Intel-Leak legt nahe, dass mit dem neuen Laptop-Angebot das letzte Stündlein für Apple MacBooks geschlagen haben könnte

Woman using a laptop in a coffeeshop
(Bildnachweis: Shutterstock)

Intels Lunar Lake Prozessoren sind bisher eher unter dem Radar geblieben ... Und das ist besonders erstaunlich, berücksichtigt man doch den Leak, der jüngst zum CPU-Powerhouse publik wurde.

Mal kurz zur Auffrischung: Ja, die 'intelsche Seenplatte' kann verwirrend sein, aber im Grunde handelt es sich hierbei lediglich um Bezeichnungen für die aktuellsten und künftigen Generationen von Prozessoren. Erwähnenswert sind hierbei vor allem Meteor Lake (der neue Laptop-Chip, der im Dezember an den Start geht) sowie Raptor Lake Refresh (Desktop-Chips, die noch im Oktober erscheinen könnten – wobei es dafür noch kaum konkretere Infos gibt). 

Zum Duo gesellen sich künftig aber noch zwei Kandidaten: Intels Arrow Lake sowie Lunar Lake. Ersterer deckt einmal mehr den Desktop-Bereich ab (könnte aber auch in Laptops vorzufinden sein), während Lunar Lake exklusiv ein mobiler Prozessor für Notebooks aller Art bleibt. Das große Ziel rund um Lunar Lake ist es dabei, dass Team Blau Prozessoren mit exzellenter Energieeffizienz bieten kann, die der Performance wie auch dem Durchhaltevermögen der Laptops zugutekommen. 

Vor diesem Hintergrund wurde inzwischen durchgesickerte Lunar-Lake-CPU-Ergebnisse in der Sandra-Benchmark-Suite von SiSoftware entdeckt, auf die Everest via X/Twitter hingewiesen hat.

Das tatsächliche Benchmark-Ergebnis sagt noch nicht viel aus, da es noch sehr früh ist, und auch die technischen Daten sind noch nicht ganz klar – aber gerade innerhalb letztgenannter verbirg sich ein interessantes Detail. 

Wie Tom's Hardware klarstellt, scheint es sich bei diesem Prozessor um einen Chip mit vier Leistungskernen und vier Effizienzkernen zu handeln, was frühere Spekulationen bestätigt, die von Top-CPUs mit einer 4+4-Konfiguration sprachen. Mit anderen Worten: Was wir hier sehen, ist wahrscheinlich das Flaggschiff von Lunar Lake – wenn auch nur eine frühe Testversion dessen.

Sehen kann sich diese aber allemal. Zu den Spezifikationen zählt nämlich eine Boost-Geschwindigkeit von bis zu 3,9 GHz, während der Basistakt mit 1 GHz angegeben wird (bemerke: Es ist ein Musterchip). Der Stromverbrauch ist mit 17 Watt vielleicht etwas höher als erhofft, man sollte aber auch hier bedenken, dass es sich sehr wahrscheinlich um das Flaggschiff-Modell der CPU-Serie handelt, was wohl am meisten Strom verbrauchen dürfte.


Die Mondlandung gibt es womöglich noch früher als gedacht

Ein 4+4-Kern mag für den einen ausreichen, für den nächsten für ein modernes (mobiles) CPU-Flaggschiff eher enttäuschend sein. Man sollte sich aber hier einmal ins Gedächtnis rufen, worum es bei Lunar Lake eigentlich geht: 

Das sollen primär nicht die nächsten High-End-CPUs sein und sie sollen auch keinen QHD- oder 4K-Gaming-Laptop befeuern. Primär sind die Lunar Lake-Vertreter als stromsparende Prozessoren angedacht, die vergleichsweise noch immer mehr als genug Leistung für Alltägliches bereitstellen. Außerdem werden sie wohl in dünnen, leichten Laptops eingesetzt und stehen so sehr wahrscheinlich eher in Konkurrenz mit den Apple-Silizium-Vertretern als der nächsten High-End-Alternative von AMD

Und das könnte tatsächlich funktionieren – zumindest deutet viel darauf hin. Das 4+4-Konzept könnte aufgehen, die ersten Leistungsergebnisse sehen gar nicht so übel aus und vor allem die Existenz von Benchmarks lässt hoffen, dass die Lunar Lakes noch früher als gedacht den Markt erobern.

Bisher erwarteten wir Lunar Lake für Ende 2024, gar erst im Jahr 2025 – direkt nach Arrow Lake quasi. Aber nun können wir diese Erwartungen womöglich schon wieder revidieren und uns vorsichtig auf einen simultanen Release von Arrow UND Lunar Lake im Verlauf von 2024 gefasst machen. 

Mit anderen Worten: In etwa einem Jahr können wir womöglich bereits wahre Kraftpakete in Form der Arrow Lake-Prozessoren und schlanke Laptoplösungen mit Lunar Lake-Chips kaufen. Alles, was wir von Intel über seine CPU-Roadmap bisher hörten, deutet jedenfalls darauf hin, dass alle zukünftigen Generationen auf einem sehr, sehr, sehr guten Weg sind.

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Christian Schmidt
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