahmen in unterschiedlichen Lichtsituationen.
5. Ein tatsächlich nutzbarer 8K-Videomodus
Der 8K-Videomodus der S22 Ultra wurde durch das Fehlen von Optionen für die Bildrate und einen riesigen Ausschnitt (praktisch ein 2x-Crop), der die Bildkomposition fast unmöglich machte, etwas eingeschränkt.
Glücklicherweise wurden diese beiden Probleme bei der S23 Ultra behoben. Es gibt jetzt einen 8K/30p-Modus und dank des leistungsstarken Snapdragon 8 Gen 2 Prozessors auch ein viel größeres Sichtfeld.
Wir würden trotzdem nicht empfehlen, eine große Menge an Videos in 8K aufzunehmen, da der Speicherbedarf und der Mangel an Orten, an denen die Inhalte angesehen werden können, zu groß sind. Und auch der 4K/60p Super HDR-Modus (siehe oben) scheint für die meisten Situationen die bessere Option zu sein.
Aber es ist gut zu wissen, dass du für die Zukunft gerüstet bist und dass diese Auflösung bei gutem Licht auch einige praktische Möglichkeiten zum Zuschneiden bietet.
6. Eine der besten Selfie-Kameras überhaupt
Die schlechte Frontkamera wird bei Präsentationen von schicken Smartphones oft ausgelassen, aber Samsung weiß, wie beliebt sie ist - das S23 Ultra hat jetzt eine stark verbesserte 12-MP-Frontkamera, die auch bei den Geschwistern S23 und S23 Plus zu finden ist.
Eine Kombination aus größeren Pixeln, einem besseren Dual-Pixel-Autofokus und Samsungs objektorientierter KI-Engine sollte die Selfie-Fähigkeiten des S23 Ultra deutlich verbessern. Samsung hat außerdem die Möglichkeit eingebaut, verschiedene Farbtöne für deine Selfies auszuwählen, z. B. warm oder natürlich.
Das ist vielleicht nicht ganz so spektakulär wie ein 200-MP-Sensor, aber diese Art von Verbesserung könnte dem S23 Ultra helfen, viele Fans unter Gelegenheitsfotografen zu gewinnen.
7. Verbesserte Bildstabilisierung
Einer der besten Fortschritte der letzten Jahre bei Smartphone-Videos war die verbesserte Bildstabilisierung, mit der du weitgehend verwacklungsfreie Handheld-Videos aufnehmen kannst. Für Gimbals wie den DJI OM 6 war diese Entwicklung nicht ganz so gut, aber das ist Samsung offensichtlich egal - sie haben der optischen Bildstabilisierung (OIS) des S23 einen weiteren kräftigen Schub verpasst.
Das neue System ist doppelt so leistungsfähig wie das des Vorgängers S22 Ultra und korrigiert Verwacklungen bis zu drei Grad (statt 1,5). Damit könnte es wieder mit dem iPhone 14 konkurrieren, auch wenn Samsung es nicht ganz so stark beworben hat wie Apples Action Mode. Wir sind gespannt, wie die beiden in unserem traditionellen Smartphone-Kamera-Wackeltest abschneiden werden.
Dir sind diese 7 Funktionen zuviel des Guten? Dann solltest du dir das S23 Plus einmal genauer ansehen - all der Hater zum Trotz!
Hallöchen, ich bin Franzi.
Als Chefredakteurin bei TechRadar Deutschland bin ich unter anderem verantwortlich für die Bereiche Smartphones, Tablets und Fitness.
Wenn ich nicht gerade nach neuesten News für euch das Internet durchforste oder frisch gelaunchte Geräte teste, backe ich, tauche ein in die Welt von Azeroth, schmökere in Romanen auf meinem Kindle Paperwhite oder sitze mit einer Tasse Tee gemütlich auf dem Sofa, ganz im Sinne von Netflix & Chill. Dazu eine schlafende Katze auf dem Schoß und ich bin glücklich.
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