Im Test: JBL Charge 5

Kleiner Lautsprecher, großer Sound

JBL Charge 5 Bluetooth Lautsprecher auf einem Holztisch neben einer Blumenvase
(Image: © Future)

TechRadar Fazit

Der JBL Charge 5 ändert ein paar Kleinigkeiten an einer bereits erfolgreichen Formel. Die Bluetooth-Lautsprecher der Charge-Reihe sind bekannt für einen ausgewogenen Klang, eine hohe Lautstärke und eine lange Akkulaufzeit – was sich in der fünften Generation nicht geändert hat. Das Design wurde minimal verändert, der Sound etwas verbessert, im Großen und Ganzen gibt es hier nicht viel Neues, was aber nicht unbedingt schlecht ist.

Pro

  • +

    Ausgeglichene Klangqualität

  • +

    Wird sehr laut

  • +

    Lange Akkulaufzeit

Kontra

  • -

    Lange Ladezeit

  • -

    Verzerrung bei hohen Lautstärken

  • -

    Kein Audio-Anschluss

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30-Sekunden-Review

JBL ist bekannt für gute Bluetooth-Lautsprecher und ganz besonders die Charge-Reihe für ihr Preis-Leistungs-Verhältnis, denn sie hat schon immer sehr beeindruckenden Klang für ihre Größe geboten. Die Akkulaufzeit war immer hervorragend und hat Besitzern schon immer erlaubt, den Bluetooth-Lautsprecher als Powerbank zu verwenden.

Was den Funktionsumfang angeht, ist der JBL Charge 5 einfacher gestrickt als etwa der JBL Pulse 4, der anpassbare Lichteffekte hat. In der fünften Generation hat JBL jedoch wieder ein kleines Bisschen die Klangqualität verbessert, ohne die Akkulaufzeit zu beeinträchtigen.

Wir kennen die Charge-Reihe seit dem JBL Charge 2 und sind sehr angetan davon, zu beobachten, wie er sich von einem Bass-Monster zu einem etwas ausgeglicheneren, erwachseneren Bluetooth-Lautsprecher entwickelt hat.

In Kürze: Der JBL Charge 5 unterscheidet sich nur minimal von seinem Vorgänger, setzt aber die Linie solider tragbarer Bluetooth-Lautsprecher fort und ist deshalb ein Kandidat für die besten Bluetooth-Lautsprecher.

Preis und Verfügbarkeit

Der JBL Charge 5 ist Anfang 2021 für 179 Euro auf den Markt gekommen, in Deutschland zunächst exklusiv bei MediaMarkt und Saturn. Unserer Meinung hätte die UVP gut und gerne näher an den 150 Euro liegen können, aber auch so ist das Preis-Leistungs-Verhältnis ziemlich gut. Wenn er dir (verständlicherweise) zu teuer ist, solltest du auf den JBL Flip 5, Anker SoundCore Flare 2 oder Sony SRS-XB23 ausweichen.

Design

Das Design des JBL Charge 5 unterscheidet sich nur in wenigen Punkten von seinem Vorgänger und ist auch nur ein bis drei Millimeter in jeder Dimension größer bei etwas geringerem Gewicht.

Er ist immer noch zylindrisch aufgebaut – wie ein Football mit abgeschnittenen Ecken – und die auffälligste Änderung ist das riesige JBL-Logo, das auf der Vorderseite prangt. Die einzelnen horizontal angeordneten LEDs am unteren Rand sind etwas weiter nach oben unters Logo gewandert und wurden durch einen vertikalen LED-Streifen ersetzt.

Der JBL Charge 5 ist in ganzen neun Farben erhältlich: Schwarz, Grün, Rot, Squad (Camo), Pink, Türkis, Blau, Grau und Weiß. Wir durften hier die blaue Variante testen.

JBL Charge 5 in der Hand gehalten

(Image credit: Future)

Nicht zuletzt wegen des überdimensionalen Logos gefällt uns das Design des Charge 4 etwas besser. Auch der LED-Streifen hätte uns besser gefallen, wenn er horizontal ausgerichtet wäre – als einziges vertikales Element tanzt er nämlich etwas aus der Reihe, denn selbst die Tasten am oberen Rand sind der Länge des Lautsprechers nach angeordnet.

Die Bedienelemente sind praktisch identisch zum Charge 4 und stehen lediglich etwas weiter hervor, weshalb sie sich besser ertasten lassen. An/aus, Play, Bluetooth und Lautstärke befinden sich an denselben Stellen, einzig der JBL Connect+ Knopf weicht einer neuen „Party Boost“-Taste, auf die wir noch beim Funktionsumfang eingehen werden.

Auf der Rückseite besitzt der JBL Charge 5 einen wasserdichten USB-C-Anschluss zum Laden und unter einer Gummiklappe einen USB-A-Anschluss, an dem du dein Smartphone aufladen kannst. Etwas enttäuscht sind wir darüber, dass der JBL Charge 5 im Gegensatz zum Charge 4 keine 3,5-mm-Klinkenbuchse mehr besitzt und ältere Geräte nicht ohne Weiteres mehr damit verwendet werden können.

JBL Charge 5 in horizontaler, schiefer Ausrichtung

(Image credit: Future)

Der Charge 5 behält die Bass-Treiber auf der linken und rechten Seite des Lautsprechers bei, sodass du sie weiterhin bei ihrer Arbeit beobachten kannst. Sie werden von einer Gummilippe um sie herum geschützt und lassen sich nach wie vor anfassen.

Eine kleine, aber seltsame Änderung am Design des JBL Charge 5 ist, dass seine Seiten nicht mehr gerade, sondern trapezförmig angewinkelt sind. Dadurch lässt er sich nicht mehr gerade vertikal hinstellen, sondern neigt sich immer in eine Richtung und erinnert ein wenig an den Schiefen Turm von Pisa. Auch an diesem Punkt gefällt uns das Design des Vorgängers besser.

Funktionsumfang

Was die technischen Eigenschaften betrifft, so läuft der Charge 5 mit Bluetooth 5.1, verfügt über einen Akku mit einer Kapazität von 7.500 mAh und hat einen ausgewiesenen Frequenzgang von 65 bis 20.000 Hz. Wie andere neuere tragbare JBL-Lautsprecher unterstützt er auch das neue „PartyBoost“-Protokoll.

Damit lässt sich der JBL Charge 5 mit anderen JBL-Lautsprechern synchronisieren – für größere Anwendungsbereiche, höhere Gesamtlautstärke und so weiter. Im Prinzip ist die Funktion nichts Neues, denn bereits JBL Connect+ hat dasselbe erledigt. Einziger Unterschied: Die Reichweite von PartyBoost ist mit rund 18 Metern doppelt so hoch wie beim alten Protokoll. Der Nachteil dabei ist, dass PartyBoost-Lautsprecher nicht mit älteren JBL Connect+ Lautsprechern kompatibel sind – und umgekehrt.

JBL Charge 5 mit offener Klappe

(Image credit: Future)

JBL bietet eine mobile App, mit der die Bluetooth-Lautsprecher angepasst und ihre Firmware aktualisiert werden kann. Das war es im Großen und Ganzen aber schon.

Was die Akkulaufzeit angeht, so verspricht der Charge 5, genauso wie der Charge 4, 20 Stunden durchzuhalten, was er bei 50 % Lautstärke auch schafft. Bei höheren Lautstärken und wenn du ihn als Powerbank verwendest, sinkt diese Zahl natürlich.

Klangqualität

Insgesamt hat sich die Klangqualität des JBL Charge 5 gegenüber dem Charge 4 kaum verändert. Der Charge 5 besitzt einen zusätzlichen Hochtöner, der mit der Klarheit definitiv hilft und auch der Bass ist etwas kräftiger als beim Charge 4.

Was den Klang angeht, ist der JBL Charge 5 bei geringer bis mittlerer Lautstärke in den Mitten und Höhen recht ausgewogen, der Bass hingegen ist sehr dominant. Das funktioniert gut für elektronische Musik, Hip-Hop und andere Genres, bei denen der Bass gut und gerne ordentlich wummern kann, bei ausgeglicheneren überlagert er aber unserer Meinung nach die Mitten und Höhen zu sehr. So klingt etwa „Wish You Were Here“ von Pink Floyd viel zu satt, während die Nuancen des Psychedelic-Rock-Meisterwerks nicht so gut zur Geltung kommen, wie wir gerne hätten.

Seitenansicht des JBL Charge 5 auf einen der beiden Subwoofer

(Image credit: Future)

Genau wie der Charge 4 wird der Charge 5 ziemlich laut und fängt ab 60 % an zu verzerren. Ab dieser Lautstärke wird der Bass auch kaum lauter, was die Balance in Richtung der kratzenden Höhen verschiebt.

Für die beste Klangqualität empfehlen wir, den Bluetooth-Lautsprecher bei 50-60 % zu lassen – darüber hinaus dürften die Umgebungsgeräusche so laut sein, dass die Klangqualität nicht die höchste Priorität hat.

Auffällig ist auch, dass die Klangbühne des JBL Charge 5 verhältnismäßig simpel ist. Auch das fällt besonders bei Musik auf, die mit Raum spielt, wie etwa wieder am Beispiel von „Wish You Were Here“: Alle Instrumente klingen, als wären sie auf engsten Raum komprimiert, ohne irgendeinen Eindruck von Tiefe und Weite.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Lautsprecher des JBL Charge 5, genau wie schon beim Charge 4, in eine Richtung abstrahlen und deshalb kaum Raumklang entstehen kann, wie das beispielsweise beim JBL Pulse 4 der Fall ist.

Wir müssen allerdings hinzufügen, dass wir auf recht hohem Niveau meckern, denn der JBL Charge 5 richtet sich nicht an Prog-Rocker und Klassik-Liebhaber, die zu Hause oder gar im Park ihre Musik in ihrer gesamten Komplexität hören wollen.

Vielmehr ist er für Menschen gedacht, die am Strand oder bei kleinen Gartenpartys ihre Mitmenschen mit partytauglicher Musik beschallen wollen – und dafür eignet sich der JBL Charge 5 wie kein anderer Bluetooth-Lautsprecher in dieser Größe. Falls du also doch erwägst, etwas Anspruchsvolleres damit hören zu wollen, seist du hiermit gewarnt.

Soll ich den JBL Charge 5 kaufen?

JBL Charge 5 Bluetooth Lautsprecher auf einem Holztisch neben einer Blumenvase

(Image credit: Future)

Kauf’ ihn, wenn...

Du einen kleinen Party-Lautsprecher mit großem Sound suchst
Der JBL Charge 5 klingt größer als er ist und drückt für seine Größe bemerkenswerte Bässe raus, ohne die Mitten oder Höhen allzu sehr zu beeinträchtigen.

Du laut machen willst
Der Charge 5 wird extrem laut, besonders gemessen an seiner Größe. Der Lautsprecher klingt zwar bei 50 bis 60 % am besten, kann aber mit etwas Verzerrung richtig, richtig laut werden.

Du eine Powerbank brauchst
Der Name des Charge 5 leitet sich von seiner Funktion ab, andere Geräte aufladen zu können. Mit seiner Akkulaufzeit von bis zu 20 Stunden kannst du den ganzen Tag Musik hören und dann auch noch dein Smartphone aufladen, wenn dessen Akku sich dem Ende neigt.

Kauf’ ihn nicht, wenn...

Dir die Feinheiten deiner Musik wichtig sind
Wenn du einen Bluetooth-Lautsprecher suchst, mit dem du die Nuancen von Prog-Rock und Orchestern genießen kannst, dann ist der Charge 5 wahrscheinlich nicht der richtige. Partymusik im Garten? Gar kein Problem.

Du einen günstigen Bluetooth-Lautsprecher suchst
Mit seinen 179 Euro bietet der Charge 5 zwar ein passables, wenn auch nicht optimales Preis-Leistungs-Verhältnis, aber wenn dein Budget kleiner ist, solltest du dir den JBL Flip 5, SoundCore Flare 2 oder Sony SRS-XB23 ansehen anhören.

Du einzigartige Features suchst
Wenn du einen Partylautsprecher mit Licht und allem drumherum suchst, solltest du dir den JBL Pulse 4 ansehen, oder den Sonos Roam, der Audio an andere Sonos-Lautsprecher übertragen kann, wenn du ihn wieder ins Haus bringst.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de